Beiträge von Thiran

    Die Mahlzeit besteht aus Obst, Brot und Wasser.
    Ana'ren sitzt bereits an dem langen Tisch im Speiseraum, in den Andraith und Thiran die anderen führen.


    Mit einem Nicken begrüßt Ana'ren die herin kommenden und macht eine einladende Geste.
    "Setzt euch uns esst etwas. Währenddessen können wir besprechen, was danach folgen wird."

    Die Türe der Burg öffnet sich und eine junge Elbe erscheint.
    "Es wurde ein Mal zubereitet."
    Dann verschwindet sie wieder nach drinnen.


    Andraith zieht nur eine Augenbraue nach oben.
    "Es sieht so aus, als würden die Vorbereitungen bald vollendet sein. Lasst uns etwas essen gehen, bevor wir beginnen."

    Andraith lacht leise und schüttelt den Kopf, dann wird er wieder ernst.
    "Es werden bereits Vorbereitungen getroffen. Du sollst den Weg dorthin bereiten, wenn es dir möglich ist, damit Ana'ren seine Kräfte schonen kann. Soweit ich weis hat Liadana dich unterrichtet. Unsere Hoffnung ist, dass du die Visionen soweit steuern kannst, dass Ana'ren zu ihr durchdringt und sie selbst ihn hinaus führt. Wenn er sich jedoch bereits auf dem Weg zu ihr verausgabt..."


    Thiran unterbicht ihn.


    "Kassandra, es geht nicht um mich und das was ich fürchte. Ana'ren hat es bereits ein Mal versucht, ohne eure Hilfe. Ohne jegliche Hilfe und wäre beinahe nicht zurück gekehrt und er hatte sie nicht einmal erreicht. Wir sind uns noch immer nicht sicher, wie er den Weg zurück gefunden hat, aber...


    Er ist keiner der Hilfe gut annimmt" er lächelt schieff "aber dennoch seid ihr hier."

    Andraith wendet sich Kassandra zu.
    "Er wird in der Lage sein sie zu finden, wenn er muss, doch wir wissen nicht, ob er sie zurück führen kann, wenn er sie finden kann."
    Thiran fügt leise hinzu
    "Er wird es auf jeden Fall versuchen, aber wir können nicht riskieren sie beide dort zu verilieren"

    Andraith drückt noch einmal den Arm von Thiran, dann wendet er sich den beiden Frauen zu.


    "Ich fürchte mit der Mehrzahl sind Liadana und die Dunkelheit gemeint."
    er seufzt
    "Wir wissen nicht genau was geschehen ist und die einzige, die es uns sagen kann ist diejenige, die wir zu retten versuchen."
    Andraith macht eine Handbewegung in Richtung der Burg.
    "Auch wenn es sie jetzt schützt, wird es sie auf Dauer töten. Tear, auch du müsstest wissen, dass auch die Körper von Elben nicht dazu gemacht wurden solche Wesenheiten in sich zu tragen.
    Das was dort geht ist die Seele des Paktes selbst, die Seele des Landes Teranbars und die Seele unseres Volkes.
    Es ist das, was aus dem erwachsen ist, was unsere Altvorderen taten um Teranbar aus dieser Welt zu lösen. Viel Zeit ist vergangen und es hat einen eigenen Geist entwickelt. Er ist nicht böse, aber er ist auch nicht gut. Er will überleben und tut Dinge, von denen er meint das sie richtig sind."
    Er reibt sich mit einer Hand über das Gesicht.
    "Doch die Dunkelheit, die Liadana trägt ist voller Zorn, voller Trauer und Wut und ich habe Angst was passiert, wenn sie sich von Liadana löst und in ihn fliesst."
    Er blickt Tear eindringlich an
    "Das ist der Grund warum wir nicht warten können, bis sie von alleine zurück kehrt. Wenn es tatsächlich der Verlust ihres Sehens ist, der dies Ausgelöst hat, dann ist sie verschreckt und alleine, dann kann sie selbst nicht mehr die Visionen meistern, dann kann sie nicht zurück kehren und dann kann sie auf Dauer auch nicht die Dunkelheit davor bewahren hinaus zu treten."

