Beiträge von Tarant

    Bei dieser Vorstellung sträubten sich die Nackenhaare von Tarant. Sein Körper ging wieder in Alarmbereitschaft, auch wenn es eigentlich nichts gab gegen dies geholfen hätte.
    Er hatte genug Leid und Tod auf den Schlachtfeldern gesehen um sich sehr gut vorstellen zu können wie es ist, jemanden sterben zu sehen, aber es selber fühlen? Ja, er hatte selber schon zweimal an der Schwelle gestanden, an das erste mal konnte er sich nicht mehr erinnern. Er hatte damals versucht Narvi oder Nuri zu schützen...
    Das zweite mal war auf diesem Fest der Drachen, ein Pfeil, schnell und fast schmerzlos. Er hatte direkt auf dem Herzen gesessen es aber nicht ganz erreicht, trotzdem hatte es mehrere Schläge ausgesetzt. Wieder etwas das er niemandem erzählt hatte.
    Bevor sich die Pause zu lange zieht und er in seine Erinnerungen abrutscht, strafft sich Tarant wieder ein wenig und schaut Ashaba in die Augen.
    "Nicht sehr angenehm, wie ich vermute. Ich nehme an, du bist von seinem Tod ausgegangen." sein Blick steifte Damorg. "Weißt du was wirklich passiert ist?"
    Und dann, ganz unwillkommen, kam die Erinnerung an das Fest der Drachen im letzten Jahr. Dort hatte er die Schwelle übertreten, war den letzten Schritt gegangen. Auch wenn er sich nicht mehr direkt daran erinnern kann und den inneren Schmerz mit Leichtmut und Stolz überspielt hatte. Er hatte geprahlt mit seiner Leistung, nur um nicht über die Folgen nach denken zu müssen.
    Nein, die Drachenlande waren wirklich kein schöner Ort. Er würde sich nicht zur nächsten Expedition dorthin melden, nicht solange Chiara nicht dort ist.

    Den Scherz quittierte er nur mit einer gehobenen Augenbraue. Wenn er am Brunnen ist, dann um Informationen zu erhalten, nicht um irgendwas zu erzählen.
    "Ich erinnere mich, auch wenn ich nicht direkt beteiligt war. Ich hatte zu der Zeit ... äh ... andere Sorgen. Insgesamt habe ich wenig von dem ganzen mitbekommen, er war wieder aufgetaucht bevor ich mich damit eingehend beschäftigen konnte."
    Damals war ein vermisster Gardist nicht so wichtig für ihn, heute wäre das zwar immer noch der Fall, aber er würde zumindest alles tun um heraus zu finden wiso der Gardist verschwunden ist und wie es dazu kam.
    "Was meinst du mit: Du hast ihn fallen gesehen?"

    "Ich glaube nicht, das ich für Geschwätzigkeit bekannt bin, oder?" fragte er etwas säuerlich, auch wenn die Frage durchaus berechtigt ist, das sie schließlich klar macht das unter keinen Umständen jemand davon erfahren soll.
    Sofort versöhnlich nachsetzend:
    "Niemand wird davon von mir erfahren!"

    "Daynon...." Tarant denkt kurz darüber nach was er alles über dieses Land weiß.
    Viele Dämonen und ekliges Gesocks, strenge Militärische Regeln und sowieso geht alles den Bach runter.
    Dahin hat sich Alanis aufgemacht?
    Sie wirkte eigentlich nicht als hätte sie Todessehnsucht. Gerade als er diesen Gedanken aussprechen wollte, viel ihm ein das es vielleicht keine gute Idee sein könnte dies in Gegenwart des Priesters zu tun.
    "Dann werde ich ihr die Verbände nachher ins Haus legen."
    Eine Weile betrachtet er Damorg, welcher abwesend wirkt. Dann schaut er wieder zum Serganten.
    "Besteht die Möglichkeit das du mir erzählst was ich da gerade miterlebt habe?"

    "Ich mag Katzen." und Gedanken setzt er noch hinzu: Sie sind wie Menschen, man kann ihnen nie ganz vertrauen, eben lassen sie sich noch streicheln, plötzlich kratzen sie dich."
    Da alle schweigend da sitzen, nutzt Tarant die Gelegenheit in Erfahrung zu bringen wo Alanis ist, schließlich soll sie ihre Verbände zurück bekommen.
    "Damorg?" "Weißt du wo Alanis ist?" "Ich hab noch Verbände von ihr." Damit deutet er auf die Tasche über seiner Schulter.

    ein genurrtes "Hmm.." war alles was er dazu sagen konnte.
    Erstmal würde er ihr einen moment Zeit lassen bevor er weiter fragt. Mal schauen was von allein kommt.
    Derweil versucht er sich einen Überblick zu verschaffen, ein blasser Priester, ein angeschlagener Sergant, 2 Flaschen mit Alkohol und ein Feuer mit zwei Bänken. Ideal für einen gemütlichen Abend, dachte er sarkastisch.


