Beiträge von Osgi Stanwurt

    Ehe Osgi das fleischreiche Angebot annehmen konnte, war sein Gastgeber entschwunden um das Dargebotene zu holen.
    Die kurze Zeit des Wartens nutzte der Mineur um den mit Bier befüllten Steinkrug auf einen stabilen Tisch zu setzen und dann bewundernd gegen Diesen zu klopfen. Hier unten liess es sich schon besser leben.


    Schon bald war der Duft von gebratenem Huhn zu vernehmen, der Gimrid ankündigte. Mit höchster Konzentration wurde das Kupferbier in die Krüge geschenkt. Und die tiefbraune Farbe, welche im Schein des Kaminfeuers glänzte machte dem Namen alle Ehre.


    Dem menschlichen Beobachter hätte das Reichen des Kruges wie ein kompliziertes und wichtiges Ritual angemutet, doch für ein Zwerg war dies nicht mehr als die Wertschätzung guter Arbeit, in diesem Fall der Brauarbeit. Erst als der Krug in Gimrids Hand ruhte setzte sich auch Osgi hin und hob seinen Krug kurz, ehe er einen tiefen Zug nahm.


    "Wunderbar! So lässt es sich schon besser reden. Und ja, deine Aussage trifft zu. Und beim Barte meiner Urgrossmutter Ralka, ich wäre ein schlechter Zwerg, würde ich Bruder und Schwester meine Hilfe verweigern."


    Tatsächlich war Osgi wohl kaum viele Worte gewohnt, denn schon nach diesen paar Sätzen musste er sich dei Kehle mit einem weiteren Schluck anfeuchten, ehe er fortfuhr.


    "Nun aber genaueres über diesen Fund, mein Freund. Ich hab Nichts genaueres erfahren und ich will schliesslich wissen, womit ich es zu tun habe."

    "Musst du beinahe, mein Guter. Schliesslich werden wir eine lange Zeit miteinander arbeiten. Aber sicher nehme ich deine Gastfreundschaft an."
    Osgi trat seine Stiefel vom Staub der Strase ab, doch wartete er auf eine sntsprechende Geste Gimrids, ehe er eintrat. Drinnen prüfte er nun erstmal das Haus von innen, ehe er seinen grossen Rucksack neben sich stellte.


    "Dann weisst du wohl, warum ich hier bin, was? Das ist gut. Denn bei der Zunge meines Grossvaters Kilfi, ich bin kein grosser Redner. Trotzdem müssen wir ein paar Worte tauschen. Aber das machen wir am besten bei einem guten Krug Kupferbier. Ich hab ein wenig mitgenommen, als Zeichen der guten Zusammenarbeit sozusagen."


    Dann widmete der russfettverschmierte Zwerg seine Aufmerksamkeit dem Ruscksack und wühlte eine ganze Weile darin rum, ehe ehe er kurz aufblickte und sich sein Gegenüber erst verwundert, doch dann erheitert besah.


    "Tut mir leid. Die Krüge musst schon du holen. Ich selber musste Platz sparen."

    Erst nachdem die letzten, dumpfen Pochgeräusche die dicke Holztür verliessen, nahm sich Osgi ein wenig Zeit um sich das Haus näher zu betrachten. Dabei sprang die kleine Marmorpfeife von einem Mundwinkel zum anderen, wie es immer war, wenn Osgi etwas in Augenschein nahm.


    Kein Zweifel, hier waren Zwergen am Werk gewesen. Schliesslich sah das Fundament stabil und das wunderbar gearbeitete Schild war die zwergensprichwörtliche Schaumkrone auf dem Bier.
    Allerdings wollte ihn der Bau an sich nicht gefallen. Ein so hohes Gebäude... wofür brauchte ein Zwerg denn mehr als einen grossen Keller und allenfalls noch ein Erdgeschoss. Er jedenfalls würde sich nicht so hoch über den Erdboden, von nichts anderem gehalten als etwas Holz, wohl fühlen.


    Aber das war ein Thema über das man späetr bei einem Bier und einem zünftigen Braten mit Pilzsosse diskutiereren konnte. Jetzt ging es um wichtigeres, dem Geschäft.

    Zwar lachte der Zwerg nicht mit, doch ein zufriedenes Brummen begleitete das langsame Nicken.


    "Gut gut. Wäre ja gelacht, wenn zwergische Arbeit und der Schweiss ehrlicher Hände vor ein wenig Farbe kapitulieren müssten. Ich wünsche viel Erfolg, Glück braucht ein echter Zwe... oder Mensch nicht."


