Beiträge von Dorian

    Dorian schaut seinen beiden Kameraden nach, die sich in das obere beziehungsweise untere Stockwerk begeben, zuckt kurz mit den Schultern und machte sich daran die erste der beiden Türen im Flur zu öffnen.


    Mit einen Ruck stieß er sie auf und hielt die Fackel in den Raum, in der Hoffnung eventuell darin lauernde Feinde wenigstens kurz zu blenden.


    "Hier ist die Garde von Renascân. Das Haus ist besetzt und umstellt", ruft er in den Raum hinein. "Muss ja niemand wissen, dass wir nur zu viert sind", denkt er bei sich.

    Dorian nahm schnell eine der anderen Türfackeln und entzündete sie an Darius Feuer.


    Als das Geräusch ertönt und Darius in Richtung Flur stürzt bleibt er erst mal verdutzt stehen. Nur einen kurzen Augenblick später zuckt er jedoch mit den Schultern, packt sein Schwert fester und stürzt hinter Darius her.

    Als Darius auf seine beiden schwarzen Finger schaut schleicht sich kurz ein Grinsen auf Dorians Gesicht. Sofort wird er aber wieder ernst und wendet seinen Blick wieder auf die beiden Türen.

    Dorian verzieht kurz das Gesicht, als er von Darius angepflaumt wird, sagt aber nichts weiter dazu.


    "Sicher Du den Ausgang, ich kümmere mich um die zweite Tür", flüstert er in Rolfs Richtung und macht sich mit gezogener Waffe auf in Richtung Flur.

    --> von der Unterstadt

    Nur langsam gewöhnt Dorian sich an das Dämmerlicht. Als er klar sehen kann traut er seinen Augen nicht.


    "Darius, was machst Du denn hier?" sagt er in Richtung des Gardisten, der mitten in der Verwüstung steht.

    Dorian blickt auf die kleinen Bäche roten Weins als er sein Schwert zieht. Als er mit Narvi und Rolf in den Kontor einrückt wird seine Haltung jedoch deutlich angespannter. Leicht geduckt tritt er durch die Tür.


    --> weiter im Weinkontor

    "Oh Mist... muss dieser dämliche Kerl sich gerade jetzt abstechen und überfallen lassen?
    Wir müssen raus finden, wer das getan hat. Am Ende schiebt man das noch der Garde in die Schuhe, die sich einen unliebsamen Aufrührer vom Hals schaffen will"


    Als er merkt, dass er vor seinem Vorgesetzten gesprochen hat senkt er schnell den Kopf: "Verzeiht Korporal, ich wollte nicht unangemessen sprechen."

    Dorian will dem Korporal gerade folgen, als sein Blick auf die Füße des Toten fällt."Ist das Blut?" denkt er kurz als er die roten Spuren an den Enden der Hosenbeine sieht. "Wie soll das denn da hin gekommen sein?"


    Er zieht schnell einen seiner Handschuhe an, befühlt den Stoff mit Daumen und Zeigefinger und führt die Finger dann zuerst zur Nase, dann zum Mund. "Blut ist das zumindest nicht", schießt es ihm durch den Kopf.


    Nach kurzem wundern beeilt er sich, seinem Befehlshaber zu folgen und tritt als letzter in die Stube des Wachoffiziers ein.


    "Vielleicht darf ich zuerst kurz einen Bericht vom Dorfplatz abgeben? Dort hatte sich eine Menge versammelt, die sich von den Hetzschriften dieses Schmierblatts hat aufpeitschen lassen. Der Procurator hat sich dann selbst an die Bürger gewendet und einen Teil der Nachrichten bestätigt. Es gab wirklich einen Zwischenfall in der Heimat, aber es droht kein Krieg! Mithilfe der Garde und einiger weiterer Bürger gelang es, die Versammlung aufzulösen. Gewaltsame Übergriffe gab es meines Wissens nicht."

    "Uhh", stöhnt Dorian, als die Leiche des Mannes zum Vorschein kommt.


    Nach einer kurzen Pause, in der er hörbar einatmet beugt er sich über den Toten. "Wurde er bereits untersucht? Hatte er etwas bei sich?" fragt er die Gardisten, die den Karren geschoben haben.


    Er greift die beiden lose herunterhängenden Schnüre am Gürtel des Mannes. "Es scheint wirklich um irgend etwas gegangen zu sein, was der Kerl bei sich gehabt hatte", sagt Dorian zu dem Korporal.


    Seine Augen wandern über den tot vor ihm liegenden Körper, der vor Wunden übersät war. "So ein Mist. Gerade jetzt können wir das hier jetzt nicht gebrauchen. Kannte jemand den Mann?" fragt er in die Runde.

    "Darius wird seine Befehle gehabt haben und dieser Bastard hat nicht auf seine Anweisungen gehört. Den Befehlen der Garde müssen die Bürger folge leisten und wenn sie das nicht tun, dann werde auch ich dafür sorgen, dass sie es das nächste mal tun werden!" knurrt Dorian.


    "Ausserdem ist es um diesen Geier, der sich am Leid anderer Leute bereichert nicht wirklich schade, oder?" fügt er deutlich leiser hinzu.


    "Was die Sache in der Heimat betrifft: Ich gebe zu, dass es mich am Anfang schon verwirrt hat, dass uns die Obrigkeit erst auf diese Weise davon erzählt hat. Von den Vorfällen im Zaunkönig hatte ich aber auch bis jetzt nichts gehört. Der Procurator wird mit Sicherheit seine Gründe gehabt haben, uns nichts zu erzählen. Vielleicht wollte er die Bürger Renascâns nur vor sich selbst schützen? Ich weiß es nicht, aber sie werden schon richtig handeln!"


