Thalion's Besuch in Estel Haeron

  • Thalion hörte sehr genau zu und versuchte sich die Geschichte zu verinnerlichen. Er überlegt genau, bevor er spricht.


    "Eine interessante Geschichte. Ich höre zwei Dinge aus ihr heraus.
    Erstens: Es sollte unumstößlich sein, dass man sein Selbst und Handeln in den Dienst des Volkes stellt.
    Zweitens: Wenn man die üblichen Konventionen nicht annimmt, so kann einen die Strafe der Göttinnen ereilen.
    Allerdings soll dies keine Bewertung sein und ich habe es absichtlich ein wenig Überspitzt ausgedrückt. Natürlich nehme ich an, ihr habt mir nur eine Zusammenfassung der eigentlichen Geschichte erzählt und ich interpretiere lediglich etwas hinein.

    Ist eigentlich die Tatsache, dass es eine Strafe der Göttin gewesen ist, von den Priesterinnen bestätigt worden? Ich meine, man könnte auch interpretieren, das die Liebenden dadurch zueinander gefunden haben und so auf ewig miteinander verbunden sind.
    Und das daraus der Ivor Galadhremmen entstanden ist, ist doch für euch auch eher glücklicher Umstand, oder nicht?

    Ihr merkt, ich denke gerne über solche Gegensätzlichen Dinge nach.
    Allerdings … die Geschichte erklärt nicht, woher eigentlich die magische Energie die dem Baum inne wohnt, herkommt."


    Thalion hofft, dass er mit seinen Äußerungen nicht zu weit gegangen ist.

  • Siniathon lächelt. "Das, was ich soeben erzählte ist kein Märchen, das wir unseren Kindern erzählen. Es ist Wahrheit, denn der ivor galadhremmen bestätigt es selbst immer wieder.
    Aber ja - ihr habt Recht: Diese zwei Aspekte sind insbesondere wichtig. Es ist danach tatsächlich unumstößlich geworden, denn das Schicksal unseres Volkes liegt nun in den Händen Leithaneths und nicht in denen einer fremden Gottheit oder Entität, die uns entgegen des großen Zieles agieren lassen könnte. Es ist eine ihrer Domänen geworden. Davon wird auch erzählt. Und ganz wie ihr sagt: Durch die Strafe, die ihnen zuteil wurde, dienen sie nun dem Volk - das ist ein glücklicher Umstand für uns alle."

    Schmunzelnd sieht er Thalion auf Grund der letzten Frage an. "Und was das magische Potential betrifft.. Leithianeth verband zwei höchst talentierte und fähige Personen mit dem natürlichen Leben und einem natürlichen Speicher, der Jahrtausende alt war. Wären es nicht schon alleine diese vier Teile gewesen, die zu einem gefügt wurden, dann hätte allein der Gedanke der Göttin ausgereicht um dies zu bewerkstelligen."
    Thalion wird in seinem Leben sicher schon den ein oder anderen Wanderprediger einer Gottheit gehört haben, die diese zwar lobpreisten, doch nicht sicher waren. Siniathons Worte klingen wie die eines sachlichen Wissenschaftlers, frei von persönlicher Emotion und Ungewissheit: Er glaubt nicht. Er weiß.

  • Thalion wirkt etwas verwundert und nickt entschuldigend.


    "Es lag ganz gewiss nicht in meiner Absicht, eure Geschichte zu bezweifeln. Wie ich euch schon sagte, bin ich vielen Dingen begegnet, über die man mich schon verlachte. Wer bin ich also, dass ich hinter eurer Geschichte ein Märchen vermuten dürfte. Ich bin der festen Überzeugung, dass eure Göttin dieses Werk getan hat.“


    Er spielt – mehr unbewußt - mit dem roten Anhänger, den er schon die ganze Zeit um seinen Hals trägt.


    "Die Mächte des Guten sind Präsent. Auch ich weiß, sie sind da.
    Für mich gehört eure Göttin Leithianeth ebenso zu diesen Mächten, wie andere deren Name in unterschiedlichen Ländern auch unterschiedlich lautet.“


    Siniathon kann in Thalions Augen ebenso die Erkenntnis der Gewissheit lesen.

  • Siniathon wendet sich dem Freiritter ganz zu und öffnet die Arme in einer neuerlich willkommenden Geste. Er verbeugt sich vor dem Menschen.
    "Umso mehr hoffe ich darauf, dass unsere Wege sich erneut kreuzen und wir die Möglichkeit haben, Hand in Hand gegen das vorzugehen, dass nicht sein kann und darf."

