Beiträge von Nezaniel

    Die Zwillingsklinge als Verlängerung verwendend zeigt Endúneath auf die Schaben. "Das da." Dann fällt auf die verängstigte Menschenfrau, dann wendet er sich wieder Hjaldir zu.
    "Ihr seht aus als könntet ihr einen Fluchtkorridor gebrauchen; Wir kümmern uns darum."
    "Ýr na rath?" ruft er der Elbin zu, die fast schon bei den Insekten angekommen ist.
    "Lain!" kommt die direkte Antwort.
    Endúneath wendet sich nochmals an die Menschen: "Der Weg zur Straße ist sauber, ihr könnt gehen wenn ihr wollt." Damit bewegt er sich seinerseits auf die Tiere zu.

    Die Szenerie die sich vor ihnen auftut verheißt wenig Gutes. Drei Schaben, zwei Menschen, davon nur einer offensichtlich kampftauglich - er kommt Endúneath flüchtig bekannt vor. Am'Anethra gibt ihm ein Zeichen und geht aus Sicht der Menschen rechts in Stellung, Endúneath umrundet die Insekten und positioniert sich links.
    Die panondae wartet noch eine Weile bis sie, die Zwillingsklingen gezogen, zwischen zwei Bäumen hervortritt. Sie hält zielstrebig auf eine der Schaben zu und ruft ihr etwas in elbischer Sprache entgegen.
    Endúneath verlässt ebenfalls seine Deckung und stellt sich einige Schritt entfernt neben die beiden Fremden. "Sollten die nicht irgendwo... anders sein?" raunt er Hjaldir zu.

    Wenige Augenblicke später erreichen die beiden Mondelben die Nähe der Lichtung.
    "Wir sind da." raunt Am'Anethra ihrem Schüler zu und gleitet vom Pferd. Er tut es ihr gleich. Die Perimetersicht wird hier schwächer, halte die Augen offen."
    Nicht dass sie ihm das hätte sagen müssen; Er vertraute sehr viel lieber auf seine eigenen Sinne als auf die ihm ohnehin nur beschränkt zugängliche Magie irgendwelcher Gerätschaften.
    Die beiden umrunden die Lichtung um der tief stehenden Sonne zu entgehen bis sie ihr Ziel erreichen: Die Quelle der klickenden Geräusche. Sie nehmen sich einige Zeit um sich unbemerkt ein genaues Bild über die Situation zu machen...

    Kurze Zeit später nähert sich eine weitere Elbin aus dem Wald Richtung Straße. Weder ihre Rüstung noch ihre Haltung lassen irgendwelche Zweifel an ihrem Stand oder ihrer Berufung zu. Die mit Mithril verstärkten und mit Klingenbrechern bewehrten Lederschulterpanzer verbergen ihre eigentlich eher zierliche, elbische Gestalt, ohne jedoch an Eleganz einzubüßen - tödlicher Eleganz. Der Rest der Rüstung ist ähnlich gehalten.
    Hinter ihr folgen zwei der Pferde; Sie hält auf eines der Zelte zu.
    Was hast du vor? Wenn mir die Frage gestattet ist ertönt Seraines Stimme in ihrem Kopf.
    Am'Anethra hält kurz inne und antwortet auf gleiche Weise: Die dritte ist... anders. Und nähert sich. Wir werden uns das einmal ansehen. Sie dreht dabei nicht einmal den Kopf.
    Wir?
    "Endúneath!" beantwortet ein durchaus realer Ruf in Richtung eines der Zelte ihre Frage. Drinnen regt sich etwas, kurz darauf öffnet sich der Eingang, der Klingenträger kommt heraus und sieht sie fragend an. Er scheint nicht geruht zu haben, denn auch er ist gerüstet, zwar deutlich schlichter, aber durchaus ähnlich.
    "Sichtung Kategorie zwei. Wir sehen uns das an." Damit besteigt sie eines der Pferde.
    "Verstanden," antwortet er. Endúneath löst seine Klingen aus ihren Halterungen, bringt sie an den entsprechenden am Sattel an und steigt seinerseits auf. Dann beginnen die beiden durch den Wald gen Westen zu reiten.
    Ich muss dir wohl kaum sagen dass ihr aufgrund der... Umstände ein wenig vorsichtiger vorgehen solltet? gibt Seraine Am'Anethra mit auf den Weg. Als Antwort erhält sie lediglich das Gefühl eines skeptischen, kalten Blickes.

