Beiträge von Bertl

    Jason streckt den Kopf aus dem Fenster im oberen Stockwerk und ruft herunter:"Komme". Dann eilt er zu Renirja, um sich ein Kupfer für den Boten zu borgen und geht, den Brief in Empfang nehmen.

    Disclaimer: Der folgende Text ist meine persönliche, subjektive Sichtweise. Sie macht keinen Versuch, objektiv zu sein. Der Leser darf mich gerne ob dieser Sichtweise für ein Arschloch halten.


    Ich habe lange darüber nachgedacht, ob ich diesen Text per Mail oder via Forum schicke. Da meine Kernaussagen aber über den Einflussbereich einer/jeder Orga hinausgehen, habe ich mich für die öffentliche Form entschieden. Dass ich damit gegen den Grundsatz verstoße, dass man öffentlich loben und im Zwiegespräch tadeln soll nehme ich bewusst in Kauf, da nur so eine grundlegende Sinneswandel eintreten kann (und da schließe ich mich ausdrücklich selbst ein).


    Ich habe mir lange Gedanken gemacht, wie ich den Reviews meiner Vorredner noch etwas an Informationsgehalt hinzufügen kann. Ich will deshalb eine andere Betrachtungsweise wählen. Ich werde also kurz darlegen, was meine Erwartungshaltungen vor dem Con waren und danach vergleichen, ob diese Erwartungen erfüllt wurden und welche Stimmung das bei mir jeweils erzeugte. Wie im Disclaimer angedeutet ist dies natürlich eine rein subjektive Gefühlsbewertung. Ob die Erwartungen realistisch, übertrieben oder sonst wie verrückt sind bitte ich erstmal außer acht zu lasse, ich versuche einfach realistisch wiederzugeben, was ich mir auf dem Weg zum Con ausmalte....


    Erwartungen vor dem Con (Liste der Vor-Reviewer, etwas gekürzt)
    1. Gelände/Unterbringung:
    Ich hatte mich anfänglich verlesen und ging von Burg Waldmannshausen aus. Unendliche Freude und das erwarten einer herrlichen Location; sofortige Anmeldung...


    Nach Korrektur durch Freunde: Blankes Entsetzen. Erwartung der mir bekannten schlimmsten Location.


    2. Essen (Qualität und ggf. Kosten, Küche, Tavernencrew?)
    Erwartung: Extrem leckeres Essen, kulinarische Meisterleistung. Darüber hinaus Wasser in Flaschen und Kaffee oben im Schankraum.


    3. NSCs
    Einige Festrollen, daneben 25 Springer NSCs, die uns eine ordentliche Bedrohungskulisse durch progressiv heftiger werdende Angriffe und eine Endschlacht liefern. Verwendung der amonlondischen Lieblingsinsekten: Schaben


    4. Kampf allgemein (Gelände, Lichtverhältnisse etc.)
    Verwendung des großen Platzes vor der Herberge unter Nutzung von Flutlicht. Versteckte Hoffnung auf die Verwendung von viel Nebelmaschinen zur Erhöhung der Bedrohung (gleichzeitig Wissen dass einige Spieler darauf allergisch sind und damit eher skeptisch)


    5. Plot ggf. Unterplots (Was hat gefallen, was war unverständlich)
    Klare Bedrohungsplots mit klarem Ende, daneben viele kleine Plots, die ich eh nicht 100% verstehe, weil zu komplex (analog meiner persönlichen Empfindung von Amo 10) oder anders strukturiert als meine Gedanken


    6. Ambiente
    Gutes Ambiente, insbesondere ausgestattete Innenräume, jedoch wie angekündigt keine Taverne (kann ich mit leben)


    7. Preis-Leistungsverhältnis
    Angesichts der Lokation: Naja, aber wenigstens gutes Essen



    Chronologische Darstellung meiner Stimmung im Abgleich mit meinen Erwartungen:


    Freitag abend:
    1. Gelände/Unterbringung:
    Wie erwartet schlecht. Zimmer sind zu klein für Larper, Treppen zu eng und OT-Kram in für die Orga untarnbaren Ausmaßen.
    Persönlich erschreckt über die Hässlichkeit und Sichtbarkeit des Dungeons. Kampfplatz vor der Herberge fast nicht vorhanden aufgrund von in den Platz reinragenden Baugittern.


    2. Essen (Qualität und ggf. Kosten, Küche, Tavernencrew?)
    War nicht mein Fall, kann passieren, kein Wasser in Flaschen und kein Kaffee oben, damit immer nach unten gehen und sich dort durch die Hässlichkeit der Tiere aus dem IT reissen lassen


    3. NSCs
    Obligatorische Anreise-Angriffs-NSCs waren zu wenig, als dass ich von denen viel mitbekam.
    Alchemist reisst die Stimmung heraus, exzellent gespielte Geistesverwirrung. Kann dem Armen aber nicht wirklich helfen, mein Char (und sein Spieler) ist nur begrenzt als Psychiater gebrauchbar


