Beiträge von Marie Babette de Moriba

    "Wer sagt denn, dass ich mich langeweilen würde...? Also wirklich, Ihr kommt auf Ideen! Sagt, lieber Bedevere... wie viel Platz habt Ihr denn für meine Truhen," zwinkerte sie ihm zu...


    "Euch wird bewusst sein, dass ich beabsichtige, Einiges mit nach Kaotien zu nehmen..."

    Marie dreht sich überrascht zu ihrer Cousine um und hebt eine Augenbraue... sie dachte, Clarisse wollte das Schiff gezeigt bekommen?


    Sie geht zu ihr und flüstert ihr zu:


    "Ähm... Clarisse - willst Du nicht mitkommen und Dir das Schiff zeigen lassen? Herr Bedevere erklärt wirklich gut..."

    "Vielen Dank, lieber Herr Bedevere. Ich hoffe, wir stören nicht! Wir waren zufällig im Hafen und wir sahen Euer schönes Schiff... da dachten wir uns, Ihr zeigt es uns vielleicht...?"


    Marie schenkte ihm ein Lächeln... sie selbst kannte das Schiff zwar schon, aber Clarisse würde sich sehr über eine Führung freuen, so wie es aussah...


    "Und Ihr könnt mir meine Kajüte zeigen, die ich ab morgen beziehen werde...," zwinkerte sie ihm zu.

    Marie sah Clarisse erstaunt an:


    "Alleine durch Eure Stadt? Und Du hattest keine Angst? Oh... Ähm... nun gut... wenn Du Dir das zutraust... doch sollte Vater nichts davon erfahren. Meine Sache, die ich noch erledigen wollte, kann ich auch noch morgen Vormittag erledigen.


    Wenn Du das Schiff ansehen möchtest, dann fragen wir jetzt einfach mal.


    Was Besonderes an einer Kapitänin ist? Eine Frau in der Schifffahrt bedeutet hierzulande eigentlich Unglück. Eine Frau bringt nur Glück als Gallionsfigur. Ansonsten würde sie den Männern wohl den Kopf verdrehen, wenn sie so lange auf Fahrt sind. In Rendor ist es eben auch ein typischer Männerberuf. Wie mein Vater schon sagte... Frauen gehören in einen Haushalt..."


    Sie war zwar mit dieser Meinung groß geworden, beneidete aber jede Frau, die ihren Weg gehen konnte. Marie wollte schon seit ihrer Zeit im Kloster diesen für sie bestimmten Weg entkommen. Aber sie war nunmal eine Frau... und im falschen Land geboren. Vielleicht hatte ihre Freundin Dunja wirklich recht und eines Tages, wenn sie verheiratet war, hätte sie mehr Freiheiten... mit dem richtigen Mann an ihrer Seite... Sie musste lächeln. "Er" würde es wahrscheinlich nie werden, aber vielleicht jemand wie "er"... sie schüttelte sein Bild wieder weg.


    "Dann lass uns an Bord gehen!"


    Sie hakte sich wieder bei Clarisse ein und ging mit ihr an Bord. Ein Wachoffizier begrüßte sie und sie nannte ihren Namen: "Mein Name ist Marie Babette de Moriba. Ist Herr Bedevere an Bord?"

    Marie schüttelte den Kopf...


    "Nein, sicherlich möchte ich nicht, dass Du wieder alleine ohne Begleitung nach Hause gehst. Dann lass uns an Bord gehen und nach Herrn Bedevere fragen. Er wird sich sicherlich freuen, und sein schönes Schiff zu zeigen. Und vielleicht siehst Du dann auch die Frau Kapitan."


    Marie schaute ihre Cousine an:


    "Hmm... ich kann aber erst mit Dir an Bord gehen, wenn Du mal wieder anfängst, zu lächeln," zwinkerte sie ihr zu.


    "Ich bin nicht mehr böse auf Dich, wirklich... Nur bitte, versprich mir, nicht mehr alleine in der Stadt herumzugehen. Nimm dir lieber jemand vom Personal mit oder frag uns. Ich weiß ja nicht, wie das in Deiner Heimat ist, aber hier laufen einfach zuviele Fremde herum, die man nicht einschätzen kann..."

