Beiträge von Rahdjin

    Ich hab mich bisher immer um die Magie herumgedrückt und bin was zaubern angeht ziemlich grün hinter den Öhrchen.


    Nachdem ich aber endgültig gemerkt habe, das Schwerter schwingen nicht meins ist, ist die Bardenmagie interessant geworden.


    Kassandra kannst du mir ein Beispiel geben wie du mit Musik zauberst?
    Singst du oder spielst du auf deinem Instrument?
    Kündigst du an das du zauberst? Wie muss ich mir das vorstellen?


    Ich kenn als Magier eigentlich nur mit Bällen, Pulver, o.ä. um sich werfende Leute.
    Viele Magier rufen, das was sie bewirken wollen auch heraus oder in leisen Momenten beschreiben sie was passiert. Ist das beim zaubernden Barden ähnlich?

    Willkommen im Club.
    Ich schaff mich auch grad neu rein. Aber da ich in den letzten Jahren oft auf Mittelaltermärkten war und wir ne Truppe hatten, die auch Mittelalter "gespielt" hat anstatt nur so auszusehen als wär man Mittelalter, bin ich eigentlich ganz gut wieder rein gekommen.


    Es hat sich tatsächlich viel geändert. Zu meiner Anfangszeit, Ende der 90er war die Ausrüstung auch noch nicht auf dem Standard wie heute. Aber ich finds ziemlich gut was sich so getan hat im Fantasy LARP

    Rahdjin nickt ihr zu.


    "Ihr seid Wölfe oder? Gehört ihr zu Urs oder ist der aus einem anderen Rudel? Und...."


    Rahdjin hält ein wenig inne und überlegt sich ob er die nächst Frage wirklich stellen soll.
    Dummkopf, jetzt ist keine Zeit sich peinlich zu fühlen, das hättest du dir überlegen sollen bevor du einfach losgelaufen bist.


    ....wo bin ich hier eigentlich?


    Bei den Fragen hält er Frenja etwas fester und zupft nervös leise an ihren Saiten.

    Mit einem leisen Seufzer packt Rahdjin seinen Bogen ein. "Später" denkt er sich. Und schaut neugierigen Blickes zu Luchs und Lukash hinüber.


    "Ich glaube ich hatte noch keine Gelegenheit mich allen vorzustellen."


    Etwas unsicher, als ob er seinen Beinen nicht trauen könnte, steht er auf und deutet ungelenk eine kleine Verbeugung an.


    "Rahdjin mein Name."


    Erleichtert setzt er sich wieder. Streckt seine Füße wieder in Richtung Feuer.


    "und mit wem habe ich das Vergnügen?"


    Bei der Frage mustert er Luchs genauer.

    Hallo zusammen,


    ich bin grad vor ein paar Tagen neu zum Forum gestoßen.


    In der realen Welt höre ich auf den Namen Ulf, bin 35 Jahre alt und komme aus Farschweiler. Das kleine Dörfchen liegt im Hochwald in der Nähe von Trier.


    Als Rahdjin der Spielmann war ich mit meiner Fiedel zweimal im "Daynon Waldkurg" dabei, sowie bei der "Tanzenden Hexe" letztes Jahr.


    Weitere Chars hab ich bis lang noch nicht, arbeite aber an meiner Echse Sriss.


    Neben dem LARP interessiere ich mich sehr für Musik und Mittelalter.


    So, dass wärs fürs erste von mir.


    Viele Grüße


    Ulf.

    Rahdjin betrachtete eine Weile seine Fiedel, als ihm sein Bogen einfiel. Eilig holte er ihn hervor.
    Mißmutig zog der Spielmann die Augenbrauen hoch, als er den eingetrockneten Dreck sah, der die Bogenhaare verklebte.
    Da würde wohl eine Menge Arbeit auf ihn zukommen.
    Irgendwoher hörte er Durals Worte:


    "Waldläufer"


    Er schaute kurz hoch. Die Stirn nachdenklich in Falten gelegt, sah er das Bild eines Mannes. Dazu lange Haare, ein Bart...Urs? Hieß er nicht so?
    Die Waldläufer würden sich hier Wölfe nennen, hatte er ihm erklärt. Wölfe? Gehörten diese Leute auch dazu? Er sah sich die Gestalten im Lager etwas genauer an. Etwas Wildes hatten sie schon an sich.


