Beiträge von Vladim

    Als das Licht auch nur annähernd stark genug ist, damit er etwas sehen kann, macht sich auf in den Wald. Er sagt Ivoreth Bescheid, dass er versucht etwas zu jagen. Dazu nimmt er neben den Waffen auch seinen Rucksack mit. Mit gespannten Bogen macht er sich auf, eine weitere Lichtung zu suchen.
    Im Zwielicht des neuen Tages, beobachtet er die Lichtung aus seinem Versteck am Rand aus. Er wartet bis seine Beute – ein Karnickel – nah genug herankommt, um es dann mit einen Pfeil zu töten. Er nimmt das tote Karnickel mit und macht sich weiter auf die Jagd. Leider hat er kein Glück oder vielleicht liegt es daran, dass es schon zu hell ist.
    Mit dem Karnickel, das an den Hinterläufen an seinen Rucksack gebunden ist, kommt er wieder in die Lagerstätte, gerade als alle aufwachen oder ihre Sachen zusammen sortieren. Er bietet das tote Tier Tear’asel an.


    „Hier, nimm es aus und vergrabe die Innereien. Ich versuche ein Feuer zu entzünden. Wir müssen etwas Essen, dass nicht nur aus Äpfeln und Möhren besteht!“
    Mit diesen Worten geht es zu dem von Endúneath und Shaifea gebauten Windwall und sucht sich geeignetes Holz für ein Feuer zusammen, dass er im Zentrum ihres Lagers aufschichtet.


    „Könnte mir jemand mit etwas Magie zur Hand gehen? Ich glaube kaum, dass es von sich aus brennt. Dazu ist das Holz noch zu nass.“

    Als Dural geweckt wird, erschrickt er leicht. Sein Griff gilt dem Gürteldolch an seiner Seite, als er aber Endúneath’ Gestalt über sich sieht, entspannt er sich wieder. Er zieht seinen Umhang an, den er als Decke genutzt hatte und legt seinen Gürtel mit der Ausrüstung, sowie seinen Waffengurt an. Dann bleibt er innerhalb der Lichtung und versucht gar nicht erst in den Wald vorzudringen. Es ist noch rabenschwarze Nacht, als er seine Wache beginnt – dennoch – im Osten wird es, hinter den Bäumen des Waldes verborgen, langsam heller. Zuerst ein schwarz-violett, danach ein violett und dann dunkel-orange, das immer heller wird. Ein neuer Tag beginnt.

    Der Waldläufer tritt näher heran und hat fast keine Schwierigkeiten ihren Lagerplatz zu betreten. Er ist froh, dass dies eine Lichtung ist, im Wald hätte er vermutlich gar nicht mehr erkannt oder wäre ständig über Wurzeln gestolpert.


    Schwer lässt er den Rucksack von seinen Schultern gleiten und beginnt sogleich seine Lagerstätte zu bauen. Als er fertig ist, macht er sich daran ein kärgliches Abendessen zu sich zu nehmen und mit den anderen zu teilen, von den Resten der Sachen, die in der Höhle nicht gegessen wurden. Dazu lässt er seine Trinkflasche kreisen. Danach legt er sich hin und schläft recht bald ein. An Gesprächen ist er nicht interessiert.

    Der Waldläufer hört Thalion's Worte und nickt zustimmend.


    "Ich werde die letzte Wache vor der Morgendämmerung halten. Vielleicht sollte Endúneath nach einem geeigneten Lagerplatz suchen, damit wir das Lager aufbauen können."


    Dann dreht er sich von der Gruppe ab, um etwas abseits die Straße und das Unterholz im Auge zu behalten.

    Dural ließ sich bei beginnender Dämmerung zurück zur Gruppe fallen. Er war ungewöhnlich still und schweigsam. Er überließ gerne einem der Mondelben den Vortritt, sahen diese doch in Dunkelheit viel besser.


    Auf Tear'asel Frage hin, zuckt er mit den Schultern. "Mir gleich - ich könnte jetzt noch bis Sonnenaufgang weitergehen, wenn das erforderlich ist..."


    Dann schaut er in die Runde, um zu sehen, was mit einer Rast ist.

