Beiträge von Turak´Anar

    Der Pakk, der von Wanagi gemustert wurde, tat es ihr gleich. Stumm schaute er die Kriegerin an. Er war sich nciht sicher, ob er sie ansprechen sollte oder nicht. Scheinbar hatte sich ihr Zorn, den er immer noch nicht ganz verstand, ein wenig gelegt. Immerhin griff sie ihn nicht an.


    Nach einer Weile des Schweigens, versuchte Turak es dann aber doch und sprach Wanagi an. Seine Worte klangen ruhig und gelassen und man hätte denken können, dass es den Angriff nie gegeben hat. Wiyakawe´s Antwort im hinterkopf haltend, fragte er:


    "Warum hast du mich angegriffen?"

    Turak, der Wanagi beobachtet hatte, wurde deutlich angespannter, als diese zum Tisch kam. er beobachtete sie weiterhin um auf alles gefasst zu sein, sollte es zu eiinem weiteren Angriff durch die Skruta kommen. Er war sich zwar bewusst, dass die Stadtwache noch hier war und auch Wanagi das wusste. Doch er kannte die Skruta kaum und konnte sie in dieser Sache nicht einschätzen. So wartete er, bis diese wieder ganz am Tisch war . . .

    Turak nahm den Becher wieder zu sich und füllte ihn wieder mit frischem Wasser. In einem Zug leerte er den Becher auch wieder und füllte erneut Wasser herein. Dann verstaute er den Trinkschlauch wieder am Gürtel.


    Als Feena ihn nach den Beeren fragte, konnte man die Spur eines Lächelns in seinem Gesicht erkennen.


    "Diese Beere habe ich aus Athalien. Die Menschen dort nennen sie Erdanas Gabe. Unter anderen Völkern ist sie aber auch als Wundbeere bknnt. Sie hilft dem Körper bei der natürlichen Regeneration der Wunde. Bei kleinen Wunden, wie der von dir, reicht der Saft, bei schwereren Verwundungen sollte man sie essen oder zu einem trank verarbeiten."


    Von Feena wandte sich Turak nun an Keshra.


    "Ich weiß, dass es nicht deine Art ist. Du kennst mich, für mich ist Wanagi noch kein Feind, nur weil sie mich angegriffen hat. Sie wird ihre Gründe haben und vielleicht hätte ich mich nicht verwandeln sollen. Sicher hätte sie nicht direkt angreifen müssen. Ich denke, dass es sich noch klären wird und wenn sie mich nun als ihren Feind ansieht, dann kann ich das nicht verstehen. Ich habe nicht gegen sie gehandelt oder sie angegriffen. Wir werden abwarten müssen, was sie dazu sagt."


    Turak nahm einen weiteren Schluck Wasser aus seinem Becher und schaute, was Wanagi so macht.

    Als Turak von Keshra angesprochen wurde, wandte er sich von Wiyakawe ab.


    "Was meinst du damit, Wanagi hat mich angegriffen, weil ich ein Zauberer bin und ich habe mich verteidigt. Fertig. Wenn Wanagi wieder an den Tisch kommt, trinken wir einen Met und fertig, zumindest wenn es nach mir geht."


    Turak bemerkte, wie Feena begann, sich die Wunde zu reinigen und schaute ihr dabei zu, damit er seinen Becher wieder zum Trinken benutzen konnte, sobald sie fertig sein würde.

    Als nun der Wirt der Wache versicherte, dass es keinen Ärger gab, steckte auch Turak seine Waffen wieder weg. Er schaute in die Runde und sah, wie Feena sich mit dem Tee ihre Wunde auswusch.


    "Warte, nicht mit dem Tee!"


    Turak griff an seinen Gürtel und band seinen Trinkschlauch los. Er trank den Rest Met aus seinem Becher, schüttete ettwas Wasser in diesen und leerte ihn erneut. Er reichte Feena den Becher und griff erneut an seinen Gürtel, dieses mal in eine der Taschen, die dort befestigt waren. Er holte ein paar Beeren aus dem Beutel hervor und reichte sie ebenfalls Feena.


    "Frisches Quellwasser, wasche damit die Wunde aus. Dann nimm die Beeren und zerdrück sie in deinen Fingern, so dass du den Saft auf die Wunde geben kannst. Es wird leicht brennen, aber schon bald wirst du nichts mehr davon merken. Die Wunde wird dann heilen."


    Nachdem er Feena die Sachen gegeben hatte, schaute Turak kurz zu Keshra. Er sah, dass sich an ihrem Zustand nichts geändert hatte. So blickte er in Wiyakawe´s Richtung. Diese hatte sich an ihren Platz gesetzt.
    Da Wanagi noch stand, fragte er Wiyakawe:


    "Wieso wollte Wanagi gegen mich kämpfen?"

    Turak hatte sich mittlerweile auf seinen Platz zurück gesetzt, da sich Wanagi scheinbar nicht mehr für ihn interessierte. Innerlich verachtete er die Fremde, die ihm die Aussicht auf einen guten Kampf nun vollkommen genommen hatte.


