Beiträge von Meril Elleth

    Meril Elleth musste lachen, wie sie es die letzten Tage so oft in Gegenwart von Sarah getan hatte.


    "Oh, behüte, wenn ich zu lange in einer Bibliothek festhängen muss... Du weißt doch, ich bin lieber in der Natur und lerne dort, anstatt mich über staubige Bücher zu beugen," zwinkerte sie ihr zu.


    Sie hatte die Spaziergänge hier in der Natur genossen und interessante Pflanzen gepflückt, die sie zum Trocknen in ihr Buch gelegt hatte.


    "Mein Schiff legt bald ab... ich muss gehen und einchecken. Ich werde gerne mal nach Cornia kommen. Es würde mich freuen, wenn Du schreibst. Die Anschrift steht mit auf dem Rezept. Und vielleicht - entgegen Deinen Bedenken - besuchst Du uns in der Gilde der Heilung auf Mythodea. Dann bring ich Dir das Kochen bei. Es würde mich sehr freuen."


    Meril nahm ihr Reisetasche in die Hand, drückte noch einmal kurz Sarah und ging die Straße zum Kai herunter. Lange Abschiede lagen ihr noch nie.


    Es lagen viele Schiffe im Hafen, doch eins fiel ihr besonders auf. Sie erlaubte sich, es kurz genauer zu betrachten... eine Schönheit. Ein solches Schiff hatte sie noch nie gesehen...


    Dann wandte sie sich ab und ging auf ihr Schiff zu. Sie zeigte ihren Passageschein und ging an Bord... da sie keine Lust hatte, sich unter das enge dunkle Deck zu begeben, blieb sie an der Reling stehen, ließ sich den Wind durch Haare und Kleidung wehen und schaute dem Treiben am Kai zu... bald würden sie auslaufen... gen Heimat.


    Heimat... ein Wort für einen Ort, der ihr jetzt ein Zuhause gab... die Heimat, die sie wirklich hatte konnte sie nie mehr betreten. Komisch, warum sie gerade an diesen Ort gerade jetzt denken musste? Vielleicht weil Sarah es geschafft hatte, über ihre Eltern zu sprechen...

    "Ach, es ist schade, dass sich unsere Wege trennen, liebe Sarah. Ich habe die Zeit mit Dir genossen. Ich werde unsere Gespräche vermissen. Vielleicht wird es mich irgendwann einmal nach Cornia verschlagen."


    Sie schaute Sarah an. In kürzester Zeit hatte sie sich mit der jungen Frau angefreundet. Sie akzeptierte sie so, wie sie war - nicht wie andere, die sie ignorierten... auch von jenem, von dem sie es nicht gedacht hatte... aber so konnte man sich irren... sie schüttelte das Bild schnell weg und lächelte Sarah an.


    Sie kramte in ihrer Tasche herum und holte eine Dose mit ihrer Ringelblumensalbe heraus und einem kleinen Rollchen Papier.


    "Hier! Für Dich! Ich habe Dir das Rezept aufgeschrieben."

    Meril Elleth stand am Tresen und wollte ihre Rechnung bezahlen. Die letzten Tage hatte sie genossen, hier zu residieren. Es war ein ordentlich geführtes Haus, das Essen schmackhaft, die Leute nett.


    Die Akademie war interessant und sie hatte viel in Büchern gelesen und interessante Persönlichkeiten kennengelernt. Aber es war Zeit, gen Heimat zu reisen. In Freistadt müsste der Frühling anbrechen und dann war immer viel zu tun. Vor allem die Vorbereitungen für die große Reise nach Mythodea im Sommer.


    Sarah trat neben sie...

    Für mich war es das erste Mal, auf der Akademie Amonlonde und überhaupt in Amonlonde. Ich muss sagen, mir hat es an nichts gefehlt; Ansprechpartner gab es immer, das Ambiente war schön, Essen lecker, Unterricht interessant und vor allem für mich spannend, mal die Gesichter zu den Namen aus diesem Forum zu sehen...


    Einen großen Dank auch an das Tavernen-Team, die immer zur Stelle waren (und ich fand das Trommeln gut!!! Bin sowieso für mehr Musik in Tavernen).


