Beiträge von Glanwen Menelir

    Sie ließ ihn toben.
    Ihre Augenbraue zog sich in die Höhe, daann antwortete sie, als er sich halbwegs abgeregt hatte:
    "Ich habe - nachdem ich die Mannschaft vom Ausguck bis zum Leichtmatrosen befragt habe - mir erlaubt, die liegengebliebene Arbeit zu machen. Was mich nicht davon bahält, weiter die Augen offen zu halten. Und außerdem", sie holte tief Luft, ehe sie fortfuhr: "werden sie mir, insofern einer von ihnen es gewesen ist, mit absoluter Sicherheit nichts aufs Brot schmieren.". Sie beherrschte ihren Zorn, der nun langsam auch hochkochte. Glaubte er allen Enrstes, nur IHN hätte das getroffen? Um wen ging's denn? Um SIE!
    Ihre Faust ballte sich in der Tasche, aber sie blieb höflich. Noch.

    Sirene, die eben den Letzten der Mannschaft aus ihrer Befragung entlassen hatte und in der Kajüte über den Frachtpapieren für die nächste Fahrt brütete, hörte den Ruf zunächst nicht.


    "Sire?", ein militärisches Klacken zweier Hacken aneinander riss sie aus ihren Gedanken. Sie musste das Klopfen überhört haben. Vor ihrem Schreibtisch stand Rasmus und schaute mit wohlwollendem Blick auf die junge Offizierin hinunter.
    "Der Captain wünscht Euch zu sehen!"
    Sirene zog die Augenbraue hoch.
    "Hat er das so gesagt, Rasmus?", sie schmunzelte.
    Er wurde rot bis unter den Bart, ehe er den Kopf schüttelte.
    "Wortwörtlich sagte er" Beweg deinen gepuderten POPO hier runter, aber schnell!", wiederholte er originalgetreu Taurons Worte und zog den Kopf ein, denn der Zorn der Ersten Offizierin war nicht ohne.
    Sirene verzog das Gesicht und knallte die Feder auf den Tisch, schob den Stuhl zurück und rückte ihren Gürtel zurecht.
    "Wo ist er?"
    "Handelskontor."
    Ihr Blick wurde freundlicher, als sie Rasmus ansah: "Danke!"
    Sie verließ die Kajüte und schloss nach Rasmus ab. Dann eilte sie den Stek hinunter und den Kai hinauf, bis sie vor den zwei Gestalten am Handelskontor ankam. Sie salutierte vor Tauron mit steinerner Miene: "Mein Captain?"

    Geduldig hatte Glanwen gewartet und schließlich die Anträge gewissenhaft ausgefült. Auch wenn sie hier sesshaft sein durfte ohne Bürgerschein, sie wollte doch loieber, dass alles seine Ordnung hatte. Mit einem Lächeln gab sie die ausgefüllten Papiere zurück und bat, ihr doch Bescheid zu sagen, wenn sie bearbeitet seien. Dann bedankte sie sich und machte sich auf den Weg nach hause.



    >>>>>>>>>>>>>>>>>>Glanwens Haus

    --------------------> kommend von: Die Anlegestelle von Renascân


    Glanwen betrat als Erstes das Präfekturgebäude und wandte sich an den Schreiber. Auf die Frage nach ihrem Anliegen, antwortet sie:
    "Seid mir gegrüßt. Mein Name ist Glanwen Himmelslied. ich war schon öfter hier, nicht zuletzt meines Bauvorhabens wegen. Doch nun, da sich der Hausbau als vollendet gezeigt hat, möchte ich die Anfrage stellen, ob ich noch einen Bürgerschein brauche und wenn ja, die Bitte entrichten, ob ihr mir diesen ausstellen könnt. Des Weiteren soll ich Emerald di Lorenzo beste Grüße aus Dalag Nor bestellen."


    Sie lächelt und wartet geduldig auf des Schreibers Antwort, welcher ein bisschen überfallen dreinschaut.

