Seit einem Jahr kam Narvi nun immer regelmäßig zur Akademie, schritt den Weg durch die Tore, an den Bänken und Bäumen des Innenhofs entlang, den Hauptkorridor entlang, wand sich die Gänge entlang bis sie im hinteren Gebäudeteil bei der etwas zu neugierigen Dame bei der Schlüsselausgabe der Übungsräume ankam. Kaum bog Narvi mit ihren 3 Kästen in den Händen um die Ecke, nahm sie immer einen unauffälligen, langsamen, etwas gebäugten und untertänigen Schritt ein. Sie sah der Dame nur flüchtig in die Augen, wenn diese versuchte ihr Fragen zu stellen, antwortete sie leise und knapp, kaum hörbar etwas wie "Bin nur Helfer" "Weiß nich" "Hm" "Schönen Tag" und schlurfte weiter, sobald sie den Schlüssel-natürlich gegen Unterschrift- hatte. "Die Alte kann fragen bis ihr die Zähne ausfallen, ich erzähl doch der nichts von meinem Tun!" Narvi setzte ihren Weg so zügig wie möglich fort und bezog ihren Platz in einem der Übungsräume, baute gewissenhaft ihre benötigte Ausrüstung auf und stellte zunächst immer alles zurecht, blätterte in ihren Aufzeichnungen und plante den Ablauf mit Einwirkzeiten, Temperaturen, Ruhepausen und besonders mit schnellen Abläufen, um die Verwertung der Substanzen zu gewährleisten. Dann erst machte sie sich ans Werk. Manchmal schlief sie über ihren Aufzeichnungen danach ein, da sie sich die Zeit für die Übungsstunden in der Akademie hart erarbeiten musste- meist mit weniger Schlaf. Immer wenn sie mit blauen Fingerspitzen, die sie ab und an nicht beim ersten Mal sauber scheuern konnte, oder mit rußigen Rändern im Gesicht den Schlüssel zu den sauber hinterlassenen Räumlichkeiten abgab, tat sie äußerst in Gedanken versunken und müde, damit ihr auch beim Verlassen der Akademie keine Fragen gestellt wurden. Mit einigen gemurmelten "Ja hm...auf bald..." schlängelte sie sich aus den Gemäuern, die ihr so zuwider waren, brachte ihre Ausrüstung wieder bei den Spähern in ihrem Schrank unter und verabschiedete sich hiernach oft in den Wald, um alles zu rekapitulieren und sich zu erholen...Den anderen Spähern war es eher unheimlich was sie wohl in diesen Koffern mit sich herum schleppte, so dass bisher ihr Schrank unangetastet blieb. Aber bald müsste sie sich einen sichereren Ort für ihre alchemistische Habe suchen. "Trauen kann man niemandem ,wenn es um Wichtiges geht...niemandem..."