"Schön! Ich bin in einigen Stunden wieder zurück."
Schnell nahm sie den letzten Schluck aus ihrer Teetasse, stand auf und ging hinaus. Sie sagte kurz Fanny Bescheid, die schnell nach oben ging, um ihre Sachen zu holen. Prya war noch immer ganz aufgeregt und strahlte über das ganze Gesicht, als sie mit Fanny die Treppe herunterkam, gepackt mit ihren Sachen.
"Du willst also auch gleich mit?" fragte sie Prya, die ganz freudig nickte. Sie konnte die Kleine ja verstehen. Sie würde auch an ihrer Stelle so schnell wie möglich aus diesem Haushalt weg.
Marie blickte unbewusst nach oben und dachte an ihre Stiefmutter. Was für eine böse Frau ihr Vater da geheiratet hatte. Immerhin hatte sie zwei Menschen, die sie liebte, davor bewahrt, sie aus ihren Fittichen zu bekommen.
Alle drei gingen zu ihrem neuen Heim. Prya und Fanny bezogen ihre Kammer, während Marie in ihrem Zimmer die Truhen befüllte. Es war mittlerweile schon Nachmittag geworden und das Tageslicht wurde dunkler. Also entzündete sie Kerzen. Der Effekt an den Wänden war bezaubernd. Die funkelten in allen Farben und glitzerten so schön von den Edelstein-Effekten... sie war so fasziniert, dass sie sich aufs Bett legte und einen Augenblick lang den Anblick genoss. Ihr wurde wehmutig.
Nein, sie durfte nicht länger verweilen und musste sich spurten. Morgen Nachmittag wollte sie abreisen und sie wollte ganz sicherlich nicht, dass Herr Bedevere warten musste.
Fanny und Prya traten ein. Marie bat Fanny, weiterzupacken, denn sie wollte nochmal ins Waisenhaus. Sie nahm Prya mit. Es wäre eine gute Idee, wenn die Kleine ab und zu nach den Waisen schauen könnte. Es würde ihr sicherlich gefallen. Und so weihte Marie Prya in ihr Geheimnis ein.
Sie gingen gerade über den Marktplatz in Richtung Waisenheim... ein Signalhorn ertönte vom Hafen, so dass Marie in Richtung Hafenstraße herunterblickte...