Beiträge von Glanwen Menelir

    "is schon richtig, aber ich mein, he, geht's dann nich gegen alle Frauen? ich mein, wenn eine halt zur See will, wen schert's?"
    Sie legte die Fische in einen Korb, den sie überm arm trug und ließ sich kurz auf einer Kiste neben dem Fischer nieder.


    "Wette hin, Streich her, s war schon ne Dreistigkeit, immerhin is das Schiff ja eines der besten von Renascân. "

    "Danke. Die sind wunderbar.", sie reichte ihm das Geld und nahm die Fische in Empfang, welche sie in ein Tuch einschlug.
    Seinen Worten lauschte sie gespannt, ehe sie ratlos hinzufügte: "Ich frag mich halt, wer macht n sowas? ich mein, der Kapitän is doch eigentlich recht beliebt..."

    "Das is ma n Brocken.", bestätigt Sirene, kramt in ihrer Geldkatze und überdenkt ihre nächsten Worte... "Schönes Boot... wenigstens nicht beschmiert wie das große neulich am Anleger...", dann hält sie inne und schaut in ihre Geldkatze.
    "Fünf Kupfer is ne Menge... soviel hab ich nich dabei. Ich hab nur drei.", sie macht ein enttäuschtes Gesicht.

    Die Dirne wurde mit einem kurzen Blick gemustert und mit einer hochgezogegen Augenbraue bedacht, ehe sich Sirene überlegte, sie vielleicht in ihre "Mission" mit einzubeziehen... Und sich als Dirne ausgeben... nein, das brachte Sirene nicht fertig...aber ihr kam eine bessere idee. Zunächst ignorierte sie die Dame und ging hinüber zu dem alten fischer und seinem wirklich guten Fang.


    "Da ham se aber n wirklich guten Fang gemacht", sprach sie ihn an, Bewunderung in der Stimme.

    Sirene hatte frei.
    Schön wäre es gewesen, wenn sie diesen freien Tag auch mal hätte genießen können. Aber von wegen. Sie hatte sich in der letzten Zeit schon umgehört, hatte gar ihre Mannschaft mehr oder weniger bespitzeln lassen, war sich aber mittlerweile sicher, dass keiner von ihnen der Schmierfink gewesen sein konnte, denn sie alle liebten das Schiff ebenso sehr wie sie und der Captain.


    Also hatte sie sich heute entschlossen, sich mal am Hafen rumzutreiben und sich ein wenig umzuhören. Sie trug Zivilkleidung, einen Rock und eine Bluse, allerdings einen Umhang darüber und hatte, entgegen ihrer sonstigen Gewohnheit, ihren Dreispitz abgenommen, um nicht aufzufallen. Ihre Haare hatte sie heute mal offen, was ihr gleich ein weicheres Aussehen verlieh und sie nicht direkt als das erkennen ließ, was sie war....


    Sie lehnte sich gegen die schweren Holzkisten an den Docks und sah den Arbeitern beim Schuften zu. Man konnte sie für eine gewöhnliche Bürgerin halten...

    ------> Vom Dorfplatz kommend


    Glanwen und Thersites betraten die Taverne, die schon recht gut gefüllt war.
    Doch zwei Plätze an der Theke schienen nur auf sie zu warten.
    "Hey Talinor. Hast du etwas Gutes für zwei durstige Kehlen?", rief Glanwen keck durch den vollen Gastraum zum Wirt und Bardenfreund hinüber.

    ----------------> von Glanwens Haus Kommend



    Sie schlenderte über den Dorfplatz, ein Lächeln streifte das Schild von Talinors Taverne, dann entdeckte sie Thersites, der eben eine Flasche an die Lippen setzte und einen gehörigen Schluck nahm.


    "...booah...das räumt auf..." waren seine Worte, woraufhin sie in ein leises Glucksen verfiel und grüßend die Hand hob.


    "Grüß dich, Thersites. Trinkt sich nicht gut alleine?"

    Glanwen unternahm einige Nachmittage später einen Spaziergang.
    Jetzt wollte sie die Örtlichkeiten endlich genauer in Augenschein nehmen.


    So schloss sie die Tür, schlenderte durch den wachsenden Garten und die Straße hinunter...



    >>>>>>>>>>>> Der Dorfplatz von Renascân

    Inwzischen hatte sich einiges verändert, seitdem die Herrin des hauses einige Wochen wieder zuhause war.


    Die unteren vier Räume, die Küche, der Salon, das Wohnimmer und das Gästezimmer waren eingerichtet, es duftete nach Tee und Gebäck, denn die Hausherrin buk sehr gern. Das Gästezimmer war verschlossen, das Türschloss war sehr sehr merkwürdig aufgebaut und nur eingeladene Gäste würden hier Zutritt finden.


    In den oberen drei Räumen war noch nicht alles fertig. Lindains Zimmer war noch leer, er sollte sich selbst aussuchen, wie er es haben wollte. Das Musikzimmer jedoch und das Schlafzimmer der Hausherrin waren fertig und die Böden glitzerten, Pflanzen im Musikzimmer ließen den Betrachter innehalten.


    Durch die hohen Fenster konnte man sehen, dass die ersten Pflanzen im Garten bereits sprossen...

    --------------> von der Anlegestelle kommend.


    Sie sah das anheimelnde grüne Dach schon, als sie die Straße entlangging. Die Efeuranken, die sich, mittlerweile gut erblüht, um die einzelnen Balken rankten. Ein Lächeln glitt über ihr Gesicht. Der Efeu würde Schatten spenden . Man musste ihn nur etwas im Auge behalten.


