Tiara spürte, wie die Feuchte Kälte sie au zu kühlen begann und schlang den Umhang noch etwas fester um sich.
Irgendwie war es bezeichnend für ihr Innerstes, dass ebenfals langsam einfrohr, kalt, taub und dunkel war und immer dunkler und kälter wurde.
Das silberne netz, dass die tiefe Dunkelheit abhielt sich ihrer ganz zu bemächtigen gab einen Hinweis, dass es sich lohnte der Dunkelheit nicht nach zu geben und dennoch ermüdete die Suche nach etwas, was sich ihr immer wieder entzog doch deutlich.
Sie hatte einen Hinweis erhalten. Ein Seelenstein, etwas was sie früher häufig genutzt hat um einen Spiegel ihrer selbst zu bewahren, doch in ihren Truhen hatte sie nichts dergleichen gefunden.
Ein Hinweis ohne eine Spur, der sie folgen konnte...
Ein Licht das da war und sich ihr dennoch immer wieder entzog, was sie also nicht erreichen konnte...
Freunde, die sie erkannten, von denen sie jedoch keine Ahnung hatte und Feinde, die es dadurcht vermutlich viel einfacher hatten ihr nahe zu kommen einfach weil sie diese ebenfalls nicht erkannte.
Sie wusste bereits, dass nicht nur gute Erinnerungen verloren gegangen waren sondern auch dunkle, beängtigende und schreckliche Dinge...
Sie hatte die Erinnerungsfetzen gefunden ohne sie deuten zu können.
Ein Puzzel ohne zu wissen , wie groß es sein würde und welches Bild es zeichnen soll. Es war eine zu überwältigende Aufgabe... Sie fragte sich ernsthaft, ob es ihr jemals gelingen würde. Und dann noch das Wissen, dass sie momentan nicht nur Hilflos war, sondern auch nutzlos...
Doch aufgeben, war nie eine Option - Worte aus ihrer Erinnerung, ohne zu wissen, wer sie zu wem einst gesagt hatte... es war die Wahrheit und sie fühlte es. Sich der Dunkelheit und Kälte zu ergeben, kam nicht in Frage. Niemals freiwillig.
Sie klammerte sich an das Silbene Netz, dass Silver ihr geschenkt hatte. Ein Freund, und Lehrer zwiespältig, wie die meisten derjenigen, die sie wieder kennengelernt hatte. Sie fragte sich ob sie noch mehr so interessante Konstellationen kennen lernen würde.
Verdammt immerhin zählte ein Drow zu ihren "Freunden", wenn man bei Drow von so etwas wie Freundschaft überhaupt sprechen konnte. Es war offensichtlich immer eine zwiespältige Angelegenheit gewesen, die von ständigem Misstrauen begleitet war. Und dennoch man war gegenseitig nützlich für den anderen, das hatte auf Mythodea eine Basis geschaffen. Aber die Frage, die sich Tiara nun nach dem Feldzug gestellt hatte war die Frage, was für ein Mensch sie eigentlich war, wenn sie mit einem Drow eine art Freundschaft verband?
Sie klammerte sich an die Erinnerungen der Heilerin und der Taten, von denen sie noch wusste. Der Reinigung der Quelle während ihrer Zeit im Banner der Träne - Die Einsegnungen der unzähligen Untoten - der Versuchzu verhindern, dass die einfachen Menschen auf dem Gut einfach starben, aus Unvorsicht oder gar durch eigene Hand.
Zu viele Leben, die trotz aller Anstrengungen dennoch durch die Finger geglitten waren... Und trotz allem auch jene, denen sie hatte helfen können.
Und trotz allem blieb die Frage wer sie wirklich war!
Ihre Gedanken schweiften ab und es wurde immer kälter, da die Sonne mittlerweile versunken war...