  • "Wo wir gerade bei diesem Thema sind ... Ich hörte, dass die Drow ... wie wir sie nennen ... wohl zu euren ärgsten Widersachern zählen. Ist das richtig?
    Welche Kreaturen zählen bei euch zu den Wesen des Chaos, welche die ... Entropie ... eurer Meinung nach fördern?"

  • Siniathon nickt bestätigend, als Thalion in den Drow so etwas wie einen Rassenfeind vermutet.
    "Wir unterscheiden zwischen Wesenheiten der Entropie - also Dämonen und ähnlichem - und denjenigen, die die Kräfte derselben nutzen, ursprünglich aber aus dieser Domäne stammen. Dazu zählen Beschwörer, Kultisten und ähnliche, welche durch ihren Irrsinn versuchen die Welt zu vernichten oder sich in dem Irrglauben wiegen, sie wären in der Lage die Entropie zu beherrschen und unter Kontrolle halten zu können. Meist geht das Hand in Hand. Als Volk schuldig sind wohl vor allem die Ylynn Roeg und die Drow zu sehen - wobei letztere intelligent sind es nur in Maßen einzusetzen. Die Ylynn Roeg, ebenfalls ein alter Feind in unserer Heimat, haben sich ganz und gar der Entropie verschworen."

  • "In dieser Hinsicht scheinen wir ebenfalls Übereinstimmung zu finden.
    Wobei ich nicht genau weiß, was für ein Volk die Ylynn Roeg sind."


    Thalion besieht sich den Ivor Galadhremmen noch einmal genau, bevor sie möglicherweise den Ort bald verlassen.


    "Ist es erlaubt den Kristallenen Baum zu berühren? Oder wäre das möglichweise sogar gefährlich für jemanden wie mich?"

  • Thalion lächelt etwas ertappt und tritt einen halben Schritt zurück.


    "Ihr habt recht. Das wäre sehr unhöflich."


    Er neigt den Kopf knapp in Richtung des Baumes, wie er sich auch bei jedem anderen etschuldigen würde.


    "Verzeihung, das war Gedankenlos von mir."


    Dann wendet er sich wieder zu Sinitathon.


    "Wenn ich euch richtig verstanden habe, ist die verkürzte Führung hier zu Ende. Ich wäre dankbar für einen Schluck Quellwasser und wenn es euch nichts ausmacht, wäre ich dankbar noch eine einführende Erklärung über das zu bekommen, worüber wir in der Station der Heiler gesprochen haben. Anschließend würde ich auf euer Angebot mit einem Bett für die Nacht zurück kommen."

  • Es ist keine erkennbare Reaktion vom kristallenen Baum zu sehen. Wer weiß, ob er in seinem abstrakten Bewusstsein eine Antwort gegeben hat.


    Siniathon lächelt mild und deutet mit einer weiten Geste in Richtung des Empfangsbaumes. "Bitte."


    Kurz darauf befinden sie sich wieder in dem Raum, in welchem Thalion empfangen wurde. Die alten Becher sind fortgeräumt, stattdessen stehen neue saubere zur Verfügung - genau wie eine frische Kanne Tee und eine Bananenschale, die mit etwas gefüllt ist was eindeutig nicht elfischen Ursprungs ist: Mandelkekse.
    Siniathon setzt sich mit der Eleganz vieler Jahre Übung auf seinen Platz zurück und wartet, bis auch Thalion wieder sitzt um ihm Tee anzubieten und dann auch, falls er diesen wünscht, nach bekanntem Prozedere einzuschenken.

  • Thalion setzt sich ebenso wieder an den Tisch, allerdings längst nicht so elegant wie Siniathon.
    Obwohl er nun lieber einen Schluck Quellwasser zu sich genommen hätte, begnügt er sich auch mit dem Tee. Er nimmt sich die Zeit, die Tee-Zeremonie erneut mit dem Elben abzuhalten, obwohl schon langsam die Müdigkeit an ihm nagt.
    Nachdem er etwas von dem Tee getrunken hat, wartet er ab, ob Siniathon ihm etwas über die magischen Hintergründe der Entität in ihm erklären kann. Egal wie gering die Informationen auch ausfallen würden.

  • Der Elf scheint sich alle Zeit der Welt zu nehmen zu wollen, um Thalions Frage zu erörtern, denn zuerst schweigt er während sie den Tee zu sich nehmen. Nach einer kleinen Weile blickt er den Freiritter direkt an. "Berichtet mir von so vielen Details wie es euch nur möglich ist. Das wird helfen, eine Theorie aufstellen zu können."

  • Thalion überlegt kurz.