    Die Elbe bleibt in Tears Nähe, als diese sich hinsetzt.
    Sie lauscht den Worten der anderen Elbe und bleibt dann stehen um diese erneut zu mustern.
    Kalter Blick und kalte Stimme antworten schließlich.
    "Selbst entscheiden?"
    Die Worte kommen seltsam über ihre Lippen
    "Die gesamte Welt besteht aus Entscheidungen, wenn man dir zuhört."
    Dann schüttelt sie den Kopf
    "Es gibt Gegebenheiten, da kann das Wesen nicht mehr für sich selbst entscheiden und es wird entschieden. Nicht alle Entscheidungen kannst du selbst treffen, kleine Elbe."
    Schließlich beugt sich die Gestalt der Elbe zu Tear hinab, etwas blitzt in den weissen Augen auf.
    "Die Wahl besteht nicht immer und manchmal entscheidet das Leben für einen... weil... das Leben einfach so ist."
    imitiert sie den Abschluss von Tears Satz und richtet sich auf.
    "Wir werden uns wohl bald wieder sehen, Tear'asel, vielleicht wirst du dann verstehen."
    Mit diesen Worten wendet sie sich ab, und eilt durch die Gänge der Burg.


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    Thiran mustert Kassandra eine Weile.
    "Garstig?"
    er schüttelt den Kopf.
    "Es sind alles gute Gründe. Und gerade was Anna angeht spüre ich Zorn in mir, doch ich verstehe ihn. All die Dinge, die er getan hat, die er tut, Kassandra, ich verstehe ihn. Ich bin mir nicht mal sicher, ob ich es nicht genau so getan hätte." Tränen steigen ihm in die Augen und er wendet sich ab
    "Vielleicht ist es das..."


    Andraith lächelt leise und legt Thiran eine Hand auf die Schulter.

    Thiran blickt Kassandra an.
    "Es ist mehr."
    zuerst scheint es, als würde er nichts mehr hinzufügen, doch dann fährt er leise fort.
    "Ich habe ihn immer aus der Ferne gesehen. Dann... war er plötzlich meine Familie... oder ich bin ein Teil der seinen. All das, was er nun tut, tun muss, tragen muss... das könnte einmal auf meine Schultern fallen."
    Er seufzt
    "Ich bin nur ein Barde, Kassandra, und dass weis er auch."


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    "Alles hat seine Zeit, kleine Freundin."
    Sie wendet sich von dem Zimmer ab und geht weiter
    "Sie ist schwach und sie trägt Dinge in sich, die keiner von euch tragen sollte. Sie erträgt es für ihr Volk und für uns alle."
    Ihre Stimme klingt entfernt, wie durch einen Nebel
    "Sie ist nun geschützt und kann nicht noch mehr verletzt und geschwächt werden. Die Dunkelheit ist bei ihr und so kann ich sie beide bewahren."

    Draussen wenden sich Thiran und Andraith Kassandra zu.


    Thiran murmelt leise "Na, das wird ein Spass" vor sich hin, während Andraith besorgt hinter den beiden Elben her sieht.

    Die Elbe öffnet die Türe zur Burg und bedeutet Tear einzutreten, bevor sie ihr folgt.


    "Das weniger offensichtliche?"
    Ein kaltes Lächeln umspielt ihre Lippen
    "Sie wissen genau was hier geschehen ist, doch du weist es nicht.
    Der Pakt, der geschlossen wird bindet mich an das Volk von der Teranbar. Nicht nur die Elben, sondern sie alle.
    Manchmal ist der Bund stärker und es wurde vorausgesagt, dass in der Zeit der Not der Bund so stark ist, dass zwischen mir und ihnen eine Brücke entsteht. Eine Brücke, die von beiden überschritten werden kann.
    "


    Als sie an der offenen Türe eines Raumes vorbei kommen, in dem mehrere Kinder spielen bleibt die Seherin stehen und wendet sich Tear zu.
    Die Kinder im Raum sehen auf und verstummen. Ohne Angst oder Furcht verbeugen sie sich leicht vor der hochgewachsenen Elbe und setzen sich.
    Es ist nur ein Elbenkind unter ihnen, die anderen sind Nymphen und Feen und andere Wesen, die Tear als magisch erkennen kann.