    4. Kampf allgemein (Gelände, Lichtverhältnisse etc.)
    Keinerlei realistische Bedrohung für meinen Charakter feststellbar; enttäuscht ins Bett gegangen, kleine Bedrohung nur durch Cornelius laute Verzauberungswunder feststellbar; umgedreht, weitergeschlafen – neuer Tag, neue Monster


    5. Plot ggf. Unterplots (Was hat gefallen, was war unverständlich)
    Für mich (wie immer) etwas konfuser Einstieg in den Con – Erwartung: Endziel ist der Kampf mit einem Dämon im Keller der Location


    6. Ambiente
    Wenige attraktive Flecke in der eigentlichen Behausung, die Schenke ist nicht attraktiv zum sitzen und daher gammeln alle mehr oder weniger dekorativ an unambientige Biertischen vor der Lokation


    Lichtblick: Alchemistenhütte und einige Spielerlager (insb. Magonier)


    Samstag mittag:
    1. Gelände/Unterbringung:
    Location wird immer unattraktiver, da Burgteam uns ständig im Spiel stört und Autos neben dem Haus belässt.


    2. Essen:
    Mein gemischter Eindruck geht weiter, inzwischen liegt der Schinken völlig ungeschnitten enbloc da. Für die NSCs wird offensichtlich gegrillt – schön für sie; gut dass ich selbst auch was mitgenommen habe..


    3. NSCs:
    Meine OT Begeisterung über die Geister hält sich in Grenzen, weil man scheibchenweise mit Informationen gefüttert wird (z.B. toter Gardist), bzw. offensichtlich das Zauberwort für den nächsten Informationshappen nicht kennt. Tote Tamina verzweifelt gesucht, nur einmal 3 Minuten sprechen können bevor sie wieder verschwand. Geisterquest auf später verschoben und lieber mal mit dem Hund spazieren gegangen.


    4. Kampf
    Nichts zu kämpfen für mich da, Dungeon und Wald für meine Gewichtsklasse wenig attraktiv.
    Aber wenigstens gibt’s Schaben! Die werden sicherlich noch rauskommen und mich angreifen...


    5. Plot
    Plot immer noch unklar, da viele Sachen angeteasert werden; allgemein aber den Eindruck, dass es schon vorrangeht. Bedrohung nicht spürbar.


    Samstag abend:
    2. Essen:
    Essen ist ok, kann aber nicht an meine Erwartungen heranhalten. Etwas untypischer als Juhe-Essen, aber qualitiativ im Ergebnis nicht an bisherige amonlondische Kochkünste heranreichend


    3. NSCs:
    Keine NSCs mehr zu sehen im Lager. Aufbruch in den Wald, um die Geistergeschichte weiterzuverfolgen. Plötzlich tritt der Outilisten Trupp aus dem Wald, um uns abzufangen. Ah, da sind die alle hin..super, das ist ja ein prima Anlauf für eine paar nette Kämpfe. Bin sehr angetan von den einheitlichen Wappenröcken...


    4. Kampf
    Es wird langsam lächerlich. Die 10 Outilisten werden in den Wald zurückgeprügelt aus dem sie kamen. Es wirkt fast so wie bei Asterix und Obelix, wo sich die Dorfbewohner drum streiten, wer denn einen Römer verkloppen darf. Die NSCs tun mir leid.


    Die Rede vom dahinterliegenden Outilistenheer lässt mich aber hoffen. Ich mache mich fertig für eine schicke Endschlacht. Die Motivationskurve geht hoch... um dann langsam aber immer schneller im Bodenlosen zu versinken, als klarwird, dass es gar keine Bedrohung gibt...


    5. Plot
    Plot scheint um 3-4 Uhr nachmittags ausgegangen zu sein. Es stehen nurnoch Aufräumarbeiten an (Leute befreien, Obelisken kaputtmachen etc.). Bedrohung nicht spürbar.


    Fazit:
    1. Gelände/Unterbringung:
    Nie wieder. Punkt. Ich zahle gerne wesentlich mehr, um eine schönere Lokation zu haben


    2. Essen (Qualität und ggf. Kosten, Küche, Tavernencrew?)
    War ok, aber auch hier zahle ich gerne wesentlich mehr, um jemanden zu haben, der der Orga das Catering abnimmt...


    3. NSCs
    Wenn es ein Anzahlproblem NSCs gewesen sein sollte, dann sollten die einzelnen NSCs entsprechend mächtiger gewählt werden, dass überhaupt ein Bedrohungspotential hochkommen kann. So war der angekündigte Abenteuer-Con wenig abenteuerlich.


