Beiträge von Ivoreth

    Als die drei das Lager betreten, ist das üblich dämmerlichtige Treiben zu bemerken.
    Etwas weiter durch, ganz in der Nähe von Endúneaths Zelt, ist gerade eine ganz und gar nicht martialisch gekleidete Mondelbe dabei, Fleisch auf einem Stock über dem Feuer zu braten. Immer wieder streicht sie dabei etwas auf die Haut des Tieres, das wohl einmal irgendeine Art großes Geflügel gewesen sein muss. Auf einem kleinen Feuer daneben kocht inzwischen Reis.
    Sobald Shaifëa und Kassandra samt quäkendem Bündel an ihr vorbei gehen, nickt sie ihnen begrüßend zu, konzentriert sich dann aber schon wieder auf ihre Arbeit.

    Ivoreth lächelt die Elbe an.
    "Entschuldigt."


    Dann räuspert sie sich einmal, da ihre Stimme ein wenig belegt klingt vom Lachen.
    "Wie dem auch sei: Wahrscheinlich ist es besser wir behalten es so bei. Bevor mir das bei einer offiziellen Veranstaltung passiert.. und auch wenn ihr damit kein Problem habt, so werden es vielleicht andere sein, die sich daran stoßen."

    "Es bedeutet den Häusern etwas. Und ich bin nur eine Hauslose, die sich diesen selbst für unsere Verhältnisse lang gehalten habenden Regeln zu beugen hat."


    Die Antwort klingt nicht auswendig gelernt. Aber so ist es doch nun einmal.. die Häuser entscheiden, die Hauslosen folgen.

    Geschirr wird es in der Hinsicht keines gegeben haben. Die Hauslose hat ihnen die Fleischstücke auf großen Blättern gereicht und selber nur mit den Fingern gegessen.
    Das einzige echte Arbeitsgerät ist der Stab, auf den sie die Gans gesteckt hatte. Reste des Geflügels befinden sich nach wie vor darauf. Auch das wird sorgfältig in Blätter eingepackt und mit einer Bastschnur zusammengeschnürt.


    Allein Shaifëas eigener Becher und eventuell benutztes Besteck wäre für die Wächterin zu säubern und dafür bietet sich einer der altbekannten Leineneimer an, die auch hier direkt neben dem Zelt stehen.


    Schweigend bringt sie die Reste in ihr Zelt.

    Natürlich bekommen sowohl Endúneath als auch Shaifëa die guten Bruststücke. Die Haut ist knusprig und schmeckt intensiv nach der Gewürzmischung, die ganz sicher nicht aus der Heimat, sondern höchstwahrscheinlich von der Hobbit stammt.


    Als der junge Wächter sich auf den Weg macht, verabschiedet Ivoreth ihn mit: "Seid vorsichtig."


    Dann beginnt sie die Kochutensilien zusammen zu räumen.

    Ivoreth schweigt weiterhin und sieht nur kurz etwas fragend zu Endúneath, als er zu ihr hinblickt.
    Das man ihr keine richtige Waffe aushändigt, sollte eigentlich nicht wundern. Schließlich ist sie noch bei weitem nicht so fähig, als das sie mit so etwas vernünftigen Schaden anrichten könnte.

    Ein kurzes Kopfschütteln.
    "Der arbeitsreiche Teil ist schon erledigt."


    Sie hängt die Gans über das Feuer und fischt, während sie mit einer Hand den Stock dreht, mit der anderen ein Tongefäß her.
    Das öffnet sie, nachdem sie es mit den Fingerkuppen heran bugsiert hat, nimmt einen Holzlöffel zur Hand und beginnt in regelmäßigen Abständen etwas über das Gansfleisch zu gießen, das gefährlich nach Honig und ein paar anderen Dingen riecht.

    "Nicht, dass es so läuft wie bei dem Faun, der von den Schattenstürmern verfolgt wurde."
    Shaifëa trifft ein Blick, sie nickt ihr kurz als Begrüßung zu.


    Ivoreth greift nach einem schon angekokelt wirkenden Holzstab, den sie einmal durch die Gans schiebt, nachdem sie diese mit einigen Kräutern gestopft und drei oder vier Stichen ihres Nahtzeuges wieder zugenäht hat.


    "Wollt ihr auch einen Teil der Innereien? Oder was vom Fleisch?"
    Eigentlich ist die Wächterin ja nicht eingeladen gewesen, aber wenn sie schonmal hier ist, kann sie auch gleich mitessen. Für sie selber und Endúneath ist selbst diese einfache Gans doch schon eine Menge.

    "Mir würden auf Anhieb eine ganze Menge Leute einfallen, die sich ihm anschließen würden."
    Kurz spreizen sich die Arme der Hauslosen wie die des eigenartigen Gebilde aus zwei schlammbeschmierten Menschen und einer Menge Stoff und Holzstecken.
    "Ihr wisst schon."


    Von den neben ihr liegenden Gefäßen fischt sie einen glatten Stein herbei und legt ihn nahe ans Feuer, damit er sich erhitzen kann.

    Wegen dem Lager in Mythodea lacht die Hauslose auf, ein Blitzen zeigt sich in ihren Augen. "Stellt euch vor: Er wird Archont des Nordens. Das wäre eine gerechte Strafe für diese Drow."


    Beiläufig räumt sie die Innereien der Gans auf ein großes Baumblatt.
    ""Gekocht oder gebraten? Möglichkeit für beides besteht."