    Moreta : Vielen Dank für den schönen Bauchtanz-Unterricht. Es hat Spaß gemacht und war interessant, mit dem Tuch zu kämpfen.... ähhh... tanzen :D Ich werde mir wohl nun hier in Hamburg eine Bauchtanzlehrerin suchen :engel


    Feleya : Ich hoffe, Du kommst klar mit dem Schnittmuster, sonst frag einfach ;)


    :wave

    "Oh - lach - nein, Ihr missversteht... ja, wir haben Zwerge in unserem Heilertrupp, aber nicht nur. Elben, Menschen und Zwerge arbeiten zusammen. Ich weiß, das ist selten, aber genauso, wie ich den Weg zu den Medicis gefunden habe, haben die anderen ähnliche Geschichten. Wir haben vor allem gelernt, mit der Andersartigkeit Deines Gegenüber klarzukommen und zu respektieren. Klar, gibt es mal Reibungspunkte, aber wo nicht? Ich z.B. necke zu gerne unseren Herrn Khelgar, einen Zwerg, weil er einfach manchmal Dinge macht, die ich für sinnlos erachte, zudem ist es schwerlich, ihn zum baden zu bewegen. Andererseits weiß ich, dass er der erste ist, der mir Wasser holt und mich bei Angriffen beschützt, denn immerhin serviere ich ihm das essen. Wir schätzen uns also alle gegenseitig."

    "Ihr habt mich nicht beleidigt. Ich habe nur schon vieles erlebt - gerade Vorurteile gegenüber nicht Reinrassigen. Gerade Menschen haben oft Vorurteile," aber auch Elben, dachte sich Meril für sich.


    "Als ich damals Waise wurde und durch die Lande streifte, nahm mich mein alter Meister Leo Kuhn auf. Bei ihm lernte ich das Schneiderhandwerk. Da er aber wirklich schon sehr alt war, blieben uns nur zehn gemeinsame Jahre. Also war ich wieder alleine.


    Eines Tages, in einem Gebirge in Jardana, gab es ein Steinschlag, dem ich versuchte, auszuweichen, verletzte mich trotz dessen schwer am Bein. Wie sich herausstellte, waren am Hang Zwerge an der Arbeit, die die Steine gelöst hatten. Es war nicht mit Absicht, denn sie hatten mich nicht gesehen.


    Eine Zwergin namens Mmölje Terratresch kam gleich zu mir geeilt und half mir - auch wenn ich zugeben muss mit viel Gebrumme, was mir unverständlich war zu dem Zeitpunkt. Das war das erste Mal, dass ich mit dieser Gattung in Berührung kam. Sie war in der Heilung bewandert und nahm mich mit in ihren Stollen und versorgte mich. Ich konnte kaum laufen mit dem verletzten Bein und so blieb ich einige Tage und lernte sie und ihre Art kennen.


    Sie hat mich gegenüber ihren Leuten verteidigt, auch wenn sie anfangs zu mir ebenfalls sehr rupig war. Sie erzählte mir, dass man noch Heiler suchte für ihre Gruppe, die Medicis. Ich erklärte ihr, dass ich Gewandschneiderin sei, keine Heilerin. Sie meinte, das macht nichts, dann werde ich eben ausgebildet werden, wenn ich denn wolle... tja und so kam ich dann zu den Medicis, wurde ausgebildet und bin mittlerweile das bestgeschützte Mitglied, da ich mich auch noch zur Köchin der Truppe gemausert habe. Ihr müsst wissen, bei zweieinhalb Zwergen in unserer Gruppe ist Essen ein essentieller Bestandteil des Tages,"


    zwinkerte Meril Elleth Sarah zu.

    Marie fasste sich unbewusst an ihre Ohren und prüfte, ob die Haare noch darüber lagen.


    "Nun ja... ich habe mit Magie nichts zu tun. Das ist mir nicht vergönnt."


    Wehmütig denkt sie an ihre schöne Mutter, die ihr als Kind soviele Magiekünste gezeigt hatte, ohne dass es gefruchtet hätte. Sie konnte singen und jemanden bezaubern. Sie braucht gar nur jemanden ansehen, sprach flüsternd elbisch und schon geschahen Dinge in der Natur...


    "Ich bin nicht 'reinrassig'..." versuchte sie zu erklären und wusste nicht, wie viel sie Sarah erzählen konnte. "Ich hoffe, das stört Euch nicht."