    Marie wunderte sich über Clarisse... so wortkarg. War es ihr peinlich?


    "Clarisse? Redest Du nicht mehr mit mir? Wollen wir woanders hin? Ich wollte eigentlich noch in der Stadt etwas erledigen, bevor ich abreise. Vielleicht möchtest Du mich dorthin begleiten? Oder möchtest Du das Schiff besichtigen, wenn wir schon einmal hier sind? Herr Bedevere wird es uns sicherlich zeigen."


    Sie sah eindringlich ihre Cousine an.

    "Oh Clarisse! Wenn Du ausgehen möchtest, kannst Du Dir doch jeden Bediensteten mitnehmen - das ist Dein gutes Recht. Wenn Vater das wüsste..." sie schüttelte den Kopf.


    "Wie gut, dass ich Dich entdeckt habe. Es soll unter uns bleiben. Was wolltest Du hier?" Marie schaute nochmal zu Der Nebelfalke. Sie zeigte auf das Schiff.


    "Wolltest Du dahin, Dir sein Schiff ansehen?"


    Sie hakte sich bei Clarisse ein und ging mit ihr auf das Schiff zu... Sie versuchte, zu erkennen, ob jemand dort stand, den sie von der Besatzung noch kannte... doch leider konnte Marie nicht gut in die Ferne sehen... eine kleine Sehschwäche, die sie hatte. Sie seufzte.


    Wenige Schritte vor dem Schiff blieben sie stehen und sie schaute hinauf...

    "Was machst Du hier? Du bist hier doch nicht etwa alleine?" sagte sie schroffer, als sie eigentlich beabsichtigt hatte...


    Sie schaute sich um, sah aber keinen, den sie kannte aus ihrem Haushalt. Statt dessen sah sie in der Ferne Die Nebelfalke ankern. Ihr Blick verharrte auf dem vertrauten Schiff.


    Was wollte Clarisse hier? War sie wirklich alleine spazieren? War sie mit Bedevere verabredet? Hatte sie etwas nicht mitbekommen?


    Ist ihre Cousine denn verrückt geworden - alleine in dieser Stadt, die sie nicht kannte. Marie hingegen war bekannt und ging nur selten ohne Begleitung - gehörte es sich ja auch nicht für eine wohlerzogene junge Dame, allein zu gehen, aber Clarisse ... einer der Seemänner hätte sie ansprechen können oder noch Schlimmeres.


    "Clarisse, rede mit mir... ich will Dir nicht bös sein... ich hatte nur Angst um Dich... Du kannst in dieser Stadt nicht alleine rumlaufen. Ist Dir denn nicht bewusst, was alles passieren kann?!"

    Marie sah die Hafenstraße runter. Sie hatte sich sicherlich geirrt. Sie dachte, sie hätte ihre Cousine gesehen... nein - die würde doch nicht alleine durch die Stadt gehen, oder doch?


    Sie schaute gen Himmel, der sich noch dichter zu zog. Verflucht! Und wenn sie es doch war? Sie nahm Pryas Arm und ging nun die Hafenstraße hinunter... Ausschau haltend nach Clarisse. Auch Prya sollte Ausschau halten nach ihrer Cousine.


    Ein reges Treiben herrschte hier - wie immer. Sie mochte es. Diese Vielfalt, die Luft, der Ausblick hinaus in den Hafen und aufs Meer, die Gerüche und selbst die Lautstärke... das Kreischen der Möwen. Zwar hatte sie die absolute Ruhe im Kloster auch lieben gelernt, doch hier fühlte man sich einfach lebendig. Wenn Sie sehr einsam war im Kloster erträumte sie sich an diesen Ort... ihre Heimat, ihr Hafen.


    Prya zeigte auf eine junge Dame, die am Kai schlenderte... Ja, da war sie. Sie ging auf sie zu. Clarisse war vollkommen in Gedanken versunken, so dass sie sie auch nicht hörte, als sie sie ansprach. Und so legte Marie ihr die Hand auf die Schulter...


    "Clarisse?!"

    "Schön! Ich bin in einigen Stunden wieder zurück."