    Ein Lächeln umspielte seine Mundwinkel, als er an Urs` Nußspiel dachte. Gute alte Frenja ohne sie hätte es wohl eine ordentliche Tracht Prügel gegeben.


    Rahdjin blickte vom Feuer auf und sah eine Frau auf das Feuer zusteuern.
    Leicht bekleidet von anmutiger, wilder Schönheit schritt sie auf die sich wärmenden Männer zu. Langes, strähniges Haar. Konnte es sein? War es wirklich dieselbe Frau? Kaum vorstellbar, das die animalisch anmutende Frau von eben und dieses Geschöpf ein und dieselben waren. Gebannt schaute er ihr zu, beobachtete wie sie näher kam. Als sie das Feuer umrundete suchte er ihre Augen. Es konnte nicht anders sein.


    Ein Geräusch neben ihm reisst Rahdjin aus seinen Gedanken. Dural schien aus seinem Schlaf noch nicht ganz wieder da.


    "Gut geschlafen?"


    Mit einem verschmitzten Lächeln schaut er den verwirrt dreinblickenden Dural an.

    Der Waldkrug. Wie lange schien das schon her seit er die gemütliche Taverne besucht hatte. Und nach den Ereignissen heute schien sie in noch weitere Ferne gerückt.


    Rahdjin, schaut nachdenklich zu Dural. Mmh. Stimmt das Gesicht kam ihm bekannt vor.


    Ein Lächeln huscht über sein Gesicht, als er sich erinnert.


    "Stimmt warst du nicht der, der die Wirtin mit seinem Gold gerettet hat?"


    Rahdjin blickt wieder zu den anderen bevor er mit gesenkter Stimme weiterspricht.


    "Du scheinst diese Menschen zu kennen. Wer sind die? Und..."


    Als der Wind beständig seinen Rücken mit seinem kalten Atem bedenkt, wird sich Rahdjin seines nassen Mantels bewußt und... Frenja...sie hatte er ganz vergessen. Schnell windet er sich aus Rucksackriemen und Mantel, der achtlos zu Boden rutscht. Mit steifen Fingern nästelt er an den Schnüren der Tasche und holt das gute Stück hervor.


    Ein Seufzer der Erleichterung entfährt ihm. Alles noch ganz. Das Holz ist nicht mal kalt.

    Rahdjin, schaut ins Feuer. Dankbar, nimmt er einen Teil der Decke und hüllt sich darin ein.
    Die Füße in die Nähe des Feuers gestreckt, nimmt er die wohlige Wärme in sich auf.
    Als Dural die Wurst in die Luft hält, muss er unweigerlich an die Ereignisse des Tages denken. Mit zusammengekniffenen Mund schüttelt er langsam den Kopf.


    Andere Gedanken, denk einfach an was anderes.


    Nach einer Weile schaut er wieder zu Dural hinüber.


    "Danke, dass ihr mich da draußen aufgelesen habt."


    und nach einer kleinen Pause:


    "Ich bin Rahdjin"


    Er streckt die Hände über die Flammen und schaut sich vorsichtig im Lager um. Als sein Blick zu Lukash wandert mustert er ihn eine Weile, bis er, ob dem angebotenen Tabak, ebenfalls den Kopf schüttelt.


    Rahdjin schaut zu den Schlafenden herüber und wendet sich wieder den beiden Männern am Feuer zu.


    "Lebt ihr...hier im Wald?"


