Beiträge von Wiyakawe

    Na, dann will ich mich auch nochmal kurz zu Wort melden.


    Kurz gesagt, ich hatte am Wochenende auch überwiegend meinen Spass. Als völlig Fremde in Daynon, hatte sich unsere Truppe kurzerhand eine eigene Motivation gebastelt, dort aufzutauchen. Da wir aber am Freitagabend schon von NSCs angespielt wurden, hatten wir dann auch sehr bald einen anderen Grund mit in den Wald zu gehen.


    Der Wald war super schön und da das Wetter mitspielte, kann ich über das "zu wenig zu tun" hinweg sehen. Ich hatte aufgrund der Story vom Vorabend deutlich mehr "action" erwartet. Aber dass die Räuber nach und nach weniger wurden, war ja auch wieder realistisch und damit nett.


    Der nachfolgende Abend war ambientig. Es hat Spass gemacht, den anderen beim Spiel zuzusehen und wir haben ja sogar alte Bekannte getroffen.


    Die OT-Blase haben wir direkt mitbekommen. Aber wir sind nun alt genug und lange genug dabei, um uns von sowas nicht aus dem Spiel hauen zu lassen. Also - no problem!


    Ich für meinen Teil, würde wieder nach Daynon kommen. Also wenn ihr nochmal wen zu verhauen habt....

    Wiyakawe hatte das Kommen der Kriegerin gehört, ihre Runden aber nicht unterbrochen. Lediglich kurz schaute sie herüber, als Wanagi sich am Feuer niederliess.


    Als sie nun von dieser angesprochen wurde blieb sie stehen und ihre Augen funkelten seltsam, als sie zu Wanagi hinunter sahen. Der Tonfall in der Stimme der anderen gefiel ihr nicht. Und zum wiederholten Male während der letzten dunklen Stunden der Wache fragte sie sich, ob sie die richtige Entscheidung getroffen hatte, heute. Und nein, schlafen wollte sie auf keinen Fall. Nicht in dieser Nacht.


    Daher kam sie nun ganz ans Feuer und liess sich dort nieder. Sie machte eine Geste mit der Hand, als sie, Wanagis Tonfall aufnehmend, antwortete:


    "Sni. Wiyakawe ist nicht müde. Aber Wanagi kann jetzt Wache laufen."


    Damit griff sie nach ihrer Decke und legte sich diese um die Schultern, den Blick ins Feuer gerichtet.

    Die Kriegerin schaute der anderen hinterher, als diese den Lagerplatz verliess. Sie konnte sich denken, was Wanagi umtrieb. Doch sie konnte ihr nicht hinter her gehen, auch wenn ihr Herz ihr dies sagte. Sie wandte den Kopf und sah zu den schlafenden Gefährten. Wiyakawe würde Wache halten.


    Sie erhob sich von ihrem Platz, um aus dem Lichtkreis des Feuers zu treten und ihre Runde um das Lager zu drehen. Als sie an Nape Suta vorbei ging, fiel ihr Blick auf dessen dunkle Hand und sie begann zu grübeln, was noch der Schamane alles erfahren haben mochte.

    Wiyakawe hatte dem Schamanen entgegen gesehen, als er zurück zum Lager kam und dann seinen Blick einen Moment erwidert bevor sie wieder, wie zuvor, ins Feuer starrte. Als Nape Suta jedoch zu erzählen begann, hob sie den Blick ein wenig und ihr gesamter Körper versteifte sich. Unbewegt lauschte sie seinen Worten, den Blick starr geradeaus gerichtet, die Hände zu Fäusten geballt.


    Schliesslich hob sie den Blick ganz und schaute den Schamanen direkt an. Ihre Augen funkelten im flackernden Schein des Feuers. Eine ganze Weile sah sie ihn so an und es schien, als wolle ihr Blick ihn durchdringen. Dann nickte sie kaum merklich zum Zeichen, dass sie verstanden hatte. Sie wandte den Kopf zur Seite und ihre Augen suchten die Wanagis.


    Ihr war mulmig zumute und der Schrei der Krähe in nächster Näche machte es auch nicht besser.


    Dann plötzlich, als wäre ihr gerade etwas eingefallen, schaute sie nochmals zu Nape Suta herüber. Ihre Stimme grollte, als sie das Wort an ihn richtete.


    "Nape Suta versteht nichts vom Kampf, von Schmerzen und von der Bedeutung der Narben. Nape Suta ist Schamane."


    Und als wäre damit alles gesagt, wandte sie sich erneut der älteren Kriegerin zu.

