Also, um mal den von Mordraug angesprochenen Aspekt des christlichen LARP Veranstalters zur Sprache kommen zu lassen:
Wir (Arbeitsgemeinschaft evangelische Jugend im Rhein-Neckar-Kreis), haben nun schon diverse LARP-Veranstaltungen durchgeführt, haben einige alte LARPHasen in unseren Reihen (13+ Jahre Con) (EinsteigerCons "tage des Nebels 1-3", einsteigerfreundliche AbenteuerCon "Conventum Sophia"), und hatten dabei zwar nie die Regel ausgesprochen, das kein Christentum bespielt wird, wohl auch die unausgesprochene Übereinkunft, weil uns das auf einer FantasyCon einfach nur lächerlich vorkommen würde.
Die von mir schon zitierte Anekdote mit den IT-Jesuiten stammt vom TdN3-TagesLarpi. Und da fanden es auch die erklärten Atheisten wenig sinnvoll Christentum zu bespielen.
Auf den klaren EinstiegerCon war für uns Regel, z.b. auch keinerlei Rituael im Plot vorzusehen um erst gar nicht einen falschen Eindruck aufkommen zu lassen. (lustiger Weise stammte das spontane Miniritual auf TdN2 ausgerechnet von einem Theologen)
Auf echten AbenteuerCons gilt diese Regel nicht, da kommt unser christlicher Anspruch eher im menschlichen Umgang mit einnander durch (der eigentlich selbstverständlich sein sollte)
Ich habe wenig Probleme, wenn Christentum in einem historischen Kontext gespielt wird, sei es im Mittelalter, sei es in einem Neuzeitlichen LARP oder von mir aus auch bei Chuthulluh - solange der "realistische" Kontext gewahrt bleibt. Oder von mir aus auch in einem Allerland ähnlichen Kontext, in dem klar gesagt ist: es gibt keine Magie, anderes Priestertum hat keine Kräfte, Christentum existiert als die Religion die es ist und nix anderes..
Sobald wir aber vom FantasyLARP reden (und das taten wir meiner Meinung nach meistens) finde ich die Darstellung von Christentum nur lächerlich bis peinlich unpassend. In einem Universum, in dem es Göttesbeweise gibt, andere Gottheiten ihre Kräfte und Diener durch die Gegend schicken (vorauf ich als heidnischer Scholastiker Luicatus bitte bestehe, sonst gehe ich nicht dahin!!!!) finde ich die Darstellung von Christentum nur noch unpassend. Um dann das Christentum auf LARP anzupassen, müsste man es so verbiegen (mal angefangen bei alternativen Schöpfungsmythen und dem ersten Gebot - und bevor mir hier jemand mit dem Urknall kommt - bin Physiker!) dass man es am besten umbenennt.
Spielt einen Gläubigen eines allumfassenden Gottes, predigt Liebe, Gottesgnade und Achtung vor der Welt und Ehrfurcht vor dem Schöpfer (oder alternativ einen älteren Kanon - glaubt aber nicht, dass ihr damit bei den Christen auf Liebe stoßt) und schlagt euch mit Priestern anderer LARP-Gottheiten herum, die euch beweisen könne, dass es ihren Gott gibt - ihr werden ein gutes Charakterkonzept haben, solange ihr auf Kreuze, Christus und Dreieinigkeit verzichtet.
Ich finde, im FantasyGenre gibt es keinen Platz für Christentum, das es wert ist sich Christentum nennen zu dürfen. Werdet lieber Cerriden - die sind akzeptiert