    Zum Abschied klopfte der Zwerg dem Menschen auf dem Rücken, was glücklicherweise bei der "geringen Grösse" Gerions ja kaum ein Problem darstellte, ehe er in die gezeigte Richtung aufbrach.

    Der schwarze Bart des Zwergen verzog sich leicht nach oben und die zugekniffenen Augen wurden nun von Lachfalten umspielt. Mit festen Griff nahm er die Hand des Gardisten uns schüttelte sie kurz aber heftig.


    "Wunderbar! Dann ist ja alles geklärt! Hier Felshang, nimm die Seife und behalte einfach den Rest. Wir Zwerge mögen zwar in den Augen der Menschen geizig wirken, doch zahlen wir stets den Angemessenen Preis für das Angebotene."


    Bestimmt drückte der Zwerg die Seife, nachdem er sie notdürftig von der Russpaste befreit hatte, in die Hände und sattelte seinen Rucksack dann wieder. Ein kurzes Hoppsen rückte Sack und Fracht wieder in eine bequeme Position um die gesuchte Route wieder aufzunehmen.


    "Entschuldige die Eile aber ich habe einen wichtigen Termin mit dem eben genannten Gimrid Eisenbieger. Doch wenn du nun den Weg beschreibst und ich nachher Zeit habe, komme ich vielleicht zurück. Schliesslich möchte ich sehen, wie sich die Seife gegen solche Schmierereien schlägt. "


    Erst nach einigen Sekunden stille schien sich der Zwerg darüber im klaren zu sein, dass der Mensch den letzten Satz vielleicht falsch verstanden haben könnte. Ein leichtes hüsteln ging daher der Erklärung vorraus.


    "Keine Angst. Ich ergötze mich nicht an dei Arbeit Anderer. Man sollte einfach die Wirkung des eigenen Produkts genaustens überprüfen und kennen."

    DIe Antwort auf des Gardisten Zusage beschränkte sich bei Osgi auf ein zufriedenes nicken und ein wohliges brummen, denn seine Aufmnerksamkeit schien derzeit voll und ganz von seinem Rucksack eingenommen zu sein, welchen er von oben bis unten nach dem gewünschten Gegenstand durchsuchte.


    Erst nach einigen Minuten intensivem Kramens holt der Zwerg ein eckiges Stück Kernseife mit dem für Zwergen typischen Knotenbild verziert und hielt es dem Gardisten entgegen. Als dieser aber danach greifen wollte, wich seine Hand schnell derjenigen des Gardisten aus und presste sich an den gewölbten Bauch des Zwergen. Nun hielt er das Stück Seife mit beiden Händen fest, sodass ein wenig von der Russpaste, mit welcher sich Osgi stets einzureiben pflegte, auf das Reinigungsmittel kam.


    "Es ist nichts gegen dich Mensch aber... wir Zwerge müssen stets den Namen unseres Gegenübers wissen, vor allem bei einem Handel. Andernfalls lege ich nicht nur meine Seife, sondern auch meinen guten Ruf und meine Ehre einem völlig fremden Menschen in die Hände."


    Er besieht sich das Gesicht des Gardisten ein wenig genauer und seine Augen sind nun zu kleinen Sehschlitzen zusammengekneift, welche ohnehin vom Schatten des reich verzierten Grubenhelms verdeckt werden.

    "Der fuchtelnde Mensch hat Recht. Überhaupt solltet ihr jungen Flaumbärte den Worten Älterer mehr Gewicht beimessen. Kein Wunder, dass hier das Bingenbild derart verschandelt wird, wenn ein jeder Kurzbart seine Gedanken für den Quell des Wissens hält."


    Die Worte mit dem grobem Akzent gehörten einem schwer bepacktem Zwergen. Schwarz waren Haare und auch die Haut erhielt durch eine Art Russpaste einen dunklen Schatten. Natürlich war er nicht plötzlich aufgetaucht, das konnten udn vor allem wollten Zwerge auch gar nicht. Aber im Gekrächzte des alten Mannes gingen die dumpfen Schritte wohl unter und so stand die unerwartete Einmischung nun nebem dem alten Greis.


    "Wenn ihr Seife braucht, kann ich - Osgi Stanwurt, Sohn des Graggi Stanwurt und Meistermineur der Silberbärte - euch helfen, junge Gardisten. Allerdings verlange ich im Gegensatz dafür eine Wegbeschreibung zum Haus des Zwergen Gimrid Eisenbiegers. Kommen wir ins GEschäft?"


    vorsichtig und gemächlich befreit sich der Zwerg namens Osgi aus den Schulternschlingen seines zwerggrossen Rucksack um ihn dann mit derselben vorsicht auf den Boden zu stellen. In gewisser Weise stellte dieser Sack das Ebenbild des schwarzbärtigen Zwergen dar. Er war alt, speckig und die Gebrauchsspuren waren ihm deutlich anzusehen und doch schien er mindestens nochmal genau so lang seinen Dienst verrichten zu können und viele kleine Details verrieten eine verzügliche Lederarbeit.





