Beiträge von Vittoria

    Vittoria betritt die Küche und bleibt erst mal kurz stehen, um sich zu orientieren. Nach der Begrüßung und Vorstelung geht sie zur Kochstelle, füllt ihren kleinen Kessel halb mit Wasser und hängt ihn übers Feuer. Während sie darauf wartet, dass das Wasser zu kochen beginnt, sortiert sie aus den verschiedenen Beuteln Kräuter heraus, zerreibt sie in einem kleinen Mörser, den sie aus ihrer Umhängetasche nimmt und sammelt sie in einer Schale aus dem Schrank. Als das Wasser kocht, gibt sie die Kräuter hinein und beginnt unter ständigem Rühren, ein langsames Lied mit gleichmäßigem Takt zu singen.
    Als das Lied zuende ist, nimmt sie den Kessel vom Feuer und füllt seinen Inhalt in eine mitgebrachte Tonflasche. Dan dreht sie sich zu den Frauen am Tisch um. "Darf ich mich dazusetzen? Muss mal Pause machen."

    "Danke, ihr seid alle sehr nett." Sie beginnt in ihrem Rucksach zu wühlen, fördert einen kleinen Kessel und mehrere Beutel zutage. Dann macht sie sich damit auf zur Küche.

    Vittoria lacht. "Das möcht ich sehen, wie jemand Alexander badet! Seit fast einem Jahr macht er das alleine und wehe jemand will ihm helfen. Inzwischen hält er auch schon Fellis fest, damit der nicht 'taucht'. Zieh ihn nur aus und heb ihn rein, den Rest macht er allein. So, Fellis, du wirst jetzt auch ausgezogen. Erst die Jacke, ..."
    ...
    Etwa 20 Minuten später.
    "Alexander, das Wasser wird zu kalt, du musst jetzt wirklich auch raus. Keine Diskussionen mehr - raus!" Leise vor sich hin meckernd läßt sich Alexander aus der Wanne heben, abtrocknen und saubere Sachen anziehen. "Spiele, Mama? Ich spiele gehe? Nicht müde seie." Gähn.
    "Später, Schatz. Ruh dich ein bißchen aus, dann kannst du wieder spielen." "Aber Mama" Gähn "nicht müde seie." "Ja, Schatz, trotzdem. Nur ein bißchen ausruhen."
    "Mag nicht" Gähn. Auf dem Boden sitzend fallen ihm die Augen zu. Vittoria lächelt, schiebt das schon schlafende Baby mehr auf eine Hüfte rüber und hievt Alexander auf ihren anderen Arm. "oh Mann, entweder ich werd zu alt hierfür, oder ihr zwei zu schwer." Ellemir folgend bringt sie die beiden in ihre Betten. Seufzend läßt sie sich dann auf ihrem Bett nieder, reibt sich die Augen und fragt "Ich müsste bald Fellis' Medizin zubereiten. Dazu brauche ich eine Kochstelle. Darf ich einfach so in die Küche?"

    Vittoria holt einen Beutel aus ihrem Rucksack, nimmt ihr Baby auf den Arm und den größeren an die Hand. "Einmal warmes Bad zum Auftauen, bitte," lächelt sie. "Wenn ihr auch erkältete Kinder habt, dann packt sie dazu, die Kräuter machen das Husten und Niesen leichter." Sie lächelt genießerisch. "Und sie duften gut. Aber sie machen auch höllisch müde. Wer also in den nächsten 2 bis 3 Stunden viel vorhat, sollte nicht mitkommen. Unsere Ziege hab ich gut angebunden, neben dem Haus. Muss gleich nur noch den Rest von unserem Gepäck holen, den hab ich auch da gestapelt, beim Feuerholz versteckt. Zeigst du uns nach dem Bad das Zimmer, dann können die Kinder gleich ins Bett?" Sie kramt wieder in der Umhängetasche und findet noch ein Sehnenstöckchen. Sie reicht es Kassandra. "Hier. Für diese Ai und ihre Kinder. Wenn die Zahnschmerzen ganz schlimm sind, weiche ich die Sehne manchmal hierdrin" Sie reicht eine kleine Flasche hinterher. "ein, lasse sie dann wieder trocknen und geb sie Fellis dann. Das ist ein mildes Schmerzmittel. Armer 'Sander. Er musste seine Zähne ganz ohne sowas kriegen. Da warn wir noch ständig auf Reisen und hatten keine Zeit, sowas auszuprobieren. Naja, er hats überlebt - fürs erste zumindest."