    Seine Stimme klingt belegt, unsicher. Doch allmählich kehrt wieder eine etwas gesündere Gesichtsfarbe in sein Antlitz zurück.

    Mehr schlecht als Recht, war Rahdjin hinter den Beiden durch den Wald gewankt. Seine Beine funktionierten nur noch. Und das war auch gut so. Nicht drüber nachdenken. Lauf einfach weiter.
    Sein dreckverschmiertes, einstmals rot-grünes Gewand, schlackert um seine Beine. Naß alles, durch. Auch der wollene Mantel bietet keine Wärme mehr. Trotz allem zieht er ihn noch ein bißchen enger um seine Schultern. Etwas Wärme, das wär jetzt das Richtige. Verstohlen blickt er hinter der kleinen Frau her, die sie durch den Wald führt. Sie scheint eher über den unsicheren Boden zu gleiten. Ihr schien er nicht wirklich etwas ausmachen. Die Haare blutverklebt. Der Oberkörper in eine lederne Rüstung gehüllt... Zumindest, das was man davon sehen konnte.


    Was hatte sie damit gemeint: Nicht bedanken?


    Rahdjin versucht sich in Erinnerung zu rufen, was er, während der vergangenen Ereignisse, von ihr bemerkt hatte. Nicht viel, wie er feststellen musste. Alles war so unklar. Sein Verstand weigerte sich die Geschehnisse noch einmal zu durchleben. Aber ein Bild war da. Ganz klar sah er es vor sich.


    Graublaue Augen. Undurchdringlich hatten sie ihn angeschaut.


    Ein ungutes Gefühl stieg in ihm hoch. Vielleicht war der Dank doch etwas zu früh. Egal, mit ihr gab es zumindest eine kleine Chance das er diesen Schlamassel überlebte.

    Rahdjin sah nur die riesige Pranke, die von der Klinge aufgespießt vor seinem Gesicht tanzte.
    Sein Magen rebellierte erneut. Doch es gab nichts mehr was raus könnte.
    "Wer drauf kotzt darfs behalten" Weit entfernt drangen die Worte an seine Ohren.
    Nein...alles nur das nicht. Mit aller Macht versuchte Rahdjin den Würgereiz zu unterdrücken.


    Schlucken, einfach, Schlucken.


    Irgendwann schien die Pranke von seinem Gesicht zu verschwinden.
    Wie groß musste wohl ein Wesen sein, dem solch eine Hand gehört?


    Alles schien sich um ihn herum zu drehen. Von weit her nahm er Stimmen war.
    Kurz blickte er zu den beiden Gestalten auf, die miteinander ins Gespräch vertieft schienen.
    Stimmen, menschliche Stimmen.
    Neue Hoffnung keimte in ihm auf.


    Bleib da. Konzentrier dich, jetzt bloß nicht schlapp machen.
    Wenn du nicht mehr laufen kannst lassen sie dich hier.


    Hier sterben? Nein, das ist kein guter Ort dafür. All die Geschichten über Dinge die schlimmer wären als der Tod, könnten hier durchaus war sein. Und ohne ihn würde es auch Frenja nicht schaffen.


    Immer noch gegen die nahende Ohnmacht kämpfend verspürte er plötzlich einen starken Druck am Arm. Rahdjin spürte wieder den Boden unter seinen Füßen. Im ersten Moment versagten die Beine noch ihren Dienst, doch der Druck blieb bestehen bis, Rahdjins Beine sein Gewicht wieder bereit waren zu tragen.


    Ein kurzer Ruck und die beiden setzten sich in Bewegung. Ein Schritt vor den anderen. Schneller. Nicht nachlassen. Einfach nur laufen.


    Als die beiden auf ihn warten bis er wieder zu ihnen aufschließt, schaut er von von einem zur anderen. Flüsternd und kratzig hört er die Worte seinen Mund verlassen:


    "Danke"

    Da war sie wieder die alte Eiche. Ruheplatz und Halle des Glücks für kurze Zeit. Jetzt gleicht der Platz am Fuß des Baumes eher einem Schlachtplatz.


