Beiträge von Niro

    "Ja, das liebe Geld. Ehrlich gesagt, manchmal ist mir auch nicht klar wie ich dazu komme...


    Einiger Zeit habe ich in einer Katakombe, in der ab und zu gefährliche Geister herumschweiften eine komplizierte Bilderschrift der Kandresh kopiert, um ein Rätsel zu lösen. Da kam eine Gruppe Söldner, die den Eindruck machten, dass sie sogar ihre Schwiegermutter gegen Geld verkaufen würden. Sie engagierten mich, die Schrift für sie zu kopieren
    und boten mir ein Silber für die wirklich mühvolle, langwierige und gefährliche Arbeit. Vermutlich dachten sie, dass sie damit an einen vermeintlichen Schatz herankommen könnten, den das Rätsel verbarg.


    So arbeitete ich Stunden in dem Dungeon, alleine, mit schlechtem Licht, immer in Gefahr, dass plötzlich böse Geister auftauchen konnten. Schließlich war ich fertig und stolz auf mein Werk. Es war viel besser als meine vorherige schmierige Zeichnung. Ich wollte es der Gruppe bringen, aber ich fand sie nicht wieder und erhielt so auch kein Silber.


    So konnte ich schließlich zusammen mit einem anderen Schriftenkundler und einigen Gleichgesinnten das Rätsel lösen und so das Rad der Zeitalter weiterdrehen, um die bösen Geister zum Verschwinden zu bringen. Während des Rituals griffen die Geister ein letztes Mal an.


    In einer kurzen Pause zwischen den Angriffswellen kam eine Gruppe von Degenfechtern adligen Geblütes auf mich zu.


    Schreiberling, wir brauchen Dich!, sagten sie.


    Ich sollte ihnen ein einfaches Dokument über die Verleihung einer Ritterwürde ausstellen. Die Sache war zwischen zwei Kämpfen schnell erledigt. Die Tinte war noch nicht trocken, da erhielt ich schon ein Silber!


    Manchmal treibt das Schicksal seltsame Blüten! Das war der erste Silberling, den ich in meinem Leben verdient habe!"

    Niro bemerkt die betrübliche Stimmung von Morgaine und versucht sie aufzumuntern.


    "Morgaine, setzt Euch doch bitte mal zu uns an den Tisch. Ihr habt uns ein so leckeres Essen aufgetischt und die Thresen sind mittlerweile sicher auch sauber. Erzählt doch mal: Wie kommt es, dass Ihr hier arbeitet. Ich habe das noch nicht verstanden. Ist es eine Pflicht, oder verdient Ihr damit Euer Studium an der Akademie?


    Mirav, könnt Ihr noch einmal auf meine Kosten jedem das bringen, was er oder sie gerne trinkt? Ja, für Morgaine auch. Danke!"

    "Das sagt Ihr so einfach!", lacht Niro.


    "Überall um mich herum sehe ich hübsche, intelligente, interessante, humorvolle und warmherzige Frauen - zumindest kommt es mir so vor", sagt Niro lächelnd und lässt den Blick zwinkernd über Annabella, Bellaria und Morgaine schweifen.


    "Wie soll ich da wissen, welche die Richtige ist? Nun, Ihr habt vermutlich Recht. Aber das ist sicher noch weit weg und ich mache mir über so etwas eigentlich keine Gedanken. Es kommt, wie es kommt. Zumindest weiß ich, dass für mich der Charakter mehr zählt, als das Aussehen. Ich gebe ohnehin mehr auf jenes, was die Leute tun, als auf das, was sie sagen. Nicht wahr, Moclin? Du hältst es auch so, oder?"


    Damit nimmt Niro den Kopf des Hundes zwischen seine Hände und beginnt ihn das Fell zu kraulen und zu zerzausen.

    "Oh, ein Mädchen! Wie schön. Ich glaube, ich hätte auch gerne einmal eine gute Frau und später einmal Kinder. Aber wenn man so wie ich, durch die Lande reist, ist es schwer - es sei denn die Frau wäre genauso abenteuerlich und wissbegierig wie ich", sagt Niro und lächelt träumerisch.