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    Erstaunt drehte der Zwerg seinen Kopf in Richtung des jungen Gardisten. So schnell sogar, dass sich der Bart mit seinen Zöpfen und dem kleinen in Silber gefasstem Bergkristall beinahe über die Schulter schwenkten.
    Etwas verwundert hört er sich die Wegbeschreibung des jungen Menschlings an und richtete dann seinen Bart wieder gemächlich in den richtigen Bahnen. Daher dauerte es einige Minuten, ehe der Zwerg einen Dank oder zumindest eine Antwort gab. Eine lange Zeit für einen Menschen, ein Wimpernschlag für einen Zwergen. Das wusste der Zwerg natürlich und hob während der fein geführten Bartpflege die Hand um seinen Gesprächspartnern zub zeigen, dass er bald wieder für sie da sein würde.


    "Nun... ich danke dir, Mensch. Gerne werde ich dir deinen Gefallen vergüten. Denn Osgi Stanwurt, Sohn des Graggi Stanwurt und Mineursmeister der Silberbärte begleicht seine Schulden immer."


    Aus einem gehärteten, reich verziertem Lederbeutel zieht der Zwerg eine Kupfermünze und übergibt sie dem alten Mann. In erster Linie ein eigintlich recht magerer Lohn, doch war die Sechseckige "Münze" so dick wie ein Teller und betrug dessen Durchmesser mindestens das doppelte einer normalen Münze. schwer wog sie in der Hand und ein grimmiges, stilisiertes Zwergengesicht starrte den alten timmes als Aufdruck an.


    "Natürlich möchte ich auch dem Gardisten seine Dienste entlohnen. Doch für dich habe ich einen Ratschlag, der dir in Zukunft mehr als nur einen kupferling einbringen wird.
    Der Tatendrang der jungen Flaumbärte hat so manche königliche Halle errichtet, doch waren es immer die Worte der Alten, welche sie führte. Daher sollte man seinen jugendlichen Tatendrang doch zumindest im Gespräch zweier Älterer zurückhalten und ihnen nicht das Wort nehmen. Wer nur redet kann schwerlich lernen."


    Der Gardist hätte schwören können, dass sich der Bart des Zwerges während dieses Rates zu einem amüsanten Grinsen verzog, doch ist die Mimik eines Zwergen immer schwer zu erkennen.


    "Ich wünsche euren Sippen noch eine erträgliche Arbeitszeit. Auf bald."


    Und mit diesen Worten drehte sich der Zwerg um und bewegte sich schnellen Schrittes in Richtung Norden.

    Ein eher kleines Schiff legt an der Anlegestelle Renascans an. Der Zwerg, welcher nun schwankend und, trotz der dicken Russschicht gut erkennbar, deutlich bleich einem breitem Holzbrett an den Steg folgt ist es eigintlich herzlich egal, um was für ein Schiff es sich handelt, weshalb wir gnädigerweise Namen und Typus des Schiffes übergehen.


    Doch nicht nur wegen seiner natürlichen Aversion gegenüber dem Meer taumelt der kompakte Schiffsnutzer mit dem schwarzem Bart und dem reich verzierten Grubenhelm über die, seiner Meinung nach, überaus unsicheren und mangelhaft gebauten Stege. Auch ein grosser Rucksack, welcher beinahe Masse und Gewicht seines Trägers zu entsprechen scheint, leistet seinen Teil zum kurvenreichen Gang des Zwerges.
    Erst nachdem sich Dieser einige Zeit auf festem Boden hat nehmen können, um sich wieder zu sammeln, wirken Schritt und Blick wieder sicher.


    Mit prüfendem aber nichtsdestotrotz neugierigem Blick überblickt er das übliche bunte Treiben eines Hafens, ehe er zu dem alten Timmes hinübergeht. Für einen Menschen sieht Dieser eben recht alt aus und wenn es um Wissen geht, so weiss es ien jeder Zwerg, ist das Alter die beste Referenz.


    "Hallo Mensch, ich muss dich etwas fragen. Kannst du mir Auskunft über einen Zwergen namens Gimrid Eisenbieger geben?"


    Auch wenn die Wortwahl nicht der menschlichen Kunst der Höflichkeit entspricht und die Stimme rauh und lauter als benötigt über die Wellen erschallt, so lässt sich doch ein wenig Ehrerbietung zwischen den Zeilen heraushören... auf die zwergische Art versteht sich.