Beiträge von Allessan di Certando

    Dunjas Worte hatten den jungen Ritter nicht überrascht, hatte er etwas ähnliches doch bereits erwartet und so zuckt nur ein kleines Lächeln über seine Lippen, als sie sich des Pergamentes bemächtigt und damit fort läuft. Kurz ist er versucht sich dem Geweihten und dem Boten anzuschließen, doch dann verharrt er. Was der Herr von Sturmfels nicht vermochte, würde er ebenfalls nicht bewerkstelligen können und um eine kleine Frau einzufangen sollten er und der Herr von Hohenlohe sicher reichen.
    Als beide jedoch unverrichteter Dinge zurück kehren ist er ein wenig verblüfft und als der Geweihte von der Stadtwache spricht, stellt er fest, daß dieser Gedanke ihm Unwohlsein bereitet. Da er sich von des Ritters Blick jedoch zum sprechen aufgefordert fühlt, antwortet er, "Gewiss habt Ihr Recht...und es wäre besser, die Stadtwache davon zu unterrichten...!" er stockt einen winzigen Moment, "Allerdings gestehe ich, daß ich das Gefühl nicht los werde, der Herr Phex selbst würde seine Hand über sie halten und ihr beistehen..." Er lächelt ein wenig, wird jedoch rasch wieder ernst und verneigt sich dann leicht vor dem Geweihten, "Was immer Ihr für notwendig erachtet, wenn ich Euch dienlich sein kann, so will ich das tun...!" Seine Züge scheinen ein wenig bedauernd...

    Ungläubig hat der junge Ritter den vorgebrachten Anschuldigungen gelauscht und dabei seinen Blick nachdenklich auf Dunja ruhen lassen. Als sie schließlich ihre Geschichte erzählt, huscht ein kleines Lächeln über seine Züge und er erhebt sich. Mit einer ehrerbietigen Verneigung Richtung des Geweihten, spricht er mit fester Stimme, "Euer Gnaden, ich möchte mich für Ihre allerprinzlichste Majestät verwenden und bin gerne bereit für sie zu bürgen!" Seine Worte sind schlicht und einfach, doch es liegt ein großer Ernst darin...

    Erfreut darüber, daß die Dame sich zu ihnen an den Tisch gesellt, hat der junge Ritter sich erhoben und ebenfalls verneigt. Einen Moment lang scheint ein Leuchten in seinen Augen zu liegen und als Dunja sich gesetzt hat, nimmt auch er wieder Platz. "Ich freue mich Euch wieder zu sehen, Herrin!" Seine Stimme klingt erfreut...

    Wieder scheint Allessan ein wenig verlegen, doch dann strafft er seine Schultern, "Seht mich an, glaubt Ihr, wenn ich dem Gelde nacheilte, sähe ich so aus?!" Er schüttelt den Kopf und für einen Moment huscht ein winziges Lächeln über seine Züge, "Ich bin gewisslich nicht reich und werde es wohl auch niemals sein. Alleine mein treues Ross, mein Schwert und meine Laute nenne ich mein Eigen! Und doch bin ich frei in meinem Handeln und kein Herr befiehlt mir, als nur die Götter und mein Gewissen!" Er nickt dem Geweihten freundlich zu, "Ich danke Euch für Euren weisen Rat und ich will ihn gerne befolgen, hoffe ich doch, daß ich Gefallen finde in den Augen der Göttin durch mein Handeln und meine Taten!" Zum Ende seiner Worte leuchten eine gewisse Feierlichkeit in seinen Augen und man spürt in seiner Begeisterung seine Jugend...

    Sichtlich bewegt ergreift Allessan die Hand des Geweihten und lächelt ihm freundlich zu, "Ganz wie Ihr wünscht, Euer... Wulf!" Ein wenig scheint er verlegen und es ihm eine große Ehre zu sein. Rasch sucht er seine Unsicherheit zu überspielen, "Werdet Ihr Euch länger in diesen Gefilden aufhalten?"

    Der junge Ritter nickt verstehend zu des Geweihten Erklärung bezüglich seines Reisegrundes und errötet dann etwas verlegen ob seiner Frage hinsichtlich seiner Beziehung zu Magistra Isdiriel. Dann gibt er lächelnd zur Antwort, "Mit Verlaub, Euer Gnaden, wir lernten uns erst vor wenigen Stunden in eben diesem Gasthaus kennen!" Er scheint nicht so recht zu wissen, was er noch weiter sagen soll...

    Auch Allessan erhebt sein Glas mit Wein und fügt dem Spruch des Geweihten noch an, "Und möge Efferd mit uns sein, wenn wir uns auf unseren Reisen in seine Hand begeben!" Dann nimmt er einen Schluck und fährt fort, "Vergebt mir, aber Weiden selbst kenne ich nur aus Geschichten von anderen Reisenden, selbst war ich noch nicht dort. Allerdings freut es mich, daß Euch meine Heimatstadt so gut in Erinnerung geblieben ist, Euer Gnaden!" Er lächelt erfreut und fragt schließlich, "Was verschlägt Euch in diese Gefilde, wenn Ihr mir die Frage erlauben wollt?" Er sieht den Geweihten interessiert an...

