Beiträge von Askir

    Als sich die Tür öffnet und Varus eintritt blickt Askir kurz von den Papieren auf, in die er sich wieder vertieft hatte. Er nimmt seinen Humpen zur Hand und nimmt einen guten Schluck. Als der Mann ihn bemerkt prostet er ihm, seinen Humpen erhebend, kurz zu. Dann gleitet sein Blick aus dem Fenster hinaus, während er, soweit möglich, den an der Theke gesprochenen Worten lauscht. Und immer damit rechnet, dass diese Strauchdiebe sich wieder zeigen. Hoffentlich kommen sie aber erst wieder, wenn die ersten Mietlinge eingetroffen sind …

    Askir hebt eine Braue.


    “Du meinst er schickt dann einige Freunde, die vielleicht einige von dem Pack töten und den Rest dann laufen lassen? Dann lieber feiern gehen anstatt sie zu verfolgen und endgültig nieder zu machen? Und dann am nächsten Tag weiterziehen und darauf vertrauen, dass ein Hilferuf von uns schneller ist als eine Räuberklinge in unseren Eingeweiden?“


    Er nimmt einen weiteren Zug von der Galena.


    “Du meinst also wir sollten die großen Helden um Hilfe anbetteln, um dann in Dankbarkeit und Anbetung zu zerfließen, wenn sie so gnädig sind überhaupt den Weg zu uns anzutreten?“


    Der triefend-schwarze Sarkasmus in Askirs Stimme ist nicht zu überhören.


    “Aber Du hast Recht: Wir müssen uns dieses Packs entledigen, wenn wir wieder Gewinn machen wollen. Wenn es keinen Büttel gibt, der uns schützen kann und scheinbar auch die Wölfe fast alle weg sind, bleibt es an uns hängen die Strasse wieder sicher zu machen.“


    Er nimmt einen Schluck Bier, während er grübelnd die Stirn in Falten legt.


    “Mietlinge jedoch sind teuer, wenn sie nicht nur hier an der Tür stehen, sondern auf Jagd nach Räubern gehen sollen.“


    Sein Blick gleitet zum Fenster hinaus.


    “Vielleicht beobachten sie uns schon und betrachten, wie nach und nach alle Gäste abreisen und uns wehr- und schutzlos zurück lassen.“

    Askir lehnt sich auf seinem Stuhl zurück und wieder seufzt er leise bei den Worten von Emma. Er angelt sich eine Galena aus seiner Tasche, greift zu der auf dem Tisch stehenden Kerze und zündet sich das Rauchkraut an.


    “Al’Anfa verrecke.“


    Genüßlich zieht er, das Rauchverbot im großen, derzeit leeren Schankraum ignorierend, an dem Glimmstengel.


    “Dieser vermaledeite Krieg … solange die Gegend unsicher ist und auch als solche gilt werden wir nicht viele Gäste haben. Von einigen todesmutigen und unerschrockenen Helden einmal abgesehen.“


    Der Begriff „Helden“ trieft, von ihm ausgesprochen, von Zynismus.


    “Ich weiß nicht, was wir dagegen tun könnten. Vielleicht eine Miliz aufstellen, wie Du schon mal überlegt hast. Aber irgendwas müssen wir tun, damit die Taverne in Zukunft wieder für klingende Münzen in unseren Beuteln sorgt.“[/align]

    Askir blickt der Frau mit ihren wiegenden Hüften hinterher, während sie auf dem Weg zur Theke ist. Kurz, aber heftig schließt er die Augen und wendet seinen Kopf wieder dem Tisch und den Büchern zu. Verdammt, Askir – sie ist verlobt. Da lohnt sich die Mühe nicht, denkt er bei sich. Dann versucht er sich wieder auf die Fakten zu konzentrieren.


    Mit einem dankbaren Nicken quittiert er das Auftauchen eines schäumenden Bieres in seinem Gesichtsfeld. Er greift nach dem Humpen und nimmt einen Schluck des kalten Gerstengebräus, bevor er ihn wieder auf dem Tisch abstellt.


