Beiträge von Dorian

    Als der Bauer mit Nuri abzieht entspannt sich Dorians Haltung merklich.
    "Den Fünfen sei dank!" schießt es ihm durch den Kopf."Nicht auszudenken, was passiert wäre, wenn er sich nicht hätte überzeugen lassen", denkt er kopfschüttelnd.


    Thersites Rat reißt ihn aus seinen Gedanken.
    "Ja, ich glaube Du hast recht... Ich kann wohl noch ne ganze Menge von Dir lernen", erwiedert er und kann sich ein breites Grinsen nicht verkneifen.

    Langsam wandert Dorians Hand vom Knüppel zum Gürtel. Trotzdem entspannt er sich noch nicht. Da der Bauer anscheinend gerade mit Nuri beschäftigt ist, versucht er sich einen Überblick über die übrige Situation auf dem Dorfplatz zu verschaffen.

    Dorian nickt Thersites dankbar zu. Als auch noch Nuri dazu kommt kann er sich ein leichtes Lächeln nicht verkneifen.


    "Da seht ihrs, Mann. Alles ist gut und über uns wird gewacht. Jetzt geht nach Hause und wenn ich euch einen Rat geben darf: nehmt das Angebot von Nurinka an. Ich war schon mit ihr unterwegs und hab gesehen, wie stark sie ist. Sie wird euch mit Sicherheit ein gutes Stück arbeit abnehmen"


    Mit dem letzten Satz legt er Nuri die linke Hand auf die Schulter und lächelt ihr zu. Die rechte Hand liegt dabei immernoch auf dem Knüppel an seinem Gürtel.

    "Der Präfekt und die Procuratoren haben bisher immer gut regiert und uns vor jeder größeren Gefahr geschützt, ist es nicht so?"


    Mit diesen Worten schiebt sich Dorian zwischen den pöbelnden Bauer und die Obrigkeit.


    "Ihr habt die hochverehrten Procuratoren doch selbst gehört! Es herrscht auch in der Heimat kein Krieg. Ihr könnt mir glauben, ich war auch erschrocken, als ich diese üblen Gerüchte gehört habe, aber ich glaube der Obrigkeit. Sie wird bekannt geben, sobald es irgendwas neues gibt."


    Dorian strafft seine Schultern und legt die Hand locker auf den Knüppel an seinem Gürtel. Die andere Hand hängt lässig im Gürtel.


    "Geht nach Hause und kümmert euch um euren Rübenacker. Ihr könnt beruhigt sein, so wie ich es auch bin."


    Die letzten Worte bleiben Dorian fast im Halse stecken. "Ich beruhigt? Kein Stück", denkt er sich, ohne sich irgendetwas anmerken zu lassen.

    Das Lächeln gefriert auf Dorians Gesicht, als der grobschlächtige Mann ihn anraunzt. Betont freundlich erwiedert er:
    "Ich kann eure Sorgen gut verstehen. Aber ihr habt den Procurator gehört. Er selbst wird sich darum kümmern. Und er wird uns alle so bald wie möglich informieren, wenn es etwas neues gibt."
    Während dieser Worte kämpfen sein Pflichtbewusstsein und seine Skepsis miteinander. Trotzdem fährt er fort:
    "Also geht nach Hause und beruhigt euch. Ich bin mir sicher, dass die Obrigkeit unsere Sorgen kennt und teilt."

    "Warum hat der Procurator uns erst jetzt von dieser Greultat erzählt? Die Obrigkeit muss schon vorher davon gewusst haben! Vielleicht ist doch Krieg?" Diese Fragen kreisen immer wieder durch Dorians Kopf.
    Trotz dieser düsteren Gedanken geht er gehorsam seiner Pflicht nach und redet freundlich aber bestimmt auf die renascâner Bürger ein um sie nach Hause zu schicken.


    Nur wer ihn kennt bemerkt, wie ihm hin und wieder zwischen zwei Gesprächen das aufgesetzte Lächeln entgleitet.

    "Die Obrigkeit hat davon gewusst... Sie hat uns nichts gesagt. Dieses Massaker hat statt gefunden und wir mussten von einem dahergelaufenen, geldgierigen Bastard davon erfahren", geht es Dorian durch denn Kopf als er und die anderen Gardisten an den Rand des Platzes geführt wird.


    Die darauf folgenden Befehle dringen nur durch einen trüben Nebel aus Gedanken zu ihm durch. Sein Blick wirkt leer.


    "Warum?" geht es ihm durch den Kopf als Ashaba ihn zu sich winkt. Erst jetzt realisiert er die Befehle und folgt Ashaba, die schon auf dem Weg zu der ersten kleinen Gruppe von Bürgern ist und beruhigend auf sie ein redet. Er atmet einmal tief durch, legt ein lächeln auf seine Lippen und macht sich daran, seinen Seganten zu unterstützen: "Ihr habt gehört, was unser geliebter Procurator gesagt hat. Es droht kein Krieg und das ist doch das wichtigste, oder? Auch um die schlimme Sache in Queienfels wird er und die gesammte Obrigkeit sich persönlich kümmern. Macht euch also keine Sorgen!"

    Als die Sprechchöre immer lauter werden weicht Dorian einen kleinen Schritt zurück. Als er sich dessen bewusst wird strafft sich seine Haltung merklich und er kehrt an seinen Platz zurück.
    Er lässt seinen Blick ein weiteres mal über die Menge gleiten und schätzt gleichzeitig die Zahl der anwesenden Gardisten ab.


    "Viel zu wenige", denkt er, "wenn es tatsächlich zu Gewalt kommt wird es schrecklich Enden."