    Seine Waffen noch immer in den Händen haltend schaute er die Wache an, als diese mit 10 Mann herein trat. Sein Blick wanderte von Wiyakawe zu Feena und dabei bemerkte er, dass Wanagi ihre Waffen weg gesteckt hatte. ihre Raserei schien vorbei.


    Turak wartete, welche Antwort der Wirt der Wache geben würde und wie die Skruta, Feena und die fremde reagieren werden. Er saß dort und schaute die Wache nur schweigend an.

    Turak schaute das sich das ganze ein wenig verwirrt an. Diese Elbe schien nicht zu wissen, wovon sie redete und mischte sich dennoch ein. Was ihn jedoch am meisten überraschte, war die Tatsache, dass Wanagi wieder gesprochen hatte. Er drehte sich der Kriegerin zu und schaute sie an, ohne etwas zu sagen.


    Einige Momente verharrte er so, wartend auf die Reaktion der Skruta auf die Elbe, die sich gerade verkroch.

    Turak nutze die Tatsache, dass Wanagi scheinbar durch irgendeinen Zauber nicht an ihn heran konnte, um sich richtig in Position zu bringen. Kurz schaute er die Fremde an.


    "Sie wird nicht raus gehen. Sie ist irgendwie benebelt."


    Dann machte er einen Schritt zur Seite und einen in Wanagi´s Richtung, damit diese nun wieder in Reichweite war. Kampfbereit stand er vor der Skruta und wartete auf ihren Angriff, der hoffentlich nicht mehr durch irgendewelche fremden Einwirken verhindert wird.

    Als Turak bemerkte, dass Wanagi nicht bereit war, ihre Waffen ebenfalls abzulegen, g er langsam ein paar Schritte zurück, dorthin, wo seine Waffen lagen. Die Kriegerin hielt er dabei ständig im Blick.


    Als dann die Fremde versuchte, sich einzumischen, nutze er die Ablenkung und hob seine Waffen auf. Auch hierbei achtete er darauf, die Skruta nicht aus den Augen zu lassen, um auf jegliche Angriffe reagieren zu können.


    Nun stand er da und schaute die Fremde an, wie sie den beiden klar machen wollte, dass sie ihren Kampf nach draußen legen sollen. Er blieb regungslos und wartete auf die Reaktion Wanagi´s

    Der Tritt der Skruta traf Turak schwer in der Magengegend. Als Wanagi sich von Turak wegrollte, fing auch er sich und hockte Wanagi nun gegenüber. Schwer atmend, aber mit einem Grinsem im Gesicht schaute er die Kriegerin an.


    "Das ist unser Kampf, also lass die anderen in Ruhe!"


    Mit einer Geste offenbarte Turak seiner Gegenüber, dass er seine Waffen hat fallen lassen. Damit wollte er ihr zeigen, dass er nicht die Absicht hatte, sie zu töten. Aber da war etwas in Turak Blick, dass der Skruta zeigte, dass auch er den Kampf genoss.


    Turak spannte erneut seine Muskeln an, aber nicht, um Wanagi anzugreifen, sondern um auf ihren Angriff vorbereitet zu sein.

    Turak reagierte mit tierischen Instinkten. Als Feena von Wanagi angegriffen wurde, lies er seine Waffen allen und sprang die Skruta an. Jetzt, wo sie sich auf die Halbelfe konzentrierte, wollte er Wanagi mit seinem Körpergewicht zu Boden reißen.

    Als Wanagi das erste Anzeichen einer Bewegung machte, nahm Turak seine Waffen, die Axt in die rechte Hand, das Schwert in die Linke.


    Mittlerweile hatte sich Wanagi von den anderen weg bewegt und stand nun da, bereit auf alles, was auf sie zukommen würde. Turak machte einen Schritt auf die Skruta zu, so dass beide nun in Reichweite der Waffen standen. Er schaute ihr genau in die Augen und schnaubte durch die Nase.


    "Wanagi, beruhige dich!"


    Turaks Muskeln spannten sich an und er machte sich darauf gefasst, dass die Skruta ihn jeden Moment anspringen würde.


    Er murmelte noch ein paar Worte, die Keshra kannte und wartete nun, auf die Reaktion der Skrutakriegerin.


    "Nayra, Tar´Na oryelnir Nan"

    Auch Turak erhob sich, als er merkte, dass sich Wanagi nicht beruhigen lies. Er zeigte in seiner Haltung, dass er zum Kampf bereit wäre, wenn es zu einem kommen sollte, jedoch lies er seine Waffen dort, wo sie waren, die Axt am Gürtel, das Schwert am Stuhl.
    Langsam fixierte der Pakk die Skruta und als er ihre Augen genau im Blick hatte, lies er von diesen nicht mehr ab.
    Turak verstärkte sein Auftreten, indem ein leichtes Knurren aus seiner Kehle zu vernehmen war. Er war zum Kampf bereit, wollte es aber nicht zu diesem kommen lassen.