    “Was ist, wenn die Briganten nicht nur die Taverne ausgenommen haben, sondern auch den einen oder anderen Händler? Dann würde die Strasse als nicht mehr sicher gelten und die Händler würden sich einen anderen Weg suchen. Übrig bleiben die Wölfe, die aber nicht das große Geld bringen, wie ich mir denke.“

    Mit einem etwas angesäuerten Blick wischt er sorgsam über seinen Hut, bevor er ihn sicherheitshalber wieder aufsetzt. Dann schaut er auf die verstaubten Bücher und die vor ihm liegenden Zahlenkolonnen hinab. Ein leises Seufzen entfleucht seinen Lippen.


    “Ich glaube ich könnte ein Bier gebrauchen.“


    Askir nimmt die Augengläser von seiner Nase und reibt sich die Augen. Nachdem er die Sehhilfe wieder aufgesetzt hat blickt er abermals auf die Zahlen hinab, die von einem seit einigen Monaten empfindlich geringeren Gewinn Auskunft geben. Die Briganten haben der Taverne stark geschadet und über kurz oder lang wäre sie so ausgeblutet. Er legt die Stirn in Falten.


    “Eine Goldgrube ist die Taverne ja nicht gerade. Und erst recht nicht mit den Wegelagerern, die haben den ganzen Gewinn der letzten Monate abgeschöpft. Mit dem, was übrig blieb konnte man gerade die laufenden Kosten decken.“

    Zitat

    Original von Merasin Akh`khara
    @ Alanis... ich habe noch Deinen Hut hier....


    Ist mein Hut, den ich als NSC getragen habe ;) Hatte ihn Nachts einfach nicht mehr finden können ... Danke.

    Askir legt seine Tasche auf einen der leeren Tische und entnimmt ihr einige Pergamente und sein Schreibzeug. Dann beginnt er einen Brief zu verfassen, den er einem reisenden Händler mitgeben wird - in der Hoffnung, dass er bald seinen Weg nach Dargaras finden wird.


    Lieber Fion, lieber Panja,


    seit gestern sind die Humpen-Barone um fast eine halbe Taverne reicher. Sie heißt „Zum Waldkrug“ und liegt im Süden des Königreiches Daynon. Die andere Hälfte gehört Emma, welche die Taverne mit Herberge von ihrer verstorbenen Schwester geerbt hat. Darüber hinaus wird auch noch ihr zukünftiger Gatte Karl hier leben. Was mit Varus ist, der derzeit noch unterwegs ist den Eltern der ebenfalls verstorbenen Schankmaid die traurige Nachricht zu bringen, weiß ich noch nicht.


    Wie Ihr sicher bemerkt habt ist die Todesrate hier etwas höher, als wir es von unseren Tavernen in Dargaras gewohnt sind. Daynon ist leider nicht so friedlich wie das Land hinter den Nebeln. Im Norden und Osten wird Krieg geführt. Auch wenn wir von der Front weit entfernt sind hat das zur Folge, dass alle waffenfähigen Männer voller Freude in die Schlacht ziehen und damit das Hinterland schutzlos lassen. Ein gefundenes Fressen für Wegelagerer, die in den vergangenen Monden auch den Waldkrug heim gesucht haben.


    Ich werde daher versuchen ein paar Mietlinge anzuheuern, aber wenn Ihr hier hin kommt, solltet Ihr Eure Waffen mitbringen und darauf gefasst sein unseren neuen Besitz zu verteidigen. Leider haben es die Reisenden, unter ihnen auch viele Bekannte von uns, versäumt die Wegelagerer zu töten, sondern haben viele von ihnen wohl entkommen lassen.


    Da ich aber noch genug zu tun habe, wie den Ausbau der Scheune mit Emma zu besprechen, bitte ich Euch einfach Eure sieben Sachen zu packen und hier nach Daynon zu kommen. Ich hoffe darauf Euch bald hier begrüßen zu können.


    Möge Phex Euch auf Eurem Weg begleiten. Askir.


    Er falten den Brief und versiegelt ihn, indem er Kerzenwachs nimmt und das Amulett, das Lilium ihm auf dem Sturmfest geschenkt hat und er seitdem um den Hals trägt, hinein drückt. Dann nimmt er ein weiteres Pergament zur Hand und wieder kratzt die Feder über das Papier.


    Mietlinge gesucht!!!


