Marie stand erst wieder von ihrem Gebet auf, als Fanny ins Zimmer, um Marie ins Nebenzimmer zu holen, wo die Wanne mit heißen Wasser auf sie wartete.
Maries Körper fühlte sich schwer an. Sie war so müde, dass sie Mühe hatte, aufzustehen und stützte sich am Bett ab.
Sie zog ihre Kleidungsstücke aus. Hier war es herrlich warm im Raum, brannte gar ein großes Feuer im Kamin, wo der große Kessel mit warmen Wasser hing.
Als sie den ersten Fuß und dann den zweiten ins Wasser gleiten ließ und sich dann in die Wanne heineinsetzte kam es ihr so vor, als würde sie sich in ein warmes Bett legen. Genussvoll ließ sie sich völlig hineingleiten.
Fanny setze sich neben sie an die Wanne und hielt einen Schwamm. Marie setzte sich wieder hin und ließ sich den Rücken waschen... hmm... dieser Duft. Rose. Ihr Lieblingsduft. Marie nahm die Seife und wusch ihr Haar gründlich. Es roch nach Meeresluft.
Sie tauchte unter, um es auszuspülen. Marie dankte Fanny und bat sie, sie alleine zu lassen. Wieder ließ sie sich zurückfallen und genoss die volle Wärme der Wanne. Sie schloss die Augen und seufzte.
Ihre Lider brannten vor Müdigkeit. Eben noch hatte sie an Clarisse gedacht, da war sie schon eingeschlummert in dieser wohligen Wärme...
Fanny kam eine gute halbe Stunde später wieder herein, um nach ihrer Herrin zu sehen. Sie sah, dass Marie tief in die Wanne herabgeglitten war. Ihre Nase lag kurz vor der Wasseroberfläche. Schnell weckte Fanny Marie, bevor sie sich verkühlte, denn das Wasser war nurmehr lauwam.
Schnell trockneten beide Frauen Maries Körper ab und zum Schluss wurde Marie in ein riesiges weißes Laken hineingewickelt. Ganz schnell ging man hinüber in ihr altes Schlafgemach, in dem es ebenfalls mittlerweile schön warm war, da auch dort ein Feuer im Kamin brannte. Ohne ein Wort zu sagen, oder ein Nachtgewand anzulegen, legte Marie sich in das große Bett und entglitt in die Welt der Träume.
Fanny deckte ihr "kleines Mädchen", wie sie immer noch nannte, auch wenn dieses kleine Mädchen zu einer Frau herangewachsen war, zu und stand dort noch eine Weile, um sie zu beobachten. Ihr tat es unendlich leid, dass ihr Herr sie geschlagen hatte. Das war nicht Recht, denn jeder, der Marie kannte wusste, sie würde nie etwas tun, um jemanden zu schaden, sondern im Gegenteil. Aber sie wusste auch, warum Herr de Moriba so reagiert hatte. Seufzend drehte sie sich um und ging hinaus.