    Schnell, um das ihr unangenehme Thema zu wechseln, sagte sie dann noch:


    "Ich habe mich in meiner Ausbildung auf Alchemie spezialisiert gehabt, auch wenn ich gerne bei Operationen assistiert habe. Besonders für meine schönen Nähte bin ich bekannt geworden. Aber das ist auch nicht schwer, wenn man eigentlich gelernte Gewandschneiderin ist," zwinkerte sie ihr zu.

    "Unser Hauptsitz, also der der Medicis, liegt im Freistaat Freistadt. Das liegt sehr weit im Norden. Es ist eine große Stadt, die auf einer Insel gelegen ist. Rundherum sind Wälder und im Süden beginnen die Berge. Ich selbst bewohne eine kleine Kate am Rande zu Freistadt. Dort kann ich mich auf meine Handarbeiten, Wissenschaften konzentrieren, da ich dort mehr Ruhe finde als in der Stadt."


    Mal abgesehen davon, dass man in der Stadt immer schief angesehen wird, weil sie... naja halt ein Mischling war, dachte Meril Elleth für sich.


    "Aber oftmals bin ich auch auf Reise, wie Ihr. Unser Medicus ist derzeit krank und so übernehmen die anderen Mitglieder unserer Gruppe seine Aufgaben. So ich u.a. mit der Reise hierher. Ihr sagtet, Ihr seid auch Heilerin - ich dachte eigentlich bei unserer ersten Begegnung, Ihr wäret eher der Kategorie der Magierer zuzuordnen wegen Eurer dunklen Kleidung. Auch strahlt Ihr etwas Mystisches aus."


    Meril Elleth fielen diese dunklen, tiefen Augen an, die geheimnisvoll wirkten und alles genau unter die Lupe zu nehmen schienen.


    "Wo liegt Euer Cornia? Und Ihr erwähnt schon zum zweiten Mal "die Wissende"... ist das Eure Göttin?"

    Meril Elleth sah Sarah freudig an... endlich Essen!


    "Wenn die Herrschaften hier noch ein Zimmer für uns hätten, könnte ich nicht zufriedener sein."


    Ihr juckte auf einmal das Ohr... komisch - das passierte eigentlich nur wenn Orks oder Gefahr lauerten. Sie krazte sich kurz, nahm dann aber schnell die Haare wieder vor ihre Ohren. Wenn sie es vermeiden konbte, versuchte sie, ihre Ohren nicht öffentlich zu zeigen. Schon zu oft war sie Anfeindungen ausgesetzt gewesen. Vorsichtig schaute sie sich noch einmal im Schankraum um.


    "Woher kommt Ihr her, Sarah?"

    Marie schenkt ebenso der Schankmaid ein Lächeln, bei der Aussicht, so schnell bedient zu werden.


    "Guten Tag! Schön haben Sie es hier! Ich hätte bitte ebenso gerne Eintopf oder Ähnliches und dazu aber bitte ein dunkles Bier."


    Sie schaut sich im Schankraum um. Ihr fällt ein dunkel gekleideter Herr auf, der sie beobachtete. Er scheint Krieger zu sein.

    Sarah und Meril Elleth betraten die Taverne.


    Meril schaute sich um. Eine saubere Taverne. Kein brennender Tisch - lach... natürlich nicht. Ihr Humor ging wieder mit ihr durch.


    Rechts von ihr war ein Kamin, in dem ein Feuer knisterte, ihr voraus ein Schanktresen.


    Sie hielt nach einem freien Tisch Ausschau...

    Sarah und Meril Elleth gingen durch den Markt und hielten Ausschau. Nebenbei kaufte Meril Elleth einige Dinge wie Tinte, Papier und Seife.


    Es wurden zahlreiche schöne Waren angeboten. Und es duftete nach allem Möglichen.


    Meril's Magen knurrte lauter. Oje... es wurde Zeit, dass wir diese Taverne finden, dachte sie.


    Sie verließen den Markt und gingen auf die Hauptstraße zurück. Sie hielten vor einem Gebäude, vor dem ein Schild stand:


    "Willkommen im Brennenden Tisch!
    Laßt Euren Kummer sein und kommt herein,
    wenn Ihr wollt, dann bleibt bis morgen,
    uns macht Ihr dadurch keine Sorgen."


    Das hörte sich doch vielversprechend und einladend an!


    "Wir haben es gefunden! Lasst uns eintreten, bevor ich noch verhungere," lachte Meril Elleth und öffnete die Tür der Taverne "Zum Brennenden Tisch". Sie hatte schon diverste Namen von Tavernen auf ihren Reisen gelesen und jedes Mal fragte sie sich, wie wohl die Taverne zu ihrem Namen gekommen war?