    Hilfesuchend blickt er zu Ashaba und murmelt: "Was sollen wir nur tun"

    Dorian drängt sich vorsichtig durch die Menge hin zu Ashaba, die inmitten der Menge steht und irgendwie nicht wirklich glücklich aussieht.


    "Gardist Dorian anwesend und bereit. Der Unruhestifter ist dingfest gemacht und wird gerade von einem Heiler versorgt. Momentan ist er aber noch bewusstlos." sagt er leise zu ihr.


    Dorian lässt den Blick über die versammelte Menge schweifen. Das Geraune und Gemurmel wirkt beunruhigend und sogar beängstigend auf ihn. Viele der anwesenden kennt er vom sehen oder sogar besser. Es würde ihm nicht gefallen hier für Ordnung sorgen zu müssen.
    Unbewusst wandert seine Hand an den Knüppel, der an seiner Seite baumelt.
    Auch die Frage, ob wirklich etwas dran ist an den Behauptungen dieses Fremden quält ihn immer noch.

    "Du und deine Scherze", knurrt Dorian den Heiler an, "was meint ihr, was das für Ärger gegeben hätte, wenn dieser Kerl uns hier unter den Fingern wegstirbt... Das hätte ich nicht Ashaba erklären wollen. Du etwa?"
    Trotzdem kann er sich ein leichtes grinsen nicht verkneifen, als er hinzufügt: "So ich erstatte dann mal Bericht, dass Darius' Gesichtsbehandlung wohl nicht für die Masse geeignet ist."


    Mit diesen Worten dreht Dorian sich um und läuft hinter Navi her. Je mehr Garde sich zeigt, desto unwahrscheinlicher ist wohl ein Aufruhr.


    --> Dorfplatz

    Sichtlich gehetzt kommen die Gardisten und Dorian mit Alen im Wachhaus der Oberstadt an.


    "Schnell, der Mann braucht einen Heiler", ruft Dorian, "auch wenn mir an seinem Wohlergehen nicht sonderlich viel liegt", fügt er deutlich leiser und mehr zu sich selbst hinzu.


    Als Alen auf einem eilig freigeräumten Tisch liegt strafft sich Dorian.
    "Das ist der Verkäufer dieser Lügengeschichten, die diesen ganzen Aufruhr verursacht haben. Verhetzt hat dieser Lump' den ganzen Zaunkönig mit seinen Schauermärchen. Wenn es Krieg geben würde, dann hätten wir doch längst durch eine offizielle Bekanntmachung der Prokuratoren davon erfahren", meldet er dem ranghöchsten Anwesenden.

    Das war die Gelegenheit auf die Dorian gewartet hatte. Nachdem er während des vorangegangenen Gesprächs zwischen Navi und Alen seinen Ärger nur durch die beruhigenden Worte seiner Kameraden unterdrücken konnte war seine Zeit jetzt gekommen.


    Dorian stürzt vor, reißt Alens Arm auf dessen Rücken, so dass ein leichtes knacken zu hören ist.


    "So Freundchen, das wird Dich lehren lügen zu verbreiten und Dich einem Befehl der Renascaner Garde zu widersetzen! Auf jetzt!"

    "Ein Bäcker stillt meinen Hunger mit seiner Arbeit. Ihr aber helft mir kein Stück mit euren schrecklichen Nachrichten. Könnt ihr nicht verstehen, dass ich mir große Sorgen um meine Familie mache? Wisst ihr was ein Krieg für sie bedeuten würde?"
    Ärger und Sorge wechseln sich in Dorians Gesichtszügen immer wieder ab
    "Wenn diese schreckliche Geschichte wirklich war ist, dann muss die Obrigkeit aber natürlich sofort davon erfahren. Die Prokuratoren werden wissen was wir tun können."

    "Ihr wollt euch an meinem Leid bereichern?"
    Dorian schiebt die ihm hingehaltenen Blätter unsanft zur Seite um seinen Gegenüber direkt ansehen zu können
    "Ich glaube, ihr solltet eure wichtige Nachricht so schnelle wie möglich auch den Prokuratoren mitteilen. Auf gehts!"
    Dorian deutet auf den Ausgang des Schankraums

    "Dankbar sollen wir sein, dass ihr uns solche grausamen und erschreckenden Nachrichten bringt?"
    Man sieht Dorian die kaum versteckten Zorn direkt an."Wer hat euch diese Informationen gegeben? Wann habt ihr die erhalten? Und warum, verdammt noch mal seid ihr so fröhlich darüber!
    Ich warne euch, wenn sich diese ganze Geschichte als unwahr herausstellt..."
    Dorian macht einen kaum merklichen Schritt auf Alen Biljanow zu.

    Als Dorian die Nachricht des Boten vernommen hatte verdüsterte sich sein Gesicht noch weiter.
    "Es darf kein Krieg ausbrechen. Das darf nicht passieren. Wenn ich doch nur bei meinen Eltern geblieben wäre."


    Als Dorian Gerions Frage hört sieht man ihm die plötzlich aufflammende Wut sehr deutlich an.
    "Sprecht Mann, gebt Antwort!" hört man ihn murmeln

    Dorian beobachtet das seltsame Verhalten des abgewetzten Mannes. Danach schlendert er zu dem Aushang und betrachtet ihn interessiert.


    "'tschuldigung, was steht denn dort", fragt Dorian einen anscheinend lesenden Pasanten.


    Fassungslos hört er die schreckliche Nachricht. Seine Eltern leben im Grenzgebiet. Seine Geschwister leben auch noch dort.


    Bleich und geschockt läuft er so schnell wie es ihm möglich ist in den Zaunkönig!