    Schnell nahm sie den letzten Schluck aus ihrer Teetasse, stand auf und ging hinaus. Sie sagte kurz Fanny Bescheid, die schnell nach oben ging, um ihre Sachen zu holen. Prya war noch immer ganz aufgeregt und strahlte über das ganze Gesicht, als sie mit Fanny die Treppe herunterkam, gepackt mit ihren Sachen.


    "Du willst also auch gleich mit?" fragte sie Prya, die ganz freudig nickte. Sie konnte die Kleine ja verstehen. Sie würde auch an ihrer Stelle so schnell wie möglich aus diesem Haushalt weg.


    Marie blickte unbewusst nach oben und dachte an ihre Stiefmutter. Was für eine böse Frau ihr Vater da geheiratet hatte. Immerhin hatte sie zwei Menschen, die sie liebte, davor bewahrt, sie aus ihren Fittichen zu bekommen.


    Alle drei gingen zu ihrem neuen Heim. Prya und Fanny bezogen ihre Kammer, während Marie in ihrem Zimmer die Truhen befüllte. Es war mittlerweile schon Nachmittag geworden und das Tageslicht wurde dunkler. Also entzündete sie Kerzen. Der Effekt an den Wänden war bezaubernd. Die funkelten in allen Farben und glitzerten so schön von den Edelstein-Effekten... sie war so fasziniert, dass sie sich aufs Bett legte und einen Augenblick lang den Anblick genoss. Ihr wurde wehmutig.


    Nein, sie durfte nicht länger verweilen und musste sich spurten. Morgen Nachmittag wollte sie abreisen und sie wollte ganz sicherlich nicht, dass Herr Bedevere warten musste.


    Fanny und Prya traten ein. Marie bat Fanny, weiterzupacken, denn sie wollte nochmal ins Waisenhaus. Sie nahm Prya mit. Es wäre eine gute Idee, wenn die Kleine ab und zu nach den Waisen schauen könnte. Es würde ihr sicherlich gefallen. Und so weihte Marie Prya in ihr Geheimnis ein.


    Sie gingen gerade über den Marktplatz in Richtung Waisenheim... ein Signalhorn ertönte vom Hafen, so dass Marie in Richtung Hafenstraße herunterblickte...

    Marie hob überrascht eine Augenbraue über Clarisse's letzten Satz. Wie meint sie denn das schon wieder?


    "Ähm... ja, ich denke er wird mir sehr behilflich sein können, sofern es seine Zeit es denn erlaubt. Clarisse, ich muss mich nun aber auch erheben und was tun. Es ist noch einiges zu packen, d.h. ich muss nochmal in mein Haus. Außerdem möchte ich Flora noch kurz benachrichtigen."


    Sie wollte gerade fragen, ob sie mitkommen wollte, doch dann fiel ihr ein, dass sie ohne sie noch ins Waisenheim könnte...


    "Ähm... Du hast sicherlich auch noch einiges für Eure Reise zu packen oder zu erledigen. Wir sehen uns dann heute Abend? Du möchtest doch noch, dass ich die letzte Nacht bei Dir verbringe?"

    Isabell de Moriba hatte keine Lust, sich mit den beiden zu unterhalten und stand ohne ein Wort zu sagen auf und ging.


    Marie sah ihr erstaunt hinterher.


    "Ist irgendetwas passiert?" fragte sie erstaunt zu Clarisse.


    Doch irgendwie musste Marie innerlich lächeln, denn sie konnte sich sehr gut vorstellen, was mit ihrer Stiefmutter war, und so fragte sie wiederum Clarisse:


    "Dir hat also Herr Bedevere gefallen? Er ist nett, oder? Auch wenn ich zugeben muss, dass er heute sehr knapp angebunden war. Ich freue mich, mit ihm zu reisen. Er hat immer interessante Geschichte zu erzählen und ich erfahre gleich viel mehr aus erster Hand über meine neue Heimat."


    Dann würde die Fahrt nach Kaotien nicht langweilig werden. So oft, wenn sie mit Flora reiste, war diese eher mit anderen Dingen bzw. Menschen beschäftigt, als mit ihr. Sie war halt nicht so kontaktfreudig wie sie. Sie wünschte, sie hätte mehr von Flora.

