"Natürlich, hab vielen Dank, Shaifëa."
Elias kniet sich ins Moos neben der Stelle, wo er eben noch gesessen hatte. Er holt aus seinem Gepäck eine kleine Tonflasche heraus, sowie ein kleines Buch, in welchem er erst suchend blättert um es dann aufgeschlagen vor sich hinzulegen. Siria selbst begibt sich an ihrem Platz in eine andächtige Pose. Elias dreht seine Handflächen nach oben, schaut zu den Bäumen hinauf und spricht nach ein paar Augenblicken völliger Ruhe:
"Leylindas Mantel umgebe uns,
Herrin des Lebens, liebe uns,
Tochter der Sonne, entzünde uns,
unter dem Himmel vereine uns
und wandle mit uns im Lichte.
Mütter unserer Mütter,
führt mit eurer Hand die unsrige,
erinnert uns, das Herdfeuer zu entfachen,
es leuchtend hell zu halten,
das Leben zu hüten.
Eure Hände sind unsere,
Tag und Nacht,
wenn wir Leben schaffen
und Leben hüten.
Leylindas Mantel um uns,
Leylindas Erinnerung in uns,
Leylindas Führung,
das Leben vor Schaden zu wahren,
vor Unwissenheit,
vor Herzlosigkeit,
diesen Tag und diese Nacht
das Licht zu behüten
vor dem reißenden Zwielicht,
von Morgengrau bis Dunkel,
von Dunkel bis Morgengrau.
Aus Liebe zur Herrin des Lebens."
Ruhe kehrt wieder ein, als Elias endet. Er entkorkt die kleine Flasche, hält sie in den Himmel, der Sonne entgegen, oder besser dorthin, wo er die Sonne vermutet.
"Im Namen Leylindas,"
Er gießt etwas vom Dornfelder Opferwein auf den Waldboden,
"für die Erde,"
hält die Flasche vor sein Gesicht
"und für das Leben."
und trinkt einen Schluck daraus.
Er verschließt die Flasche wieder, verstaut sie in seiner Korbkiste, setzt sich wieder an seinen Platz und bedankt sich mit einer leichten Geste bei den Anwesenden, fürs Mitbeten, fürs stille Zuhören.