    "So wie ich meinen Namen mit Stolz trage, bin ich auch ein Pakk mit Stolz. Deswegen verberge ich nicht, was ich bin und was ich kann. Ich bin ein Pakk und so bin ich Mensch und dir. Wenn es dich stört, gehen wir vor die Tür. Wenn es aber nur der Schreck gewesen ist, der dich die Waffen hat ziehen lassen, dann setzen wir uns wieder und reden weiter. Du wolltest wissen, was ich mit Seelentier meine und ich zeigte es dir, da es besser ist, asl es zu erklären."


    Weiterhin klang Turak ruhig und gelassen, aber auf die Skruta fixiert und auf alles vorbereitet.

    Turak wandte sich von Wanagi ab und schaute kurz Keshra an und nickte ihr zu.


    "Setz dich doch, wenn es die anderen hier nicht stört."


    Von Keshra schaute er nun kurz in die Runde um eine kurze Reaktion der anderen wahrnehmen zu können. Dann nahm Turak einen weiteren Schluck aus seinem Becher. Er achtete nun darauf, dass die Schlücke nicht mehr so tief und stark sind, wie die vorher gegangenen.
    Nachdem er den Becher wieder auf den Tisch gestellt hatte, schaute er zu Wanagi um das Gespräch fort zu setzen.


    "Jeder Pakk hat zwei Gestalten. Die eine ist die eines Menschen, die andere die eines Tiermenschen. Wir können zwischen diesen beiden Gestalten wechseln."


    Turak untermalte seine Erzählung, indem er sein Gesicht kurz vom Tierwesen zum Menschen werden lies. Die braune Haut nahm einen menschlichen, rosafarbenden Ton an und Turaks Gesichtbehaarung wurde deutlich weniger. Auch die Augenbrauen, die Nase und die Ohren gingen zurück und nahmen menschliche Züge an Am Körperbau und der Statur Turaks änderte sich jedoch nichts.


    Turak blieb einen kurzen Moment in der Menschengestalt, bis er sich sicher war, dass Wanagi die Veränderung wahrgenommen hatte und wurde dann wieder zum Tiermenschen. Wie zuvor saß Turak nun am Tisch. seine haut braun, sein Gesicht behart, die Ohren spitz. Animalische Züge zierten wieder sein Gesicht.


    "Jeder Pakk hat ein Tier, dessen Züge er im Laufe seines Lebens annimmt. Aber nicht nur die Gestalt passt sich dem Tier an, auch der Charakter. Das Tier, welchem der oder die Pakk am ähnlichsten ist, wird Seelentier genannt. Mein Seelentier ist der Bär. Ich bin ihm körperlich und seelisch ähnlich."

    Turak lachte kurz auf, als er die Bedeutung des Wortes erfuhr.


    "Hundmann, ein gutes Wort. Aber es trifft nicht auf mich zu. Es müsste so etwas sein wie . . .


    Turak dachte einen Moment lang nach und murmelte ein paar Worte mehr zu sich als zu Wanagi. Dabei schaute er seinen Becher an.


    . . . Mahtola . . . Mahtowin . . . Mahto . . . wica . . . Mahtowica . . .


    Dann schaute er wieder zu Wanagi hoch


    . . . Mahtowica, Bärenmann. Mein Seelentier ist nicht der Hund, sondern der Bär.

    Turak konnte nicht erkennen, ob dies der wirkliche Grund war, oder sie es nur als Vorwand nahm, dass sie vorsichtig gegenüber Fremden war. Irgendwie hatte er das Gefühl, dass da mehr war. Bestärkt wurden seine Gedanken dadurch, dass die Skruta so in ihrer Art wechselte und nicht durchgehend angespannt, misstrauisch und abweisend war.


    "Was bedeutet dieses Wort, sunkawica?"

    Turak hatte eine solch knappe Antwort erwartet und es passte zu seiner Vermutung, dass die Kriegerin nicht viel sprach. Er wollte aber mehr herausfinden und da ihre Anspannung scheinbar nachgelassen hatte, aber immer noch da war, versuchte er es nun direkt.


    "Ich habe das Gefühl du misstraust mir. Warum ist das so und woher kommt die Anspannung in dir?"

    Turak bemerkte Wiyakawe´s Reaktion, ging aber nicht darauf ein. Er hörte Wanagi zu, hörte, was diese über sich sagte. Auch wenn das nicht viel war, zeigte es etwas über die Skruta. Sie redete nicht viel. Und da ihr scheinbar nicht viel daran lag, mehr von sich zu erzählen, lies Turak weitere Fragen über die Skruta selbst bleiben.


    "Ich bin sicher, dass mir die anderen nicht mehr viel darüber sagen können, ob du es verdiient hast, dich Kriegerin zu nennen."


    Turak fragte sich in diesem Moment selbst, warum die Skruta ihre Stimmung so schnell wechselte und vor allem, was sie zu diesem scheinbaren Misstrauen ihm gegenüber bewegte. Turak war sich nicht sicher, wie weit er bei der Skruta gehen konnte, aber er war sich sicher, dass er es bald herausfinden würde.


    "Bin ich der erste Pakk, den du triffst?"