    Marie freute sich, ging um den Schreibtisch herum und umarmte ihren Vater:


    "Danke, Vater. Du bist der Beste!"


    Ich werde es beiden gleich sagen. Und bevor Michael de Moriba noch etwas sagen konnte, war sie auch schon aus seinem Arbeitszimmer gegangen.


    Er schaute ihr nachdenklich und auch schmunzelnd hinterher... und dachte: Kommt Zeit... kommt Rat. Dann machte er sich an seine Papiere vor ihm.


    Marie war hingegen in die Küche gegangen und berichtete Fanny und Prya von dem eben Erfahrenem. Die anderen Bediensteten umkreisten beide und freute sich mit ihnen.


    Marie ging so dann wieder in den Salon und setzte sich an den Tisch. Zufrieden nippte sie an ihrer Tasse Tee und lächelte Clarisse an.

    Marie war erstaunt, welche Wendung ihr Gespräch gerade nahm. Aber sie hattes sowas befürchtet - wollte sie ihrem Vater aber nicht ihre Gefühle offenbaren:


    "Ja, äußerst nett, höflich, charmant und wohlerzogen. Ein Ritter von Tugend. Er war mir gegenüber immer zuvorkommend."


    Ihr kamen seine Rosen wieder in den Sinn, die er ihr geschenkt hatte.
    Sie wollte diesen Umstand aber nicht vor ihrem Vater erwähnen.


    "Und?" wurde Marie nervös, wollte sie doch eigentlich eine Antwort auf ihre Fragen haben und nicht über den kaozischen Ritter sprechen, weil ilhr das unangenehm war.


    "Wirst Du mir erlauben, Prya zu mir zu nehmen und Fanny in den Ruhestand zu schicken?"

    "Vater - ich wollte mit Dir reden über ... also, über... Prya."


    Sie schaute ihn an und versuchte seine Reaktion einzuschätzen. Sein Lächeln verschwand und eine Stirnfalte bildete sich in seinem Gesicht.


    Ohne abzuwarten, was er sagen würde, fuhr sie fort, senkte aber ihren Blick:


    "Ich möchte Prya in meinen Haushalt aufnehmen. Sie könnte weiterhin von Fanny erzogen werden. Ich weiß, sie soll das Handwerk im Konto erlernen - und das soll auch weiterhin so bleiben. Doch ich finde, wenn Fanny zu mir zieht, dann sollte Prya mitkommen. Fanny könnte sie intensiver schulen - findest Du nicht auch?! Ihr werdet viel auf Reisen sein und ich glaube auch nicht, dass Deine Gattin - ohne sie beleidigen zu wollen - viel von unserem Handwerk versteht."


    Marie schaute ihn wieder direkt an. Er wollte gerade was sagen, da sprach sie wiederum schnell weiter:


    "Und ich möchte, dass Fanny bei mir ihren Ruhestand genießen kann. Sie ist alt und hat es verdient, da so lange sie schon in unserem Diensten ist. Sie hat sich bereit erklärt, bei mir zu wohnen, den Haushalt zu führen und Prya auszubilden, da sie selbst ja keine Familie hat und wir ihre Familie sind. Aber das alles soll geschehen, weil sie es möchte und nicht muss. Würdest Du damit einverstanden sein? Ich möchte daher um eine angemessene monatliche Rente für sie bitten."


    So! Geschafft! Gespannt schaute sie weiterhin ihren Vater an, der mit offenen Mund da saß.

    Marie nannte ihm einige Namen und schaute ihm dann hinterher, als er die Straße hinunter ging.


    Sie schloß die Tür und ging wieder in den Salon. Alle Anwesenden schauten sie an und sie fühlte sich etwas mulmig.


    Clarisse und ihr Vater hatten so ein schelmisches Grinsen auf dem Gesicht, während ihre Stiefmutter eher grimmig reinschaute.


    Marie wandte sich an ihren Vater:


    "Vater, ich möchte Dich noch heute sprechen. Hättest Du vielleicht einen kurzen Augenblick Zeit - unter vier Augen?"