    "Erstaunlicherweise kann ich das nicht beantworten. Die bezauberte Fee hat mir mein Gedächtnis geraubt und ich konnte mich zu dem Zeitpunkt an nichts erinnern - nicht daran, dass ich magische Kräfte habe, noch nicht einmal an meinen eigenen Namen!


    Meine letzte Erinnerung ist die bunte Kugel. Die nächste ist, wie ich in der Taverne zu mir komme und ein Großmagier meine Hand hält. Den Rest haben mir die Leute erzählt", sagt Niro und lächelt Annabella an.


    Dann schaut er zu den anderen Tischgenossen und sucht kurz den Blick von Morgaine, um ihre Reaktion zu erkennen.


    "Nun, ich freue mich, dass es dann doch so glimplich für Euch ausging, Annabella. Wo ist Euer Kind?", fragt er.

    "Tja, bleibt nur zum Trost, dass die Hexen im Gegenzug drei Missgeschicke erlitten. Erstens der Tod ihrer Schwester, zweitens die Vertreibung aus der Burg und drittens haben wir ihren Verjüngungstrankritual sabotiert, weil wir die Waldbewohner wieder vom Fluch befreit und einiges anderes wieder richten konnten. So starben sie an ihrem eigenen Verjüngungstrank, der sich in sein Gegenteil verkehrt hatte."

    "Ich denke, Delpior hat diese Metapher mit den roten und blauen Steinen nur benutzt, um damit auszudrücken, dass man an diesem Ort mit jeder Berührung immer weiter in die Geisterwelt hineinrutschen konnte. Und da es eine Geschichte der Missgeschicke sein sollte, nehme ich an, dass es dort jemanden gab, der möglicherweise so lange durch die Reihen der Geister lief, bis er selbst zu einem wurde. Wie gruselig...", sagt Niro und schüttelt sich.


    Dann wendet er sich Annabella zu:


    "Ein Incubus? Seid Ihr sicher? Das ist doch die männliche Form eines Succubus - eines Dämons, der sich mit seinen Opfern p... Upps. Ich meine... ähem... Habt Ihr... nun... ", es ist Niro sichtlich peinlich zu fragen, "... ein Kind?


    Oder ist es möglich, dass es ein anderes Wesen war, möglicherweise... - nun das ist auch nicht viel besser - ein Vampir, der sich Nacht für Nacht an Euch laben wollte?


    Lasst Euch ruhig noch Zeit mit Eurer Antwort, Annabella. Ich erzähle derweil eine weitere Geschichte, die gewiisse Parallelen mit der Euren hat.


    Vor nicht allzu langer Zeit lebten in einem Wald im Lande Anrea vier uralte, sehr mächtige Hexen. Die Hexen strebten nach Unsterblichkeit oder doch zumindest nach Verjüngung, denn sie hatten vielleicht nur noch ein paar Jahre zu leben. So töteten sie ein Einhorn, welches sich in den Wald verirrt hatte. Aber das Einhorn tötete auch eine der ihren. Desweiteren zapften sie die Magie der magischen Wesen des Waldes an, in dem sie sie mit magischen Fesseln belegten, die ihren Opfern die Magie und Lebenskraft langsam entzogen und dem Hexenritual hinzufügte.


    Unter diesen Bann kamen auch drei Feen, die nur ihrerseits versuchten, ihre Magie wieder aufzufüllen. So gingen sie unter die Menschen, die sich auf der Durchreise befanden und die Hexen aus den alten Gemäuern einer Burg vertrieben hatten.


    Einzeln näherten sie sich einzelnen Reisenden, sprachen sie an mit der Bitte um Hilfe. Auch mich sprach eine an. Sie sei verzweifelt, ihre Schwester sei verschwunden. Sie fragte mich, ob ich Ihr suchen helfen könne. Ihre Schwester sei wahrscheinlich dort in den dunklen, unteren Burghof gelaufen. Wie dumm ich doch war - aber kann ich die Bitte einer hilflosen Kreatur abschlagen? Nun... die Fee zeigte mir eine buntschillernde Kugel und ich begann zu frieren und verlor das Bewußtsein. Als ich wieder zu mir kam, hatte ich mein Gedächtnis verloren und fror erbärmlich. Sie hatte mir Lebenskraft und alle Magie abgesaugt.


