Narvi atmete die frische Luft des Waldes und der nun beginnenden Felder nochmals tief ein und versuchte ihre müden Glieder zu entspannen.
Sie grüßte gelassen einige ach-so-harmlose Bauern, die ihr eintöniges Tagewerk verrichteten. Welch trauriges Dasein. Welch eintöniges Dasein. Zu ihrem Glück entzog sie sich seit nunmehr einem Jahr diesem festgeschriebenen Dasein. Sicher konnte sie die Kenntnisse ihrer Zieheltern was die Gerberei betraf imer wieder anwenden und sich ein paar Kupfer sparen oder verdienen, jedoch würde dies nie ihre Passion sein.
Nein, diese beziehe sich eher auf das Schleichen und Verstecken. Dass es so wenigen Leuten eingefallen war, was man aus dieser Kunst für Vorteile schlagen konnte, war ihr schleierhaft. Doch ihr war ebenfalls bewusst, dass genau in diesem Umstand ihr Vorteil lag: In einem eingefahrenen Tagesablauf, in Routinen und Gewohnheiten wiegten sich die Leute nur zu gern in Sicherheit, wodurch sie nur allzu leicht zu überlisten waren.
Ein verspieltes Lächeln huschte kurz über ihr Gesicht, welches jedoch auer Sichtweite der Bauern oder der Wache war, die sich um sie herum befanden.
So schritt sie selbstbewusst und wie selbstverständlich auf das Wachgebäude an der Brücke zu. In der Erwartungen wieder mal unauffällig ihres Weges gehen zu können. Schließlich erkannte man ihr Gesicht immer öfter, seit sie an der Garde teilhatte.