    Einige Zeit später meldet sich eine der Wächterinnen bei der Septa Seraine.
    "Verzeiht, sera, aber ihr solltet davon wissen..." beginnt sie mit einer respektvollen Verneigung. Ihr gegenüber nickt nur. "Der Ley-Perimeter... es befinden sich seit geraumer Zeit zwei Wesen in der Umgebung. Erst dachte ich, sie würden nur vorbeiziehen, aber jetzt..."
    Seraine hebt beruhigend die Hand. "Ich weiß. Das werden wohl diese beiden... Rüpel sein von denen sera Panondae vorhin berichtete."
    "Wie werden wir reagieren?"
    "Abwarten. Letztlich ist es ihr Land und wir sind die Gäste. Und sie werden wohl kaum jetzt ein Haus bauen oder so etwas..."
    Die Wächterin nickt, wendet sich ab und wieder ihrer Arbeit zu.

    Eigentlich ist sich Endúneath schon sicher was er da vor sich hat. Er seufzt innerlich; Das würde die nähere Umgebung dann erst einmal ausschließen. Dennoch beschließt er einen kurzen Blick in den Riss zu werfen. Helathel hat sich indes auf den höheren der beiden Felsen gestellt und beobachtet die Umgebung.

    Helathel gibt ihm gerade per Armzeichen die Richtung der Spuren an als
    Endúneath sie warnend anblickt. Das Klicken hat ihm bis jetzt die Sicherheit über die Position des Insekts gegeben, nun fällt diese weg. Mit einer Handbewegung deutet er ihr, Deckung in Richtung der Spuren zu suchen, die sie in Form eines breiteren Baumstammes findet. Auch er selbst verbirgt sich hinter einem Stamm und lauscht nach neuen Geräuschen.

    Der Klingenträger eilt schnell die Strecke zu Retharen zurück und gibt ihm zu verstehen dass er die Position halten solle. "Wir werden in Hörreichweite den Wald gehen." raunt er. Dann winkt er Helathel herüber und die beiden schleichen auf Flussseite mit respektvollem Abstand an dem Insekt vorbei in den Wald, wo er geduckt in Richtung der Schabe Ausschau hält während die Wächterin versucht auf dem Boden Spuren aufzuspüren die zu einem solchen Insekt passen.

    Endúneath gibt der Wächterin das Zeichen sich zurück zu ziehen. Er späht einen geeigneten Beobachtungspunkt aus, wo sowohl der Boden als auch das Gras etwas höher sind.
    Einerseits wollte er keine Zeit verlieren, andererseits war es nicht ungefährlich mit dem Insekt im Rücken einfach weiter zu reiten. Denn da wo so etwas herkam war für gewöhnlich noch mehr... Und genau das galt es herauszufinden. Wenn hier irgendwo ein Bau war so würden sie einen ordentlichen Bogen darum machen müssen. Die beste Option war also abzuwarten und vorsichtig zu folgen wenn die Schabe den Rückweg antreten würde.

    Helathel hat einen Pfeil aufgelegt und bleibt dicht hinter Endúneath, der sich langsam vorwärts tastet um zu sehen was es mit der Mulde auf sich hat. Die fehlende Deckung des Waldes macht ihm sichtlich zu schaffen, er kann nur auf ein lautloses Vorwärtskommen hoffen.

    Beim nächsten Sichtkontakt gibt Endúneath ein alarmiertes Zeichen zum Sammeln. Er kennt das Geräusch nur zu gut... Die beiden anderen lenken ihre Pferde zu ihm und sehen ihn fragend an.
    "Klingt so als hätten wir etwas gefunden... nur nicht das was wir eigentlich suchten. Ihr habt den Bericht gelesen?" raunt er.
    Retharen nickt: "Schabe?" kommt die Gegenfrage.
    "Exakt. Wir sollten in Erfahrung bringen von wo und wie viele... Ihr bleibt mit den Pferden hier, Helathel und ich werden uns das einmal genauer ansehen." Damit steigt er ab und löst die Zwillingsklingen aus den Halterungen. Die dunkelblonde Elbin neben ihm tut es ihm gleich, wählt statt der Klingen jedoch einen Bogen als Waffe. Vorsichtig und leise machen die beiden sich im Bogen auf in die Richtung aus der das Geräusch kommt.

    Etwas später erreichen die drei die Kante des Plateaus; Es dauert eine Weile bis sie eine geeignete Stelle zum Abstieg finden. Danach machen sie sich, dem Abhang folgend, auf den Weg zurück zum Fluss und von dort aus auf wegsamem Gebiet bis zu dem Punkt wo der Wald wieder den Strom des Caranduin säumt.
    Hier lässt Endúneath wieder die Formation einnehmen und die Suche beginnt erneut.

