Beiträge von Mira

    Mira schaut ihn an. Bestürtzt, verletzt.


    "Du weißt doch wie das ist. In solchen Situationen ist man froh, wenn es Leute gibt, auf die man sich verlassen kann. Finlay ist ein netter Kerl. Und Weltenwacht war schrecklich. Es war wichtig zusammen zu halten. Ich habe mit ihm nur in Ruhe geredet. Ich hatte von ihm seit Weltenwacht nichts mehr gehört. Ich wollte wissen, wie es ihm ergangen ist. Er ist mir dankbar, dass ich ihm in Weltenwacht geholfen habe, genauso wie ich den Ay'Neil dankbar bin, dass sie uns geholfen haben. Er ist ein guter Mensch. Aber deshalb steckt da doch nicht mehr dahinter. Wir haben geredet. Mehr war da nicht!"

    Ein jäher Blitz reißt sie aus der Dunkelheit, als ein Bolzen ihre Schulter trifft. Ein zweiter, als ein weiterer Bolzen sie knapp unter der Schläfe streift und einen blutigen Riss hinterlässt. Ihr Geist kämpft sich an die Obergfläche des Bewusstseins, hin zu dem dröhnenden Schmerz. Was war da nur los? Sie kämpft und ist sich sicher es gleich geschafft zu haben, als erneut diese wattige Dunkelheit sie umgiebt. Für einen Moment ist sie versucht der Dunkelheit zu wiederstehen. Dann lässt sie sich erneut fallen, weg von dem Schmerz, hin in die weiche Dunkelheit.

    Nesrin hatte derweil einen Krug Met an Gadrims Tisch gebracht.


    "Du bist heute aber gut gelaunt!", stellt sie lachend fest, als sie ihm seinen Krug auf den Tisch stellt.


    Dann setzt sie sich mit überschlagenen Beinen auf eine Tischecke neben Gadrim.


    Ihr Blick huscht von Tarant und dem leeren Teller, hin zu Mirav, worauf hin sie breit grinsen muss, als sie Augenkontakt zu Mirav hat.


    "Sag mal kennst du den Garisten da drüben?", raunt sie Gadrim zu, während ihr Blick immernoch zwischen Mirav, Tarant und dem Teller hin und her wandert.

    Nesrin wechselt ein paar Worte mit Mirav und nimmt dann einen Teller voller Essen entgegen.


    Gerade als Gadrim die Flunder betritt, kommt Nesrin mit dem vollen Teller aus dem Hinterraum. Sie winkt Gadrim strahlend zu um anschließend mit wenig freundlichem Gesicht zu Tarants Tisch zu gehen. Sie schiebt ihm den Teller ohne ein Wort hin und dreht sich um um zu Gadrim zu gehen.


    "Met, wie immer?", begrüßt sie ihn

    "Wenn es genießbar ist?", wiederholt Nesrin mit hochgezogenen Augenbrauen und vorwurfsvoller Stimme.


    "Ich gehe mal schauen was mit dem Essen ist und probiere es. Der stattliche Herr soll ja kein schlechtes Essen bekommen.", damit dreht sie sich um und geht ohne Tarant noch eines Blickes zu würdigen in den angrenzenden Raum.

    Mira runzelt die Stirn.


    "Also es ist nichts vorgefallen auf dem Fest? Aber du magst ihn irgendwie nicht. Und wenn wir zusammen in deiner Nähe sind wirst du rasend?"


    Langsam zählte sie das Gehörte auf. Plötzlich kommt die Erkenntnis. Bestürzt schaut sie Gerion an:


    "Du denkst doch nicht, dass Finlay und ich... also auf dem Fest... dass da irgendwas war?"

    Mira schaute Gerion irritiert an.


    "Bestimmt musst du ihn nur besser kennen lernen. Er ist wirklich ein netter Mensch."


    Was meinte er nur damit, dass er rasend wurde, wenn sie zusammen in seiner Nähe waren.


    "Ist denn auf dem Fest der Akestera irgendetwas passier? War er da nicht freundlich zu dir?"

    Als Skima sieht, dass die Statue von Nuri ablässt, gibt sie ihrem Körper nach und sackt zusammen. Mit geschlossenen Augen sitzt sie auf dem Boden, atmet konzentriert und versucht das seltsame Gefühl wieder los zu werden.

    Sie schnappt seine Hand, beschleunigt ihren Schritt und zieht ihn so mit durch das Tor, raus aus der Stadt und erstmal der Mauer folgend.


    "Und jetzt erzähl mir was los ist!", ihre Stimme klingt liebevoll, aber auch bestimmt.


    "Was ist auf dem Fest der Akestera passiert, warum hast du das Gebäude so schlagartig verlassen, als Finlay kam?"

    Nesrin zuckt mit den Schultern.


    "Mal ist es voll, mal leer, das kann man nie so ganau sagen. Außerdem ist es ja auch noch früh. Meistens ist später am Abend mehr los."


    Als alle Becher auf dem Tablett verstaut sind, macht sie sich auf den Weg zum Tresen.


    "Noch einen Wein, für den stattlichen Herrn!", flötet sie dabei.

    Nesrin wuselt auf Tarants Zeichen zurück zum Tisch. Ein bisschen wundert sie sich, dass der Kerl alle Becher ausgetrunken hat, nachdem er sein Gesicht bei dem Kokoslores so verzogen hatte.


    "Kann ich Euch noch was bringen?"


    Beim Abräumen der Becher, geht sie um Tarant herum, nicht ohne ihm dabei mit der Hand über den Rücken zu streichen. Es roch hier verdächtig nach Tortuga-Libre. Als sie sich nach vorne über Tarants Schulter beugt, entdeckt sie den nassen Fleck. Sie runzelt Kurz die Stirn, lässt sich aber nichts weiter anmerken und räumt weiter lächelnd den Tisch ab.

    In dem Moment hörte auch Mira die Schreie! Ihr Kopf ruckte in die Richtung aus der das Gebrüll kam. Klang nach Lamask. Sie wurde ein bisschen bleicher und leichtes Entsetzen trat auf ihr Gesicht, als ihr ein Schauer über den Rücken lief. War Finlay etwa immernoch dort? Alleine bei Lamask? Sie schüttelte den Gedanken ab. Finlay würde sich sicher wehren können. Hoffte sie...


    Dann schaute sie Gerion wieder an fragen, hilflos, vielleicht ein wenig verzweifelt.

    Nesrin lässt den Blick zwischen Tarant, dem Weinbecher und dem Tortuga Libre wandern. Sie runzelt ein wenig die Stirn, als er erneut zum Weinbecher greift. Milde lächelnd, schüttelt sie ein wenig mittleidig den Kopf.


    Dann streicht sie Tarant nochmal über den Arm und geht grüber zu Hennes und Dorn.

    Sie entscheidet sich für oben, immerhin hatte der Pfeil am Anfang auf diese Einsatzmöglichkeit gezeigt.


    Die Maschiene verschwimmt kurz vor ihren Augen. Sie kneift sie einmal zusammen, atmet tief ein und legt das Zahnrad auf die obere Befestigungsmöglichkeit.

    Mit einem einzigen Schluck hat Nesrin den Becher geleert. Als sie Tarants Gesicht sieht beginnt sie zu lachen. Irgendwie putzig, denkt sie.


    "Rum und Kokos. Lecker oder? Habt Ihr Euch etwa verschluckt?", fragt sie mit mitfühlender Stimme, zwinkert ihm dabei aber zu.