Beiträge von Mira

    -----> Wachgebäude der Oberstadt


    Mira zieht den Mantel fester um sich und fröstelt. Warum musste es ausgerechnet jetzt regnen. Sie nähert sich dem Tor und versucht den Gardisten im Unterstand zu erkennen. Sie ist in diesem Moment heil froh Heiler zu sein und deshalb keine Wache halten zu müssen.

    Als Mira wieder aufwacht, fühlt sie sich kaum ausgeruht. Sie hat unruhig geschlafen. Wirre Träume spukten ihr durch den Kopf, die von den Erzählungen der negativen Erfahrungen ihrer Eltern genährt waren.


    Nachdem sie wieder einigermaßen zu sich gekommen ist, macht sie sich auf die Suche nach Dorian um endlich mit ihm über alles reden zu können. Da Dorian im Wachgebäude nicht anzutreffen ist, verlässt Mira das Gebäude und macht sich auf in Richtung Nordtor. Vielleicht hatte Dorian dort ja Wache.



    -----> Nordtor

    Kurz nachdem Mira in ihrer Unterkunft angekommen ist, lässt sie sich erschöpft auf ihre Pritsche fallen. Erst jetzt merkt sie, wie anstrengend ihr Tag gewesen ist. Doch obwohl sie völlig fertig ist, dauert es sehr lange, bis sie endlich etwas Schlaf findet. Zu viele Gedanken gehen ihr durch den Kopf. Das Gespräch mit Gerion lässt sie einfach nicht los.

    -----> Dorfplatz


    "Ja, heute habe ich nichts mehr zu tun. Ich werde mich jetzt erstmal eine Runde hinlegen. War ein anstrengender Arbeitstag."


    "Ich wünsche dir auch noch nen ruhigen Tag."


    "Und natürlich viel Spaß im Badehaus", fügte sie breit grinsend hinzu.

    "Hetztiraden?", fragte sie stirnrunzelnd "Ich hatte gehofft, dass man in Renascan toleranter ist."


    Mira beschloss Dorian, sobald sie ihn mal wieder traf, auf dieses Thema anzusprechen. Auch wegen dem von Gerion erwähnten Aufruhr.


    Zu Gerion meinte sie weiter:


    "Aber lass uns heute nicht über solche Dinge sprechen. Sowas lässt sich schwer mal zwischendurch beim gehen bereden. Aber vielleicht können wir darüber ja mal in Ruhe sprechen, wenn du Lust hast? Also ich meine darüber, wie wir zu den Provinzen stehen."


    Dabei schaute sie ihn direkt an, um seine Reaktion auf die Frage mitzubekommen.

    Wenn Mira ehrlich war interessierte sie es wirklich, wie lange Gerion noch in der Stadt war, aber sie meinte nur schulterzuckend:


    "Ich wollte nur das Thema wechseln, immerhin schienst du nicht über die Zettel reden zu wollen."


    "War dir das zu plötzlich?"

    Mira bemerkte Gerions Unbehagen und entschied sich dazu das Thema zu wechseln.


    "Weißst du schon, wo du in der nächsten Zeit hin musst, oder hast du, solange nichts dazwischen kommt, erstmal etwas Zeit hier in der Stadt?",


    fragte sie ihn deshalb freundlich, ohne auf seine Frage einzugehen.

    "Klar gerne.", antwortete sie und lief langsam los.


    Mira freute sich darüber, sich noch ein bisschen mit Gerion unterhalten zu können.
    Da Mira Gerions Reaktion auf den Zettel immernoch beschäftigte, beschloss sie Gerion nocheinmal darauf anzusprechen.


    "Kannst du mir erzählen, was es mit diesem Zettel auf sich hat? Wie kommst du darauf, dass dort Mist drauf stehen könnte?"

    Mira schaute irritiert zu Gerion, als dieser einen Zettel vom Boden aufhob. Noch verwirrter war sie, als Gerion den Zettel ohne ihn sich genauer anzuschauen einsteckte.


    "Was ist los? Alles in Ordnung?", fragte sie ihn.


    "Ich muss übrigens zurück zum Wachgebäude in der Oberstadt.", fügte sie hinzu.

    Mira schmunzelte in sich hinein.


    "Es ist schon immer wieder interessant, mit was für Problemchen manche Leute zu uns kommen. Da hat man die härtesten Kerle vor sich stehen, bei denen eine Platzwunde, im Vergleich zu ihren Wehwehchen, eindeutig eine schwere Verwundung wäre."


    Dann schaute Mira Gerion an und schlug ihm vor:


    "Aber du kannst doch auch nach deinen Einsätzen noch zu den Heilern kommen."


    Nach einer kurzen Pause fügte sie augenzwinkernd hinzu:


    "Immerhin muss ja überprüft werden, ob die Wunde auch ordentlich heit. Und das können Heiler natürlich am besten."

    "Stimmt, im Hospital helfen wir eigentlich nicht. Aber das würden wir auch überhaupt nicht schaffen. Du weißt doch selber wie viele Leute bei der Garde sind. Da kommt am Tag genug zusammen, auch wenn wir nicht mit auf Außenmission sind. Wir kümmern uns ja nicht nur um schwer Verwundete. Wir sind ja für alle größeren und kleineren Wehwechen zuständig."


    Mira lief neben Gerion her, bemüht mit dem schnellen Späher Schritt zu halten.


    "Und wie kommt es, dass du im Wachgebäude der Unterstadt warst? Hattest du einen Auftrag zu erledigen?"

    Mira zuckte zusammen. Sie hatte so konzentriert über den Platz geschaut, dass sie Gerion garnicht bemerkt hatte. Sie musste lächeln, als sie an ihre Begegnung im Zaunkönig dachte.


    "Hallo. Nein jetzt nicht mehr, der Arbeitstag war schon lang genug. Und selbst?"