    "Liadana, oder Silia, ist diese Brücke."
    Sie mustert die kleinere Elbe eindringlich, ihre weissen Augen scheinen tief in sie zu dringen, sie jedoch nicht zu berühren.
    "Doch ich bin es nicht."

    Die Elbe mustert die Anwesenden nacheinander eindringlich, bis ihr Blick schließlich auf Tear'asel ruhen bleibt.


    "Alte Freundin?" sie legt überlegend den Kopf schief, als müsste sie über die Bedeutung dieser Worte nachdenken, dann nickt sie.
    "Ich kenne dich, kleine Freundin. Wir haben zusammen erlebt. Haben zusammen gekämpft, jeder auf seine Weise."
    Dann wendet sie sich Andraith zu, der sich sichtlich versteift.
    "Dachtest du, ich würde es nicht wissen, wenn du sie holst alter Mann?"
    Das Lächeln, das ihre Lippen umspielt ist leer.
    "Aber es ist gut, wir werden sehen, was es bringt."
    Sie wendet sich ab und geht zur Burg.


    Keiner der Elben Teranbars rührt sich.

    Der alte Elb mustert Tear eine Weile nachdem er ihren Worten gelauscht hat und schüttelt schließlich den Kopf.
    "Ich streite gar nicht ab, was du dort sagst, doch irgend etwas scheint dich glauben zu machen, dass wir es anders sehen."


    Die Bewohner der Burg, die sich zum musizieren versammelt hatten, haben sich inzwischen wieder zerstreut. Thiran hat seine Harfe wieder verstaut und ist neben Kassandra getreten.


    Das Lirathon sich plötzlich versteift und einen Schritt von der Gruppe weg macht, ist alles, was die Ankunft der Seherin ankündigt.
    Sie trägt ihr Haar offen, das tief rote Kleid mit langen Ärmeln glänzt im Schein der Sonne, als sie die Anwesenden mit kalten, weissen Augen mustert.
    "Was haben wir denn hier?"

    "Vertreiben?"
    Andraith Stimme zeigt sein Erstaunen
    "Wie sollten wir dies bewerkstelligen?"


    Er schüttelt den Kopf
    "Nein, wir wollen ihn nicht vertreiben, Tear'asel, das steht uns nicht zu. Doch wir brauchen Liadana."

    *Sie ist ...*
    Vor Tears innerem Auge erscheint die Gestalt Silias, doch sie ist anders. Auch wenn sie genau so aussieht wie Tear sie in Erinnerung hat, ist ihre Haltung eine andere, ihre Bewegungen, ihre Sprache, ihr sein. Sie ist ... uralt und keine Elbische Seele bewegt den Körper. Uralte Macht bewohnt ihn, mustert die Welt mit kalten, unbeteiligtem Blick. Sie erkennt die Personen und Wesen mit denen sie zusammen trifft, doch auch wenn sie mit ihnen redet, ihnen zuhört, so besteht keine Verbindung, keine Wärme, kein Gefühl.


    Dann verschliesst Andraiht seinen Geist vor Tear.
    "Sie ist nicht sie selbst und wir brauchen Liadana, nicht ihre Hülle."
    seine Stimme ist so leise, dass nur Tear ihn hören kann.

    Andraith lächelt leicht und nickt.


    *Liadana verfügt über die Gabe der Sicht.
    Sie kann Zukunft, Vergangenheit und Gegenwart sehen. Es ist wie für dich die Gabe des Hörens, es ist ein Teil von ihr. Doch die Kräfte, welche ihre diese Gabe verliehen haben, banden die Gabe an einen Preis.
    Du hast sie kennen gelernt als sie nicht sprechen konnte nicht wahr?