    Vittoria lacht. "Hab extra unsere Ziege mitgebracht, weil ich doch keine Milch mehr hab für Fellis. Und weil sie Gepäck tragen kann." Sie nippt am heißen Apfelsaft, seufzt genießerisch und lehnt sich zurück. Fellis grapscht wieder nach dem Feuer, Vittoria hält ihn aber mit ihrem Fuß außer Reichweite. "Für dich hab ich übrigens eine fast fertige Version des Küchenkräuter-Almanachs, wie Nikodemus ihn nennt, mitgebracht. Sobald wir uns eingelebt haben, komme ich bestimmt dazu, die letzten Kräuter und ihre Anwendung zu beschreiben. Nur so, als Dankeschön. Fellis, nicht in meinen Fuß beißen, das ist kein Kauknochen." Sie wühlt in ihrer Umhängetasche und fördert schließlich etwas zu Tage was aussieht wie ein fingerdicker, knotiger Ast. Sie gibt es dem Baby, das begeistert "Whia" jauchzt und es in den Mund steckt. "Gereinigte, getrocknete Sehne vom Reh," erklärt Vittoria," die liebt er heiß und innig."

    "Na, da sollte 'Sander ja versorgt sein, bei so vielen Kindern." Vittoria lächelte. "Sind wir zu schnell gekommen, um eine Unterkunft zu kriegen? Wir können uns erst mal im Brennenden Tisch einquartieren, bis wir irgendwo in einem Haus unterkommen. Nikodemus kommt in ein paar Tagen nach und ich muss dann noch mal zurück in meinen Wald. Danach kan ich auch Kräuter und so was auf Bestellung mitbringen - als Bezahlung zum Beispiel. Auf dem Weg hierher hab ich gesehen, dass da ein kleiner Wald ein Stückchen von der Küste weg ist. Daneben war eine halb verfallene Hütte. Das Dach ist kaputt, aber die Wände und der Kamin noch in Ordnung. Das wäre eigentlich ideal für uns. So'n Dach hab ich ruckzuck ersetzt, wenn ich zwei Bäume fällen und Schilf ernten darf. Weißt du, wem die Hütte gehört und wen ich da um Erlaubnis fragen muss wegen der Materialien?" Sie räuspert sich. "Ich bin wieder zu voreilig, oder? Naja, so bin ich eben. Ich hab ein Sortiment an Kräutern und zwei Ausgaben meines Kräuterbüchleins mitgebracht und alles, was ich an Kupfer und Silber habe. Ich könnte als Bezahlung auch einen Kräutergarten anlegen - hier wäre die Akademie dafür der Ansprechpartner, oder?"

    "Ich nicht, danke, aber Fellis würde ich gerne baden." Vittoria zaust dem Baby die paar Haare. Das Baby niest lautstark, dann strampelt es lachend, bis Vittoria es runtersetzt. Wie der Blitz ist der Kleine abgehauen - auf allen Vieren Richtung Feuer. Vittoria hechtet hinterher. "Oh nein, kleiner Mann, das tut weh wenn dus anfasst." Sie lacht Kassandra an. "Wir haben ein Holzgitter im Halbkreis vorm Feuer, damit er nicht drankommt. Ich glaub, sowas muss ich schnellstmöglich wieder bauen. Ich dachte, warum soll ich mit den Kindern weiter im Regen sitzen - im Sichelwald regnets seit zwei Wochen - wo hier so schönes Wetter ist." Sie verzieht das Gesicht. "Tja, so kanns gehen."
    Der ältere Sohn - etwa 2 1/2 Jahre alt - hat sich den anderen inzwischen als 'Sanda' - "Alexander", lächelt Vittoria- vorgestellt und sich begeistert ihrem Spiel - was auch immer das ist - angeschlossen.

    Am nächsten Mittag klopft es an die Tür. "Kassandra? Ich bins, Vittoria. Bist du zuhause? Bitte mach auf, wir sind auf dem Weg hierher in Regen gekommen und die Kinder sind ohnehin schon krank."

    Innen steht: Hallo, Kassandra. Als ich von meinem Besuch bei euch zurück nach Hause kam, war Fellis, mein kleiner Sohn schwer krank. Er hat sich trotz bester Pflege nicht erholt. Nikodemus meint, eine Kur am Meer könnte ihm helfen. Gibt es bei euch einen Ort, wo ich mit zwei Kindern - der größere fängt auch schon an zu husten - für ein oder zwei Wochen wohnen könnte? Viel Geld haben wir nicht, aber ich würde mich natürlich nützlich machen und könnte auch ein ganzes Sortiment an Heil- und Würzkräutern zum Tausch anbieten. Wenn du antworten willst, schreib deine Antwort auf das zweite Blatt Papier und verbrenne es in einem Buchenfeuer, dann werde ich es erfahren. Frag mich nicht, wie das geht, aber der Druide hat garantiert, dass es klappen würde - ich glaub, der will uns nur loswerden, er ist sonst nie so hilfsbereit. Bitte antworte bald, liebe Grüße, Vittoria.
    Ein zweites Blatt Papier, umgeben von verschlungegen Zeichen, liegt bei.