    Glücklicherweise fand mich jemand und ein Großmagier konnte mir helfen. Nach ein paar Stunden war ich wieder okay - aber die Scham ob des Erlebnisses bleibt.

    "Oh, ich wollte Euch nicht... Ich meine, wollte damit nicht sagen, dass Ihr kalt... ähem... ich habe nie geglaubt, dass Ihr Böses..."


    Niro läuft rot an, als er merkt, dass er sich immer tiefer in den zielsicher gesetzten Fettnäpfchen verstrickt. Er räuspert sich und sagt dann mit fester Stimme:


    "Das glaube ich Euch gerne, Morgaine. Ich habe es ungeschickt ausgedrückt. Ich will auch immer nur helfen und Gutes tun. Das tue ich als Schriftgelehrter durch das Zusammentragen, Aufzeichnen, Analysieren, Kombinieren und Weitergeben von Informationen. Oder dadurch, dass ich die Leute daran erinnere, wie wichtig es ist, zusammen zu halten und einander zu vertrauen.


    Das bringt mich zu meiner nächsten Geschichte der Mißgeschicke:


    Einst hörte ich von einer anderen Reisegruppe. Diese traf auf Geister, die mit einem alten Fluch zusammenhingen. Leider logen einige Geister, was die Aufklärung des Fluches sehr erschwerte. Eine junge Mitreisende, die noch nicht viel von der Welt gesehen hatte, fand ein altes Artefakt, in dessen Nähe man das Bedürfnis hatte nur die Wahrheit zu sprechen. Sie bot an zu helfen, aber die Magier in der Reisegruppe waren zu stolz und sagten, sie bräuchten die junge Frau nicht. Man würde es auch mit Magie schaffen. Ein tödlicher Irrtum. Man konnte die Geister nicht zwingen, etwas zu sagen, bzw. nur das zu beantworten, was sie zur Irreführung der Abenteurer unter Ausnutzung aller unscharfen Frageformulierungen sagen wollten. Die Folge war, dass ein sehr mächtiger Magier die Reise in das Land der Toten antrat, von der er nicht wieder zurückkehrte.


    Ich mag diese Geschichte sehr, denn sie zeigt, wie auch die Unerfahrenen und Schwachen helfen können, wo die Mächtigen scheitern."

    "Ich kann kaum glauben, dass Ihr scheinbar eine Affinität zur Eismagie entwickelt. Ihr macht doch einen so warmherzigen Eindruck auf mich", lächelt Niro Morgaine an.


    "Seltsam, wie verschieden die Magie doch sein kann. Als man mir das Wunden heilen beibrachte, da waren es keine Eisbrocken die ich sah, sondern ich fühlte den Organismus pulsieren und wachsen. Ich habe das Wachstum dann punktuell entlang der Wundenränder beschleunigt, die Wunde wieder zuwachsen lassen. Aber vermutlich hängt das damit zusammen, dass ich es von einer Schamanin gelernt habe.


    Euer Angebot, die Akademie zu besuchen, nehme ich übrigens gerne an! Ich bin schon sehr gespannt", sagt Niro zu Bellaria gewandt.

    Niro hat die ganze Zeit hartnäckig an einem, etwas zu großem Bissen herumgekaut und versucht ihn schnell zu zerkleinern, um zu antworten. Nun endlich schluckt er tapfer mit hervorquellenden Augen den Rest des Bissens herunter, eine Träne glänzt in seinem linken Auge, er hustet ein wenig und atmet dann schwer ein.


    "Nun, erst einmal einen schönen guten Abend, auch für Euch, Bellaria!", sagt er mit vom Schlucken heiserer Stimme zu Bellaria gewandt. "Ja, von Deinen, unglücklichen Händchen habe ich schon gehört, Morgaine... Mich schaudert es noch, wenn ich daran denke, was für Schmerzen das angerichtet haben muss...", er schaut Ihr tief und mitfühlend in die Augen.


