Fanny war vor Stunden, kurz vor dem Abendessen alleine nach Hause gekommen. Diese hatte lange auf Marie in deren neuem Heim gewartet... aber sie kam und kam nicht zurück vom Waisenheim. Also entschied sie sich, ins alte Heim zurückzukehren. Vielleicht hatte sie ja etwas missverstanden und Marie war direkt dorthin zurückgekehrt.
Als die alte Kinderfrau eintrat, ohne seine Tochter und Prya, wunderte sich der Hausherr und sprach diese an. Fanny erzählte, Marie und Prya wollten noch letzte Besorgungen machen. Natürlich würde sie nicht erzählen, dass Marie sich im Waisenheim herumtrieb.
Dann wurde zum Essen geläutet und seine Tochter war immer noch nicht da. Das war ganz untypisch für sie. Herr de Moriba saß an der Tafel mit seiner Gattin und wartete, dass wenigstes seine Nichte auftauchte. Doch auch die war nicht im Haushalt auffindbar. Keiner wusste, wo sie war und man vermutete, dass sie vielleicht mit Marie mitgegangen wäre.
Nach dem Essen lief Herr de Moriba stundenlang im Salon auf und ab... ab und zu horchte er auf, wenn er glaubte, jemand sei auf dem Flur. Doch jedes Mal, wenn er nachschaute, war es nur das Personal, das dem üblichen Treiben nachging. Irgendwann ging dieses Gebahren Isabell furchtbar auf die Nerven, die mit ihrem Mann im Salon wartete. Sie freute sich schon, was passieren würde, wenn die Damen nach Hause kamen, denn Herr de Moriba wurde von Minute zu Minute wütender, wenn er auf die Uhr über dem Kamin schaute, und auch besorgter.
Michael verstand einfach nicht, dass seine Tochter oder gar Clarisse sich zu so später Stunde in der Stadt herumtrieben, und das noch ihne männliche Begleitung ihres Personals. Wie oft hatte er Marie gepredigt, dass es in der Stadt alleine zu gefährlich wäre, gerade wenn es dunkel wurde! Bei den Göttern! Hoffentlich war ihnen nichts passiert... gar nicht auszumalen, wenn... ihm wurde schlecht und der Stress schlug ihm auf den Magen, den er sich ab und an streichelte, damit der Schmerz aufhörte... aber nicht nur der Magen schmerzte... bei dem Gedanken daran, dass seiner geliebten Tochter etwas passiert wäre, schmerzte auch sein Herz...
Er beschloss gerade, er würde höchstens noch 15 Augenblicke warten, dann würde er sich selbst auf die Suche machen und die Stadtwache einschalten, als er wieder auf dem Flur Geräusche hörte... er trat hinaus in den Flur... aber wieder nur das Personal...