Beiträge von Roxy

    Auch Haku war von diesem Bauwerk beeindruckt und ihr Blick lag staunend auf dem Turm, den die Pakk Turak schenkten.


    Gemeinsam mit den anderen ging sie langsam weiter auf den Turm zu.

    Neugierig folgte sie dem Gespräch.
    Turaks Antwort konnte sie nur mäßig beruhigen.


    "Wie vielen Anführern muss ich mich denn vorstellen?"


    Fragend sah sie zu Amaya. Was hatte sie vor?


    Sie folgte den beiden.

    "Ich weiß nicht, wie man sich vorbereiten sollte. Besser ich bringe das schnell hinter mich."
    Aber es gab wirklich etwas, dass sie wissen wollte.
    "Wie verläuft so eine Vorstellung? Werden sie mir Fragen stellen oder bleibt es bei einer schlichten Begrüßung und Vorstellung?"


    Als sie dann Amaya sah drehte sie sich um. "Guten Morgen Amaya." "Du bist ja auch schon so früh wach."

    "Wenn das so üblich ist, dann komme ich wohl nicht drumherum." Sie lächelte leicht, als sie das breite Grinsen des Schamanen sah. Wirklich zufrieden war sie dennoch nicht.
    "Und wann werde ich den Anführern vorgestellt?"

    Überrascht sah Haku den Schamanen an. "Die Oberhäupte der Klane vorstellen? Warum das denn? Ich habe doch überhaupt nichts mit ihnen zu tun." Sie erinnerte sich an das Gespräch im Rat der Völker. Damals hatte sie vor Nervösität kaum ein Wort rausbekommen und auch nun bereitete ihr die Vorstellung unbehagen.

    Haku zuckte mit den Schultern. "Ich weiß es nicht. Nun... ich würde gern hier bleiben solange es geht." Ihre Miene trübe sich auf einmal wieder. "Vielleicht kann ich mich ja nützlich machen."


    Die Sonne war fast ganz aufgegangen. Es wurde ein wenig wärmer, als die Strahlen durch die Wolken brachen. Vereinzelt sah man nun die ersten Personen durch die Siedlung streifen. Haku beobachtete das Treiben beiläufig.


    "Was wirst du heute tun?"

    Haku runzelte die Stirn. Besorgt sah sie Turak an. Still überlegte sie einen Moment. "Kann ein anderer Schamane dabei helfen die Dinge zu sehen, die dir die Geister zeigen wollen? Ich weiß nicht inwiefern Amaya die Geister versteht, aber vielleicht hat sie diese Unruhe auch bereits gespührt."

    Haku blickte in den Wald und versuchte etwas Ungewöhnliches zu sehen."Und was kann das für Folgen haben?" Haku dachte zurück an die Nacht, in der sie zur Pakk geworden ist. Damals hatten die Geistern wie es schien Amaya heimgesucht und sie vor eine Entscheidung gestellt. Auch wenn Haku nicht viel von Geistern verstandt, so wusste sie dennoch, dass diese mächtig waren und viele von ihnen auch die normale Welt beeinflussten.


    "Wirst du die Geister rufen, um sie nach ihrer Unruhe zu fragen?"

    Haku gesellte sich zu ihm. "So früh schon auf den Beinen?" Sie warf einen Blick Richtung Wald. "Beobachtest du etwas?"


    Die Luft war kühl und windig. Haku zog ihren Umhang um sich zu.
    Wie aus einer alten Gewohnheit heraus sprossen nun feine, blonde Haare aus jeder Pore ihrer Haut und schlossen sich zu einem kurzen, dichten Fell zusammen, dass ihre Haut bedeckte. Dabei wandelten sich die Konturen ihres Gesicht fließend, bis sie einen Augenblick später ihre tierische Gestalt angenommen hatte.
    "Besser." sagte sie und lächelte milde.


    Neugierig bickte sie zu Turak auf.

    Am nächsten Morgen erwachte Haku vor dem Kamin. Das Feuer war runtergebrannt und es glimmte nur noch etwas Asche vor sich hin. Jemand hatte wohl eine Decke über sie gebreitet. Sie stand vom Boden auf, faltete die Decke und legte sie auf einen Tisch.
    Ihre Sachen standen auf einer Bank. Sie sah sich um. Die Halle schien leer zu sein und das Licht das durch die Fenster drang ließ sie wissen, dass es noch früh am Morgen war.


    Haku öffnete die Tür nach draußen, ob sich ein wenig die Beine zu verstreten.