    Er trinkt einen Schluck Met und seine Stimme klingt wieder normal, als er beginnt zu erzählen:


    "Ihr wolltet eine Geschichte über Mißgeschicke hören? Nun, dann beginne ich zunächst mit einer kleinen, die vielleicht der eine oder die andere von Euch auch mitbekommen hat:


    Auf der Insel Atvia habe ich im Badehaus zur Tanzenden Maid versucht, das Bein von Käpten Tauron van Daik zu heilen. Er saß auf der Bank, und ich kniete vor ihm, um besser an die Wunde zu kommen. Ich weiß nicht, ob es bei Euch genauso funktioniert, aber wenn ich eine Wunde heile, dann konzentriert sich der ganze Schmerz, den die Wunde während ihrer normalen Heilungsphase verursachen würde, in diesem einen Moment der Heilung.


    Der Käpten schrie auf... und versetzte mir zum Dank für die Heilung einen kräftigen Kniehaken, den ich noch lange spürte... Ich hätte es wissen müssen!", lacht Niro.

    "Ausrutscher? Das hört sich toll an! Oh bitte, erzählt mehr. Das würde meinen Vorrat an Geschichten mehren. Ich verspreche, dass ich sie auch nur in anonymisierter Form weitererzählen werde...", begeistert sich Niro.


    "Machen wir einen Handel: Ihr erzählt eine lustige Mißgeschicksgeschichte, und danach erzähle ich Euch auch wieder eine."

    "Ja, die Magie... Eine interessante Sache! Allerdings ist manchmal der gesunde Menschenverstand viel nützlicher, wie ich feststellen musste", sagt Niro.


    "Einst hörte ich die Geschichte eines Großmagiers: Er war in dunklen Landen unterwegs und die Zeichen wurden von Tag zu Tag immer schlechter. Es war klar, dass etwas Schlimmes passieren würde, denn die Zahl der Unholde nahm von Tag zu Tag zu...


    Schließlich brach eine dunkle Nacht über den Landstrich herein, und viele Monster und dunkle Hexer erschienen. Der 3 m große Kopf einer riesigen Schlange erhob sich über die Burgmauer, hinter der die Reisenden Schutz gesucht hatten. Alle flohen, nur er blieb stehen, trat auf die Große Schlange zu und begann sie anzubeten, da er sie für seine Göttin hielt.


    Nun... was soll ich sagen... Die Schlange machte 'Happs' und weg war der Großmagier... Da half ihm alle Magie nicht."

    "Vielen Dank, Morgaine - Du bist ein Schatz. Das riecht ja sehr lecker! Nein! Die Schale mit Fleisch wollte ich Moclin eigentlich selbst geben. Aber was soll's. Vielleicht besser so - sonst werde ich ihn vielleicht nicht mehr los", lacht er.


    Er krault Moclin hinter den Ohren.


    "Na, schmeckt das besser als trockenes Leder?", fragt er den Hund und wirft einen kurzen schuldbewußten Blick auf Talinor.


    Um unangenehme Rückfragen zu vermeiden, wechselt er das Thema.


    "Warum fragt Ihr nach den Kräutern? Kennt Ihr Euch mit so etwas aus? Ich könnte jemanden gebrauchen, der sich mit Kräutern und Tränken auskennt", sagt Niro an Annabella gewandt.



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    OT: War gestern den ganzen Tag auf der Spiel 08 und Abends Fantasyparty...

    Die Taverne ist um diese Zeit fast leer. Nur zwei Männer sitzen an einem Tisch in der Nähe des Kamins. Von der Kleidung her zu urteilen, scheinen sie nicht zur blau-schwarzen Garde zu gehören. Auch tragen sie weder Rüstungen, die auf Krieger oder Söldner hindeuten noch einfache Kleidung, die das gemeine Bauernvolk trägt. Bei dem Größeren fällt ein Musikinstrument auf. Ein mannshoher Holzstab mit dünnen Verästelungen und einem violett-leuchtendem Kristall am oberen Ende steht zwischen den beiden an der Wand.


    Unter dem Tisch, am Schuh des Größeren knabbernd, liegt ein struppiger Hund.


    Vor den Männern stehen zwei Metkrüge. Der kleinere Mann holt gerade ein grünes Buch und ein kleines Lederetui aus einer fellbesetzten Tasche, die auf einem Stuhl neben ihm liegt.
    Er schaut hoch und sagt:


    "Seid gegrüßt, edle Dame. Der Wirt ist wohl gerade in der Küche. Aber setzt Euch doch zu uns, wenn Ihr mögt. Mein Name ist Niro Mythenreich, Schriftgelehrter von Beruf, und das hier...", er weißt auf den Mann mit dem Musikinstrument, ".. ist Talinor, der Barde zu Renascân."


