Beiträge von Ivoreth

    "Unfug ist määäääääächtig.. und er braucht einen Faun, der ihn ausspricht. Glaubt mir, Demetrios ist der Auserwählte des Unfugs. Sein Sprachrohr. Sein Bote."
    Fast bedrohlich neigt sie sich zu Endúneath vor, als ob sie ihm gerade ein schreckliches Geheimnis anvertrauen würde.


    "Nebenbei: Wollt ihr die Leber?"
    Sie greift nach einem Messer und schlitzt die inzwischen abgeflammte Gans vom Hals bis zum Schwanz auf.

    Mit ein paar blauen Flecken mehr - und dem tiefen Wunsch, sie hätte zwei Stöcke anstatt dieser schweren Menschenwaffe gehabt - lässt sich Ivoreth mit einem Aufseufzen vor den Topf sinken, nachdem sie die Gans aus ihrem kühlen Versteck geholt hat.


    Aber trotz allem: Die gute Laune will nicht verfliegen.


    "Wenn ihr hier mal ein wenig Zeit bekommt, sollten wir angeln gehen" ,meint sie nach ein paar Augenblicken Schweigen.

    "Nein, in einem Straßengraben."
    Sie zupft noch einmal an den Federn, nickt dann zufrieden, als sie sich problemlos rupfen lassen.
    Und so nimmt sie sich die Gans nun auf die Knie und beginnt in Wuchsrichtung nach und nach alle Federn auszureißen. Die Schwungfedern und alle größeren legt sie achtsam in einen Korb bei Seite.

    "Ah, Gans", stellt sie mit einem kurzen Blick auf das Federvieh fest und merkt sich den Namen. Endúneath kann sehen, dass sie kurz ein wenig überlegend das Tier am gebrochenen Hals hoch hebt und sich wohl etwas fragt oder sich da gerade wieder zwei Puzzlestücke zusammen fügen.
    "Ich empfand die Reise als höchst angenehm, ser Endúneath. Das Meer.. ihr wisst schon."

    "Ist es auch nicht. Aber es schnappt mindestens so gerne wie Schnellfresser."


    Weiterhin zieht sie die Gans durch das warme Wasser, während sie zwischendrin immer mal wieder prüfend an der einen oder anderen Feder zupft, um zu überprüfen, ob sie schon locker genug sind.
    Auf die Sache mit den Übungen erwidert sie nichts. Er kann keinerlei Reaktion darauf ablesen, außer einem für einen Moment noch etwas amüsierter werdendem Lächeln.

    Munter ein Lied vor sich hinsummend schlendert Ivoreth durch den Wald in Richtung der Siedlung. Im mehr und mehr aufkommenden Halbdunkel findet sie es weitaus angenehmer herum zu spazieren. Das Amulett, welches ihr in Mythodea noch ermöglichte auch bei Tag gut zu sehen, hat hier bereits seine Wirkung aufgebraucht.
    Und obwohl sie zwei Wochen unterwegs waren, ist sie für eine Sekunde versucht, den Pestilenz-Kontrolltanz aufzuführen, als sie an einem der Wächter vorbei geht.
    Schmunzelnd unterdrückt sie den Impuls, neigt nur den Kopf munter in Richtung des Elben und geht weiter.


    Über ihrer Schulter hängt mit gebrochenem Hals eine Gans, Fische hat sie heute ausnahmsweise einmal nicht gefangen.
    Summend erreicht sie das Zelt, in dem sie untergebracht ist und legt erst einmal den Gürtel und das Netz ab, schnappt sich ein ordentliches Arbeitsmesser und geht wieder nach draußen.
    Rasch hat sie das Kochfeuer entzündet und einen Ledertopf mit Wasser aufgehängt.
    Dann wartet sie erst einmal, bis das Wasser genehme Temperatur angenommen hat - heiß aber nicht kochend - und tunkt die Gans hinein, um sie darin zu drehen und zu wenden.
    Die ganze Zeit über summt sie dabei fröhlich.
    Insgesamt scheint sich in den letzten Wochen ihre gute Stimmung kaum trüben zu lassen, trotz der Strapazen der Reise.