    Marie legte ihre Hand auf seinen Arm und führte ihn raus. Sie durchquerten wieder den Salon und hielten im Flur vor der Eingangstür. Marie reichte Herrn Bedevere seinen Mantel, der ordentlich auf einem Stuhl lag.


    "Es ist wirklich bedauerlich, dass Ihr uns schon verlässt. Aber Eure Pflichten gehen vor. Vielleicht habt Ihr irgendwann mehr Zeit zur Verfügung. Dann würde ich Euch sehr gerne meine Heimat zeigen - wie unseren Kontor, die Stadt... Nun denn. Zum späten Nachmittag hoffe ich, bei Euch zu sein. Dann lernt Ihr Flora kennen."


    Marie fiel dann etwas ein:


    "Wenn Ihr erlaubt, werde ich Euch eine Lieferung Gewürze zukommen lassen für die "Nebelfalke". Und wenn Ihr möchtet, empfehle ich Euch gerne Händler, wo Ihr gute Waren für Euer Schiff erwerben könnt, ohne übers Ohr gehauen zu werden."

    Marie sah Herrn Bedevere an und antwortete:


    "Das ist aber schade, dass Ihr uns schon verlassen wollt. Aber Ihr werdet sicherlich noch Einiges zu tun haben. Ja, morgen zum späten Nachmittag, denke ich."


    Sie stand auf.


    Auch die anderen am Tisch standen auf und verabschiedeten sich von Herrn Bedevere mit einem Bedauern darüber, dass er schon gehen wollte.


    Herr de Moriba lud ihn ein, sich jederzeit wieder hier einfinden zu dürfen, da es ihm eine Ehre wäre. Aber noch mehr brachte er zum Ausdruck zu hoffe, ihn in Kaotien wiedersehen, wenn er seine Tochter besuchte. Isabella versicherte ebenfalls, dass sie sich freuen würde, den kaozischen Hof zu besuchen.


    Marie hob erstaunt eine Augenbraue. Sie konnte gar nicht fassen, was sie da hörte. Ihr Vater wollte sie besuchen?!


    Sie schaute zu Clarisse, die ebenfalls aufgestanden war und etwas bedrückt aussah.


    "Lieber Herr Bedevere - ich begleite Euch gerne zur Tür."

    Marie nickte Herrn Bedevere zu auf seine Frage hin.


    Sie konnte sich schon denken, dass Herr Bedevere es unschicklich fand, Marie in ihrem eigenen Heim zu besuchen, doch in Anbetracht dessen, dass sie befreundet waren - so nahm sie doch zumindest an - und dass sie nicht alleine wären in ihrem Haus, konnte sie die Bedenken des Herrn Bedevere nicht ganz nachvollziehen und machte sich über seine Worte Gedanken... Schicklichkeit wurde wohl von Land zu Land unterschiedlich ausgelegt.


    Sie fand es irgendwie bedauernd, ihr neues Heim, auf das sie so stolz war, würde es ihr doch ein wenig Unabhängigkeit bringen, nicht Herrn Bedevere zu zeigen. Aber wenn er nicht wollte... er würde seine Gründe haben. Sie ging auch nicht weiter auf dieses Thema ein.


    Statt dessen lauschte sie dem Gespräch zwischen Herrn Bedevere und ihrer Cousine.

    Marie fühlte sich geschmeichelt gar der Worte ihrer Cousine und wurde rot:


    "Ach, das ist aber furchtbar nett, dass Du das sagst, Clarisse. Ich habe mein Bestes versucht in den Zeiten, die ich hier war. Tatsächlich haben andere das Lob vielmehr verdient. Die Handwerker haben wirklich gute Arbeit geleistet und auch Fanny."


    Dann fiel ihr wieder ein, dass sie noch mit ihrem Vater über Prya sprechen musste - was aber zu späterer Stunde stattfinden sollte und nicht jetzt.


    Trotzdem wendet sie sich an ihren Vater:


    "Vater, ich hoffe, die Rechnungen sind nicht wirklich so hoch? Ich dachte, ich hätte gute Preise mit den Handwerkern ausgehandelt. Vielleicht sollte ich sie mir noch einmal ansehen, ob sie auch richtig sind. Nicht, dass die Herren glauben, ich würde mich übers Ohr hauen lassen!"