    Also steht er auf, nimmt sich den Eimer und den Becher und setzt sich auf die Bank.

    Tarant zuckt mit den Schultern. "Eine Gabe also, ich dachte immer das wären nur Märchen wenn davon geflüstert wird.."
    Tarant schaut sich um, sieht Damorg der jetzt doch etwas blasser wirkt als sonst. Wenn man ihn nicht wegschickt, würde er heute hier bleiben, einfach um sicher zu sein das es nicht doch Gift war.
    "Wenn es euch nicht stört, leiste ich euch dabei Gesellschaft." Mit einem Nicken zum Wassereimer setzt er noch hinzu. "Allerdings bleib ich bei den klareren Sachen."

    Etwas leiser:
    "Lang genug um bereits zu glauben ich müsste dem Prokurator melden, dass der Sergant vergiftet wurde."
    Nach einem aufmunternem lächeln:
    "Bin gerade erst angekommen, aber als ich "Hallo" sagen wollte, bist du umgefallen."
    Er füllt den Becher nach und reicht ihn dem Serganten.
    "Also, muss ich dem Prokurator was melden, oder gibt es eine andere Erklärung?"

    "Gute Idee, vorher sollte sie aber versuchen einen Schluck zu trinken."
    Mit diesen Worten hält Tarant den gefüllten Becher vorsichtig an die Lippen des Serganten und gibt jede notwendige Hilfe.
    Anschließend hilft er Damorg den Serganten zu bewegen.

    Da der Sergant anscheinend zur Ruhe gekommen ist und nun an Damorgs Schulter lehnt, springt Tarant auf und rennt in die Hütte. Schaut sich um ... sieht die karge Einrichtung ... sieht den Eimer ... Eimer! Wasser im Eimer.
    Er läuft zum Eimer, schaut hinein, eine Flüssigkeit, riecht kurz .. nichts .. kostet .. Wasser! Na also.
    Jetzt noch ein Gefäß... auf dem Regal sieht er einen Becher, greift ihn und geht sammt Eimer und Becher raus zu den anderen beiden.


    "Trink!" Ist alles was er sagt und hält dem Priester einen Becher mit Wasser hin. Das eine Wort macht deutlich das er hier keinen Wiederspruch dulden würde.

    "Aha." War alles Tarant auf diese Aussage erwiedern konnte. Um manche "Gaben" sind die beschenkten wirklich nicht zu beneiden. Aber falls Damorg recht hat, dann bleibt wenigstens die Suche nach dem Attentäter erspart.
    Der Sergant wird hoffentlich wissen, was ihn da gerade erwischt hat.

    Auch wenn Tarant das Gemurmel nicht genau verstanden hat, kann er sich gut vorstellen was es war.
    Als der Sergant hoch kommt um sich zu erbrechen stützt er sie dabei so gut es geht. Wenn Gift im Spiel ist, dann ist dies das beste Gegenmittel das er derzeit zur Verfügung hat.
    Der elende Gesichtausdruck des Serganten weckt Erinnerung, die er lieber schnell wieder verdrängt.

    Tarant schaut den Priester an, kann aber keine akuten Anzeichen einer Vergiftung erkennen. Vielleicht braucht das Gift bei ihm ja länger? Egal, erstmal die Probleme lösen welchen bereits akut sind.
    "Weißt du ob der Sergant hier irgendwo Wasser hat?"
    Auch wenn Gifte nicht direkt teil seiner Ausbildung waren, Teldron hält halt nicht viel davon, so hat man ihm trotzdem beigebracht, das es nie schaden kann das Gift zu verdünnen. Also muss der Sergant jetzt trinken.
    "Wenn ja, hol bitte einen .... nein zwei Becher. Und trink selber einen ordentlichen Schluck!"
    So hatte Tarant sich seinen Abend eigentlich nicht vorgestellt.

    Noch bevor er Damorgs Bewegung richtig wahrnimmt, sieht er den Serganten zusammen sacken. Der einzige Gedanke der durch Tarants Kopf zuckt ist: "Attentäter!"
    Im nächsten Moment hockt er auch schon neben Damorg und über Ashaba und sucht den Wald nach Bewegungen ab, gleichzeitig versucht er heraus zu finden wo der Pfeil den Serganten getroffen hat.
    Nur langsam setzt sich die Erkenntnis durch das kein Pfeil, weder groß noch klein, im Rücken des Serganten steckt.
    Also muss es Gift sein!


    "Damorg, was habt ihr getrunken und habt ihr beide davon getrunken?"


    Den Kommentar mit dem Ärger überhört Tarant geflissentlich, ist er doch nicht ganz unwahr.

    Als er die Feuerstelle erreicht und im Rücken von Damorg steht, beschließt er sich einen kleinen Spass zu gönnen. Wollen mal sehen ob der Blecheimer schreckhaft geworden ist.
    Ohne viel Kraft lässt er seine linke Hand auf die Schulter von Damorg fallen und brummt ein „Nabend.
    Als er die Flaschen erblickt, fragt er noch: „Stör ich?