    'Alle Himmel, wieso hatte sie nicht doch einfach das Portal genommen? Ganz einfach, weil das Portal sie nicht direkt nach Magonien bringen konnte. Immer diese Welten mit noch keinerlei Portalanschluss' - So oder zumindest so ähnlich kreisten die Gedanken im leicht grünlichen, glasigen Blickes einen Punkt am Horizont fixierenden Gesicht einer Halbfee, die sich mit beiden Händen an der Reling eines Schiffes abstützte und sich bemühte, ein nicht ganz so jämmerliches Bild abzugeben, wie sie sich innerlich fühlte.


    Sie hatte sich eine Schiffspassage vom nächsten Hafen genommen, außerhalbs Talainths und Aruuns und war auf direktem Wege nach Renascân gesegelt.


    Oder vielmehr, sie war die meiste Zeit an Deck, klammerte sich an die Reling und starrte die See an. Denn, auch wenn es Elfen gab, die die Schifffahrt sehr schätzten, Glanwen gehörte nicht zu ihnen. Wohl liebte sie das Meer über alles, so wie es viele ihres Volkes taten, doch das Hin-und-Herschaukeln des Schiffes verursachte ihr oft noch Unbehagen.


    Jetzt war sie froh gewesen, als der Ausguck "Land in Sicht" gemeldet hatte, sie atmete den frischen Meeresduft und den Duft nach Gewürzen und frischen Pinienbäumen ein, als sie den Küstenstreifen Renascâns immer näherkommen sah.


    Etwa anderthalb Stunden später ließ man die Planke runter und die ersten Passagiere und Seeleute verließen das Schiff. Glanwen war noch froher, als sie wieder auf dem steinernen Kai des Hafens stand.
    Ja, der Boden war fest!
    Ihre Blicke richteten sich gen der hübschen Stadt, zu der Renascân immer mehr erblühte und ihre Augen begannen erwartungsvoll zu leuchten. Ihr Haus war fertig. Endlich, endlich endlich durfte sie etwas ihr eigenes Zuhause nennen! Wie lange hatte sie auf diesen Tag gewartet.
    Mit eiligem Schritt folgte sie der kleinen Straße in Richtung der Stadtmitte.


    -------------------------------------->> weiter bei Glanwens Haus

    Sie nickte, saluiterte und sah ihm nach, als er von Bord ging.
    Dann schickte sie sich an, die Mannschaft zu befragen. Vom Smutje bis zum Leichtmatrosen nahm sie jeden unter die Lupe, sprach mit ihnen, hart, wie freundlich. Aber sie war sich sicher, keiner würde, wenn er denn damit etwas zu tun hätte, vor ihr den Mund aufmachen.

    "Kekse? Oh, Kekse sind völlig ausreichend, vielen Dank!", diese Mal vergaß er die Höflichkleit nicht und schwirrte zu dem Kekstablett, ergriff einen der Kekse, flatterte zurück in Richtung Sessellehne, sodass man sich nicht sicher sein konnte, ob der Keks mit ihm oder er mit dem Keks flog.

    Fin streckte sich und blickte, noch etwas verachlafen von der Sessellehne herunter. Er hatte eben bei Lilletril im Garten gesessen, weil er seinen Bruder nicht stören wollte.
    Jetzt aber, da Sonea wieder da war, wollte er auch Unterhaltung. Etwas befremdet beäugte er die andere Frau, die mit der Fey das Haus betreten hatte.

    "Aye, Captain!", Sirene salutierte und ließ die Mannschaft abtreten. Jeder ging seiner Arbeit an Deck nach, während die erste Offizierin sich mit dem Säbel an die Stiefel schlug, wie sie es immer tat, wenn sie nervös war.


    Ihre kalte Wut sprach nur aus ihren Augen, den Kopf jedoch trug sie hoch. Keiner sollte sehen, dass sie das getroffen hatte.

    Nach einer ganzen Weile schlug zunächst Fin die Augen auf und drehte sich auf dem großen Kissen herum. Neben ihm lag Tin und schlief noch. Fin flatterte müde auf die Sessellehne. Niemand war mehr im Wohnzimmer. Na, hoffentlich waren wenigstens die Fenster offen.

    Bellaria,


    jetzt, da wir gerade kurz vor Aruun sind, schreibe ich dir doch noch einige Zeilen, da es doch noch eine Weile hin sein wird, bis du uns hier triffst. ich habe eine Bitte an dich. Du weißt, dass bei mir gebaut wurde und ich habe es selbst noch nicht geschafft, nach meinem neuen Heim zu sehen.


