Beiträge von Marek al-Azif

    Ein Pakk trat aus dem Zelt und schaute sich Turak und Haku an. Er grüßte Turak mit einem kräftigen Händeschlag und Haku mit einem Nicken. Dann hielt er die Plane vom Eingang hoch und weiste die beiden Besucher an, das Zelt zu betreten. Von drinnen strömte ein würziger Geruch nach draussen.


    Das Zelt war mit Fellen ausgelegt und in der Mitte brannte ein Feuer. Um das Feuer herum lagen Kissen zum Sitzen und an den Zeltstangen hingen Knochen, Schädel, Federn und andere Talismane.
    Der würzige Geruch kam vom Feuer, da die Schamanin Mondträne gerade Kräuter verbrannte.
    Sie hatte eine lange, hellbraune Tunika an, die bunte Verzierungen aufwies und eine braune Lederhose an. Die Unterschenkel und ihre Unterarme waren in Welle eingehüllt. Zudem trug sie ein Wollfsfell über den Schultern, so dass der Kopf des Wolfes auf ihrem Kopf lag. Ihr blondes Haar war zu zwei seitlichen Zöpfen zusammengebunden und mit Federn und Knochen geschmückt.


    Donnerklinge saß neben Mondträne am Feuer und beäugte die beiden Besucher als sie das Zelt betraten. Er war ei kräftiger, großer Mann, der ebenfalls eine braune Tunika und eine Lederhose trug. Er hatte schwarzes langes Haar, dunkle Augen und harte Gesichtszüge. Am auffälligsten war jedoch eine Narbe, die quer über sein linkes Auge verlief, welches komplett weiss war.
    "Ich grüße euch, Turak´Anar Geisterklaue und Haku Goldfell."
    Er stand auf und begrüßte beide mit einem kräftigen Händedruck. Dann setzte er sich wieder und weiste die beiden an, sich ebenfalls ans Feuer zu setzen.

    Als die beiden Schwestern das Zentrum verlassen, kommt ihnen ein kräftiger Mann entgegen. Er trägt nur eine Lederhose und hat einen sehr kräftigen, fast 2,10m großen Körper. Auf den Schultern trägt er Amaya.


    "He ihr da, wisst ihr wo Turak ist?" rief er den beiden entgegen.

    Donnerklinge, der Häuptling eines der Pakk-Klans sah Amaya zusammenbrechen und kam zu ihr gerannt.


    "Was ist los, Mädchen?"
    Doch es schien aussichtslos, von ihr eine Antwort zu bekommen. Sicher wusste Sturmfels, was man hier tun konnte. Er hab das Mädchen auf seine Schulter und rannte zum Zentrum.

    Donnerklinge sah Zera verwundert an, schüttelte aber dann den Kopf.
    "Nein, keine Bedeutung, nur Vergangenheit.
    Ich werden dann heute Abend im Zentrum auftauchen."


    Dann drehte er sich um und machter mit seiner Arbeit weiter.

    Donnerklinge sah Zera erfreut an und lachte.


    "Ha, Sturmfels ist wieder da. Sehr schön, ich habe ohnehin einiges mit ihm zu besprechen. Wann und wo soll dieses Treffen stattfinden?"

    Der Mann vor Zera ließ seine Axt sinken und seine Körperhaltung entspannte sich leicht. Er atmete einmal schwer aus und musterte Zera dann etwas genauer von unten nach oben.


    "Ich bin Donnerklinge. Was kann ich für dich tun?"

    Dort sah sie einen hochgewachsenen, kräftigen Mann. Dieser schwang eine recht große Axt und zerschlug damit einige Holzscheite.
    Als Zera näher kam drehte er sich zu ihr um. Sein Gesicht war Jünger, als Zera vermutet hatte. Kurzes, blondes Haar bedeckte sein Haupt.
    Der Mann trug nur eine braune Lederhose.
    Mit seinem Unterarm wischte er sich den Schweiss von der Stirn.


    "Na, Mädchen, willste mir helfen?"

    Merentpah dachte kurz nach und drehte sich dann zu Zera um. Sie sah nun zum ersten Mal sein Gesicht. Es war alt un ledrig, von der Sonne braun gebrannt, aber dennoch sehr hübsch. Mit seinen gold-braunen Augen sah er sie an.


    "Gut, ich werde mir anhören, was es zu sagen gibt. Wo und wann ist das Treffen?"

    Als Zera ins Zelt trat, umhüllte sie plötzlich eine drückende Wärme, die ihr jedoch nicht unangenehm war. Sie erinnerte die Pakk an ihre Heimat. Erst einige Momente später, bemerkte sie, dass sie nicht mehr auf dem gewohnten, feuchten und kühlen boden stand. Das gesamte Zelt war mit warmen Sand gefüllt und von drinnen hatte man den Eindruck, dass die Sonne stark auf das Zelt schien. Dabei war der Himmel grau und bewölkt.


    Merentpah saß mit dem Rücken zu Zera und blickte auf ein großes Gemälde, welches die aufgehende Sonne über der Wüste zeigte. Sein Haar war lang und mit viel goldemem Schmuck zu einem prunkvollen Zopf zusammen gebunden.
    Er trug eine weisse Robe mit goldenen Borten.
    Wenn man ihn so betrachtete, vermutete man kaum, dass er schon seit vielen Jahrzenten auf der Erde wandelte.