    Tarant ist auf dem Weg zum Haus von Alanis, über der Schulter hängt die Tasche mit den gewaschenen Verbänden. Als er näher kommt, sieht er, dass im Haus kein Licht zu brennen scheint, dafür kommt ein Lichtschein aus der Richtung vom Haus des Serganten.
    oO Vielleicht treff ich Alanis ja dortOo
    In den letzten Wochen hatte er die Schulter gepflegt und versucht mehr darüber heraus zu finden, wer derzeit das Lehen von Darfeld besitzt. Leider ohne Erfolg, was ihn umso mehr ärgert, da er sonst Dinge heraus finden kann, die niemand wissen darf. Aber diese simple Information will sich nicht finden lassen.
    Gewohnt leise schreitet er Richtung Hütte und erkennt 2 Schatten vor dem Feuer, das auf dem Boden ist offensichtlich der Sergant, aber der Schatten auf der Bank will nicht so richtig zu Alanis passen.
    Anhand des letzten Gesprächsfetzen der herüber weht, erkennt er den zweiten Schatten als Damorg.
    oO Vielleicht weis er ja wo sie ist Oo

    Tarant erreicht den Zaunkönig, öffnet die Tür und ignoriert alle Gerüche die da hervor quellen.
    Er tritt ein und sieht sich nach einem freiem Tisch und den Wirt um.
    Nach dem er einen Tisch entdeckt hat, wartet er darauf das der Wirt auf ihn aufmerksam wird.

    Tarant betritt das Wachgebäude, grüßt kurz die anwesenden Gardisten und entschwindet dann in die Unterkünfte. An seinem Platz hängt er den mittlerweile Wasserschweren Mantel an einen Haken und stellt eine Schüssel darunter um das Wasser aufzufangen.
    Anschließend zieht er Wappenrock und Hemd aus, legt die Tasche von Alanis beiseite und beginnt sich dann ein frisches Hemd so über zu ziehen, dass der verletzte Arm darunter bleibt. Dann legt er den Wappenrock wieder an und holt sich seine beiden Köcher.
    Außerdem legt er die 3 neuen Pfeilbündel zu sich aufs Bett und beginnt zu sortieren.
    Als erstes werden die wenigen verbliebenen Pfeile von der Expedition gereinigt und überprüft. An vielen klebt noch Blut...
    Jeder Pfeil welcher nicht mehr völlig in Ordnung ist, wandert in den älteren der beiden Köcher.
    Anschließend werden die neuen Pfeile überprüft, auch hier werden alle Pfeile, welche nicht perfekt sind aussortiert, es sind aber nur sehr wenige.


    Am Ende befinden sich 20 Pfeile im alten Köcher, nur 5 davon sind aus den neuen Bündeln.
    Sobald sein Arm wieder in Ordnung ist, werden diese Pfeile auf dem Übungsgelände ihre letzten Flüge tun.
    Anschließend wird der neuere Köcher vollständig mit Pfeilen aufgefüllt und die restlichen Pfeile zu 2 sauberen Bündeln a 50 Pfeilen zusammen geschnürt.


    Über diese Beschäftigung ist es Abend geworden und Tarant macht sich auf den Weg in den Zaunkönig um sich ein warmes Essen zu holen. So langsam hat er dann doch Hunger.
    Bogen und Köcher bleiben natürlich im Wachgebäude.

    Er überlegt kurz, knöpft dann den Wappenrock auf Bauchhöhe ein Stück auf und schiebt die rechte Hand hinein.
    "Geht so."
    Anschließend schaut er kurz in die Tasche, überlegt ob er seine Verbände im Tausch da lassen soll, erkennt aber das er eh zurück kommen muss da in der Tasche mehr als 3 Verbände sind.
    Trotzdem wandert die Linke an den Gürtel und holt ein Kupfer aus einer Tasche.
    Er legt es mit den Worten: "Danke für die Pflege in den Drachenlanden und hier." auf den Tisch.
    Als er sieht das sie ansetzen will zu sprechen, wischt er jeden Einwand mit der Hand zur Seite.
    Dann nimmt er die Tasche, geht zur Tür, legt seinen Umhang an und öffnet die Tür. In der Tür dreht er sich noch mal um und grinst: "Grüß mir den alten Metallpriester. Seine Gebete fehlen manchmal auf reisen."
    An den stumm dabei sitztenden Serganten gewannt geht der Gruß: "Sergant!"
    Damit macht er auf dem Absatz kehrt und schließt die Tür hinter sich.


    Draußen:
    Tarant bleibt einen moment vor der geschlossenen Tür stehen und schaut auf den Regen.
    "Hmpf"
    Mit vorsichtigen Schritten macht er sich auf den Weg in die Gardistenunterkunft.