    Wenn die Orga via Plot und OT-Festlegung einen NSC als Anführer bestimmt, dann sollte der entweder ständig vorhanden sein, oder IT aus dem Spiel genommen werden („leider verstorben“).
    Dieser Zwitterstatus war Quell einiger IT Probleme (dazu mehr unten)


    4. Kampf allgemein (Gelände, Lichtverhältnisse etc.)
    Viel zu wenig für einen Abenteuer-Con. Nicht nur für mich (ok, als faule Nicht-Dungeon-oder-Wald Sau selbst schuld), aber wohl auch für viele andere


    5. Plot ggf. Unterplots (Was hat gefallen, was war unverständlich)
    War ok, nur verstehe ich immer noch nicht, wie die Obelisken gegen göttliche und druidische Macht wirken sollen


    Weitere Bemerkungen:
    a) Ich schätze den Versuch der Orga sehr, ein Machtgleichgewicht zu schaffen und mächtige Chars zugunsten der Integration jüngerer etwas zurechtzustutzen. Aber ich glaube letztendlich scheitert das an den Egoismen jedes Einzelnen (auch hier mich bitte einschließen). Ich denke dem muss eher OT entgegengetreten werden, indem man nurnoch Chars bis XX Contage als Spieler für manche Cons zulässt, und Chars mit mehr Contagen als GSCs einsetzt. IT Grund lässt sich dann leicht finden (Pflichten daheim, Esel unterwegs gestorben etc.). Andere Cons können dann wieder "Full-Power" Cons werden - mit entsprechenden Gegnern.


    b) Das IT Bild, das Amonlonde bei mir (und fürchte auch bei vielen anderen) hinterlassen hat war verheerend. Jetzt kann man das ganze als spielfördernd ansehen, weil es eine Menge Folgeaktionen starten lässt... aber ganz ehrlich: ich fand es peinlich. Ich habe mich geschämt.


    c) Umgang mit Spieler-blockierenden Ereignissen. Ich hatte gehofft, dass Seuchenplots, IT-physikalisches Einsperren von Spielern etc. inzwischen bekanntlich eine schlechte Idee sind (es gibt da ja sogar das Video in Youtube zu). Sie rauben Spielern Spielzeit, ohne dass da irgend ein sinnvolles RP erfolgt. Um mal egoistisch den Vergleich zu ziehen: Nur weil ich einen Spaten als Priester dabei habe, spiele ich nicht 2 Stunden graben aus... Ich will heroische, stereotypische, emotionale Spielszenen und nicht repetitive Handlungen, die ich auch an jedem anderen Wochenende haben kann (graben, krank sein etc.)



    Allgemeine Reflexion:
    Nach den oben dargestellten Punkten klingt jetzt alles so, als hätte es die Orga versaut. Aber ganz ehrlich, vieles davon ist von uns Spielern selbst verursacht. Alles außer Location, Essen und der physikalischen Anwesenheit der NSCs ist letztendlich durchaus in der Kontrolle der Spieler. Und da hat meiner Meinung nach der gutgemeinte Versuch, die alten Strukturen der Amonlonde-Cons aufzureißen und neue Spielszenarien und -abläufe einzuführen die größten Probleme offenbart.


    Viel schönes RP ist am Ego und Geltungsbedürfnis zahlreicher Charaktere und der sie spielenden Personen gescheitert. Es hätte für viele Streitfälle andere Lösungsmöglichkeiten gegeben, die auf Kommunikation, Zurücknehmen eigener Befindlichkeiten und dem Willen zu Kompromissen basieren. Aber ich glaube viele ziehen sich da hinter das Deckmäntelchen der angeblichen Charaktertreue zurück. Nur es meinte mal wer Intelligentes zu mir: Was den Charakter ausmacht, bestimmt doch immer noch nur der Spieler..


    Ich persönlich glaube nicht daran, dass sich erwachsene Menschen noch grundlegend von ihrem Charakter her ändern (zumindest nicht für ein Spiel). Aber ich denke ebenso, dass Menschen dann in der Lage sind etwas zu lernen und sich zu verändern, wenn sie einen Mehrwert daraus gewinnen. Und hier lautet der Mehrwert: mehr Spass. Und das motiviert mich, die folgenden beiden Lektionen für mich aus dem Wochenende zu ziehen:


    1. Kommuniziere klarer im Vorfeld, was du vom Con erwartest und bewerte gemeinsam mit der Orga, ob es Sinn macht das du kommst
    2. Werde stereotypischer in den Handlungen, um anderen Platz für ihr Spiel zu lassen, aber bleib gleichzeitig so kommunikativ, dass dieses Miteinander überhaupt stattfinden kann

    Das ganze wird nach Material und Volumen abgerechnet.
    Edith meint: Es gibt Sandstein, Keramik, Glas, Eisen, Silber und dieses Aluminiumoxid


    Die 4 Symbole haben mich mit Versand ca 45 Euro gekostet.
    Aus Metall wäre ich so mit ca 200 Euro dabei..

    so...shapeway lieferung kam pünktlich..


    dieses mal aus kostenersparnisgründen (und weil ich meinen modellen nicht traute) aluminiumoxid als Material verwendet...sprich die müssen noch angemalt werden. wobei sie so schön wurden, dass ich sie auch gleich in metall hätte nehmen können. ein hoch auf den 3d druck :D


    Grösse jeweils ca 5-6 cm

    yey..


    erste von drei lieferungen, die ich für amo 12 brauche kam schon an..


    neues heiliges buch via onlineprintdienst: Check ! (verschönern kommt dann nach AMO 12 dran ;))


    noch offen:
    neue heilige symbole für rituale via shapeways 3d druck
    nieten und schließe für neuen mantel



    wird nen hektischer tag...