    Wiyakawe hatte kurz aufgeschaut, als der Schamane das Lager verliess, dann ihren Blick aber wieder ins Feuer gesenkt.


    Als nun die Töne seines Flötenspiels zu ihr drangen hob sie erneut den Kopf und schaute in seine Richtung. Einen Moment schien sie zu lauschen, dann spürte sie den Blick der älteren Kriegerin auf sich ruhen und sie wandte sich ihr zu. Fast unmerklich zuckte sie mit den Schultern.


    Schliesslich wanderte ihr Blick hinab zu ihren Armen. Dorthin wo unter den blutigen Verbänden die Wunden des Kampfes zu erahnen waren. Dies würden ihre Trophäen sein. Dies war, was sie von ihrer Beute mitgebracht hatte. Es sei denn.......Sie hob erneut den Blick und starrte in die Dunkelheit jenseits des Feuers.

    Wiyakawe hatte aufgehorcht, als Nape Suta nochmals nach der Geschichte verlangte. Ihre Augen lagen auf Wanagi und als diese zu erzählen begann leuchteten sie auf. Unwillkürlich richtete sie sich etwas auf und reckte stolz das Kinn vor. Auch ihr Blick wanderte von einem zum anderen am Feuer, doch meistens lag er auf den Zügen der Skruta Kriegerin vor ihr und wanderte auch nicht ab, als diese geendet hatte.


    Erst als Nape Suta sie direkt ansprach, wandte sie sich ihm zu. Immer noch Stolz im Blick und erhobenen Hauptes. Doch als der Schamane die Trophäen ansprach, verfinsterte sich ihr Blick schlagartig. Sie schaute kurz zu Wanagi, dann wieder zu dem Mann vor ihr. Einen Moment lang sagte sie nichts, nur ihre Kiefermuskeln arbeiteten. Dann schüttelte sie ruckartig den Kopf.


    "Sni. Wiyakawe hat keine Trophäen."


    Ihr Blick wanderte zum Feuer.

    Wiyakawe nickte kurz und der Anflug eines Lächeln zeigte sich auf ihrem Gesicht. Dann lies sie Turaks Hand los und nachdem sie Keshra zugenickt hatte, sah sie zu Wanagi.


    "Waste. Miyepi ya."


    Sie drehte sich um und verlies die Taverne, ohne nochmals zurückzublicken.

    Die Skruta hatte die Verabschiedung zwischen Feena und Wanagi beobachtet. Jetzt erhob sie sich und ergriff Feenas Arm im Kriegergruss.


    "Kiza pesto nogge", sagte sie mit einem knappen Nicken.


    Sie lies den Arm wieder los. Dann huschte ein Grinsen über ihr Gesicht.


    "Und wenn wir uns das nächste Mal treffen, erzählst du mir die ganze Geschichte, ho?"


    Damit wandte sie sich von der Elbe ab und an die Pakk.


    "Wiyakawe wünscht matowica und sunkmanitutankawin das ihr Krieg ruhmreich und ihre Schlachten ehrenvoll sein werden."


    Sie reichte Turak die Hand.


    "Wiyakawe möchte gute Geschichten hören."

    Wiyakawe saß nach wie vor regungslos auf ihrem Stuhl. Sie hatte das Gespräch beiläufig verfolgt und nur ihre Augen verrieten, dass sie ihre Umgebung einigermassen aufmerksam wahrnahm.


    Als das Gespräch auf den Baum kam, zuckte es um ihre Mundwinkel. Jetzt begannen sie schon über Bäume zu reden. Wen interessierten schon Bäume? Ihr, als Kind der Steppe, waren Bäume völlig egal und in Form von Wald, eher unangenehm. Belustigung machte sich auf ihrem Gesicht breit und sie schaute zu Wanagi, als diese Feena fragte.

    Wiyakawe nahm das Messer entgegen. Einen Moment lang wog sie es locker in der Hand und starrte darauf, dann steckte sie es wieder weg. Diese Bewegung war so schnell und sicher, dass man hätte meinen können, sie hätte gar nicht soviel Alkohol im Blut, wie alle annahmen.


    Ohne Wanagi anzusehen, ging sie an dieser vorbei zurück zum Tisch. Sie warf einen Blick in die Runde. Ihr Gesicht war wieder völlig ausdruckslos, jegliches Gefühl daraus verschwunden, nur waren ihre Züge vielleicht eine Spur härter als zuvor. Auf Keshra ruhte ihr Blick einen Moment länger. Dann setzte sie sich wieder, lehnte sich zurück und verschränkte die Arme vor der Brust.

