Niro stellte seinen Tee ab und legte Isabell tröstend eine Hand auf die Schulter.
"Isabell...", sagte er mit sanfter, tiefer Stimme. "Es ist alles gut... Es bedeutet mir sehr viel, dass Du gekommen bist, um Dich bei mir zu bedanken."
Niro war etwas verursichert, er wusste nicht genau, ob er sie tröstend in den Arm neben sollte oder nicht. Er achtete sehr genau auf ihre Reaktionen und würde beim ersten Anzeichen von Ablehnung den Versuch sie zu umarmen abbrechen.
"Normalerweise hätte ich gesagt, 'Nicht der Rede wert' oder 'Danke für den Dank'... aber ich fühle, dass das zu schwach für dass, was es Dir bedeutet..."
Niro wusste nicht, ob dass was er sagte, die Gefühle für Isabell traf oder ob er es völlig mißverstanden hatte. Seine eigentliche Frage war: Warum bist Du jetzt zu mir gekommen? Was kann ich Dir geben oder sagen, damit Du Dich besser fühlst?
Aber er spürte, dass dies die falschen Fragen waren. Was war es, was sie von ihm wollte? Möglicherweise Absolution - weil sie sich damals nicht richtig bedanken konnte?
Wollte Sie quasi Ihre Schuld begleichen - ihm etwas zurück geben?
Oder fühlte sie sich gar fehl auf der Welt, weil sie eigentlich tot sein sollte? Letztes war der schlimmste Gedanke. Jedes falsche Wort, welches er sagen würde, könnte ein Hornissennetz auslösen und alles nur schlimmer machen.
"Vielleicht tröstet Dich das... wenn Du an Götter glaubst. Ich denke, es hat einen Grund, warum Du weiterlebst. Letztlich ist auch der beste Heiler machtlos, wenn die Götter den Tod einer Person beschlossen haben."
Dann lächelte er, während sein Blick in die Ferne wanderte.
"Mir fällt gerade ein: Er gibt sogar eine magonische Sage, die in etwa genau dies aussagt. Möchtest Du, dass ich sie Dir erzähle? Oder möchtest Du erzählen, was Dir auf der Seele liegt?"