    Erschrocken sah Haku auf. Wie konnten die beiden so freudig darüber sprechen, dass ihre Familie ihr den Rücken gekehrt hatte?
    Bei den Worten der beiden verzog sie den Mund zu einem trüben Lächeln und nickte kurz, als ob sie ihre positive Sicht teilte.
    Dann wandte sie den Blick ab. Wieder stiegen ihr Tränen in die Augen. Sie legte ihr Gesicht in die Hände und stützte ihre Ellenboden auf die Oberschenkel. Sollte es das gewesen sein? Einfach ihre Familie hinter sich lassen? So einfach ging das nicht. Auch das sollten die anderen doch wissen.
    Andererseits standen die Chancen bedeutend schlecht ihre Familie ein weiteres Mal sorglos zu besuchen. Es hatte sich einfach zuviel verändert.


    Sie würde hier in der Siedlung erstmal eine Zeit bleiben. Alles andere würde sich mit der Zeit zeigen.


    Unvermittelt stand sie auf und ging zum großen Kamin des Haupthauses, in dem ein Feuer brannte. Sie setzte sich davor und starrte in die Flammen, während sie ihren Gedanken nachhing. Nach einer Weile legte sie sich hin und schlief ein.

    Haku blickte auf den Boden Nicht so wie es sein sollte... Wo fange ich da an? Ich hatte mich dazu entschlossen ihnen nichts davon zu sagen, dass ich jetzt kein Mensch mehr bin... Das hätten sie nicht verstanden. Ich wollte, dass sie mich so sehen, wie sie mich in Erinnerung hatten. Als 'ihre kleine Haku' so hat Amadahy es genannt." Haku schmunzelte und blickte dann auf.
    "Und erst ging auch alles gut und sie haben sich sehr gefreut mich zu sehen, doch schon am zweiten Tag hat mich mein ältester Bruder dabei beobachtet wie ich meine Gestalt verändert habe... und dann... haben sie Angst bekommen." Haku stiegen Tränen in die Augen. "Sie dachten ich sei von einem bösen Geist besessen. Sie hatten Angst vor mir! Ich hab sie noch nie so verängstigt gesehen. Sie wollten mir zunächst nicht glauben, dass mir nichts fehlt." Haku wischte sich mit dem Ärmel die Tränen aus den Augen. "Bradar-sei-Dank haben sich meine Mutter und mein jüngerer Bruder besonnen und mir geholfen das Dorf zu verlassen."

    Haku erwiderte die Umarmung und lächelte Amaya an. "Ja, ich freue mich wieder hier zu sein. Hoffentlich werde ich etwas länger bleiben, als die letzten beiden Male." Sie setzte sich, während Amaya einen Becher holen ging.


    Sie wandte sich an Turak "Was mich hierhin führt? Nun... Ich bin nicht lange bei meiner Familie geblieben..." Sie schluckte schwer und kämpfte dagegen an, dass Tränen ihr in die Augen stiegen. Sie atmete tief durch.


    Als Amaya wieder kam bedankte sie sich und nahm den Becher entgegen. Erst als sich die junge Pakk wieder gesetzt hatte fuhr sie fort.
    "Ich hoffe ich habe euch nicht gestört. Ihr saht so vertieft in eure Gedanken aus."

    Als sie die Siedlung durchquerte sah sie nur von Weitem ein paar Pakk zwischen den Häusern und Hütten. Daher ging sie zum Haupthaus, um nach Amaya und Turak zu fragen.


    Haku betrat das Haupthaus und schloss die Tür hinter sich. Dann sah sie die beiden Pakk und ging lächelnd auf sie zu. "Seid gegrüßt ihr beiden!"

    Haku war von dem schnellen Entschluss der Suvari überrascht. Doch sie wusste, dass die Beweggründe dieses Volkes nicht immer auf einen Blick erkennbar waren.


    "Nun gut, wenn dir das dein Gefühl sagt, dann geh deiner Wege." Dennoch konnte man in ihrer Stimme hören, dass sie die Suvari nicht ganz verstehen wollte.
    "Möge Bradar dich begleiten. Lange Tage und angenehme Nächte." Sie nickte Amadahy zu und ließ sie gehen.


    Eine Weile später drehte sie sich um und ging auf die ersten Hütten der Siedlung zu. Sie sah sich um. Die Siedlung war beschaulich. Obwohl Haku eine Pakk war, fühlte sie sich fremd. Wie ein seltener Gast. Aber das war sie ja eigentlich auch.
    Sie überkam eine Art von Traurigkeit, die sie kaum beschreiben konnte. Die Erinnerung an das Geschehene drängten sich auf. Sie fühlte sich heimatlos.
    In dem Augenblick wo sie ihre Traurigkeit verstand, wusste sie auch, dass jeder Einwohner dieser Siedlung dieses Gefühl kannte. Wieder eine Gemeinsamkeit. Diese Erkenntnis tröstete sie.


    Haku ging in Richtung des großen Haupthauses.

    "Nein, so war das nicht gemeint. Ich bin wirklich froh, dass du mich begleitest."


