Beiträge von Askir

    Askir schüttet die schwarze Limonade in einen Becher und bringt ihn Ksenija an den Tisch, bevor er hinter den Tresen zurück kehrt und einen Strich auf ihren Deckel verzeichnet.

    Askir schaut dem Mann hinterher. Das ist einer der Momente, wo man eigentlich nicht hinschauen möchte, aber die Faszination der Szenerie den Blick einfach fesselt. Mit einen knappen Kopfschütteln fasst sich der Mann mit dem federgeschmückten Dreispitz wieder, nimmt zwei kleine Becher aus seinem Seesack und eine Flasche mit Sahnecremelikör, versetzt mit Pfefferminzgeschmack. Er füllt die beiden Becher, nimmt sie in die Hand und tritt vor die in die Küche entfleuchenden Emma, der er einen Becher hin hält.


    "Auf die Zukunft, das unentdeckte Land?"

    Als Emma so plötzlich ein Spontanität beweist, die Askir ihr so gar nicht zugetraut hätte, kann er sich ein Grinsen nicht verkneifen. Den Applaus verkneift er sich jedoch. Sie scheint sich in ihre Rolle als Wirtin schnell einzufinden.

    Eierlinge – manchmal möchte man sich einfach ständig mit der flachen Hand auf die Stirn schlagen. Aber Askir hat schon die Erfahrung gemacht, dass man je nach Gesellschaft dazu so oft den Anlass hat, dass dies zu Kopfschmerzen führen kann.

    Mit einem knappen Kopfnicken heißt er Ksenija im Schankraum willkommen. Ein belustigtes Lächeln huscht über seine Lippen, als Karan die Bühne betritt - auch wenn sich Askir fragt, was in seinem Kopf überhaupt schmerzen soll. Doch auf die Worte von Luchs äußert sich der Mann nicht und auch seiner Mimik ist keine Reaktion anzumerken. Stattdessen nimmt er einen Lappen zur Hand und beginnt die Theke abzuputzen.

    Askir zuckt mit den Schultern.


    "Bisher erlebe ich hier nur Leute, die davon reden, dass sie helfen wollen - und dann ihre Sachen packen und weiterziehen."

    Askir, der hinter dem Tresen stehend gerade seinen Krug neu aufgefüllt hat, verzieht bei den Worten der Wölfin kurz den Mund. Diese Überheblichkeit auf Grund ihrer ach so tollen Fähigkeiten - in Verbindung mit ihrer trampeligen Art -, war es, was Askir schon an anderen Wölfen, die er getroffen hat, negativ bemerkt hat.


    Dieser Glaube an die eigene Unfehlbarkeit, die man wie auch jedem ungefragt unter die Nase reibt, erinnert den Mann an seine Jugend in Orkendorf. Da gab es auch immer wieder Gossenjungen, die überzeugt waren sie wären von den Göttern auserwählt und nichts war ihnen lieber als es prahlend in die Welt hinaus zu posaunen, welch' überragende Fähigkeiten sie haben. Meist waren es die ersten, die bald kläglich hinterrücks niedergestochen wurden.


    Wenn sie so toll wären, wie sie von sich behaupten, müsste der Krieg im Osten doch schon längst gewonnen sein und in den Wäldern dürften sich keine Wegelagerer mehr herum treiben. Apropos ...


    Mit einem leichten Lächeln um den Lippen wendet Askir sich der Wölfin zu.


    "Vielleicht könntest Du und Deine Freunde einen Tag einschieben, um die Halunken zu jagen, die uns hier belästigen. Nachdem was ich hörte sind es einfach nur Wegelagerer und für Dich dürfte es doch nicht schwierig sein sie zu finden und auszuschalten, oder? Und den Menschen hier würdest Du einen großen Dienst erweisen."

    Askir holt seinen Humpen vom Tisch und füllt ihn ebenfalls auf, nachdem er Varus sein Gefäß in die Hand gedrückt hat.


    "Soweit man mir gesagt hat konnten die Meisten fliehen. Das ist es auch, was uns Sorgen macht."