    Als der Geweihte an ihrem Tisch Platz genommen hat, setzt sich auch der junge Ritter wieder und antwortet ihm dann auf seine Frage, "Verzeiht, mein Name ist Allessan di Certando, ich bin fahrender Ritter und komme ursprünglich aus Havena, Euer Gnaden!" Er lächelt höflich, sichtlich erfreut von der Aufgeräumtheit des Geweihten. Schließlich errötet er leicht und weist rasch mit der Hand auf die junge Frau, welche ebenfalls noch am Tisch sitzt, "Darf ich Euch vielleicht auch mit Magistra Isdiriel bekannt machen, Euer Gnaden!" Ein kleines Lächeln huscht über seine Züge...

    Der junge Ritter hatte beim Eintritt des Fremden sein Lautenspiel unterbrochen und den Neuankömmling interessiert gemustert. Als dieser seine Einladung verlauten läßt, erhebt Allessan sich und verneigt sich ehrerbietig vor dem Geweihten, "Euer Gnaden, vielleicht gestattet Ihr mir Eure Einladung zu erwiedern und nehmt an unserem Tisch Platz!" Er weist mit der Hand auf einen der freien Plätze. "Es wäre mir eine große Ehre und ich würde mich freuen einmal wieder mit einem Landsmann zu sprechen!" Auf eine Antwort wartend bleibt Allessan stehen...

    Für einen Moment sieht der junge Ritter danach aus, als wolle er diesen Vorschlag weit von sich weisen, doch dann scheint er sich zu besinnen und er nickt zu den Worten der Magierin, "Habt Dank für Euren Rat, Magistra! Ich denke, ich werde ihn beherzigen." Mit einem Lächeln nimmt er seine Laute wieder auf und beginnt leise zu spielen, während sein Blick auf den Zügen der Magierin ruht...

    Hat der junge Ritter bei den Anfangsworten der Magierin noch geschmunzelt, so wird er bei ihrem letzten Satz wieder ernst und seine Züge spiegeln Bedauern wieder. Schließlich schüttelt er den Kopf und bemerkt dann, "Ich habe nicht daran gezweifelt, daß Ihr das tun würdet, Magistra!" Er schaut sie aufrichtig an. "Wieso hätte ich das auch tun sollen?" Einen Moment lang scheint er irritiert, "Ihr sagtet, Herr Berkenbrecht hätte Euch gebeten, mir dies zu sagen?" Sein Blick liegt fragend auf den Zügen der jungen Frau...

    Allessan lächelt Sarah freundlich an, "Ja, ich kenne das Lied! Und wenn Ihr es gerne hören würdet, bin ich gerne bereit es zu singen...!" Noch einmal lächelt er und beginnt dann zu spielen,


    "In dunkler Zeit und grausger Nacht, als Boron ging durchs Land,
    da wurd ein Kind zur Welt gebracht, in Liebe und in Schand.


    Der Gatte lief hinaus voll Harm, in Regen und in Wind.
    Die Mutter liegt im Haus im Arm, vom fremden Mann das Kind.


    In grausger Nacht da Rondra tobt, da ist kein Stern zu sehn.
    Und keiner der die Götter lobt, kein Wunder ist geschehn.


    Man weiß nicht was geschehen war, in dieser dunkler Nacht.
    Man weiß nur, daß das grauen war, er hat sie umgebracht.


    Am nächsten Tag der Morgen wacht der Himmel wolkenschwer,
    und Abends treiben in die Nacht, zwei Boote übers Meer.


    Das Eine ist der Mutter Statt, im Tod ein Lächeln zart,
    es scheint, daß sie vergeben hat, dem Manne seine Tat.


    Im Andren liegt der Gatte still die Augen voller Qual
    's ist so als ob er sagen will, mir blieb kein andre Wahl.


    Zwei Boote brennen lichterloh, und künden einen Sang,
    vom Hetmann bis zum letzten Floh, der Otta Untergang.


    Die Götter schweigen zu dem Sang, kein Omen raten will.
    Er ist Beschluß, der Untergang, der Otta Fjorkenstill.


    Das Kind, daß von der toten Mutter Kurja ward genannt,
    man nannte sie die Ottasdotter, weil's keine Eltern kannt.

    Als sie in jungen Jahren war, sie siebzehn Sommer zählt,
    einstimmig von der Otta gar zur Hetfrau ward gewählt.

    Sie führt die Otta Untergang durch Stürme und Gefahr,
    und spricht die Otta leidet lang, noch lange siebzehn Jahr.

    Wir nehmen unser Schickasal an, doch alle sollen seh'n,
    der Hetfrau Plicht der Otta dann ist mit ihr untergehn.

    Nach siebzehn Jahren Kurja sprach wir fuhren oft aufs Meer,
    doch dies wird meine letzte Fahrt, die Fahrt oh'n Wiederkehr.


    Wer mit mir geht, ihr wißt, ich warn, wird mit mir untergeh'n
    wir werden niemals heimwärts fahrn die Heimat wiedersehn.