    Langsam war er den Weg zurückgegangen immer der Nase nach. Mit jedem Schritt hatte der Gestank zugenommen. Sein Magen rebellierte. Nun war auch die letzte karge Mahlzeit wieder ein Teil des Waldbodens. Weiter, immer weiter zog es ihn zur alten Eiche zurück. Längst hatte die Neugier seinen Verstand ausgeschaltet. Was konnte einen so erbärmlichen Geruch austrahlen?
    Dann sah er es. Wie angewurzelt blieb erstehen und starrte auf das Geschehen vor sich.


    Grauen zeichnet sich auf seinem Gesicht ab. Kalkweiß starrt Rahdjin auf die qualmenden Leichenteile vor dem Baum.


    Verschwinde. Die Stimme seines Verstandes scheint sich langsam wieder in sein Bewußtsein vorzukämpfen. Doch er kann nicht. Seine Beine gehorchen ihm nicht, er kann seinen Blick nicht abwenden. So etwas Fürchterliches hat er noch nie gesehn.


    Nach ein paar Minuten die wie eine Ewigkeit dauern, verlassen ihn endlich die Kräfte. Seine Beine geben nach und er sinkt in die Knie. Als er vor sich auf den Boden schaut rebelliert sein Magen erneut. Eine Hand liegt vor ihm im Laub. Mit einem Schrei des Entsetzens schiebt er sich mit den Füßen von der Hand weg.

    Laufen, so schnell, die Füße dich tragen. Laufen bis der fehlende Atem dich zwingt anzuhalten. Laufen, bis ein Gefühl dir sagt: Bleib stehn.


    Völlig außer Atem läßt Rahdjin sich ins Laub sinken. Das Herz klopft ihm bis zum Hals. Die Lungen schmerzen. Japsend ringt er nach Luft. Ein langer Blick zurück. Warten. Horchen. Weit entfernt klingen Geräusche. Sie scheinen nicht näher zu kommen. Zum Glück.


    Dann bemerkt er den Bogen, den er immer noch in seiner dreckigen Faust fest umschlossen hällt. Mit einem mißmutigen Grunzen schiebt er ihn zu Frenja in die Tasche. Das würde einige Zeit in Anspruch nehmen, den wieder zu säubern.


    Als er eine Weile so da, sitzt und versucht, wieder normal zu atmen, kommen ihm Worte in den Sinn, die er zu hören geglaubt hatte. War es eine menschliche Stimme gewesen? Irgendjemand schien ihm etwas zugerufen zu haben.


    Immer noch mulmig zumute stemmt Rahdjin seine Arme in den Boden und drückt sich vorsichtig nach oben. Auf wackeligen Beinen schaut er eine Weile unschlüssig in die Richtung aus der er geflohen war.


    Sollte er zurück gehen? Vorsichtig sog er die Luft durch seine Nase ein. Von dem Gestank war nicht viel geblieben nur ein kleiner süßlicher Duft. Ehe er sich versah, bewegten seine Beine sich in Richtung der alten Eiche. Schwer konnte der Weg zurück nicht sein. Er hatte ja genug Spuren hinterlassen. Wenn wirklich Menschen dort waren.... Vielleicht gab es doch einen Weg aus dem Wald.[SIZE=12]