    Die neuen Besitzer der Taverne „Zum Waldkrug“ suchen waffenfähige Männer und Frauen. Es winkt Euch Lohn, eine saubere Unterkunft und gutes, deftiges Essen. Zaudert nicht lange, denn die Plätze sind begrenzt und selten bekommt man ein solches Angebot abseits der Front. Eilt Euch und kommt zur Taverne „Zum Waldkrug“. Wir stellen für Dich schon mal ein Bier kalt.


    Von diesem Aufruf verfasst er mehrere Exemplare, bevor er sich von seinem Stuhl erhebt. Von hinter der Theke nimmt er sich einen Hammer und einen Nagel, bevor er eines dieser Pergament in der Nähe der Eingangstür, direkt im Blickfeld für jeden, der hinein kommt, aufhängt …

    Die Mittagsstunde ist schon längst vorüber, als sich Askir aus dem Bett quält. Er hatte nicht besonders gut geschlafen, denn das doch recht schmale Bett war nicht nur mit einer zweiten Person, sondern auch etlichen Kissen belegt. Mit einem leisen Seufzen des Bedauerns blickt er auf die hinter einem "Wehrwall" aus Kissen noch schlafende Lilium, bevor er sich erhebt. Der kleine Mann streckt seine Glieder, schlüpft in seine Hose und zieht sich ein Hemd über.


    Mit dem Hut auf dem Kopf (denn ohne Hut ist man bekanntlich nackt) tritt er aus dem Zimmer heraus, schlendert über den Flur und betritt den Schankraum. Dieser sieht aus, als wäre eine Horde Orks in einer Stampede quer durch den Raum getrieben worden. Und wieder zurück. Die Anzeichen eines guten Tavernenabend, welcher auch die Kasse hat klingeln lassen. Hoffentlich.


    Mit einem leisen Knarzen schiebt er den Riegel vor der Tür beiseite, öffnet sie und tritt hinaus. Ein leichtes Frösteln überzieht seinen Körper, als er zum Brunnen tritt. Das kalte Wasser in seinem Gesicht weckt langsam auch seine Lebensgeister. Noch während er das Wasser vom Gesicht streift blickt er sich um, als ihm einfällt, dass auch diese Gegend nicht so sicher ist wie das Umfeld seiner Tavernen in Dargaras.


    Aber die Wegelagerer scheinen keine Frühaufsteher zu sein. Es hätte ihn aber auch gewundert, denn solches Pack liebt das leichte Leben. Und mit diesem ist ein frühes Aufstehen nur bedingt kompatibel, wie Askir aus eigener Lebenserfahrung weiß. Wenn, dann wird mit ihnen erst am Abend zu rechnen sein. Bis dahin einige Mietlinge zu finden dürfte nicht möglich sein, so dass er die Hoffnung hat, dass die Reisenden oder zumindest einige von ihnen noch einige Tage bleiben werden.


    In Gedanken versunken geht er zurück in den Schankraum und fragt sich, wie schon nach dem letzten Besuch die Reisenden, welche doch den Wirtsleuten nach eigenem Bekunden helfen wollten, einfach so weiterreisen konnten. Es war doch allen bewusst gewesen, dass die Wegelagerer wieder kommen werden. Auch dieses Mal sollen noch einige geflohen sein – doch der Tod einiger ihrer Kumpanen wird sie nicht unbedingt freundlicher stimmen. Und dass sie zu allem bereit sind haben sie gestern eindrucksvoll, wenn auch nicht besonders intelligent, unter Beweis gestellt.


    Anstatt den Wegelagerern einige Goldstücke zu geben hätte Dural mit seinen Gefährten die finsteren Gesellen lieber töten sollen. Damit hätte er den Wirtsleuten mehr geholfen, denn erst durch die damalige Unterlassung hat es erst zu den weiteren Übergriffen und letztendlich zum Tod der Schankmaid kommen können. Eine Mitverantwortung kann ihnen, nach Askirs Ansicht, nicht abgesprochen werden.


    War es Naivität oder Dummheit? Oder haben sich die ach so hilfsbereiten Reisenden in den Augen der einfachen Wirtsleute einfach als die strahlenden Helden präsentieren wollen, gefallen sich gar in der Rolle? Doch dann sind sie weitergezogen und haben die Leute mit ihren Problemen alleine gelassen. Diese haben dann in einem Brief nach Hilfe rufen müssen, wie Varus dem Humpen-Baron erzählt hat. Doch sie trafen zu spät ein.