    So ist es, dass Liadanas Gabe den Verlust einer anderen Bedeutet. Es kann die Sprache, die Sicht oder auch das Hören sein und so wie die Elben Teranbars sich an die Wilde Magie gebunden haben, so ist auch dies an die wilde Magie gebunden und nicht konstant.


    Große Ereignisse, starke Erlebnisse können die Macht verschieben und den Preis ändern.


    Was Liadana am meisten fürchtete war, dass die Kräfte sich jemals so verschieben, dass die Gabe selbst zum Preis wird.


    Dies ist nun geschehen. Die Gabe ist jedoch ein wichtiger Bestandteil von Liadana und sie ist im Moment nicht sie selbst. Die Kräfte beherrschen ihren Körper, nicht sie.


    Nun will Ana'ren versuchen, dass sich die Kräfte wieder verschieben. Doch dazu werden wir die Hilfe von Liadana selbst brauchen und müssen sie erreichen.


    Wie alle sind mit der Gabe selbst nicht vertraut*
    Sein Blick wandert kurz zu Kassandra

    Er mustert sie ein wenig und legt dabei den Kopf schief.
    Schliesslich antwortet er
    "Ich weis es nicht."
    Ein Lächeln streift seine Züge
    "Aber du hast Liadana, Silia, auf deinen Reisen kennen gelernt und sie braucht nun Hilfe."
    Sein Blick huscht zu Thiran, der das Gespräch jedoch nur beobachtet.
    "Ana'ren ist aus dem gleichen Grund hier, ebenso Thiran und Kassandra."
    Er verstummt, sucht nach den rechten Worten.
    "Du kennst Silias Magie? Du kennst ihren Preis?"
    Andraith mustert sie eindringlich.

    Schliesslich beendet Thiran das lied und sieht Lirathon fragend an.
    Die Kommunikation der beiden geschieht ohne Worte und während die beiden Elben sich ansehen tritt Andraith aus der Burg.


    Der alte Elb geht ohne zu Zögern zu Tear und nickt ihr zu.
    "Danke, dass du gekommen bist."

    Thiran spielt weiter und nickt auch Lirathon nur zu, der nach etwas Zeit in Begeitung von Tear aus der Burg tritt.


    Lirathon hatte Tear schweigend durch die Burg geleitet, vorbei an offen stehenden Räumen in denen Handwerklich gearbeitet wurde, Kinder tobten und andere Dinge des täglichen Lebens verrichtet wurden.

    Lirathon führt sie zu dem von Malglin errichteten Transportstein.
    Er macht eine einladende Geste, bevor er sie beide dann zur Nebelburg bringt.

    Thiran lächelt.
    "Bist du nicht?"
    Er legt den Kopf schieff und mustert sie.
    "Aber vollständig bist du auch nicht. Komm, setz dich hier hin"
    Er führt sie zu einem Mauervorsprung. Nachdem sie sich gesetzt hat setzt er sich neben sie und holt aus einer Tasche, die fast unbemerkt an seiner Seite gehangen hat, seine Reiseharfe.
    "Ich glaube deiner Seele fehlt etwas Musik."
    Und so beginnt er leise zu Spielen.
    Es dauert nicht lange, da kommen mehrere Elben und andere Bewohner der Burg hervor und lassen sich in der Nähe nieder.
    Ein paar von ihnen haben Flöten oder andere Instrumente und stimmen in die Melodie ein, die sich immer weiter spinnt und Sonne, Wind und Frühling preist.

    "Mein Name ist Lirathon. Ich bin einer der Wächter von Liadana"
    Auch wenn ihm anzumerken ist, dass er lieber schneller gehen würde, geht er langsam neben der kleineren Elbe her.


    Er mustert sie und den Wald interessiert und aufmerksam.