    Wiyakawe steht weiterhin wie tief in Gedanken versunken da und wird daher vom Verhalten des Tavernenwirtes völlig überrumpelt. Sie hört gar nicht, was er sagt und ehe sie sich versieht, hat er sie ein Stück durch die Taverne geleitet. Erst als Wanagi vor ihr auftaucht, bleibt sie erneut abrupt stehen. Sie starrt die andere Skruta aus völlig ausdruckslosen Augen an. Dann senkt sie den Blick und schliesst für einen Moment die Augen, fast so als würden sie schmerzen.


    Mit einem Ruck befreit sie sich aus dem Griff des Wirtes.

    Wiyakawe blieb abrupt stehen, als Keshra neben ihr auftauchte und sie ansprach. Es dauerte einen Augenblick, ehe sie wirklich reagieren konnte und die Pakk hatte das Gefühl, dass die Skruta mit ihren Gedanken weit weg gewesen war.


    Die Kriegerin starrte einen Moment lang vor sich auf den Boden, dann schüttelte sie langsam den Kopf und winkte mit einer Hand müde ab. Danach blieb sie einfach stehen wie und wo sie war, als wäre sie immer noch tief in Gedanken versunken.

    Als Wanagi aufstand, spannte sich Wiyakawe. Sie stand dort, zum Angriff bereit und fixierte die andere. Turak hatte sie nur kurz böse angefunkelt aber ansonsten nicht auf seine Worte reagiert.


    Wanagis Worte drangen an ihr Ohr und Wut loderte in ihren Augen auf. Ihre Hände ballten sich zu Fäusten. Sie senkte den Kopf ein wenig, behielt ihre Gegenüber aber weiterhin im Auge.


    Dann, von einem Moment auf den anderen, so als wären die Worte der anderen Skruta plötzlich bis in ihren Verstand vorgedrungen, veränderte sich Wiyakawes Gesichtsausdruck. Die Wut verschwand und machte Verunsicherung Platz, um dann für einen kurzen Augenblick tiefer Trauer zu weichen. Dann senkte sie den Blick, die Haltung veränderte sich merklich. Es schien, als wäre sie in sich zusammengesackt. Sie drehte sich um und ging langsam in Richtung Tavernenausgang.

    Nach einem ziemlich langsamen Lidaufschlag starrte Wiyakawe ihre Gegenüber einen Moment lang einfach nur stumm an. Dann zog sie erstaunlich schnell ihr Messer und rammte es vor Wanagi in den Tisch. Mit wutsprühenden Augen starrte sie über den Tisch.


    "Kte he?"


    Sie stand auf und umrundete den Tisch, wo sie etwa einen Schritt weit neben Wanagi stehen blieb.


    "Steh auf", knurrte sie und starrte die andere Skruta wütend an.

    Wiyakawe stoppte mitten in der Bewegung. Ganz langsam wanderte ihr Blick zu Wanagi, ihre Körperhaltung blieb dieselbe. Mit hochgezogenen Brauen, sah sie die Gefährtin fragend an, der Blick schon leicht trüb vom vielen Met. Aber dennoch machte der Ausdruck ihrer Augen dieser klar, dass sie sich das nicht gefallen lassen würde.


    "Ku miye ce’ga."


    Sie knurrte mehr als dass sie sprach und betonte jedes Wort einzeln.

    Wiyakawe hatte den Gesprächen am Tisch schweigend zugehört. Da auch sie einfache Grundkenntnisse der Heilkunde beherrschte, hörte sie einigermassen interessiert dem Gespräch von Turak und Feena zu und schaute von einem zum anderen.


    Irgendwann streckte sie sich nach dem Metkrug, der irgendwo vor Wanagi stand. Dabei rutschte der Ärmel ihrer Tunika etwas hoch und gab den Blick auf eine Reihe übler Narben frei, die den gesamten Unterarm bedeckten. Unschwer war zu erkennen, dass diese Narben von Schnittwunden herrührten.

    Die Skruta hatte Wanagi's Reaktion auf Turak's Worte mitbekommen. So wie die andere Skruta die Tischplatte anstarrte, so hatte sie Wanagi angestarrt. Sie konnte sich keinen Reim darauf machen und da ihr Geist langsam träge wurde, schob sie diese Gedanken auch einfach wieder beiseite.


    Wiyakawe hatte Turak's Blick ausdruckslos erwidert. Als er jetzt aufstand schüttelte sie den Kopf zum Zeichen, dass sie keinen Hunger hatte.


    Dann wandte sie sich erneut Wanagi zu.


    "Nice. Ho. Tuka Wiyakawe ci'n sni."


    Sich wieder ihrem Becher zuwendet fügte sie hinzu:


    "Und was geht es dich an..."