    Sarah und Meril Elleth kamen vom Hafen kommend am Marktplatz an.


    Hier herrschte reges Treiben, wie es sich für einen Marktplatz gehörte.


    Meril Elleth hielt Ausschau nach einer Taverne oder einem gemütlichen Stand, an dem man einen Tee genießen könnte. Und gegen etwas Deftiges zu Essen hatte sie auch nichts dagegen. Ihr Magen knurrte schon seit geraumer Zeit. Hoffentlich würden sie bald etwas finden, wo man sich auch mal setzen und die Füße von sich strecken konnte. Sie hatte noch immer Probleme, den "Seegang" loszuwerden. Dazu schmerzte doch noch ein wenig alles vom Zusammenprall mit Sarah.


    "Ich denke, wir sollten uns einfach durchschlagen und bei etwas stehen bleiben, was uns gefällt. Ich habe definitv Durst und Hunger. Außerdem müsste ich noch einige kleine Dinge erstehen..."


    Sie schaute zu Sarah, die ebenfalls das bunte Treiben beobachtete.

    "Auch Heilerin?! Wie war - Schicksalswege... Und was sie Wissbegierde betrifft, wir werden uns bestens verstehen. In meiner Salbe? Nun ja, es ist eine Ringelblumensalbe mit Extrakten einer heimischen Pflanze bei uns - der Silbermondprimel. Von der stammt auch der Duft. Sie wirkt immer besonders gut bei äußeren Verletzungen."


    Meril Elleth hob ihre Reisetasche auf.


    "Ich wollte eigentlich gerade zum Marktplatz, um mir Verpflegung zuzulegen. Auf unserem Schiff gab es fast ausschließlich alles mit Äpfeln," Marie rümpfte die Nase.


    "Das bedeutete für mich unweigerlich, mich nur an Brot und das zu halten, was ich selbst mitbrachte. Mir wäre auch nach einem Tee oder sowas. Wie Sieht es mit Euch aus?"


    Sarah nickte erfreut und so gingen die beide die Straßen entlang - Richtung Marktplatz.

    Nun muss Meril Elleth noch heftiger lachen und wägelte das ihr gereichte Fläschen ab.


    "Wie viele Zufälle es doch gibt. Ich glaube, Sarah, dass es Schicksal war, dass wir 'aufeinandergeprallt' sind."


    Sie sah Sarah und musterte sie. Sie war recht dunkel gekleidet. Hmmm... was sie wohl auf der Akademie wollte. Sie schätzte die Dame vor ihr in Richtung einer Magierin ein. Sie kramte in ihrer grünen Umhängetasche, die das Wappen ihrer Heilergruppe, der Medicis, zierte und holte ein kleines Trankfläschen heraus, welches sie in einem Zug leerte. Brr.... bitter. Nachdem sie dann noch eine kleine Dose mit einer Salbe herausholte, dessen Inhalt sie sich auf die Schläfe einrieb, legte sie sich vorsichtig wieder ihren Stirnschmuck an. Wie gut, dass sie sich nicht zu stark den Kopf verletzt hatte... eine Platzwunde wäre ihr gar nicht recht gewesen. Sie hoffte, dass es keinen blauen Fleck gab - aber dafür war die Salbe ja auch gut.


    Sarah sah sie verwirrt an, also klärte Meril Elleth sie auf:


    "Nun - ich bin auch auf den Weg zur Akademie in Amonlonde Stadt, um mein Wissen zu vergrößern. Ich bin gelernte Heilerin - daher habe ich immer eigene Mittelchen dabei," zwinkerte sie Sarah zu.


    "Aber ich danke Euch trotzdem für Euer Angebot. Vielleicht wollte das Schicksal, dass wir zusammen dorthin reisen - zumindest für das letzte Stück. Oh.. ich vergaß, mich vorzustellen. Meine Name ist Meril Elleth, aus Freistadt."


    Meril Elleth reichte Sarah die Hand.

    Meril Elleth wägelte mit der Hand ab und kam wieder auf die Beine, glättete ihr nunmehr schmutziges Kleid.


    Sie musste über soviel Pech auf einmal lachen. Sie hatte zwar Schmerzen, doch fand sie die Situation auch komisch. Sowas konnte auch nur ihr passieren.


