Beiträge von Isabell

    Isabell funkelte Lamask böse an, als er das Wort 'Liebelei' aussprach. Sie hatte geahnt, das sich solche Gerüchte lostreten würden, aber nicht so schnell.
    Allerdings hatte er recht. Wo sollte Gerion sie finden, wenn sie doch selbst auf der Suche nach ihm war?


    "Ich werde mich für ein paar Tage in der Stadt einquartieren. Gibt es hier ein Gasthaus in der Nähe?"


    Isabell's Blick wurde wieder weicher. Sie überlegte laut


    "Dort könnte er mich antreffen ... ab Sonnenuntergang"

    Isabell merkte, das sie vielleicht etwas überreagiert hatte. Doch die Geschehnisse der letzten Monate nagten noch immer an ihr. Zu viel war passiert.
    Der Sturm der Gefühle der in ihr aufgezogen war, flautete langsam ab. Der Zweifel wich wieder der Hoffnung und zum ersten Mal nach langer Zeit, mischte sich ein neues Gefühl dazu: Zuversicht. Er war hier. Und es war nur noch eine Frage der Zeit, bis sie ihn fand. Sie wollte ihn einfach nur sehen und das los werden, was ihr so lange auf dem Herzen lag.


    Sie war Lamask dankbar, das er endlich sein Messer wegsteckte. Sie bezweifelte, das er sich denken konnte, was sie von Gerion wollte, aber das war ihr gleichgültig. Er hatte ihr eine Antwort gegeben, die mehr als zufriedenstellend war.


    "Habt dankt für diese Information, Lamask. Dann werde ich mich weiter auf die Suche nach ihm begeben"


    Sie legte eine kurze Pause ein. Jedes bisschen Angst, das sie vor Lamask hatte war mitterweile verflogen. Sie lächelte ihn an.


    "Wenn ihr Gerion sehr, könnt ihr ihm etwas ausrichten? Sagt ihm, Isabell aus dem Land der Drachenkrieger wäre auf der Suche nach ihm. Würdet ihr das für mich tun?"

    Isabell konnte dem drang nicht wiederstehen und wich einen Schritt zurück. Lamask's Fragen trafen sie wie ein Pfeil in die Brust. Wie Gift tropfte der Zweifel in ihr Bewusstsein und ertränkte das kleine bisschen Hoffnung das sie bis soeben noch hatte. All diese Fragen stellte sie sich auch - immer wieder. Wie würde Gerion reagieren, wenn er sie sah? Würde er sich an sie erinnern? Würde er sie erkennen? Alles Fragen, auf die sie keine Antwort wusste. Deswegen war sie hier - um es heraus zu finden.
    Sie konnte seinem Blick nicht länger stand halten. Schnell schaute sie an die Wand zu ihrer linken Seite. Sie merkte, wie ihr Tränen in die Augen stiegen. Sie holte tief Luft.


    "Gerion weiß nicht, das ich auf der Suche nach ihm bin"


    Isabell schluckte die Tränen hinunter und biss sich auf die Lippen. Weiterhin starrte sie auf die Wand.


    "Ich weiß nicht, ob er sich freuen wird mich zu sehen. Ich weiß auch nicht, wie er reagieren wird"


    Sie nahm ihren Mut zusammen und schaute Lamask wieder in die Augen. Ihre Hände zitterten leicht.


    "Und es geht euch nichts an, was ich von ihm will!"

    Seine Stimme lies ihr einen leichten Schauer über den Rücken laufen. Isabell wollte eigentlich noch etwas erwiedern, schluckte es aber hinunter. Sie wollte ja keinen Streit, sie wollte eine Antwort. Sie seufzte.


    "Ich bin auf der Suche nach einem Mann. Am Tor sagte man mir, das ich ihn hier finden könnte. Sagt Lamask, gibt es hier einen Mann mit dem Namen 'Gerion'?"


    Isabell blickte wieder auf das Messer. Es machte sie nervös, auch wenn sie nicht glaubte, das er ihr was tun würde. Aber sie wollte keine Angst zeigen. Deswegen schaute sie schnell wieder Lamask in die Augen.

    "Wenn ich doch so hübsche und kleine Händchen habe, wie ihr sagt, dann hättet ihr sicherlich nicht gehört, wie ich an diese große schwere Tür geklopft hätte"


    Ihre Augen leuchteten auf. Sie wollte eigentlich keinen Streit anfangen - gerade wenn ihr Gegenüber so einen finsteren Eindruck machte. Ihr Blick huschte kurz auf das Messer, dann aber wieder dem Mann in die Augen.


    "Dort wo ich herkommt, begrüßt man eine Dame nicht mit einem Messer in der Hand. Ich weiß ja nicht, wo ihr herkommt. Aber das mit dem Namen können wir ja soweit mal klären: ich heiße Isabell. Und mit wem habe ich das vergnügen?"