    Es war warm geworden und die beiden machten öfters eine Rast, wenn die wärmsten Stunden des Tages bevorstanden. Das ausgiebige Essen verlagerten sie, sodass sie meist Abends, wenn es ein wenig abkühlte, noch ein wenig länger gingen.
    Hakus Laune wurde besser, doch sie vermied weiterhin über ihre Familie zu sprechen.


    Sie dachte an die Pakksiedlung.
    "Denkst du es ist etwas passiert oder warum sollte Turak so dringend von Amaya gebeten worden sein in die Siedlung zu kommen?"
    "Schon lange her, dass ich Amaya das letzte Mal gesehen habe."


    Ihr Gedanken verloren sich wieder. Sprunghaft dachte sie über viele Dinge nach.

    Haku zuckte mit den Schultern... "Nur so. Du bist mit mir zu meiner Familie gereist und nun belgeitest du mich zur Siedlung. Ich möchte dich nicht unnötig von deinen Angelegenheiten abhalten, falls es welche gibt."

    Von einem kleinen Dorf östlich des Kristallsees kommend:


    Zunächst wollten Amadahy und Haku sich möglichst weit vom Dorf entfernen. Dann schlugen sie den Weg in Richtung der Pakksiedlung ein. Viel hatte Haku während dieses Tages nicht mehr gesagt. Sie hing ihren Gedanken nach. Hin und wieder vertrübte sich ihr Ausdruck, sonst schien sie ausdruckslos den Weg vor ihnen zu beobachten. Sie gingen bis es dunkel wurde, dann schlugen sie ihr Lager auf.


    Hundemüde sank Haku auf ihre Decke nahe des Feuers. Die Aufregung, ihre zunächst vergebliche Flucht und auch das Hin und Her ihrer Gefühle hatte sie vollkommen erschöpft. Ohne noch etwas gegessen zu haben schlief sie bald ein und wachte erst am späten Vormittag wieder auf.
    Sie frühstückte am folgenden Morgen mit einem gesunden Appetit und im Laufe des Vormittags besserte sich auch ihr Laune.
    Sie überlegte ob sie ein Gespräch mit Amadahy anfangen sollte. Doch sie wusste nicht wie. Gab es irgendetwas zu sagen? Amadahy hatte alles gesehen und Haku befürchtete, dass sie selbst noch ein wenig Zeit brauchte, bis sie über das Geschehene sprechen konnte, ohne in Tränen auszubrechen. Zeit heilt alle Wunden? Vielleicht. Jedenfalls wird die Zeit es leichter machen über alles reden zu können.
    Trotz all der Trauer empfand Haku auch Dankbarkeit gegenüber der Suvari.


    "Ich hoffe ich kann einige Zeit in der Pakksiedlung bleiben." Sie sah zu Amadahy herüber. "Was ist mit dir? Wirst du auch dort bleiben oder gibt es schon ein anderes Ziel für dich?"

    Zunächst wollten Amadahy und Haku sich möglichst weit vom Dorf entfernen. Dann schlugen sie den Weg in Richtung der Pakksiedlung ein. Viel hatte Haku während dieses Tages nicht mehr gesagt. Sie hing ihren Gedanken nach. Hin und wieder vertrübte sich ihr Ausdruck, sonst schien sie ausdruckslos den Weg vor ihnen zu beobachten. Sie gingen bis es dunkel wurde, dann schlugen sie ihr Lager auf.


    Hundemüde sank Haku auf ihre Decke nahe des Feuers. Die Aufregung, ihre zunächst vergebliche Flucht und auch das Hin und Her ihrer Gefühle hatte sie vollkommen erschöpft. Ohne noch etwas gegessen zu haben schlief sie bald ein und wachte erst am späten Vormittag wieder auf.
    Sie frühstückte am folgenden Morgen mit einem gesunden Appetit und im Laufe des Vormittags besserte sich auch ihr Laune.
    Sie überlegte ob sie ein Gespräch mit Amadahy anfangen sollte. Doch sie wusste nicht wie. Gab es irgendetwas zu sagen? Amadahy hatte alles gesehen und Haku befürchtete, dass sie selbst noch ein wenig Zeit brauchte, bis sie über das Geschehene sprechen konnte, ohne in Tränen auszubrechen. Zeit heilt alle Wunden? Vielleicht. Jedenfalls wird die Zeit es leichter machen über alles reden zu können.
    Trotz all der Trauer empfand Haku auch Dankbarkeit gegenüber der Suvari.


    "Ich hoffe ich kann einige Zeit in der Pakksiedlung bleiben." Sie sah zu Amadahy herüber. "Was ist mit dir? Wirst du auch dort bleiben oder gibt es schon ein anderes Ziel für dich?"