    Kaum haben sie die Kreuzung verlassen sind auch schon Feuerscheine zu sehen. Die Mondelben drosseln das Tempo um sich leiser fortbewegen zu können und mustern aufmerksam den umgebenden Wald.
    Der Weg verbreitert sich mit einem Mal zu einer ausladenden Lichtung; Doch es ist mitnichten eine Lichtung wie sie sie suchten, herausgerissene Wurzeln und Baumstümpfe zeugen von ihrer gewaltsamen Entstehung. Barbaren schießt es Endúneath durch den Kopf, bevor er sich entsinnt dass er hier unter Menschen wandelt, von denen er eigentlich schlimmeres gewohnt ist. Zu sehr haben ihn wohl die sonst unberührten Wälder eingenommen. Wer hier wohl siedelte? Er erinnert sich nicht daran darüber gehört zu haben, aber so nah und auffällig an den Weg gebaut würde es den Amonlondern wohl kaum entgangen sein; Er würde bei Gelegenheit einfach jemanden fragen.
    Auf der Lichtung sind Zelte, Hütten und vereinzelte Menschen zu sehen. Und damit steht für den Klingenträger die Entscheidung fest: Hier würden sie die Straße verlassen und den Weg nach Südwesten Richtung Abhang und Flussufer durch den Wald fortsetzen.

    Es dauert nicht lange bis Endúneath die anderen zurück auf den Weg beordert. Nirgends ist der Abstand zwischen der Straße und dem Fluss ausreichend groß genug dass dort wirklich Ruhe einkehren könnte...
    Nach etwa der Hälfte der Strecke rückt außerdem der Hang zum Hochplateau immer näher - das Flussufer stellt nun allein schon aus strategischen Gesichtspunkten keinen günstigen Standort dar. Also entschließt sich die Gruppe dem Weg wieder hinauf zu folgen. Oben angekommen will Endúneath gerade neue Instruktionen ausgeben als sich Retharen zu Wort meldet "Cýrondae... auf dem Hinweg sind wir an einer Art Kreuzung vorbei gekommen. Der andere Weg dürfte in etwa in die gewünschte Richtung führen. Vielleicht sollten wir dort einmal nachsehen."
    Der Klingenträger überlegt kurz und nickt dann. "Ich weiß zwar nichts von einer weiteren Siedlung hier die durch einen Weg verbunden sein könnte, aber vielleicht führt der Weg ja zu einem Angelplatz oder so etwas... Einen Versuch ist es sicherlich wert."
    Damit machen sich die drei auf zu dem Punkt, an dem ein breiter Weg die Straße in westlicher Richtung verlässt.

    Kurze Zeit später - die Pferde hatten für die Strecke keine halbe Stunde gebraucht - stehen die drei Wächter am Ufer des Flusses. Sie haben einen ausreichend großen Bogen um den Flusshafen gemacht um die Anwohner nicht zu stören. Nun erhebt Endúneath das Wort an die beiden Anderen:
    "Wir werden folgendermaßen vorgehen. Fluss - dreißig Schritt Abstand," damit macht er teilende Armbewegungen von rechts nach links, "Helathel - dreißig Schritt Abstand - meine Wenigkeit - dreißg Schritt Abstand - Retharen. Behaltet Sichtkontakt. Das ist wichtig. Wenn irgendwer von uns in einem dieser Schabenbauten verschwinden oder sonstwie angegriffen werden sollte haben die anderen nicht viel Zeit zur Hilfe. Wenn ihr irgendetwas seht nur warnen und im Zweifel vorsichtig abwarten. Hier sind wir nicht die, die die Wesen des Waldes auf den Plätzen halten die ihnen zustehen. Zumindest noch nicht. Irgendwelche Fragen?"
    Die verneinenden Antworten folgen sofort.
    "Dann los. Retharen, ihr markiert ab und an den Wald zur linken damit wir den Rückweg weiter landeinwärts vollziehen können. Ansonsten haltet die Augen offen, ich will bei Sonnenaufgang zurück am Hafen sein und ungern ohne einen Fund zurück kommen."
    Damit postiert er sich ungefähr sechzig Schritt vom Ufer entfernt, wartet bis die anderen in Position sind und reitet dann los. Ein wenig mulmig ist ihm dabei schon. Zwar sind die Pferde durchaus befähigt sich zügig im Wald fortzubewegen, doch wäre ihm gerade einer der großen, den Pferden in Gewandtheit und Schnelligkeit in dieser Umgebung weit überlegenen Panther seiner Heimat sehr viel lieber. Einen kurzen Moment überlegt er ob es wohl möglich wäre einige dieser Tiere in dieses Land zu bringen, verwirft diesen Gedanken dann aber und konzentriert sich auf seine Aufgabe.