    Ein Kribbeln im Gesäß, sanftes Rauschen, kalter Wind.
    Rahdjin schlägt die Augen auf. Einen Moment lang schaut er sich verwirrt um. Mit einem tiefen Seufzer richtet er sich auf. Der Wald, ja richtig. Sein Blick wandert umher.
    Der Regen scheint nachgelassen zu haben. Vereinzelt lassen die Blätter noch ihre feuchte Lasst auf Rahdjins durchnäßten Mantel tropfen.
    Sein Blick bleibt an der Tasche mit seiner Fiedel hängen.
    Etwas anderes wird mir wohl nicht übrigbleiben, wenn ich aus diesem Wald jemals wieder heraus will. Geschweige denn Elfen zu treffen. Elfen treffen. Was für ein Witz. Beim nächsten Mal würde er sich nicht so einen Bären aufbinden lassen.
    Vorsichtig, fast zärtlich nimmt er Frenja aus ihrem warmen Schlafplatz. Seine Finger fahren über das dunkle Holz. Die drei hellen Saiten heben sich deutlich von dem warmen Braun ab. Sein Daumen streicht über die erste Saite. Ein leiser rauer Klang, dringt an sein Ohr.


    Seltsam war es schon, im Waldkrug, als er Frenja das erste Mal seit seinem Aufbruch gespielt hatte. Irgendwie klang sie anders. Vertraut und doch fremd. Das nächste Mal würde er sich dreimal überlegen, bevor er einer Fee erlauben würde, auf seinem Instrument zu spielen. Dann hält er inne. Als ob er eine Wahl gehabt hätte.


    Rahdjin greift noch einmal in die Tasche und fischt den Bogen heraus. Zaghaft setzt er die Fiedel an. Ein Kribbeln, durchfährt seine Hand. Verwundert reibt sich Rahdjin die Finger. Der Schlafplatz war wohl doch nicht der Beste. Erst das Gesäß und nun noch die Finger. Das Kribbeln ignorierend drückt er das dunkle Holz an seine Brust. Sollte er wirklich....


    Dunkel, rau, wie ein knorriger Baum sich im Wind bewegt, dringt der Ton in die natürliche Stille des Waldes. Vorsichtig, zaghaft, wie eine Klage folgen Ton um Ton. Mit jedem Ton sicherer formt sich eine Melodie, umspielt die Zweige, wiegt sich mit den Blättern. Sie steigt in die Höhen empor und wieder hinab in dunkle Tiefen. Das Blätterdach des Baumes scheint für einen Moment zu einer Halle zu werden, die die Töne wiedergibt wie ein vielfaches Echo. Immer lebhafter tanzt der Bogen über die Saiten und wischt die anfängliche Traurigkeit in der Melodie hinfort.


    Zuerst ist es nur ein Gefühl, eine Ahnung. Sind noch andere Wesen hier? In seiner Nähe? Wieder dieses Wort. Nähe. Dann ist es Gewissheit irgendwo in der Nähe sind Menschen. Und...noch..etwas....


    Der faulige Gestank trifft Rahdjin wie eine Keule. Benommen, taumelnd, sucht er einen Halt, sein Bogen entgleitet seinen Fingern. Krampfhaft die Fiedel an seinen Körper gepresst, greift seine Hand nach dem nächsten Ast. Hastig krallen sich seine Finger in die Rinde.


    Reglos bleibt er eine Weile sitzen. Der süßliche, moderige Geruch liegt noch in der Luft. Vorsichtig neigt er den Kopf. Der Bogen. Irgendwo dort unten. Ein Rascheln im Laub. Eine flüchtige Bewegung. Rahdjin schluckt die aufkommende Angst hinunter. Wie ein Kloß macht sie sich in seinem Hals breit.


    Denken. Denk nach. Gebannt starrt er nach unten. Kann es sein?....ein brauner Stab hebt sich leicht vom Laub der Blätter ab. Der Bogen. Leise, vorsichtig läßt Rahdjin die Fiedel in seiner Tasche verschwinden. Seine zittrigen Händen zurren sie mit wenigen Handgriffen auf seinem Rücken fest.
    Wieder ein Blick nach unten. Ein kurzes Horchen. Stille.