    Vorsichtig begutachtet sie sich das Treiben auf dem Weg, hält sich aber lieber weiterhin im Hintergrund. Das Gesicht des Jungen merkt sie sich soweit sie es erkennen kann, wer weiß, vielleicht begegnet sie ihm noch ein zweites Mal.
    Erst als der Schwarm Gänse mitsamt Hüter vorbei gezogen ist, schnappt sie sich ihre 'Beute' und macht sich damit auf den Heimweg.
    Mal sehen, wie du schmeckst.

    Mit einem Auffunkeln in den Augen betrachtet sich die Elbe den Vogel in ihren Händen für einen flüchtigen Augenblick.
    Abendbrot denkt sie sich und sieht dann zu, dass sie schnell genug in irgendetwas Waldiges kommt, um den Jungmenschen auf vorsichtige Distanz erst einmal zu beobachten.

    DAS ist der Moment in dem die Mondelbe sich anfängt wirklich Sorgen zu machen. Und so richtet sie ihren Blick in Richtung der Stimme, um zu überprüfen, ob der Jungmensch schon in Sichtweite ist.
    Falls ja, wird sie einen taktischen Rückzug antreten.
    Falls nein, wird sie die Gelegenheit nutzen, der Gans vor sich mit beiden Händen rasch den Hals umdrehen und dann mit dieser ebenfalls den taktischen Rückzug antreten.

    Spätestens als die Vögel so dicht an sie heran kommen, dass sie sie mit Schnäbeln und Vögeln traktieren, revidiert sie ihre Meinung.
    Bei den neun brennenden Abgründen!
    Ihre Augen weiten sich einige überraschte Momente lang und dann rappelt sie sich auch schon rasch auf, damit sie nicht ihr Gesicht erwischen.
    Schon zerrt eins der Tiere an ihrer Tunika. Mit einer Hand greift sie nach ihrem Netz, gleichzeitig macht sie einen weiteren Schritt rückwärts.
    Na wartet...


    Sie beginnt eine kurze Zaubergeste, um das bereits zerrende Flattervieh zu blenden.

    Im ersten Augenblick zuckt ihr gesamter Körper zusammen, aber sie hält dann doch ihre Hand weiterhin ausgestreckt.
    Oh ha..
    Sie kann keine Zähne entdecken.. und schlimmer als Schnellfresser gebärden sie sich auch nicht.

    Zuerst weicht sie langsam ein Stück zurück.
    Was bei den ....
    Aber dann muss sie schon wieder Schmunzeln, weil die Tiere höchst amüsant aussehen.
    Sie greift in die kleine Tasche und holt eine handvoll Beeren heraus, streckt die Hand flach, hockt sich auf den Boden und wartet erst einmal ab, ob sich diese langhalsigen Vögel heran trauen.

    Der Geruch von Stroh lässt sie an einige Geschehnisse in Mythodea denken, die sie kurz zum schmunzeln bringen.
    Strohelben.. denkt sie für sich.
    Immer wieder pflückt sie sich Beeren und steckt sie sich während dem Weiterschlendern in den Mund.
    Erst als sie das Schnattern hört, bleibt sie stehen, runzelt verwundert die Stirn.. und lugt vorsichtig in Richtung Straßengraben, was sich da wohl herumtreibt.

    Schon seit ein paar Tagen befinden sich die drei Mondelben, welche es zur Erkundungsmission nach Mythodea verschlagen hat, wieder in Amonlonde.
    Ivoreth verschlägt es zum ersten Mal hierher, und so wundert es kaum jemanden, dass die Fischerin sich die Umgebung ganz genau ansieht.


    Es ist früher Abend, die Dämmerung hat erst vor einer kleinen Weile eingesetzt, als sie am Straßenrand entlang schlendert und sich nicht nur mit der hiesigen Pflanzen- und Tierwelt, sondern auch menschlichen Fuhrwerken und Gebäuden vertraut macht.
    Leise ein Lied summend, das Fischernetz in gewohnter Manier über der Schulter, gerade mit einem Messer an der Seite, scheint sie sich keinerlei Gedanken um etwaige Schwierigkeiten zu machen.