    Dann errötet er plötzlich und murmelt so etwas wie:


    "Der Esel nennt sich immer zuerst..."

    Niro war erfreut mit Talinor erneut die alte Geistergeschichte von der Insel Atvia aufwärmen zu können, wo die beiden sich kennen gelernt hatten.


    Als der Hund - wie hieß er denn noch gleich? Moglinn oder Moklin? - unter den Tisch kroch und sich breit gemacht hatte, beugte er sich etwas nieder, um nach dem Hund zu schauen und ihm ermunternd auf das Fell zu klopfen. Dabei bemerkte er, wie Moclin sich gerade an Talinors Schuh zu Schaffen machte.


    Niro war froh, dass es nicht sein Schuh war und grinste. Er wartete höflich auf eine Pause in Talinors Redefluss, um ihn darauf aufmerksam zu machen, aber möglicherweise hielt der Niros Grinsen für eine Ablehnung seiner These über den wahren Schuldigen des Geisterquartets und schien Niro nicht zu Wort kommen lassen zu wollen.


    "Nein, ich wollte doch nur sagen...", setzte Niro an.


    Im gleichen Moment schwang die Tür auf und ein Niro vertrautetes Gesicht betrat schwer beladen die Kneipe und verschwand blitzschnell in der Küche.


    "Hallo...", antwortete Niro gerade noch zögerlich, da war die Frau schon wieder weg. "War das nicht Morgaine?", fragte er Talinor.

    "Dann gehabt Euch wohl! Guten Abend noch", antwortet Niro dem Gardisten.


    Er wendet sich Mirav zu und sagt:
    "Ich nehme Euer Angebot gerne an, Herr Wirt. Die Suppe und den Braten mit dem Brot dann bitte. Und eine Extra-Scheibe für mich, die ich dem Hund geben kann. Der sieht so hungrig aus."

    Der Mann, der sich als Niro Mythenreich vorgestellt hat, schüttelt Talinor die Hand und setzt sich.


    "Herr Wirt, bitte ein Met für meinen Bekannten und mich?"


    Er mustert abschätzend Aalok.


    "Entschuldigt..., so wie Ihr gekleidet seid, gehört Ihr zur Garde, oder?", fragt er Aalok. "Vielleicht mögt Ihr auch einen Met auf meine Kosten?"


    Ein lautes Magenknurren entfährt ihm.


    "Was empfehlt Ihr zum Essen, Herr Wirt?"

    Die Gestalt zögert kurz, offenbar hin- und hergerissen, was er zuerst tun soll.
    Dann macht eine kurze angedeutete Verbeugung, was etwas komisch aussieht, da der Hund an seiner Tasche schnüffelt und auf seinem rechten Fuß steht:


    "Guten Abend!"


    Da blickt er wieder auf den Hund herab, streichelt dessen Kopf und sagt:
    "Ja, braves Hundchen. Da ist leider nichts für Dich drin. Zumindest nichts was für dich genießbar ist."


    Dann lässt er den Hund an seiner Hand schnüffeln, damit sich dieser seinen Geruch einprägen kann, und schiebt ihn von seinem Fuß. Sein Blick wandert durch den Raum. Sein Gesicht hellt sich auf:


    "Talinor!"


    Er geht auf den Tisch zu, an dem der Barde zu Renascân sitzt.

    Die Tür zur Taverne geht knarrend auf und ein Mann tritt herein. Er ist mit einer schwarzen Lederhose und einem weißen Baumwollhemd bekleidet, darüber trägt er ein braunes Lederwams. Auf dem Kopf trägt er ein schwarzes Barrett. An seiner rechten Seite hängt eine helle Felltasche und ein schwarzes, imposantes Schwert. Seine linke Hand hält einen mannshohen Stab, der sich kurz vor dem oberen Ende verästelt. Dort ist auch ein violett leuchtender Kristall eingelassen.


    Überrascht sieht er zu dem Tier herab, welches vor ihm steht.