    Es gibt nur einen Versuch. Seine Hände fassen den Ast auf dem er sitzt. Langsam läßt Rahdjin sich hinunter. Dann läßt er los. Weich landet er im matschigen Laub. Seine Hände fassen den Bogen. Geräusche hinter ihm. Ein kurzer Blick zurück. Beine in Leder gehüllt. Schnell drückt er sich vom Boden ab. Die Beine ächtzen. Seine Schuhe rutschen im morastigen Laubboden. Dann finden sie Halt. Seine Gedanken umkreisen nur ein Wort. Rennen!! Renn so schnell du kannst.[FONT=arial]

    Bäume und wieder Bäume, seit Tagen gibt es schon nichts anderes mehr. Am Anfang schienen sie noch unterschiedlich zu sein wie Menschen, jeder etwas Eigenständiges, etwas Besonderes. Doch spätestens jetzt sehen sie alle gleich aus. Der einzige Unterschied, die Büsche zu ihren Wurzeln werden dichter. Und seitdem der Regen eingesetzt hat sinkt der Fuß oft bis zu den Knöcheln in den Waldboden. Die Schuhe sind schon lange durch und die Kälte kriecht von unten in die Knochen. Nein, so hatte sich Rahdjin seine Wanderung wahrlich nicht vorgestellt als er vor einigen Tagen frohen Mutes und mit einem Lied auf den Lippen aus dem Waldkrug aufbrach.
    Was wollte er eigentlich im Wald? Ach ja, da war doch diese Geschichte über Elfen die im Wald leben sollten. Ganz in der Nähe. Was immer das bedeuten sollte. Nähe. Bislang war da nichts mit Elfen. Nur Bäume, Wurzeln, Dornen und Matsch. Und dann noch dieser Gestank. Vor ein paar Stunden war es ihm aufgefallen, erst leicht süßlich, als ob Nahrung faulen würde. Doch der Gestank wurde stärker. Zu stark um nicht nach Ärger zu riechen. Postwendend hatte er die Richtung geändert. Einem solchen Ärger wollte er lieber nicht begegnen. Etwas unwohl wurde er sich des kleinen Dolches gewahr der an seiner Hüfte baumelte. Wahrlich nein, so einen Ärger wollen wir nicht.


    Fröstelnd zieht er seinen Mantel enger um seine Schultern, die Kapuze etwas tiefer ins Gesicht. Unweigerlich gleitet seine Hand zu der großen Tasche an seiner Seite. Frenja, gute alte Freundin. Seine Hand gleitet in die mit Fell gefütterte Tasche. Trocken. Zum Glück. Leicht zupft er die Seiten der Fiedel. Wenigstens einer von uns hat es schön kuschelig warm.


    Immer der Nase nach nur immer weiter. Nur wo bin ich hier eigentlich? Und viele Tage wird das mit dem Laufen auch nicht so weiter gehen. Die paar Beeren die noch an den Büschen hängen machen wirklich keine volle Mahlzeit aus. Wieder fährt seine Hand über die Saiten. Sollte er es wirklich wagen? Die Feen hatten ihm gesagt Frenja würde ihm den Weg weisen, wenn er nicht weiter wüßte. Nur... würde er dann nicht in die Richtung des Ärgers marschieren? Oder käme der Ärger zu ihm wenn er wirklich.....Die große Eiche kam ihm gerade recht, der Regen hatte merklich zugenommen und eine kleine Pause würde ihm gut tun.


    Mit Hilfe der unteren Äste zieht sich Rahdjin an dem knorrigen Stamm empor. Klettert in eine bequeme Astgabel, bindet die Tasche mit der Fiedel an einen nahen Ast und schließt die Augen. Nur ein bißchen ausruhn....

    Rahdjin ist ein Spielmann, der mit seiner Fiedel Frenja seit kurzem auf Daynons Pfaden wandelt. Mit seinem fröhlichen, etwas kindlichen Gemüt erkundet er alles was ihm vor seine neugierige Nase kommt.


    Noch etwas Grün hinter den Ohren und sich den Gefahren nicht recht bewußt ist er fasziniert von dem Land und seinen Wesen und sucht fortwährend neue Lieder und Geschichten.