    In Front und inzwischen gute fünfzig Schritt vom Rest der Gruppe entfernt bewegt sich Dural am Rand der Straße entlang. Gûrtang trägt er gespannt in der Linken, während sein Blick zwar nach links und rechts abseits der Straße schweift, mit den Gedanken ist er aber völlig woanders.


    Die Vision oder besser der Traum von dem alle sprachen, hatte auch bei Dural alte Dämonen geweckt, solche, die er am Besten schlafen gelassen hätte. Das Gesicht des Lords war all diese Jahre nicht aus dem Sinn gegangen. War er es doch, der Dural aufgefordert hatte, zur dunklen Seite zu kommen und mit ihnen zu kämpfen. Lange Nächte nach dem Ereignis wurde er mit Alpträumen geplagt und nun waren die Träume seltsame Realität geworden. In Dural Kopf durchliefen noch einmal die Augenblicke, die er Auge in Auge mit dem Lord verbracht hatte. Auch das, was nach seiner Ablehnung geschehen war. Die Schmerzen waren legendär gewesen - gut, dass dem Waldläufer dies inzwischen nicht mehr stören brauchte. Doch Narben waren hinterlassen worden und diese Narben auf Dural's Seele juckten mit der frisch erlebten Vision höllisch.

    Dural hört sich beide an und brummt dann zur Antwort. Er macht sich auf und führt die Gruppe an. Den Kompass nimmt er immer wieder mal zur Orientierung, um den Weg nach Osten genau zu bestimmen. Er beeilt sich und versucht gut zwanzig bis dreißig Schritt vor der Gruppe zu gehen, um die Spitze ausreichend zu sichern, falls ihnen etwas oder jemand auflauern sollte. Hin und wieder bleibt er stehen und nimmt den umliegenden Wald genauer unter die Lupe. Stets schweift sein Blick nach links und rechts in das Unterholz.

    Dural schultert gerade wieder den Rucksack, als Tear'asel in seine Richtung schaut. Er nickt grimmig, ob des Blickes oder der Worte danach, ist nicht klar auszumachen.
    Er öffnet eine seiner Gürteltaschen und zieht einen kleinen Kompass hervor.


    "Osten sagst du....das ist in diese Richtung!" damit zeigt in die Richtung aus denen sie auch grob gekommen sind.


    "Wenn wir die Nacht durchmarschieren, haben Thalion und ich starke Nachteile. Das gefällt mir nicht!" Mit zusammengekniffenen Augen sieht er die Elben an.

    Nach dem Schrei Thalion's wird auch Dural ruckartig aus seinen Träumen gerissen. Eben noch wähnte er sich zuhause im Süden des Rhauhnfohrnh und plötzlich findet er sich in einer lehmigen Erdhöhle.
    Thalion wird gerade von Ivoreth beruhigt und der Rest ist auch langsam aus seiner Meditation erwacht. Verschlafen schaut er sich um und horcht auf den Sturm draussen. Dieser scheint vorüber zu sein. Mühsam stand er in der Enge der Höhle auf und nahm seinen Waffengurt mit.


    "Ich werde mal zum Eingang kriechen und schauen, was der Sturm macht." sagt er und begibt sich zum Kriechgang.

    Dural versucht noch ein paar Minuten die Augen offen zu halten, nachdem er wieder trocken und einigermaßen warm war. Doch der Schlaf kommt schneller als er denkt. Kurze Zeit nach dem Einschlafen deutet ein leises Schnarchen darauf hin, dass sich der Waldläufer sich nun in Morpheus Armen befindet.

    Schon während des Essens bemerkte Dural die Wärme, die sicherlich nicht nur von der zu kleinen Erdhöhle kam. Auch die Kleidung trocknete außerordentlich schnell, was nicht normal war, denn die Atemwolken waren beim Atmen immer noch zu sehen.


    Er lehnte sich zurück und ließ den Blick in alle Gesichter schweifen. Stellenweise blutig, voller Striemen oder voller Dreck - doch immer noch konnte man die Verantwortung dieser Aufgabe auf jedem erkennen. Er musste lächeln - da muss schon mehr kommen als solch ein Sturm... Mit diesen Gedanken schloß er die Augen schlief langsam ein.

    Dural nickt ihr ob der Antwort zu und macht sich dann daran das Besteck zu säubern, sowie die Sachen für die Wundversorgung wegzupacken.


