"Gestatten, dies ist Morgaine", sagt Niro und zeigt auf Morgaine. "... und mein Name ist Niro Mythenreich. Ich bin Schriftgelehrter."
Als sich Miriel gesetzt hat, fährt er fort:
"... und es war Nacht auf dem Friedhof. Ungefähr 8 Reisende waren bei mir, die ebenfalls dem Geschichtenerzähler gelauscht hatten und nun an diesem Ort erwacht waren. Wir untersuchten kurz den Friedhof, wollten aber die Totenruhe nicht stören und liefen weiter auf ein rötliches Licht zu.
Dort trafen wir andere Reisende, die bei einem magischen Portal erwacht waren. Sie erzählten, dass zwei Reisende das Portal betreten hatten und nicht wieder heraus gekommen seien. Kurze Zeit später, tauchten jene, dem Tode nahe, aus dem Portal auf. Sie erzählen von eine Art Thron und Geistern oder Wesen, die sie hinterrücks angegriffen und vertrieben hätten. Wir untersuchten das Portal von außen. 6 viereckige Säulen mit insgesamt 10 Zeichen pro Säule umgaben das magische Portal - von dem sich später herausstellte, dass es sich um ein Zeitportal handelte. Ich zeichnete alles ab.
Wir zogen weiter in Richtung eines hell erleuchteten Palastes und wurden dort vom Kalifen willkommen geheißen. Auf dem Basar - die geschäftstüchtigen Händler öffneten ihn für uns trotz der späten Zeit wieder - gab es wunderliche Waren. Exotische Waffen, mächtige Zauberstäbe, leckere Süßigkeiten, exotische Nüsse, magischen Zeitsand und so manches andere.
Es kamen noch mehr Reisende, die in der Nähe eines anderen seltsamen, geschlossenen Tempels herausgekommen waren, welcher den sogenannten "Alten" geweiht war - allesamt keine freundlichen Zeitgenossen, wie wir wenig später herausfanden, denn sie stellten sich mit ihrem Gefolge nach und nach vor und unsere Kämpfer und Magier mussten sie zurückschlagen.
Außerdem gab es zwei Harpien - von der Liebe enttäuschte Kalifentöchter, die sich in Wesen mit schwarzen Flügeln verwandelt hatten. Die eine hatte sich mit ihren Schicksal abgefunden, die andere hatte sich erst vor wenigen Tagen verwandelt und hing noch an dem Herz eines Händlers, der dann aber am nächsten Tag unglücklicherweise erschlagen wurde, so dass wir sie nicht mehr retten konnten.
Der Geist einer jungen Frau mit Gedächtnisverlust suchte grüne juwelenartige Steine, die er verloren hatte. Jedes Mal, wenn man ihm einen gab, kehrte ein Teil seines Gedächtnisse zurück. Es stellte sich später heraus, dass die Frau eine Kaufmannstochter war, die auf einer Karawanenreise von Räubern überfallen und getötet worden war. Auf dem Friedhof gab es ein Grab von ihr. Wir konnten sie erlösen, aber scheiterten bei der zweiten Aufgabe: Es gab ein Ritual, mit dem sie im Tode wieder mit ihrer Familie vereint werden konnte.
Der Kalif hatte eine mehr oder weniger frei zugängliche Schatzkammer mit soviel Gold - wie ich es noch nie auf einem Haufen gesehen habe. Ein paar Langfinger stellten schnell fest, dass es verflucht war.
Aber noch viel kostbarer war eine große Bibliothek mit über hundertfünfzig, verbleibenden, frei zugänglichen Schriftrollen und Büchern, die von einer Abenteuergruppe tags zuvor - also vor 6000 Jahren unserer Zeit (aber ich greife vor) - verwüstet und geplündert worden war...