Das wird länglich, aber ob der Vielzahl der Eindrücke, muss das sein. Außerdem denke ich, dass es eher unüblich ist, dass eine SL eine Bewertung schreibt, es kann sein, dass das sehr schnell in Selbstbeweihräucherung umschlägt, aber ihr seid alle eingeladen meine Eindrücke zu kommentieren, zu kritisieren und zu konterkarieren. Nichtsdestotrotz muss es raus und ich möchte es auch bewusst hier in der 'Öffentlichkeit' tun, insbesondere da es so viel Positives zu berichten gibt. Aber genug der Vorrede.
Ein Fazit vorweg: ich hatte lange nicht mehr so viel Spaß, ich habe mich sowohl in der Taverne, als auch in der Küche, genau so wie unter den Spielern und in den SL-Sitzungen sehr wohl gefühlt und viele positive Dinge erlebt, dafür Dank an alle. Zu meckern gibt es immer was; in der allgemeinen Form überlasse ich das diesmal den anderen und im Konkreten sage ich das lieber persönlich.
Der Platz
Tolle Lage, tolle Anordnung, einladende Optik, abwechlungsreiche Umgebung mit diversen Spielmöglichkeiten. Duschen und Klos ausreichend, meist sauber, warm und angenehm.
Die Spieler
Da ich mich nicht so oft auf Cons bewege und meist nur bei Amonlonde, da aber auch schon seit der Entstehung dabei bin, bin ich immer wieder beeindruckt, mit welchem Aufwand und welcher Liebe zum Detail ihr zum gelingen dieser Veranstaltungen beitragt. Es ist immer wieder schön, altbekannte Gesichter in alter und neuer Rolle wieder zu erkennen und es ist auch schön, dass Leo bei vielen im Gedächtnis bleibt und seine Theaterstücke anscheinend gerne gesehen sind. (Ich konnte diesmal leider kein Stück bieten, da ich meine Crew nicht so ganz zusammen gekriegt habe, aber seid versichert, das Theater ist nicht tot!). Danke auch für die außergewöhnlichen Ideen, wir nehmen die Herausforderung meist gerne an.
Die NSCs
Ich bewundere eure Geduld und Einsatzbereitschaft und auch die Fähigkeit in aller Regel die nicht immer angenehmen und nicht immer freundlichen Anweisungen einer gestressten SL hinzunehmen und mit viel Engagement umzusetzen. Besonderen Dank an alle, die sich in den Geisterszenen dem Konflikt zwischen Anspruch (Plotgott) und Pragmatik (Leo) ausgesetzt sahen und mit viel Kreativität die teils nur rudimentär geäußerten Ideen umgesetzt haben. Und außerdem: haltet mich von diesen IT-Drogen fern, es war herrlich, wir haben noch Stunden später gelacht.
Die Küche
Das Essen war, wie gewohnt, sehr gut. Man hat sich schon so dran gewöhnt, dass man alles unterhalb unseres hohen Amonlonde-Standards als minderwertig ansieht. Es gilt: Essen gut, alles gut!
Die Orga
Auch hier merkt man die langjährige Erfahrung und bewundert immer wieder den Einsatz und Aufwand der hier getrieben wird. Danke auch an Martina für Schmink- und Funduseinsatz, insbesondere, wenn es mal wieder hektisch wurde. Logistik war sauber und unauffällig, was als großes Lob zu verstehen ist. Der Abbau gestern war zwar nicht immer zügig, da wir alle sehr geschafft waren, aber auch hier bleibt positiv zu erwähnen, dass es am Ende nicht an zwei, drei Leuten hängen blieb, sondern dass viele bis zum 'bitteren Ende' dabei waren.
Die SL
(jetzt wirds persönlich und auch ein wenig emotional, wem’s zu peinlich ist, der kann es gerne überspringen) Ich liebe euch alle, dafür, dass ihr mich jedes Jahr wieder davon überzeugt, dass ich dazu gehöre, obwohl ich nur sehr selten dabei bin. Ich finde es großartig, dass wir inzwischen gegenseitig unsere Stärken und Schwächen meist so gut einschätzen können, dass jeder weiß, wo er hingehört, wo er nach vorne gehen und wo er sich auch mal zurücknehmen muss. Nur diese Vorraussetzungen können dazu führen, dass so eine tolle Teamleistung zustande kommt, wie ich sie in den vergangenen Tagen erleben und mitgestalten durfte.
Der Hauptplot war kompliziert, aber sehr schön, logisch und insgesamt sehr dicht. Das Herzblut, was in dieser Geschichte und ihrer Umsetzung steckte war jederzeit spürbar. Ich gebe zu, dass ich am Freitag komplett überfordert war, nachdem ich den Plot da zum ersten Mal gelesen hatte. Erst beim zweiten Lesen habe ich die Grundzüge der Geschichte verstanden und erst nach etwa dreistündiger Diskussion mit Keela und Alienor waren wir uns im Grunde einig, wie es laufen musste und hatten auch einige Details verstanden und ein paar Inkonsistenzen ausgebügelt. Als der Plotgott dann erschien, war er offensichtlich erstmal skeptisch, dass seine Sicht der Dinge angemessen umgesetzt wird. Ich habe das, was danach geschah, als geniale Teamarbeit angesehen und wir haben uns wunderbar ergänzt, mit Respekt für die Geschichte und Sinn für eine praktische Umsetzung ins Spielgeschehen. Für das mir da offensichtlich entgegengebrachte Vertrauen bin ich dankbar; es fühlt sich einfach gut an;-). Sinnbildlich für die Zusammenarbeit war auch die SL-Sitzung am Samstag, in der irgendwann der Satz viel: „so, jetzt wissen wir, was die Spieler und NSCs wollen. Und wie bauen wir das jetzt in den Plot ein?“ Ist doch herrlich, oder? Erst der Spaß, dann der Plot.
Was die Prüfungsplots betraf, muss ich zugeben, dass ich mich da rausgehalten habe und daher auch nicht viel mitbekommen habe. Was ich allerdings gehört habe, waren es für die Beteiligten wohl sehr eindrucksvolle Momente. Die Message, dass es ungünstig war, die Expedition von jemandem anführen zu lassen, der gleichzeitig in eine Großmeisterprüfung eingebunden ist, ist angekommen. Dies ist nicht gegen die Beteiligten gerichtet.
Schlachten sind nicht so mein Ding, daher habe ich mich da auch SL technisch zurückgehalten. Ich fand die Inszenierung der Endschlacht gelungen und war auch erfreut, dass wir die Lösung des Plots dann in der Schlussszene allen zeigen durften. Ich weiß auch, dass nicht alle den Plot gefunden haben, aber auch das gehört meiner Ansicht nach zum Spiel! Verwehren möchte ich mich allerdings gegen die Kritik, dass nur Amonlonder für Amonlonder gespielt haben. Wir haben uns bemüht, denjenigen, die eingreifen wollten und Ideen hatten, die Umsetzung zu ermöglichen. Dank hier noch mal an Keela und Malglin, die in dieser Beziehung ihre Ohren überall hatten.
Die Kritik, dass Kämpfern am Samstag zu wenig geboten wurde, und dass die Kämpfe mit den Schatten teilweise schwierig und gefährlich waren, ist durchaus berechtigt. Manchmal muss man halt Kompromisse eingehen; wir bemühen uns um Besserung.
Bleibt noch das Schlusswort: Matsch für die Mittellande, Braten für Amonlonde