    „Ist jemand hungrig?“ fragt er in die Runde und zieht dabei einen Apfel und eine Möhre aus den Tiefen seines Rucksacks. Dann sieht er zu ersten Mal richtig Tear’asel’s durchnässten Körper. Wieder zaubert er etwas aus dem Rucksack hervor.


    „Hier!“ sagt er, während er seinen trockenen Umhang um ihre Schultern legt. „Das sollte zumindest etwas wärmen.“


    Dann hockt er sich in eine Ecke nahe des Rucksacks und verteilt das wenige Essen, das er morgens im Waldkrug eingepackt hatte, unter der Gemeinschaft.

    Als sich alle einfinden und die Verletzung Shaifëa’s Verletzung offensichtlich zu sehen ist, nimmt Dural die nötigen Dinge aus seinem Rucksack und fragt niemanden bestimmtes:


    „Wurde die Wunde ausgewaschen und gereinigt?“


    Ohne viel Federlesens nimmt er schnell den Verband von der Schulter ab. Ein plötzlicher Schmerz schießt in Shaifëa’s Schulter, die sie zischend die Luft einatmen lässt. Die Kleidung darunter ist rot gefärbt und durch ein Loch kann der Waldläufer rohes, blutiges Fleisch erkennen.


    „Anscheinend noch nicht…“ murmelt er während er ein Tuch mit einer grünen Flüssigkeit aus einem Flächchen benetzt. Es macht sich sofort ein stechender Geruch von sehr starkem Alkohol breit. Die Elben können darin noch den Geruch von etwas anderem erkennen – eine Spur Anis?!
    Etwas ruppig macht er sich daran die Wunde damit zu reinigen. Er benutzt dazu auch ein Messer, um die Kleidung weiter aufzuschneiden und eine Wundsonde, um verbliebene Fremdteile aus der Wunde zu entfernen. Die Mondelbe kann nicht anders als einen äußerst farbigen Fluch in ihrer Heimatsprache loszulassen und die Zähne zusammen zu beißen, um den sofort entstehenden, sehr intensiven Schmerz auszuhalten. Dural geht methodisch, aber auch äußerst ruppig zu Werke. Es scheint fast so, als hätte der Waldläufer nicht die geringste Erfahrung beim Umgang mit Verletzten oder auch nur mit dem Schmerz, der mit solchen einher geht.
    Nachdem die Wunde gereinigt ist, kommt eine bläuliche Flüssigkeit zum Einsatz mit der die Wunde – für Shaifëa sehr schmerzhaft – beträufelt wird. Danach wird ein Verband zwar fachmännisch, aber wieder sehr ruppig an der verletzten Schulter angebracht. Zu guter Letzt bekommt die Mondelbe noch eine Halteschlinge aus einem dreieckigen Tuch gebunden, das Dural ebenfalls bei seinen Verbandssachen mit sich führt.


    Dann lächelt er die Mondelbe an „War doch halb so schlimm, oder?“ und klopft ihr freundschaftlich auf die andere Schulter. Er dreht sich zu den anderen um. „Ist noch jemand verletzt?“ fragt er und hält einen weiteren Verband hoch.

    Der Waldläufer versucht der Elbe hinterher zu schauen, um sicherzustellen, dass sie nicht schon auf den ersten Metern erschlagen wird oder sonstwie zu Schaden kommt. Doch der Regen verschluckt nach kaum fünf Fuß vom Erdboden. Dural bleibt kurz stehen, aber nichts deutet darauf hin, dass irgendetwas schlimmes mit Tear'asel passiert ist.


    Dural nimmt seinen Rucksack und schiebt ihn in das Loch auf dem Boden, dann kriecht er selbst hinterher, immer wieder darauf achtend, dass die Fackel den Rucksack nicht in Brand steckt. Nach zwei blauen Knien und noch viel mehr Matsch, kommt er in der kleinen Höhle an. Er versucht seinen Rucksack so zu plazieren, damit er nicht im Schlamm steht und er jederzeit daran kommt. Dann nimmt er seinen Waffengurt ab und begutachtet die Waffen, während er auf die Ankunft der anderen wartet.