    Isabell erschrak merklich, als der Vorhang ruckartig zur Seite geschlagen wurde. Der Mann, der nun zum vorschein kam, wirkte sehr finster. Sie musste sich zwingen, nicht ein Schritt zurück zu weichen.
    Seine Augen - so grün und kalt - machten ihr weniger Sorgen, als die Tatsache, das er mit einem Messer vor ihr stand.
    Aber sie wollte sich nicht so schnell einschüchtern lassen. Nicht, wo sie jetzt so weit gekommen war. Und man sagte nicht umsonst: Hunde die bellen, beißen nicht.


    "Ich weiß das es nicht die höflichste Art ist, einfach in ein Haus zu laufen"


    Ihre Stimme wurde fester. Langsam erholte sie sich von dem ersten Schreck. Ihre braunen Augen blickten direkt in seine hinein.


    "Aber die Tür war nicht abgeschlossen. Im Gegenteil - sie war nur angelehnt"

    Isabell betrat das Gebäude.
    Sie schlug die Kapuze ihres Umhangs zurück um sich besser umsehen zu können. Nach ein paar Augeblicken musste sie festellen, das der gesuchte Mann nicht hier war. Zumindest sah sie ihn nicht.
    Doch der aufgeflammte Mut brannte noch immer in ihrer Brust. Sie ging noch zwei Schritte weiter in den Raum und rief:


    "Seid gegrüßt. Ich in auf der Suche nach einem jungen Mann. Sein Name ist 'Gerion'. Ist er hier anzutreffen?"

    Isabell stand vor dem Gebäude, tief in ihren Umhang gewickelt. Es musste das Haus sein, das der Gardist ihr am Tor erklärt hatte.
    Noch zögerte sie hinein zu gehen. Würde sie hier den Mann finden, nach dem sie suchte? Oder würde die abermals enttäuscht werden?
    Ihre Hoffnung drohte abermals in Zweifel unterzugehen.


    Ein paar Minuten stand sie regungslos da. Mit der rechten Hand tastete sie nach ihrere selbstgemachten Kette um ihren Hals. Als sie die den Anhänger mit ihren Fingern umschloss hatte die das Gefühl, er würde ihr Mut gehen. Sie gab sich einen Ruck und ging auf den Eingang zu

    Isabell bedankte sich höflich bei den Gardisten und wünschte einen guten Tag. Die Bemerkung über ihr Gepäck überhörte sie.
    Alles was im Moment zählte war, das sie scheinbar ihrem Ziel ein ganzes Stück näher war. Zumindest hoffte sie, das hier endlich ihre Suche endete.
    Mit schnellen Schritten bog sie rechts in die Straße ein.


    ---> Gebäude der Späher

    Für den Einlass war Isabell sehr dankbar, auch wenn sie vorerst keine Antwort auf ihre Frage bekam.
    Sie lächelte kurz dem zweiten Gardisten zu und wandte sich an den Mann, der ihr soeben die Frage gestellt hatte.


    "Ich habe weder magische Komponenten bei mir, noch Ware zum Handeln. Und..."


    Isabell zog ihren Umhang ein Stück auf, so das man ihren Gürtel sehen konnte. Daran war unter Anderem ein kleiner Dolch befestigt.


    ".... bis auf diesen hier, auch keine weiteren Waffen."


    Ihr Blick viel auf ihren Wanderstock


    "Naja, und mit dem hier kann man sich zur Not auch noch verteidigen"

    Ein kleiner Hoffnungsschimmer leuchtete in ihren Augen auf. Sie war dankbar, das man ihr hier am Tor schon Hilfe anbot.


    "Der Mann stellte sich mir damals als 'Gerion' vor. Könnt ihr mit diesem Namen etwas anfangen?"


    Isabell wickelte sich unmerklich tiefer in ihren Umhang und wartete hoffnungsvoll auf eine Antwort

    Isabell schlug die Kapuze ihres Umhanges zurück und man konnte ihr junges Gesicht erkennen, das braune halblange Haar wehte leicht im Wind.
    Ihre braunen Augen musterten das behelmte Gesicht hinter der Klappe, soweit es ihr möglich war.


    "Mein Name ist Isabell Bruchwald - ich komme aus dem Land der Drachenkrieger"


    Sie legte eine Pause ein.


    "Ich...." Sie holte tief Luft und biss sich verlegen auf die Lippen.
    "Ich bin auf der Suche nach einem jungen Mann"


    Sie strich sich die Strähnen aus dem Gesicht, die der Wind dort hin geblasen hatte.


    "Man sagte mir, ich könnte ihn hier finden"

    Den Weg entlang, mit festen Schritten, kommt eine zierliche Gestalt auf das Tor zugelaufen. Das einzige was der weite Umhang von der Person frei gibt ist ein langer grüner Rock, woraus zu schließen ist das es sich um eine Frau handelt. Ein Wanderstock und etwas Reisegepäck ist alles, was sie bei sich hat.


    Vor dem Tor bleibt sie zögernd stehen. Doch nach ein paar Augenblicken gibt sie sich jedoch einen Ruck und klopft an das Tor, in der Hoffnung das ihr jemand aufmacht.