    Ich habe schon meine Pixies beauftragt, Sonea zu informieren, vielleicht setzt du dich mit ihr mal zusammen.
    Meine Bitte wäre, dass du den beigefügten Beutel mit Geld dem Tempel der Fünf spendest, als Dank für ihre Unterstützung bei meinem Hausbau.


    In erster Linie möchte ich dich jedoch nur wissen lassen, dass wir wohlauf sind und unsere Reise bisher fast ohne Zwischenfälle verlief. Ausgenommen die Sache mit Riella, aber das soll sie dir erzählen, wenn du bei uns bist.


    Ich sehne den Tag herbei, meine Bardenschwester.


    In Freundschaft



    Glanwen.




    In dem Briefumschlag, der, wie jetzt gerade auffällt, liegt ein feiner Lederbeutel der einiges an Geld enthält.

    "Aye, mein Captain!"


    Sie salutierte, dann stapfte sie den Stek rauf und die Stiegen, die unter Deck führten hinunter. Keine zwei Sekunden später hörte man ihre rauhe Stimme brüllen: "Aufstehen, ihr Landratten! Los, hoch mit euch! Wer saufen kann, der kann auch früh aufstehen! Is mir scheiß-egal, dass du Schädelweh hast, Jack! Ich erwarte euch in drei Augenblicken an Deck. Und wehe, ihr seht nicht präsentabel aus!"


    Sie verließ die Mannschaftsquartiere und begab sich an Deck, wo sie ihren Säbel gegen ihre Stiefelspitzen schlug, dass es klirrte.



    Circa zweieinhalb Minuten später kamen die ersten, ziemlich verkaterten Männer, unrasiert, aber gewaschen an Deck. Das hatte Sirene ihnen gleich zu Anfang eingetrichtert, dass sie ihrem Captain unter anderem Ehre machten, wenn sie einigermaßen anständig aussahen.
    Sogar der Schiffsjunge Jack, der mit benommenem Blick in die Welt starrte, mit Augenringen, die so tief hingen wie die Segel, wenn sie nass waren...


    "So, ihr Kielschweine! Antreten und Haltung annehmen!", befahl Sirene in militärischem Ton.
    Dann drehte sie sich zu Tauron um und salutierte: "Captain. Mannschaft vollzählig angetreten!"

    Auch wenn es vielleicht unangebracht war, aber Sirene, die Taurons Blick ebenso deutete, wie der Gardist, nickte und sprach: "Der Captain ist sich dieses Umstandes selbstverständlich voll bewusst. Wir werden sehen, wer hinter dieser...Schmiererei steckt und dann werden wir sehen, was ihn erwartet. ", ihr grimmigger Blick zu den relativ sanft gesprochenen Worten bildet einen Kontrast, aber der Rekrut kann sehen, dass sie es ehrlich meint.
    "Wir werden in keinem Fall dem geltenden Recht zuwider handeln. Auf dem Festland. Sollte es aber auf See geschehen, dass wir den Übeltäter fassen, so ist UNS das Rechtsprechen vorbehalten", erinnerte sie den Rekruten freundlich.

    Ein fieses Grinsen huschte über Sirenes Lippen, als der Rekrut sprach.
    Die Idee war mehr als richtig, goldrichtig sogar.
    Sie blickte Tauron an, denn letzten Endes konnte nur er darüber entscheiden, ob der Vorschlag Beine kriegen würde, oder nicht.

    Sie hätte gern geschwiegen, aber jetzt forderte man Antwort von ihr. Mit Mühe beherrschte sie ihren Zorn und zwang sich zu lächeln: " Ich habe mir den Posten hart erstreiten müssen. Aber mir ist kein Gemurre der Mannschaft zu Ohren gekommen", entgegnete sie knapp.

    ------->> kommend vom Dorfplatz



    Mit schnellen Schritten eilte Sirene den Docks entgegen. Von weitem sah sie die Patroullie und Tauron stehen. Sie kam nach Luft ringend neben der Asalto an, salutierte und versuchte, Haltung zu bewahren.