    Als sich die Tür öffnet zuckt der Kopf von Askir dorthin, während seine rechte Hand an den Griff seines Säbels wandert. Doch als er Dural erkennt entspannt er sich wieder. Schwungvoll erhebt er sich von seinem Stuhl und geht in Richtung Theke – erfreut ein altbekanntes Gesicht zu sehen.


    “Hilfe ist derzeit immer willkommen.“


    Der vertikal herausgeforderte Mann tritt hinter die Theke und greift zu einem Becher.


    “Doch erst mal ein Bier zum Ankommen?“

    Bei den herausfordernden Worten der Halbelfe zieht Askir eine Braue hoch und sein Lächeln wird zu einem andeutungsweisen Grinsen.


    "Ich vermute solche Leute stehen nicht so auf Eier oder Kohl. Frischfleisch ist ihnen sicher lieber."

    "Ein Mensch oder was auch immer, den man sich für besondere Aufgaben mieten kann. Und weil er dafür einen Sold erhält nennt man sie auch Söldlinge."


    Askir lächelt leicht, hebt zum Gruß seinen Humpen und nimmt dann einen Schluck.

    Als sein Name fällt lächelt er kurz der Fremden zu, auch wenn er die Wölfe an sich bisher nicht in guter Erinnerung hat ob ihres Verhaltens.


    "Aber leider haben wir scheinbar nicht ausreichend Bekannte mit Waffen, oder? Uns bleibt also nichts Anderes übrig, als uns auf Fremde zu verlassen - und meiner Erfahrung nach ist Gold oft ein stärkerer und ausdauerndern Anreiz als Ruhm oder Ehre."

    Askir erhebt sich langsam von dem Stuhl, auf dem er gesessen hat. Die Bücher schlägt er zu, so dass Niemand, auch nicht im zufälligen vorbeigehen, die Zahlen lesen kann. Mit seinem Humpen bewaffnet schlendert der Humpen-Baron zu dem Tisch hinüber. Er setzt sich und greift, sobald er den Krug abgestellt hat, nach einem Stück Brot, das er dick mit Kräuterbutter bestreicht.

    Als die Tür so unvermittelt aufgeht (Verdammt, die Person muss sich aus dem von seinem Sitzplatz aus den Fenstern nicht einsehbaren toten Winkel heraus an das Haus angepirscht haben) greift Askirs rechte Hand direkt an den Griff seines Säbels. Nur langsam gleitet seine Hand wieder vom Griff weg, als die Fremde in ihrem unhöflichen Tonfall, der Askir nicht gefällt, einen Tee ordert.


    Die Fremde weiter aus den Augenwinkeln beobachtend wendet er sich Varus zu. Ein leichtes Lächeln liegt auf seinen Lippen.


    "Ich hatte Dich jetzt eigentlich nicht zu den übermütigen Abenteurern gezählt, die für einige Münzen auf die Jagd gehen wollen ..."


    Askir zieht an seiner Galena, bevor er in eine dafür bereitstehende Schale abascht.


    "Wie dem auch sei: Man soll uns ihre Köpfe bringen, die wir als deutliche Nachricht auf Pfähle aufspießen könnten. Dann hätten wir sicher erst mal unsere Ruhe - und hoffentlich auch wieder mehr gut zahlenden Gäste."

    Askir zündet sich eine zweites Rauchkraut an. Nachdenklich dreht er es zwischen seinen Fingern.


    “Darf eigentlich in Daynon nur die Obrigkeit Kopfgelder aussetzen?“


    Er nimmt einen Zug.


    “Vielleicht gibt es in der Gegend den einen oder anderen übermütigen Abenteurer, der sich ein paar Münzen verdienen möchte, in dem er das Pack tot oder lebendig bei uns abliefert?“


    Der Mann mit dem federgeschmückten Dreispitz atmet tief durch.


    “Aber wie man es dreht und wendet: Der Tod dieser Halunken wird uns eine gute Stange Geld kosten.“