    Dorian deutet in Richtung des Wachhauses am Hafen. "Lass uns kurz Meldung machen. Unsere Kameraden werden sicherlich wissen wollen, was sich auf dem Dorfplatz zugetragen hat."


    --> Weiter im Wachgebäude am Hafen

    "Tja, aber genau da wäre doch die Gefahr... Ich habe mal meinen Vater in den Wald begleitet und wir haben unabsichtlich eine kleine Herde Rehe in die Enge getrieben. Die Tiere wurden panisch und zwei Kitze wurden totgetrampelt. Stell Dir vor, das würde in einer großen Menge Menschen hier in den engen Gassen passieren? Deshalb bin ich froh, dass hier anscheinend alles ruhig ist!"


    Scheinbar gelassen betritt Dorian die Unterstadt. Lediglich seine etwas zu schnelle Augenbewegungen zeigen, dass er trotz allem äußerst wachsam ist.


    "Was ist mit euch? Was denkt ihr über die ganze Sache hier?"

    --> vom Dorfplatz kommend


    Die Patrouillie kommt die kleine Straße von der eigentlichen Siedlung entlang. Ein leichter Geruch von Hafen und Fisch liegt in der Luft, als sie die Unterstadt erreichen.


    Dorian nickt dem ein oder anderen Passanten freundlich zu. Langsam wird sein Schritt ruhiger und seine Gesichtszüge entspannen sich merklich.


    "Na bisher scheint hier ja nicht all zu viel los zu sein, was?" sagt er zu Narvi und Rolf. "Wenigstens gibt es hier anscheinend keine großen Versammlungen!"

    Dorian nimmt den Platz in der Mitte der kleinen Patrouille ein und überlässt Rolf die linke Seite.


    "Du hast ja Recht, Narvi", entgegnet er mit einem seufzen, "aber weißt Du, meine Familie wohnt im Grenzgebiet zwischen Lorenien und Tempturien und um sie habe ich wirklich Angst."


    Sein Blick geht wieder kurz ins Leere, als er an seine Eltern und Geschwister denkt. Dann aber strafft er sich und er fährt fort: "Aber mittlerweile glaube ich auch nicht, dass es Krieg geben wird. Der Procurator hat gesagt, dass es keinen Krieg geben wird und ich glaube ihm! Und ich bin froh, dass Du die ganze Sache auch so einschätzt!"

    "Es ist eigentlich keine Angst... viel mehr würde es mir überhaupt nicht gefallen, hier für Ordnung sorgen zu müssen. Viele der Leute hier sind Freunde oder wenigstens Bekannte von mir. Ich denke, dir geht es ähnlich", sagt Dorian und sein Blick geht an Narvi vorbei ins Leere, "ausserdem verstehe ich die Angst und Sorge der Menschen hier..."


    Er hebt schnell den Kopf. "Aber egal, wir haben unsere Befehle und wir wollen Ashaba doch nicht verärgern, oder?" sagt er zwinkernd und macht sich auf den Weg zum Wachhaus am Hafen.

    Während Narvi und Rolf noch um ihre Rationen feilschen läuft Dorian noch kurz zum Brunnen und füllt seinen Schlauch auf, um diese Nacht wenigstens nicht dursten zu müssen.
    Als er zurück kommt sieht er gerade noch, wie eine kleine Wurst und ein paar Münzen den Besitzer wechseln.


    Er nickt seinen beiden Begleitern kurz zu: "auf gehts. Irgendwie bin ich froh, wenn wir von diesem Platz weg sind." Er schaut sich noch einmal kurz um und setzt sich dann in Bewegung.

    Dorian greift kurz zu dem kleinen Beutel und dem Wasserschlauch an seinem Gürtel.


    "Zu Befehl, Sergant! Etwas zu Essen habe ich, Wasser kann ich mir jetzt noch kurz am Brunnen holen.
    Eine lange Nacht... hoffen wir, dass sie wenigstens freidlich bleibt!"


    Er nimmt nochmal Haltung an und schaut erwartungsvoll nach Narvi und Rolf.

    Dorian führt im Vorbeigehen noch das ein oder andere beruhigende Gespräch mit den verbliebenden Menschen auf dem Dorfplatz und begibt sich dann zu seinem Seganten.


    Dort angekommen nimmt er Haltung an und sagt so leise, dass keiner der noch verbliebenen Bürger es hört:
    "Gardist Dorian Eichenhof meldet, dass die Menge dabei ist sich aufzulösen. Die meisten Menschen scheinen mehr oder weniger beruhigt zu sein. Gibt es weitere Befehle?"

    Nachdem der Bauer endgültig abgezogen ist, wandert Dorians Blick ein weiteres Mal über den nun doch deutlich leereren Marktplatz und bleibt unwillkürlich an der Gruppe Gardisten hängen, in deren Mitte sich der Procurator befindet.


    "Er sucht den Kontakt zu den einfachen Bürgern Renascâns. Er redet mit ihnen, er scheint ihre Sorgen wirklich ernst zu nehmen", denkt er bei sich.


    Als er bemerkt, dass er doch ungebührlich lang auf den Procurator starrt senkt Dorian schnell den Kopf und geht gemächlich auf ein älteres Paar zu, welches ganz in seiner Nähe in einen Diskussion vertieft zu sein scheint.


    "Liebe Mitbürger, ihr habt unsere hochverehrten Procuratoren gehört. Es wird sich um alles gekümmert und die Garde wird mit aller Kraft für euren Schutz sorgen. Also geht nach Hause und seid beruhigt..." versucht er möglichst freundlich zu sagen. "... ist sicher besser so", schiebt er mit einem Gedanken an Thersites hinterher.