    "Wo fange ich am besten an ...
    Die Kugel des Austausch's wurde von unserem Dorfgründer angefertigt. Ich habe per Zufall heraus gefunden, dass er ein Elb war. Möglicherweise lebt er noch, aber wahrscheinlicher ist das er in der alten Magierakadmie in Jesseq, wo er geforscht hat, umgekommen ist als diese Explodierte.
    Wie ich bereits erwähnte, ist mein Dorf eine Art Forschungsexperiment.
    Die Kugel selbst hat verschiedene Fähigkeiten.


    Die erste, wenn zwei Personen die Kugel gleichzeitig berühren, so wird Wissen übertragen, welches die jüngere Person besitzt und welches für die Ältere Person nützlich ist. Umgekehrt geht das nicht.
    Wir nehmen an, Beor o Lyth ... so heißt er übrigens ... ging davon aus, dass ältere den jüngeren wesentlich besser Wissen vermitteln können.
    Die Entität in der Kugel dient hier als Übermittler und Filter. Die ältere Person erhält nur Wissen mit welchem sie auch umgehen kann. Es wird kein Wissen übertragen, welches zu persönlich ist.


    Die Zweite, wenn ein Sucher unser Dorf verlässt berührt er die Kugel und erhält ein Geschenk. Wir wissen mittlerweile, dass dadurch eine Entität im Kopf des Suchers platziert wird. Ein Art Kopie mit minderem Wissen ohne großartige Fähigkeiten. Kontakt zur Außenwelt oder die Kontrolle über den Träger zu bekommen ist nicht vorgesehen. Es werden indirekte Beobachtungen durch Zugriff auf den Geist des Suchers getätigt. Dieser Entität ist es möglich, in dem Sucher über lange Zeiträume Fähigkeiten zu erzeugen. Bei mir sind dies, beispielsweise eine hohe körperliche regenerative Fähigkeit.
    Nach der Suche und der Rückkehr zum Dorf wird die Zeremonie des Austausch's durchgeführt. Den Dorfältesten wird Zugriff auf das Wissen des Suchers gestattet. Das habe ich ja eben schon erläutert.
    Wir vermuten unser Wissen wird nahezu komplett in die Kugel transferiert. Allerdings ist dies noch nicht bewiesen.
    Mir selbst ist es gelungen, mittels Meditation, Kontakt zu der Entität in meinem Bewusstsein zu erlangen.


    Die dritte Fähigkeit der Kugel, dient wohl dem Schutz des Dorfes und dem Selbstschutz. Jeder Fremde der in unser Dorf mitgebracht wird, muss zuerst die Kugel berühren. Sollte diese Person etwas böses im Schilde führen, so verschwindet die Person, taucht irgendwo in Lupien wieder auf und der Weg zu unserem Dorf ist aus seinem Gedächtnis gelöscht. Das berichtet zumindest eine alte Geschichte die es bei uns gibt. Seit einigen Generationen ist dies aber nicht mehr vorgekommen.


    Wir sind auf den Schutz unseres Dorfes sehr bedacht, deshalb möchten wir unsere Isolation auch nicht aufgeben. Letztlich herrschen in unserem Dorf sehr gute Lebensbedingungen, gerade wegen des Experimentes."


    Thalion sitzt einen kurzen Moment mit dem Tee in der Hand da und sieht ins Leere.


    "Wenn ich es mir genau überlege, ist das alles schon irgendwie eine ziemlich merkwürdig Geschichte."


    Er sieht Siniathon an und hat irgendwie das Gefühl dies alles nicht selbst gesprochen zu haben, erwähnt diesen Umstand aber mit keiner Silbe.

    "Ein Huhn auf dem Kopf ist besser als ein Ei auf dem Stuhl."

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  • Thalion zieht die Augenbrauen nach oben.


    "Oh, wir teilen sie schon. Aber es ist einfach zu gefährlich das Dorf für alle Lebewesen zugänglich zu machen. Nicht nur weil es zuviele Wesen gibt, die meine Leute aktiv in Gefahr bringen können, wie zum Beispiel Oger, Trolle oder andere gefährliche Wesen. Meine Leute sind Bauern und könnten sich nur sehr schwer selbst verteidigen.
    Aber es sind letztlich auch die Resourcen selbst. Wir haben nur einen begrenzten Platz zur Verfügung, wo sich Felder anlegen lassen und auch die Nutztierhaltung benötigt Ställe und Futter.
    Wir leben in einem empfindlichen Gleichgewicht, welche zu schnelle Schwankungen in der Personenzahl nicht verträgt.
    Außerdem lässt sich unser soziales System nicht auf ganz Lupien übertragen. Deshalb werden wir dazu angehalten sehr strikt auszuwählen, wem wir genügend vertrauen damit man unser Dorf besuchen darf. Ist dieses Vertrauen aber erst einmal hergestellt, steht es den Personen jederzeit frei zu kommen und zu gehen wie es ihnen beliebt oder, was uns auch freuen würde, ganz im Dorf zu bleiben.


