Beiträge von Nape Suta

    Nape Suta nahm die Worte der Kriegerin mit einem zustimmenden Nicken entgegen und legte sich auf sein Ruhelager. *Krieger sind keine Schamanen und umgekehrt.* Mit diesem letzten Gedanken war er sofort eingeschlafen noch bevor Wanagi das Lager verliess....

    Die Dunkelheit umschloss das Lager. Der Schein des Feuers beleuchtete die Gesichter der ruhenden. Es war still bis auf das prasseln und knistern des Feuers und den gelegentlichen Ruf einen Käuzchens. Es war die erste angenehme milde Nacht seit langem.


    Nape Suta stand erschöpft von seinem Platz auf " Imalayaye make ena, imalayaye. Miye Kicican niye." sammlete seine Dinge zusammen und ging zurück zum Feuer.


    Am Feuer wachten Wanagi und Wiyakawe alle anderen schliefen schon.
    Er verstaute sein Räucherwerk und seine Flöte.
    Dann schaute er erst Wanagi in ihre funkelnden blauen Augen hielt ihrem Blick stand und wandte sich nach einer kleinen Ewigkeit zu Wiyakawe und schaute ihr in ihre grünen stolzen Augen.


    Nape Suta begann zu reden und beschrieb den Bären, gegen den sie gekämpft hatte, bis ins Detail. Seine großen kräftigen Pranken die entschlossene Wildheit Wiyakawe s Geist zu brechen und sie zu töten.
    Die ganzen Wunden die ihr beigebracht wurden und in welcher Reihenfolge.
    Er sprach von ihrem Krafttier kaK !i und das man mit Schneebällen nicht viel ausrichten kann. Dabei lächelte er ein wenig. Seine Züge würden wieder ernst.
    "Dein Karfttier ist mächtig. Eine Botschaft habe ich noch für dich Wiyakawe tin mato kte. Mato nagi liegt immer noch dort wo du ihn bezwungen hast, unangetastet. Niye Tibotika Wiyakawe geh nimm seine Trophäen es sind deine.
    Narben erinnern einen immer an die Schmerzen, nicht immer an den gewonnenen Kampf "


    Plötzlich war das Krächzen einer Krähe zu hören ein tiefes, kehliges "koark", "grogg" ganz deutlich und ziemlich nah. So als würde dieser Laut das Gesagte bestatigen wollen.


    Nape Suta nahm sich etwas zu essen und wartete auf eine Reaktion. Er war sehr müde, die Reise ins Land der Geister hatte ihn ziemlich ausgelaugt. Er würde schlafen wie ein Felsen.

    Alles an der Kriegerin hatte sich schlagartig verändert. Nape Suta merkte, dass sich Wiyakawe darüber maßlos ärgerte, hier zu sein ohne die Trophäen aus welchem Grund auch immer diese dort blieben mussten.
    Jedes weitere Wort darüber sparte sich der Schamane, da er auf den gemeinsamen Reisen mitbekommen hatte wie leicht Wiyakawe und auch Wanagi zu reizen waren.


    "Yaye, miye ia maka ena nagi. Ich muss darüber nachdenken"


    Nape Suta packte seine Räucherutensilien aus. Nahm seine Flöte und den Stab. Er setzte sich abseits der Gruppe an einen kleinen Felsen, der in Sichtweite aber ausser Hörweite des Lagers lag.
    Er begann mit einem Ritual, um die Geister von Muttererde zu fragen.


    "Miye ca`ze Nape Suta, miye Kicican niye taKka maka ena. Miye caKte wasaka miye caKte waditaka. Miye ia mato nagi a zuya Wiyakawe. Mato nagi u. Nagi sica napa yo. Nagi waste u, Nagi si`ca napa yo."
    Er fächelte Rauch um sich und über sein Gesicht herum und nahm ein paar tiefe Züge. Er griff nach seiner Flöte und begann eine melancolische Weisezu spielen. Zwischen zeitlich wiederholte er die Worte nagi si`ca napa yo, nagi waste u, Mato nagi u, nagi si`ca napa yo.



    Nur die Töne der Flöte drangen bis ins Lager. Wiyakawe erkannte die Melodie und spürte die Kräfte der Erde, die sie in Aurelien geheilt hatten.
    Doch waren sie nicht mehr als ein Nachhall der Energie dessen was sie damals gespürt hatte.


    Seine Augen schlossen sich und er fiel in Trance. Mit einem Ruck schnellte seine linke Hand in den Boden. Es sah so aus als würde die Hand ein Teil des Untergrund werden wie ein Fisch der in seinem Element ist.
    Nape Suta betrat das Land der Geister......

    Aufmerksam, nach den deutlichen Worten von Wanagi, folgte er der Geschichte mit großem Interesse. Jedes Wort das gesprochen wurde liess das Geschehene deutlicher und anschaulicher werden, als ob man dabei gewesen war. Als Wanagi endete entfuhr Nape Suta ein anerkennendes "YELO, Wiyakawe Mato nagi zuya! " in das alle anderen mit einstimmten.


    "Danke für deine Geduld Wanagi, du bist eine gute Geschichtenerzählerin."
    Er nickte Wanagi zu, reichte ihr einen Krug mit Schnaps, der nach und nach die Runde machte.
    An Wiyakawe gerichtet sprach Nape Suta:
    "Wiyakawe, der Geist des Bären hat dich gesucht. Er hat Dich herausgefordert und du hast ihn besiegt. Die Geister sind mit dir und haben dich bei deinem Kampf gesehen. Das du hier bist ist der Wille der Geister, das ist gut.
    Hast du dir deine verdienten Trophäen genommen? In ihnen wohnt die große Kraft von Mutter Erde, wenn du sie bei Dir hast könnte ich ihre innewohnende Kraft aktivieren. Wenn du es gestattest Bärentöterin"

    Die Tag und Nachtgleiche zeigt den Wendepunkt an. Die Tage werden von nun an länger und wärmer. Es muss an diesem besonderen Tag gelegen haben, das ruhelose Geister an einem Ort in Engonien erschienen. Wenn etwas sirbt nimmt Mutter Erde es wieder in Ihren Schoß so wie neues Leben aus ihrem Schoß entsteht.
    Dank der Hilfe aller konnte diese Sache zu Gunsten und im Willen von Mutter Erde gelöst werden.


    Doch Nape Suta entging nicht die Reaktionen von Wanagi und Wiyakawe auf die Geschichte die Ischtahota aus der Heimat Taron mitbrachte.


    Wanagi wollte nicht reden und Wiyakawe fragte er erst garnicht, doch etwas war geschehen. Die tag und Nachtgleiche ist ein starker Tag der Wendungen.

    Bei der nächsten Rast fragte er nochmal nach den Wunden, die ein Bär Wiyakawe beigebracht hatte. Sie schienen trotz der Kräuter und der Verbände nicht gut zu heilen.
    So wie es aus sah, als er einen kurzen Blick auf die Wunden in Engonien werfen konnte, hatte sie sich in die direkte Nähe des Bären begeben.


    Die Neugier auf die aussergewöhnlich mutige Tat und die Geschichte trieben ihn dazu Wanagi und Wiyakawe danach zu fragen ob sie diese Geschichte nochmal erzählen würden.


    Am nächsten Rastplatz für die Nacht entzündete Istomassa ein Feuer und nach einer kurzen Mahlzeit fragte Nape Suta:


    " Niye Wanagi oeyakeka a Wiyakawe tin mato kte, na!"