    "Noch nie was von Türschildern gehört, wie?"knurrt der kleine Mann, der davor steht. "Naja, was ist von so nem Nest schon zu erwarten. Jedenfalls," er übergibt eine verschnürte Briefrolle. "da. Damit ist das erledigt. Tschüss." Er dreht sich um und geht in Richtung Hafen.

    Es klopft an der Tür und eine (leicht genervt klingende) Stimme ruft lautstark:"Hallo! Ich hab einen Brief für jemanden namens Kassandra. Bin ich da hier richtig?"

    Morgens (früh) kommt Vittoria herunter, frühstückt schnell und bezahlt ihre Rechnung. "Würdet Ihr Kassandra und Liandra von mir grüßen. Wir haben uns gestern nicht gesehen und ich muss zurück nach Hause, darf den Nebel heute nicht verpassen. Jetzt wo ich den Weg kenne, komme ich vielleicht bald mal wieder vorbei. Es ist so trostlos, dem Wald dabei zuzusehen, wie er sein Laub verliert. Und den Kindern würde ein bißchen Abwechslung bestimmt auch gefallen. Alles Gute."
    Sie schultert ihr Gepäck und geht.

    Vittoria, die sich den Vormittag lang in der Gegend umgesehen hat, betritt den Schankraum, holt sich am Tresen einen Krug Wasser und setzt sich an einen leeren Tisch. Aus ihrem Rucksack holt sie ein ledergebundenes dünnes Büchlein, mehrere Blätter Papier und Schreibzeug. Sie beginnt zu lesen und zu schreiben, wobei das Schreiben recht langsam geht und ihr scheinbar nicht gerade leicht fällt.
    Gegen Abend packt sie schließlich ihre Sachen zusammen, streckt sich ächzend und bestellt Abendessen.
    Nach dem Essen geht sie zum Tresen. "Könntet Ihr Liandra, wenn sie kommt, bitten, auf mich zu warten? Ich möchte morgen nach Möglichkeit abreisen und würde gern noch mit ihr sprechen." Ich komme bald wieder. Muss mir nur die Füße vertreten." Sie lächelt freundlich und geht raus.

    Vittoria lächelt zurück und steht auf. "Ich hatte ohnehin vor, hier zu übernachten. Nikodemus kommt auch ein paar Tage länger ohne mich aus, auch wenn er immer furchtbar übers Windelnwechseln jammert. Aber IsWas, die Brückentrollin nimmt ihm zumindest den größeren der beiden Kinder meistens ab, in den ist sie ganz vernarrt." Sie gähnt. "Tschuldigung, war ein langer Marsch, ich bin müde."
    Sie winkt Kassandra, vorzugehen, verabschiedet sich bei den anderen und folgt Kassandra, wenn diese geht.

    "Tja, ich hoffe das Pflänzchen hat die Reise im Spezialtransporter überlebt." Sie nimmt einen tiefen Schluck. "Ich denke, ich liefere die Ware dann mal ab. Wir können uns dann später, naja, vermutlich erst morgen, weiter unterhalten. Kannst du mir den Weg zu Liandras Haus beschreiben?"

    "Danke, ich hab unterwegs was gegessen. Bin heut früh erst angekommen. Liandra hat mir von einer bestimmten Pflanze erzählt, die sie ganz dringend bräuchte. Zuhause - weißt du schon, dass ich jetzt endlich ein Zuhause hab? - hab ich eine entdeckt, die ganz ähnlich aussieht und wollte ihr die zur Untersuchung bringen." Sie deutet auf das komische Ding auf ihrem Rücken. "Vom Sichelwald aus ist das Reisen ja ziemlich einfach und die meisten Reisen sind auch recht kurz. Da ist mein Wald, im Sichelwald mein ich, da wohn ich mit Nikodemus und den zwei Kindern. Mein eigener Wald, Cassie, endlich wieder."

    "Wir haben uns auf einer Reise getroffen." Vittoria nickt den anderen am Tisch grüßend zu. "Hallo. Tut mir leid, dass ich die Unterhaltung störe. Ich bin nur froh, endlich den richtigen 'Brennenden Tisch' gefunden zu haben. Das ist erstaunlicherweise ein recht verbreiteter Tavernenname. Darf ich mich setzen?"

    Vittoria scheint jemanden am Tisch zu erkennen, kommt näher. "Hallo, Kassandra, darf ich mich dazusetzen? Oder kannst du mir sagen, wo ich Liandra finden kann? Ich hab ihr was mitgebracht." Sie zeigt auf einen komischen, halbdurchsichtigen Behälter an ihrem Rucksack, in dem irgendwas in einer schlammigen Brühe schwimmt.