    Sie geht aufs' Schiff und fährt hinaus als sie die Leute zählt,
    Entsetzen packt sie jäh, und graus, nicht Einer hat gefehlt.


    In dunkler Zeit fuhr übers' Meer die Otta Untergang.
    Ich weiß man kennt sie heut nicht mehr, auch darum mein Gesang.


    Doch bitt ich Euch, wenn Ihr bald fahrt hinaus auf's Meer dann singt,
    das Lied das ich für sie bewahrt, weils ihnen Ruhe bringt.


    Seine Stimme ist klar und es ist ein Vergnügen ihr zu lauschen...

    Allessan hört dem Ritter zu und sein Blick scheint während dessen Worten bedauernd zu werden. Als Herr Berkenbrecht sich erhebt und geht, schaut er ihm einen Moment lag nach, schüttelt schließlich traurig den Kopf und zuckt mit den Schultern. An Sarah gewandt meint er etwas ratlos, "Versteh einer die Welt...!" Dann greift er wieder nach seiner Laute und beginnt ein wehmütiges aventurisches Lied zu spielen...

    "Sir...!? Ich befürchte eher, Ihr versteht nicht...!" Allessan schüttelt bedauernd den Kopf und schaut Herrn Berkenbrecht dann betrübt an, "Im Falle Magistra Isdiriels von höfischen Dingen und gar dem Dienst an einer Dame zu sprechen beleidigt sie mehr, als Ihr Euch wahrscheinlich vorzustellen vermögt!" Er seufzt und scheint nach den richtigen Worten zu suchen, "Aber ich sehe nun, daß ich mit meiner Vermutung Recht hatte und Ihr tatsächlich nicht wisst, wovon Ihr redet...!" Er strafft seine Schultern und sieht Danaras Begleiter dann ernst an, "Magistra Isdiriel gehört zu den Pfeilen des Lichtes, Sir! Einem Orden, der in Aventurien für seinen unerbittlichen Kampf gegen schwarzmagische Machenschaften bekannt ist!" Allessan lächelt grimmig, "Ich hatte bereits einmal mit einem ihrer Mitglieder zu tun und weiß daher, daß sie absolut vertrauenswürdig und über jeden Zweifel erhaben sind... denn wer zu ihen zählt, gehört zu dem Besten, was die weiße Zaubererschaft hervorbringt!" Wieder huscht ein Lächeln über seine Züge, dann wird er ernst und blickt den Ritter aufmerksam an, "Vielleicht könnt Ihr nun nachvollziehen, daß Euer Wort, Sir, auch wenn es das Wort eines Ritters ist, wenig wiegt gegen das ihre...!"

    Erneut schüttelt Allessan verwirrt den Kopf über des Ritters Entschuldigung, während er über seine seltsame Frage nachdenkt. Schließlich gibt er vorsichtig zur Antwort, "Alles was ich von Euch sah und hörte, Sir... gäbe mir eigentlich Anlaß ohne Nachzudenken zu antworten, daß wir auf der selben Seite ständen...!" Er schweigt einen Moment und schaut Herrn Berkenbrecht dabei sinnend an, "Jedoch... Euer Streit mit der Magistra machte mich daran Zweifeln... was mich sehr verwunderte!" Wieder schüttelt er den Kopf, "Schließlich versuchte ich es mir damit zu erklären, daß Ihr ein Fremder seid und somit nicht wissen könnt, wer sie ist... bzw. was sie ist, Sir!"

    "In der Stadt...?" Fast hat es den Anschein die Verwirrung des jungen Ritters nähme eher zu als ab. Allessan ruft sich den unsäglichen Vorfall noch einmal ins Gedächtnis, jede Kleinigkeit erneut prüfend, dann schüttelt er bedauernd den Kopf, "Es tut mir unendlich leid, aber ich kann nicht erkennen, wo ich Euch mit meinem Verhalten erzürnt oder beleidigt haben mag." Noch immer wirkt sein Gesicht nachdenklich, "Ich überbrachte Euch die Nachricht der Dame Dunja und stellte mich als die Situation eskalierte, auf die Seite des Lichtes... was ist daran auszusetzen?" Auf eine Erklärung hoffend, sieht er Herrn Berkenbrecht fragend an...

    Erneut ist dem jungen Ritter seine Verwirrung anzusehen und wiederum wirft er Sarah einen irritierten Blick zu, dann wendet er sich wieder Danaras Begleiter zu, "Verzeiht Sir, wenn ich Euch nicht ganz folgen kann... Eure Worte verstehe ich wohl, allein der Sinn darin bleibt mir verborgen!" Er schüttelt erstaunt den Kopf, "Ihr selber sagtet doch, daß Ihr mir meinen anfänglichen Fauxpas bezüglich der ehrenwerten Dame nicht verübelt... und mit Verlaub ich kann mich nicht erinnern, daß wir danach noch einmal mitteinander zu tun gehabt hätten, außer hier nun bei Tische...!" Nicht nur seinem Gesicht, auch seiner Stimme ist Verwunderung zu entnehmen. Für einen Moment scheint er noch etwas hinzufügen zu wollen, läßt es aber dann...