    Ohne sich umzudrehen sprach er zu Zera.
    "Sei mir willkommen. Was führt dich zu mir?"

    Merentpah, der Haäptling des Klans der Sonne saß in seinem Zelt und dachte über diee Zukunft nach. Der hochgewachsene Pakk war sich nicht sicher, ob es für seinen Klan einen Morgen in dieser Siedlung oder gar in diesem Land geben würde. Seit Tagen schon starrte er immer wieder auf das Bild der aufgehenden Himmelsscheibe über dem klaren, reinen Sand der Wüste. Er vermisste seine Heimat, wusste aber, dass es kein Zurück geben würde . . . .

    Marek hörte Haku und Amadahy aufmerksam zu, schwieg jedoch. Als Amadahy dann weg war, sah er Haku eine Weile an. Er nahm einen Beutel vom Gürtel und malte ihr mit einer seltsam warmen Farbe ein unbekanntes Symbol auf die Stirn.


    "Setz dich bitte hier hin."


    Kreisförmig kippte er eine Flüssigkeit auf den Boden und schloss Haku in dieser ein. Nur durch seine Gedanken, entzündete Marek den Kreis. Er trat in die Flammen, ohne dass er zu brennen begann oder sich dabei verletzte. Er fixierte Haku.


    Langsam und sehr leise stimmte er in einen fremden Gesang ein, der de junge Pakk an die Anrufung fremder Wesen aus verschiedenen Geschichten erinnerte. Immer weiter wiederholte er diesen Gesang. Plötzlich erhob sich Marek und er schwebte einige Zentimeter über dem Boden.


    Nun sprach er mit durchdringender und hallender Stimme zu.


    "NORAG HARAD, DIENER DER WELTEN,DER DU HAUST IN DIESEM JUNGEN MÄDCHEN. HÖRE WAS ICH DIR SAGE UND FOLGE MEINEN WORTEN: LASS SIE GEHEN, SIE GEHÖRT DIR NICHT."


    Dann wurde Haku schwarz vor Augen und sie verlor das Bewusstsein.




    Amadahy konnte hören, was Marek trieb und hörte die Geräusche seiner Machenschaften. Nach etwa 15 Minuten trat dann jedoch absolute Stille auf, ungewohnte, bedrückende Stille.
    Haku lag alleine im Feuerkreis, ohne ihr Bewusstsein.
    Marek war verschwunden . . .

    Marek tat einen Schritt zurück und sah zu Amadahy


    "Ihr versteht nicht, wie könnt ihr nur so blind sein? Es geht hier um weit mehr, als nur um das Leben als Pakk. Kein normaler Pakkgeist ist zu dem in der Lage, was Turak und Haku angetan wurde. Und früher oder später wird er außer Kontrolle geraten. Sie werden außer Kontrolle geraten. Und dann ist der Tod das Schicksal vieler Wesen."


    Marek drehte sich nun wieder zu Haku.


    "Du hast recht, es besteht die Gefahr. Doch habe ich viel dazu gelernt und die Wahrscheinlichkeit ist sehr gering. Doch werde ich dich zu nichts zwingen. Ich frage nach deinem freien Willen, ohne jeglichen Einfluss."
    Kurz schwenkte er sein Gesicht zu Amadahy, dann wieder zurück zu Haku.
    "Möchtest du dein Leben zurück oder akzeptierst du das, was dir angetan wurde, Haku?"

    Marek nickte. Haku hatte erkannt, was er vorhatte.


    "Ja, genau das. Einst habe ich dabei versagt und das hat letztendlich dazu geführt dass dich selbes Schicksal ereilt hat,, wie es bei Gorn war."


    Marek legte seine Hand auf Hakus Schulter.


    "Ich weiss, dass du dein Schicksal nicht aktzeptierst und wenn du möchtest, werde ich dich von diesem Übel befreien."

    Marek sah zuerst zu Amadahy.
    "Oh, ihr missversteht, dieser Stein war mir schon nützlich. Aber vielleicht werdet ihr seinen Nutzen noch erkennen."


    Dann wandte sich Marek an Haku und ging einige Schritte auf sie zu, so das er nur einen Schritt von ihr entfernt stand.


    "Das fragst du noch. Du weisst es doch sicher schon. Ich mache mir nichts aus Zufällen. Und doch tauchen sie immer wieder auf. So war es auch, als es mit dir passierte. Und genau deshalb sorge ich mich um dein Befinden. Es hätte nicht passieren dürfen. Wenn ich damals nur besser aufgepasst hätte."


    Marek machte eine Pause und schüttelte dann kurz den Kopf.


    "Nein, wenn Turak damals besser auf dich acht gegeben hätte, wäre das alles nicht passiert. Aber es ist ihm nicht vorzuwerfen, immerhin ist er jung und war damals in diesem Gebiet noch nicht so bewandert wie heute."


    Wieder machte Marek eine kurze Pause, dann fügte er noch hinzu:
    "Wie dem auch sei, hin und wieder gibt es nunmal Zufälle und ich bin hier, um einen davon zu korrigieren."

    Marek blieb stehen und verharrte regungslos. Wieder trug er die hölzerne Maske, die sein Gesicht verbarg. Doch de leeren Augenhöhlen schienen zuerst Amadahy und dann Haku zu mustern.


    "Seltsames Geschenk? Oh, er ist sehr nützlich, ihr werdet noch sehen. Wie geht es dir, Haku?"