    Draußen rauscht der Regen und leises Tröpfeln von den Felsen, sowie das Donnern ist in der Höhle zu hören.

    Dann, nach einer Ewigkeit, kommt Dural die Fackel vor sich herschiebend aus der Höhle. Als die Fackel auf dem regendurchtränkten Boden gelegt wird, beginnt sie zu zischen. Dural zieht sie wieder in die Höhle zurück und kommt umständlich aus der Erdloch gekrochen. Er schaut an sich runter und seufzt. Sein lederner Wams, der normalerweise schwarz ist, hat nun die Farbe von hellbraunem Schlamm. Dann schaut er Tear'asel an und muß innerlich schmunzeln - sie sieht aus, wie ein begossener Pudel eines Patriziers in Peria.


    "Das Loch ist ungefähr zehn Schritt lang und öffnet sich dann in eine größere Höhle...für uns alle könnte es ein wenig eng werden, aber wir würden dort dem Sturm trotzen können! Wir können die anderen rufen!" schreit er in Richtung der Wildelbe.

    Dural hält die Fackel an Tear'asel's Hand und schon springt eine kleine Flamme über, die selbst der Regen nicht löschen kann. Er steht auf, so dass die Fackel nicht erneut erlischt. Als sie gut brennt, macht er sich daran in der Hocke die Höhle zu erforschen.


    Zuerst streckt er die Hand mit der Fackel hinein, aber mehr als schlammigen Boden und Felswände kann er nicht ausmachen, der Gang ist niedrig und macht nach gut drei Fuß einen Knick.


    "Ich klettere hinein und schaue mich um! Ich versuche nicht länger als einen Augenblick da drin zu bleiben!" ruft er ihr direkt ins Ohr.


    Dann verschwindet er in dem Loch und versucht auf Händen und Füssen tiefer in die Höhle zu kommen.


    Für Tear'asel kommt das Warten wie eine Ewigkeit vor, vor allem, wenn man kein trockenes Stück Stoff mehr am Körper hat und der Regen in Rinnsaalen über die Haut fließt.

    "Da! Eine Höhle!" schreit Dural über Wind hinweg in Tear'asel's Richtung.


    Der Waldläufer geht in Richtung der Findlinge und zieht sein Schwert, als er näher herankommt. Dural schaut sich genau um, doch der eingesetzte Regen macht das Lesen von Fährten fast unmöglich. Er setzt wieder an in Richtung der Wildelbe zu brüllen:


    "Schwer zu sagen, ob hier was drin lebt! Ich werde versuchen eine Fackel zu entzünden, um die Höhle auszuleuchten!"


    Damit setzt er den Rucksack ab und nimmt eine Fackel, die vorher in eine Decke gehüllt war. Inzwischen ist die Decke genauso nass, wie Elbe und Waldläufer.
    Er kniet sich hin und versucht in der Nässe die Fackel zu entzünden, doch es gelingt ihm selbst nach vier Versuchen nicht.

    Dural stöhnt innerlich auf - er hatte gedacht, dass Tear'asel sich zumindest ein wenig hier auskennen würde. Jetzt galt es schnell eine Unterkunft zu finden, die sicher war.


    "So, wie der Boden hier beschaffen ist, könnten wir Glück mit einer Höhle haben. Das wäre auch das Einzige, was uns vermutlich richten Schutz bieten wird, wenn der Sturm richtig loslegt."


    Dural muss schon fast schreien, um sich verständlich zu machen, so stark weht der Wind inzwischen schon. Er steckt Gûrtangweg, damit zu schießen, ist inzwischen ohnehin überflüssig geworden bei den starken und unterschiedlichen Winden.


    "Wir sollten nicht zu weit von einander gehen, damit wir uns nicht verlieren!" brüllt er erneut über das beständig ansteigende Rauschen des Waldes. Hier und dort fallen schon dicke Äste aus den Bäumen, die Tear'asel und Dural aber verfehlen.

    "Du kennst dich hier gut aus?" fragt Dural, als sie schon etwas Distanz zwischen sich und die anderen gebracht haben.


    "Hast du zumindest eine grobe Idee, wo wir unterkommen können?"


    Dural lässt unablässig den Blick von links nach rechts schweifen und geht leicht versetzt links hinter der Elbe.