Beiträge von Tarant

    Tarant betrat das Haus und schloss hinter sich die Tür. Dann schaute er sich um. Die Regale waren noch immer abgedeckt.
    Er nimmt Bogen und Köcher ab und stellt beides Griffbereit neben die Tür. Dann erst tritt er etwas weiter in den Raum.


    Die Katze huscht derweil Richtung Kamin und untersucht die Steine auf ein warmes Plätzchen.

    "Ich bin mir sicher es gibt hier Menschen die sich darauf freuen."
    Als sein Blick wieder auf die Katze fällt, kommt Tarant plötzlich eine Idee.
    "Sag mal, wenn du Abwechslung brauchst... kannst du Katzen heilen? Sie hinkt."
    Er glaubte nicht wirklich daran das Alanis das kann, aber er hätte auch so manches mal nicht geglaubt das Heiler wie Alanis ihn oder andere Gardisten durch bringen.

    Tarant grinste, die Note in der Stimme war ihm zwar nicht entgangen, aber er hat beschlossen sie zu übergehen.
    "Tja, eines kann ich dir Garantieren."
    er machte eine Pause in der das Gesicht zwar freundlich blieb, aber auch ein gewisser trauriger ernst zu erkennen ist.
    "Er wird steinig sein."
    Es war keine Drohung oder sonst etwas in der Stimme. Es klingt wie es gemeint ist, ein Rat von jemandem der schon viel gesehen hat an jemanden der noch viel mehr sehen wird.
    Tarant weis, dass jeder seinen Weg gehen muss und man nicht immer die Wege der anderen verstehen kann.
    "Vielleicht treffen wir uns ja auf diesem Weg mal wieder, dann gehen wir ihn ein Stück gemeinsam."

    "So hat jeder seine Gaben und Bürden zu tragen. Ich gehe davon aus das meine mich irgendwann umbringt."
    Er sagte das ohne Schmerz oder Furcht in der Stimme. Einfach jemand der akzeptiert hat, dass irgendwann das unausweichliche kommen wird.


    "Was ist mit dir? Was erwartest du vom Leben?"

    mit einem breiten grinsen antwortet er:
    "Es ist meine Aufgabe sowas zu wissen." Nur um dann voller Ernst schnell hinter her zu antworten:
    "Ich war einmal dabei, oder habe es ausgelöst, weis nicht genau. Jedenfalls hatte sie danach kaum eine Wahl als mir zu erzählen was passiert ist."
    Er erinnnerte sich noch an dieses Gespräch, es war in mehrfacher Hinsicht lehrreich gewesen.

    "Sagen wir einfach, sie scheint hin und wieder weiter über den Tellerrand schauen zu können, als andere. Wobei mir schien, das es nicht sehr angenehm für sie ist."
    Tarant hatte die Vorsicht in ihrer Stimme gehört, wollte aber deutlich machen das er recht viel von dem weis was in der Siedlung vorgeht. Auch wenn er gern noch erheblich mehr wissen würde.
    Er konnte sich noch recht gut an die Situation erinnern, als Ashaba zusammen gesunken ist und er dachte es wäre ein Anschlag.

    "Das hat mit Einigeln nicht viel zu tun. Die Welt ist groß und voller Gefahren. Wenn du in Daynon gestorben wärst, hätten wir es vermutlich ebenfalls lange nicht erfahren." nach einer kurzen Überlegung setzt er hinzu "Keiner, außer einer vielleicht."
    Tarant bekommt einen nachdenklich Ausdruck, er denkt an die vielen Schlachten der letzten Jahre zurück. Wie oft sind Leute gestorben ohne das es jemand bemerkt hat? Einsam im Wald, ein Pfeil im Rücken oder ein Orkmesser im Bauch?
    In dieser Welt stirbt man meistens allein.

    Nach kurzem Überlegen kommt Tarant zu dem Schluss das es derzeit keinen Grund gibt warum er tiefer in die Privatssphäre von Alanis vordringen sollte. Sphäre? Ist eine Privatssphäre eigentlich magisch?
    Daher zuckt er nur kurz die Schultern
    "Du hast vor der letzten Reise deine Dinge geregelt gehabt, ich bin sicher du wirst es auch diesmal tun."

    "Ja, und den Serganten informiert das einer für ihn vor der Kiste steht."
    Das er keinen der Briefe gelesen hat, war für ihn nicht erwähnenswert. Die Briefe werden vermutlich noch auf dem Tisch gewesen sein. In diesem Fall dürften Alanis die ungebrochenen Siegel augefallen sein.
    Das Alanis glauben könnte, er hätte sich verliebt, war ebenfalls ausgeschlossen, sie war schließlich mit Damorg zusammen, oder?
    Tarants Gesicht nahm für einen Moment den Ausdruck eines Menschen an, dem etwas eingefallen ist, der aber nicht weis was er mit diesem Einfall machen soll.
    "Was halten andere davon, dass du uns für längere Zeit verlässt?"
    Er vermied es bewusst Namen zu nennen, da er nicht wußte wer heute schon mit ihr gesprochen hat. Der Sergant, mit Sicherheit. Damorg, sie war im Tempel.