    Sie öffnete das filigrane Gartentor, das in den, noch verwilderten Garten wies, um den sie sich als nächstes würde kümmern müssen. Ihre Füße berührten das hohe Gras, sie roch den Duft der Wildblumen, sah Bienen beim Fliegen zu und für einen Moment vergaß sie völlig ihre Müdigkeit, und dass da ein noch völlig leeres Haus stand, das eingerichtet werden wollte.


    Dann aber hörte sie feinen Glöckchenklang und zwei kleine Feen schwirrten auf sie zu. "Sanyasala, Glanwen!", riefen sie in vertrauter Sprache und Glanwen lächelte, als sie Fin und Tin, das berühmt-berüchtigte Zwillingspärchen des ganzen Aventurischen Sommerhofes erkannte. Gemeinsam mit ihnen, betrat sie das Haus... nur um sogleich in Staunen zu verfallen:


    "Wer hat denn hier schon... hier ist ja schon einiges geschehen?", verwundert stellte sie ihren Rucksack und die Laute ab.
    "Das war Sonea!", platzte Fin lauthals heraus und Tin zog seinen Bruder am rechten Ohr. "Jetzt halt dich mal zurück. Ja, es war in der Tat Lady Sonea, die ihrer Schwester ein kleines Willkommensgeschenk machen wollte."
    "Ach wie lieb von ihr!", Glanwen lächelte und begann gemeinsam mit den Feen, ihren Rundgang durch die Räume.

    Endlich endlich - Land in Sicht. Auch Glanwen stand an Deck, als das Schiff gegen die Kaimauer rumpelte, die Leinen ausgeworfen worden und gut vertäut, die Planke heruntergelassen. Sie atmete die frische Seeluft noch, die Möwen schrien über ihrem Kopf, als sie die schmale Stek hinunterging. Ihren Rucksack geschultert. Das Gepäck würde später nachkommen, jetzt wollte sie das erste Mal einfach nur "nach Hause".


    >>>>>>>>>>>>>Glanwens Haus

    Immer wieder mit Ingwerblättern auf der Zunge, begegnete Glanwen dem seekranken Pater auf seinem Spaziergang über Deck.
    "Guten Morgen, Pater. Oh", sie konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen", hat es euch auch erwischt? " Sie selbst sieht auch nicht aus, als fände sie die Wellen besonders amüsant, doch sie reißt sich zusammen, wie es auch der Pater tut.

    Mit einem dankbaren grinsen nimmt Glanwen das Stück Ingwer und lässt es langsam auf ihrer Zunge zergehen. Sie kennt die Schärfe und daher trifft es sie nicht unvorbereitet.
    Langsam kaut sie und wirklich, allmählich geht es ihr besser. Ein paarmal tief durchgeatmet und ihre Augen sehen um einiges frischer aus. Sie lehnt sich nun etwas entspannter über die Reling und nun kommt ihr auch diese Anspannung, die Alanis und Dammorg innewohnt, in den Sinn. Mit einem leichten Lächeln dankt sie Alanis und lässt die drei allein.


    Sie tritt an die andere Reling und nun genießt sie die Wellen ein wenig mehr.

    Mit eher grünlich angehauchtem Gesicht tritt nun auch Glanwen neben Alanis auf Deck und hängt sich über die Reling, um die Wellen zu betrachten.
    "Ich hatte ja gesagt, dass ich gerne mit euch fahre, aber... musste es denn unbedingt per Schiff sein?", kam es leise von der Feenelfe, deren Augen sich an einem unbestimmten Punkt am Horizont festgesogen hatten.


    'Nicht übergeben, nicht übergeben... Haltung bewahren, Haltung bewahren ist wichtig', kreiste immer wieder durch ihren ohnehin schon schmerzenden Kopf.


    Mit einem sehr kläglichen Lächeln blickte sie Damorg, Alanis und Moreta an.

    'Wieso zerschlägt er seine Möbel, nur um meiner Ehre Willen?', dachte sie sich. Sie verstand es nicht. Nicht wirklich. Immerhin musste er sich eher um seine Ehre Sorgen machen. Sie hatte ja schon mit dem Gedanken gespielt, ihren Hut zu nehmen und zu gehen, damit sie seinen Ruf nicht noch weiter ruinierte. Aber sie war kein Feigling. Sie würde sich nicht kleinkriegen lassen. Und von Leuten, die noch nicht mal anständig schreiben konnten, schon zweimal nicht!!!


    Sie nickte und trat einen Schritt zurück, streckte beide Arme aus, je einen nach einer Seite.
    "Wollt ihr das wirklich hier machen? Nicht, dass uns die Wache dazwischenfunkt." Als keine Reaktion folgte, nickte sie.
    "Die Kontrahenten stellen sich bitte einander gegenüber auf. Fünf Schritt Abstand. Und die Waffen zu mir!"

    Sie schwieg.
    Was hätte sie jetzt noch sagen sollen?
    Er war wütend und wenn er wütend war, ließ man ihn besser wütend sein und kam ihm nicht mit Argumenten.
    Sie nickte nur und biss sich auf die Lippe, bis sie blutete.
    Als sie ihren Ärger einigermaßen unter Kontrolle hatte, preste sie heraus: "Weswegen hast du mich rufen lassen... El Asalto?"