Haku hatte den angstvollen Blick von Amadahy bemerkt, hatte ihn aber auf die Aufregung der Flucht zurückgeführt. Erst als Amadahy sie aufrichtete bemerkte sie, dass ihr Arm plötzlich schmerzte. Erst jetzt wo sie langsam zur Ruhe kam spürte sie den Schmerz überhaupt. Die Wunde blutete stärker als sie gedacht hätte.
Als Amadahy begann die Wunde zu reinigen schmerzte es stark und Haku biss die Zähne zusammen. Ungeduldig ließ sie die Suvari Wasser darüber gießen. Das Wasser brannte in der offenen Wunde und Haku scharrte mit den Fersen über den Boden, um nicht still sitzen zu müssen.
Als die Suvari dann begann die unbekannten Formeln zu murmeln spürte Haku ein Pochen unter der Haut. Dieses Pochen breitere sich aus. Der Schmerz pulsierte durch ihren ganzen Arm und zog bis in die Fingerspitzen und die Schulter. Sie schrie kurz auf, dann biss sie so fest sie konnte die Zähne zusammen. Sie fauchte, schnaubte und wimmerte und Tränen schossen ihr wieder in die Augen. Dennoch versuchte sie leise zu sein und den Arm nicht wegzuziehen. Die Hände verkrampften sich zu Fäusten und sie schloss die Augen fest.
Amadahys Hand auf der Wunde schien unbeschreiblich schwer auf ihr zu liegen.
Gerade als sie die Suvari bitten wollte aufzuhören nahm diese die Hand von der Wunde. Dann hörte sie eine fremde, männliche Stimme.
Sie öffnete die Augen und sah vollkommen überrascht zu einem jungen Mann auf, der einen Bogen auf sie gerichtet hatte. Aus dem Augenwinkel sah sie einen zweiten hinter Amadahy stehen.
Sie hatten die Verfolger wohl doch nicht abgehängt.
Hakus Miene verfinsterte sich. Ein leises Knurren konnte man von ihr hören.
Sie dachte nicht, dass sie hier mit Worten etwas ausrichten konnte. Selbst ihre Familie hatte sie nicht überzeugen können. Es war genug gereder worden. Sie ließ ihren Blick neben sich schweifen. Achtlos hatte sie ihren Stab zu Boden fallen lassen. Er lag zu weit von ihr weg und wäre auch sonst wohl keine große Hilfe.
Ganz langsam versuchte sie aufzustehen.