    Nun musste Tarant dann doch lachen.
    "Ich habe dein Haus in einer geraden Linie von Tür zu Tisch betreten und verlassen um, wie versprochen, die Verbände zurück zu bringen. Das hat mir gereicht um viel zu erfahren." er grinst sie weiter an "Der Weg durch den Wald ist der kürzeste, vom Nordtor hierher. Das ich Dich auf dem Weg treffe, war Zufall, wenn du denn an solchen glaubst. Und das beschützen.... liegt wohl in meiner Natur."
    Nach einem moment wiegt er belustigt den Kopf von einer auf die andere Seite.
    "Wenn du möchtest darfst du aber gern an einen anderen Grund glauben, wenn dir das besser gefällt."
    In Gedanken setzt er noch hinzu "Außerdem bin ich immer ehrlich, ehrlich besorgt, ehrlich gemein, ehrlich verwirrt oder ehrlich ..."

    Mit einem Kopfnicken deutet Tarant auf die hinter dem Rücken verschränkten Arme. "Denk an die Katze."
    In dem Moment suchen seine Augen bereits nach dem Tier, er sieht es ein gutes Stück weiter vorn am Weg sitzen. Die Haltung des Tieres scheint sagen zu wollen "Wo bleiben denn meine beiden Diener schon wieder?"
    Mit einem lächeln wendet Tarant sich wieder Alanis zu.
    "Der Grund? Du hattest den Mut zu fragen, oder was meinst du?"

    Tarant entspannt sich ein wenig.
    "Da wir gerade so ehrlich miteinander sind, will ich es auch bleiben. Es hat mich vorher noch niemand gefragt und Ungewöhnlichkeiten machen mich grundsätzlich Misstrauisch. Nimm es nicht persönlich."
    Tarant setzt sich wieder in Bewegung und schließt zu ihr auf.
    "Fühl dich geehrt, ich schätze du hast bisher mehr über mich erfahren als alle anderen, Ordensgeschwister mal ausgenommen."
    Tarant fragt sich innerlich, warum er heute so offen ist und ob ihm das Schaden kann, kommt aber zu keinem Ergebnis. Also wird er abwarten und von Fall zu Fall entscheiden.

    Tarant ging schweigend neben Alanis her und bemerkte diesmal nicht das ihr das Gesicht entglitt. Zu sehr verunsicherte ihn das Interesse an seiner Person. Allerdings nicht genug um es nicht zu verbergen.
    "Ja, im Osten. Ein Privileg... ja manchmal. Wenn man nicht in den Orden hinein geboren wird."
    Als Alanis die Frage nach dem Alter stellt, bleibt er stehen und legt den Kopf auf die Seite um Alanis an zu schauen.
    Mit vorsichtiger Stimme: "28, wiso?"

    "Lorenien, Beneventum um genau zu sein."
    Er überlegt kurz dann "Es ging uns nicht schlecht im Orden, ich denke besser als vielen anderen. Du darfst nicht vergessen, als meine Ausbildung anfing, kämpften wir noch im Bruderkrieg und die Jahre danach waren für die meisten auch nicht leichter."

    Tarant lächelt, das war direkt. Aber er mochte es lieber so, als umständlich. "Nur wer beides kann, kann effektiv sein. Aber meine Begabung besteht darin, das ich Gefahren häufig ein wenig eher ... spüre ... als andere." ganz leise und mehr zu sich selbst, vermutlich nicht mal absichtlich laut ausgesprochen [SIZE=6]"Außerdem würde mich niemand vermissen."[/SIZE]
    Nach einem kleinen Moment
    "Was das Bogenschießen angeht, manche haben halt mehr Talente, dafür fehlen dann an anderer Stelle welche."

    "Paladine." korrigiert er sie "Adel kann man nicht erlernen."
    Er fühlt sich auch sonst in keiner Weise beleidigt.
    "Am Ende wird jeder nach seinen Fähigkeiten und Interessen eingesetzt. Was bringt es jemanden als Krieger ins Feld zu schicken, wenn er eine größere Gefahr für seine Kameraden als für den Feind ist?"

    Es ist schwer der Stimme eine Regung zu entnehmen.
    "Es ist ein Ritterorden des Teldron, wir haben bisher Diplomaten, Künstler, Gelehrte und viele Krieger hervor gebracht. Ich schätze das macht uns zu einem weltlichen Orden."

    Seit wir Magonien verlassen haben." Er war sich nicht ganz sicher, ob es mittlerweile 3, 4 oder sogar 5 Jahre waren. "Darauf wurde ich im Orden vorbereitet, es ist mein einziger Lebenszweck." In Gedanken setzte er noch hinzu, na ja, und vielleicht noch den Serganten hin und wieder in Verzweiflung stürzen.
    Gerade beim letzten Satz, klingt Tarant ein wenig wie jemand, der schon lange seinen Frieden mit sich und der Welt gemacht hat.