    Meril Elleth wandte sich zuerst an die alte Dame, die noch neben ihr stand und bedankte sich bei ihr für die Tasche. Diese vergewisserte sich, dass es Meril Elleth gut ging und verabschiedete sich dann mit dem Hinweis, dass sie es eigentlich eilig hätte.


    Meril Elleth schaute nun die Fremde an, die sie umgelaufen hatte.


    "Danke, es geht schon. Mir tun zwar die Knochen weh, aber das wird hoffentlich nicht von Dauer sein, Frau ..., darf ich Euren Namen wenigstens erfahren?"

    Die Straße dahinschlendernd, erzählte ihr die alte Frau von ihrem Geschäftsgebaren und wollte ihr einen Apfel verkaufen. Meril Elleth schaute in den Korb der alten Dame und überlegte, ob sie ihr einen abkaufen sollte, um ihr einen Gefallen zu tun, denn Äpfel konnte sie ungekocht leider nicht essen; sie vertrug sie einfach nicht. Sie nahm also einen Apfel heraus, gab der alten Frau eine Münze und dachte sich, sie würde sicherlich unterwegs einen Bedürftigen finden, der sich darüber freuen würde, einen Apfel geschenkt zu bekommen.


    Plötzlich wurde Meril Elleth heftig von hinten umgelaufen. Sie machte einige schnelle Schritte nach vorne und versuchte noch sich zu fangen, wich dabei aber auch noch der alten Frau aus, die ja vor ihr gestanden hatte, um sie nicht ebenfalls umzuwerfen. Den Apfel in der einen Hand haltend, ihre Reisetasche in der anderen, prallte sie erst unsanft mit dem Kopf und der rechten Schulter an eine Mauer. Dabei ließ sie Apfel und Reisetasche fallen, um sich instinktiv an den Kopf zu fassen und fiel dann schließlich auf ihre Knie, weil sie über die fallen gelassene Tasche stolperte. Klatsch...


    "Aaauuutsch!" fluchte Marie nicht gerade galant. Ihr dröhnte der Kopf, schmerzte die Schulter und brannte das Knie. Sie war zudem noch unglücklich auf den Apfel gefallen, der nun Mus war und ihr Kleid total verdreckt.


    Sie nahm ihren Stirnschmuck ab, legte ihn auf ihren Schoß und rieb sich die pochende Schläfe mit der rechten Hand und umfasste mit der linken die rechte Schulter, die sie ebenfalls sanft rieb, damit der Schmerz aufhörte.


    Sie schaute auf, sah zu ihrer rechten die alte Dame stehen, die ihre Reisetasche weiter an ihre Seite stellte, damit sie wohl nicht noch geklaut würde. Zu ihrer linken Seite stand eine kleine Frau mit dunklen Haaren und braunen Augen, die sie verwirrt und entschuldigend ansah.


    Ein wenig belustigend und ironisch schaute sie zu der Dame: "Ist das die übliche Begrüßung hier in Amonlonde?"

    Meril Elleth war viele Wochen auf See unterwegs gewesen und froh, wieder einmal am Festland anzulegen. Sie war gespannt auf Amonlonde, denn hier war sie noch nie gewesen.


    Es war viel Betrieb und so wartete sie an der Reling und schaute dem Treiben im Hafenbecken zu. Je näher sie dem Anlegeplatz kamen, umso lauter wurden die Stimmen von schreienden Männern.


    Im Hintergrund des Hafens zeichnete sich eine Stadt ab. Möwen kreisten über ihr.


    Blubb... arrghh... beinahe wäre sie getroffen worden. Sie schaute gen Himmel und schimpfte auf diesen frechen Vogel über ihr.


    Nach einer ihr schier endlosen Zeit wurden die Taue festgemacht und der Steg heruntergelassen. Sie nahm ihren Reisebeutel und ging zum Steg, hinunter...


    Fester Boden! Trotzdem hatte sie das Gefühl, es schaukelte ihr immer noch. Es würde wieder Tage brauchen, bis ihr Gleichgewichtssinn ihr keinen Streich mehr spielte. Sie ging noch etwas schwankend - was ihr Gelächter von den Matrosen an Bord einbrachte - auf die Hafengebäude zu.


    Oje... nicht zu schnell... dann geht es besser...


    Sie fragte sich nach der Stadt durch und eine ältere Dame zeigte ihr den Weg, da sie ohnehin gerade auf dem Weg dahin war.