    Oftmals gingen die Sucher auch auf Reisen, um sich Lebenspartner zu suchen und diese, falls sie es wollten, in die Dorfgemeinschaft einzugliedern. Über meschliche Generationen betrachtet, herrschte bei uns immer ein Kommen und Gehen."

  • Verstehend nickt der Adjutant und Archivar, um dann wieder für einige Augenblicke in Schweigen zu versinken.
    "Meine Worte sollen euch als Ansatzpunkt für eine Theorie dienen, nicht mehr."
    Sein Blick ruht eingehend auf Thalion, er wartet ein Zeichen des Mannes ab ob er dies verstanden hat. Dann fährt er fort.
    "Die Übertragung von Informationen in einen Speicherstein ist von einem Magiewirker ausgehend keine Schwierigkeit. Das dies auch einem Nichtwirker möglich ist, war zwar immer Gegenstand diverser Theorien, bis wir auf Menschen und andere eher gehäuft unmagische Völker trafen und es verifiziert sahen. Die von euch beschriebene Meditation, also die Herstellung eines den Geist erweiternden Zustandes, ist durchaus in der Lage, Informationen zu geben und zu erhalten - auch wenn auf einem eingeschränkten Maße. Meistens ist dazu eine genauere Beschreibung der Aufgabe des Kristalls bei seiner Erschaffung als Speichermedium notwendig, um es dadurch zu erleichtern. Jedes natürliche Lebewesen ist mit der Magie verbunden, ansonsten würden sie außen vor stehen und wären nicht dadurch beeinflussbar, ja sogar nonexistent. Sprich: Entropie."
    Eine kleine Pause tritt ein, er versichert sich, dass Thalion ihm folgt.
    "Nehmen wir an, dieser Stein nimmt jede Information auf und leitet sie ungefiltert weiter. Die Tatsache, dass nur Informationen von jüngeren zu älteren Personen weiter gegeben werden, muss entweder mit einer hohen Konzentrationsgabe der Älteren zusammen hängen - somit würden sie unterbinden, dass die Jüngeren einen direkten Zugang erhalten - oder es hängt damit zusammen, dass diese Aufgabe im Stein selbst verankert ist. Allerdings müsste es möglich sein, dass er bewusst das Alter einer Person bestimmen und die Differenz wahrnehmen kann, was für eure Theorie einer semi-, ja vielleicht tatsächlich intelligenten Lebensform in der Struktur spricht. Die von euch erwähnte Entität."
    Nachdenklich streicht Siniathon sich mit dem Zeigefinger über sein Kinn.
    "Drei Möglichkeiten eröffnen sich mir, was die Entitäten betrifft, die den Suchern mitgegeben wird. Erstens: Es handelt sich so wie ihr sagt um eine Kopie einer semibewussten Matrix, die eure verändert und euch somit weitreichendere Fähigkeiten gibt. Zweitens: Es ist ein Teil einer Entität und es wäre theoretisch möglich, den Stein zu erschöpfen . Drittens: Es ist nur eine Matrix, die von eurem Geist als Entität wahrgenommen wird, da sie Erinnerung ist - aber kein Teil eines bewussten Geistes.
    Die Frage, welche sich mir nun aufdrängt, ist folgende: Bei der Rückkehr eines Suchers im Dorf und dem definitiven Ende seiner Aufgabe als solcher, wird, so wie ihr beschrieben habt, der Stein abermals berührt um das Wissen weiter zu geben. Kehrt das, was ihr als Entität bezeichnet habt, dann in den Stein zurück? Bleibt es bei dem Sucher bis an sein Lebensende? Das wäre insbesondere in Hinsicht auf die ersten beiden Theorien interessant, die ich soeben aufstellte. Denn wenn tatsächlich der Geist eines Wesens in diesem Stein lebt, so sollte sie als erstes Ziel haben die eigene Integrität nicht zu sehr in Gefahr zu bringen."

    Siniathon nippt seelenruhig an seinem Tee.
    [color=green] "Was die dritte Fähigkeit betrifft: Es wäre interessant zu wissen, nach welcher Definition gearbeitet wird um eine Person als böse oder bösartig zu identifizieren. Insbesondere da dies eine Eigenschaft zu sein scheint, die vor allem Fremden zugeschrieben wird - oder sind die Einheimischen zu einem gewissen Alter ebenfalls gezwungen, das Artefaktum zu berühren?"