    Und jetzt wollen sie auch heute direkt weiterziehen. Ob sie erwarten, dass wir ihnen einen Hilferuf schreiben, nachdem die Wegelagerer uns zusammengeschlagen, Emma geschändet und das Wirtshaus abgebrannt haben, damit sie mit den wehenden Fahnen des Heldentums, geschützt durch das Schild der Hilfsbereitschaft und bewaffnet mit dem Schwert der Gerechtigkeit herangeeilt kommen können? Um uns zu betrauern und darüber zu klagen, wie schlimm die Welt doch ist. Während sie die eigene Verantwortung für das grausige Geschehene nicht sehen oder nicht sehen wollen, weil man ja unter der ach so selbstlosen Hilfsbereitschaft alles getan zu haben glaubt.


    Askir lacht kurz auf, als er sich, hinter der Theke stehend, Quellwasser in einen Becher schüttet. Ja, es ist schon so: Wer sich auf Andere verlässt, der ist verlassen. Jeder ist seines eigenen Glückes Schmied. Er setzt den Becher an die Lippen und setzt ihn dann wieder ab. Mit dem Gedanken an die Molche, Kröten und Unken, die im Quellwasser „Liebe machen“ schüttet er das Wasser in den Ausguss und greift zum Krug mit der schwarzen Brause.


    Er nimmt einen kräftigen Schluck. Langsam verschwindet das Gefühl, dass ihm Jemand den verendeten Hamster, der gestern Abend noch den Hut von Varik zierte, über Nacht in den Rachen gestopft hat. Langsam beginnt Askir damit den Schankraum aufzuräumen …

    Ein Verzeichnis der Grillhütten in der Verbandsgemeinde Brohltal fiindet man als PDF hier.


    Sonst habe ich mal einen Thread mit Locations angefangen, der aber Larporte im ganzen Bundesgebiet umfasst und vielleicht ist auch die eine oder andere Location hinzu gekommen oder verloren gegangen - aber besagten Thread findet man hier. Vielleicht ist ja doch etwas für Dich dabei ...

    Eine Bekannte von mir aus Bremen ist von denen überzeugt und hat Ihre Waffen (und das sind nicht Wenige) nur bei denen gekauft. Da sie das weiterhin macht ist sie wohl auch sehr zufrieden.


    Wobei ich Don bezüglich dieser Vorkassesache zustimmen muss. Normalerweise bekommt man erst die Ware, dann bezahlt man. Aber das ist ein anderes Thema.

    ian : Du hast die DKWDDK-Spieler vergessen, nach denen alle RW-Spieler auch alles Powergamer sind, die sowieso nix schön ausspielen - zumindest wenn man nach Larper.ning geht ;)


    @Luciatus: Ja, diese Magiesachen ärgern mich auch etwas. Aber das Regelwerk wurde entschlackt und auf die heutige Spielweise angepasst, was sie auch gut geschafft haben. Daher finde ich es auf jeden Fall besser als die 2nd Edition, weil sie mehr Verantwortung in Spielerhand legt, und als DNZ, was einfach unheimlich kompliziert und restriktiv ist. Und das ist schon ein Fortschritt.
    Trotzdem gibt es Mängel und da zählen die von Dir genannten Magiesachen auf jeden Fall auch für mich dazu.


    Hmmmm ... ich sollte mal an meiner Rezension weiterschreiben.


    Aber ich möchte noch mal das Tranksystem loben, was ich sehr gut finde. :.

    Was Ian sagt.


    Gutes Rollenspiel ist entscheidend - und das kann man nicht durch Punkte erzwingen.
    Ich kenne einige Leute, die einen A**** voll Punkten haben, aber in schlechtem Kostüm rumlaufen - da hilft es auch Nix, dass sie sich ihren Stand erkaufen konnten, weil sie genug Punkte hatten.

    José : Ich kann mich nicht erinnern, wann ein dorlónischer Ritter das letzte Mal alleine unterwegs gewesen sein soll. Und wenn ich mich an die letzten Reisen erinnere hatte fast jeder Adlige auch Leute dabei, die ihm unterstanden. Da sind meine Erfahrungen auf jeden Fall ganz anders.