Beiträge von Mira

    Mira reagierte nicht auf den Mann. Auch ihr war klar, dass das so nichts ordentliches würde, aber nochmal wollte sie nicht zum Hausbesitzer gehen.


    "Soll ich dir nochmal Wasser holen?", rief sie statt dessen zu Gerion rauf. "Und ich könnte im Schuppen mal nach nem Schrubber schauen, wenn du möchtest."

    Mira schaute nach oben an die Wand. Sie hatte gehofft, dass die Aktion von etwas mehr Erfolg gekrönt wäre. Sie wollte garnicht daran denken, was der Hausbesitzer sagen würde, wenn er das sehen würde. Konnte Gerion die Schrift überhaupt so weit verwischen, dass man den Schriftzug nicht mehr erkennen konnte.


    "Oh Mann!", gab sie etwas genervt von sich, als sie darn dachte, was sie noch vor sich hatten.

    "Ach du bist gemein!" meinte sie scherzhaft schmollend. "Lachst du mich etwa aus?"


    Mira stellte den Eimer neben dem Haus ab und half Gerion den Schnee von der Hauswand weg zuschaffen.

    Mira endeckte in der Nähe des Schuppens einen Stein in der passenden Größe.


    Sie schlug den Stein auf die Eisfläche und hatte Glück. Nach einigen Zeit hatte sie das Eis so weit aufgeschlagen, dass sie den Eimer füllen konnte.


    Mit dem gefüllten Eimer lief sie zurück zu Gerion, der gerade dabei war den Schnee zur Seite zu schaffen.


    "Brauchst du noch Hilfe?"

    Mira nahm den Eimer entgegen und schaute sich nach der Regentonne um.


    "Oh, ich mache alles, wenn du dafür die Leiter hochkletterst", meinte sie sofort, schickte aber sicherheitshalber ein "Naja fast alles." hinterher.


    Sie ging zur Regentonne, die wie vermutet zugefroren war.


    "Hast du irgendwas dabei, mit dem wir schauen könnten, ob unter dem Eis noch Wasser zu finden ist?", fragte sie in Gerions Richtung.

    Mira verzog das Gesicht bei seinen Worten. Allein bei dem Gedanken auf die Leiter zu klettern wurde ihr schwummerig.


    "Willst du da nicht vielleicht hochklettern?", fragte sie ihn hoffnungsvoll.


    Sie folgte ihm hinter das Haus zum Schuppen.

    "Habt dank, ich werde auch garnicht weiter stören."


    Mira nahm den Lappen entgegen, nickte dem Hausbesitzer freundlich zu und lief zurück zu Gerion.


    Das lief doch eigentlich ganz gut, dachte sie.


    Als sie beim wartenden Späher ankam, meinte sie lächelnd:


    "Hier ist der Lappen und hinter dem Haus ist ein Schuppen, dort können wir einen Eimer und eine Leiter finden. Eine Regentonne müsste dort auch rumstehen. Kann aber sein, dass das Wasser gefroren ist."

    Mira warf einen schnellen Blick in die Stube. Sie war ordentlicher als sie erwartet hatte. Als sie die beiden Gardisten erblickte, versuchte sie ihre derzeitige Stimmung zu erkennen.


    "Entschuldigt, dass ich störe."


    Sie richtete ihren Blick wieder auf den Hausbesitzer.


    "Könntet Ihr mir einen Eimer mit Wasser, einen Putzlumpen und eine Leiter leihen?"

    "Bist du dir da sicher?", fragte sie ebenfalls grinsend, "Vielleicht haben sie schon schreiend die Flucht ergriffen. Und wenn sie noch im Haus sind, wer weiß schon in welchem Zustand."

    "Also, dann los. Hoffentlich hat der Kerl alles da."


    Auch Mira rappelte sich auf und klopfte den Schnee von der Kleidung.


    "Wenn ich in 10 Minuten nicht zurück bin, kannst du mich ja mal suchen kommen.", meinte sie scherzhaft an Gerion gewand.

    "Schon gut, ich werde den Kerl fragen gehen.", seufzte Mira.


    "Glaubst du das der ne Leiter hat? Hast du sonst ne Idee, wo wir eine Leiter herbekommen könnten ohne zurücklaufen zu müssen?"


    Mira saß immer noch an der Wand und merkte, wie ihre Beine langsam wieder den Normalzustand annahmen.

    Auf dem Boden angekommen fühlten sich Miras Beine so zittrig an, dass sie sich erstmal an die Hauswand gelehnt hinsetzen musste.


    "Oh man...", murmelte sie quasi zeitgleich mit Gerion und blieb erstmal einfach im Schnee sitzen.

    Mira merkt wie ihre Hand schmierig wird. Vorsichtig schaut sie ihre Hand an und sieht die Farbe darauf.


    "Hey Gerion, es scheint zu funktionieren."


    "Naja jedenfalls ein bisschen.", fügt sie hinzu, als sie die verschmierten Buchstaben an der Wand sieht. "Ich glaube wir brauchen mehr Schnee oder Wasser."


    "Kannst du mir wieder runter herlfen?", fragte sie und schaute dabei nach unten. Mira merkte wir ihr augenblicklich die Knie weich wurden.

    Nesrin grinste breit.


    "Oh vor den rauen Kerlen habe ich keine Angst, mit denen komme ich schon klar."


    "Und ich bin mir sicher, dass die Taverne mit so einem guten zukünftigen Wirt und so einer guten zukünftigen Schankmaid schon laufen wird."


    Sie schaute durch den Raum und anschließend zu Mirav.


    "Also hier ist wirklich noch einiges zu tun. Genug geredet, würde ich sagen, wir sollten loslegen."


    Nesrin stand auf "Und danke!" fügte sie mit dankbarem Blick an Mirav gewand hinzu.

    Nesrin nickte. Sie war erleichter über die Antwort, ließ sich die Erleichterung aber nicht anmerken.


    "Es wird Zeit für einen feste Lebensunterhaltsquelle. Zur Zeit arbeite ich nur als Tagelöhnerin und helfe vor allem am Hafen. Aber gerade jetzt im Winter kann man nicht sicher sein jeden Tag etwas neues zu finden. Darum suche ich jetzt was dauerhaftes. Ich habe ein kleines Zimmer, das will bezahlt werden. Außerdem mag ich Tavernen. Und das ich eh viel Zeit dort verbracht habe, dachte ich, ich könnte auch gleich in einer Arbeiten. Zumal ich ja ganz bestimmt eine super Schankmaid wäre. Und hey in einer Bäckerei, das ist doch ein ziemlich verrückter Gedanke, immerhin kenne ich mich mit Fischen aus. Was soll man denn bei einem Bäcker mit Fischen?"

    "Oh, nur weil ich bis jetzt noch nicht in einer Taverne als Schankmaid gearbeitet habe, heißt das ja noch lange nicht, dass ich nicht Erfahrung im Ausschenken von Getränken haben kann. Ich KANN Leute bedienen und bin mir sicher, dass ich eine gute Schankmaid wäre."


    Nesrin schaut Mirav dabei fest in die Augen.

    "Mirav also. Ich bin Nesrin"


    Da er an der Wahrheit nicht wirklich interessiert zu sein scheint, antwortet sie:


    "Na gut, dann nochmal von vorne. Ich habe schon viele Leute bedient und habe viel Erfahrung im Ausschenken von Getränken."


    Sie schaut Mirav gespannt an.


    "Oh außerdem kann ich sehr gut mit Geld umgehen", fügt sie noch hinzu, in der Hoffnung sich für Mirav etwas interessanter zu machen.