  • Thalion hört die ganze Zeit über sehr konzentriert zu. Ab und zu kaut er auf seiner Unterlippe und man kann erkennen, dass er sich bemüht den Erklärungen von Siniathon zu folgen.
    Nachdem er geendet hat, versucht er die noch offenen Fragen zu klären.


    “Nach der Rückkehr eines Suchers ins Dorf wird normalerweise die Zeremonie des Austausch’s durchgeführt, das sagte ich ja bereits. Es ist allerdings möglich, und dafür bin ich der Beweis, dass ein solcher Austausch mehrmals durchgeführt werden kann. Das mussten wir zwar auch erst einmal ausprobieren, aber es hat sich als Tatsache erwiesen. Ich denke, was ich mit mir trage, wird bis zu meinem Tod in mir bleiben.
    Zudem ist ja auch möglich, dass ein Sucher nicht mehr ins Dorf zurückkehrt. Das kann durch Krankheiten oder andere äußere Einflüsse geschehen, aber auch weil der Sucher sich derart entscheidet. Bei Abspaltung eines Teils würde so, auf lange Sicht, die Integrität definitiv gefährdet. Auch das spricht gegen eure zweite Möglichkeit.“


    Thalion trinkt etwas von seinem Tee.


    “Zur Schutzfähigkeit … diejenigen welche in unserem Dorf geboren werden, brauchen diesen Test natürlich nicht durchzuführen.“


    Ein gewisses Unverständnis und Naivität liegt in Thalion’s Stimme.


    “Die Schutzfähigkeit betrifft vermutlich als erstes die Kugel selbst, welche nicht entfernt oder transportiert werden darf, beziehungsweise kann. Es gibt einen kleinen Schrein, in welchem die Kugel auf einem Podest aufbewahrt wird. Der Zugang ist jedem gestattet. Sie ist auf dem Podest gesichert, ob magisch oder mechanisch wissen wir nicht. Dies soll auch verhindern, dass die Kugel hinunter fällt und zerstört wird.


    Was die Definition von „Böse“ angeht. Wir gehen davon aus, dass Hintergedanken welche darauf hindeuten, die Kugel zu entwenden oder dem Dorf oder seinen Bewohner Schaden zufügen zu wollen diese Schutzreaktion auslöst.
    Keiner von uns würde das wollen, da es der Dorfgemeinschaft und letztlich dieser Person selbst schaden würde.“

  • Ein verstehendes Nicken folgt auf die Erläuterungen.
    "Ich kann euch nur Theorien anbieten - darum bitte ich euch darum, mir ein wenig Bedenkzeit zu lassen und sie auszuarbeiten. Verzeiht mir diese Feststellung, doch ihr scheint deutlich zu ermüden."

  • Thalion streckt sich kurz und atmet tief ein.


    "Eure Beobachtungen sind korrekt. Für mich ist es wirklich Zeit etwas zu Schlafen. Ich würde dann gerne auf euer Angebot, hier in der Siedlung zu übernachten zurückkommen und es gerne annehmen.
    Was die Bedenkzeit angeht. Wenn ihr möchtet, kann ich euch einige Monate Zeit lassen. Es ist keine eilige Angelegenheit."

  • Siniathon lächelt dankbar und verbeugt sich andeutungsweise. "Ich danke euch für das großzügige Angebot." Er richtet sich langsam auf und bittet Thalion, ihm zu einem der Gästebäume zu folgen.


    Der Lupianer wird wieder aus dem Botschaftsbaum hinaus in Richtung des Hauptweges geführt. Dort bleibt Siniathon vor einem Baum stehen, der ansonsten nicht bewohnt scheint. Er tritt auf den Baum umschlingenen Wendelweg in den ersten Stock hinauf und führt Thalion in einen zentralen Raum, von dem aus kleine Schlafräume, abgetrennt durch Vorhänge an den Durchgängen, abgehen, die allein - immerhin sehr lange - Betten beinhalten.
    Während des Hinaufgehens hat der Adjutant einige Kristalle zum leuchten gebracht, sodass auch der Mensch ohen Anstrengung sehen kann, wo er seine Schritte hinsetzt.
    Man scheint nicht viel Zeit im Schlafraum zu verbringen, zumindest fehlen sonstige Gegenstände wie ein kleiner Tisch oder ähnliches. Kleine Podeste in den Wänden scheinen dafür gemacht zu sein, als Gegenstandsablage zu dienen.
    "Falls ihr Fragen habt, steht das Botschaftspersonal jederzeit zu eurer Verfügung."