Das Warten, belauert werden war das Schlimmste bei all diesen Grausamkeiten. Zitternd gezwungen sein zu warten ohne genau zu wissen was geschen würde...
Beinahe kam es einer Erlösung gleich, als das Licht endlich in sie eindrang und begann ihren Geist in Fetzen zu reißen.
Emotionen, Erinnerungen, Wissen, Erfahrungen alles wurde auseinandergerissen an die Oberfläche befördert die erste Barriere brach binnen eines Wimpernschlages.
So etwas hatte sie weder erwartet, noch jemals erlebt. Tief in ihr verknotete sich Ihr Magen und fühlte sich an wie ein eisiger Klumpen. Die Gewissheit von dieser Macht auf diese Weise vernichtet zu werden war schrecklicher als alles, was sie sich je hatte vorstellen können. Es gab also doch noch tiefere Abgründe in die man gestoßen werden konnte... dann flammte Ihr Wille zu Überleben auf und die Letzte der drei Barrieren wurde mit neuer Kraft versorgt. Sie wollte sich nicht kampflos vernichten lassen - sie musste kämpfen. Dies war ihre einzige Möglichkeit!
Während dessen zogen Erinnereungen an ihr vorbei. Ungeordnet glückliche umgeben von schrecklichen solche die Stolz und Freude nährten gefolgt von jenen, die die Abgründe der Verzweiflung in ihr aufrissen.
Die zweite barriere Zerriss schmerzhaft
Ihr eigener Bruder, der das Kopfgeld auf sie ausgesetzt hatte, weil er fürchtete sie würde vom gemeinsamen Vater zur neuen Baronin ernannt werden. Die Höhle in denen Die Drow mit ihr "gespielt" hatten um sich die Zeit bis zum eintreffen des Boten zu vertreiben. Das Gesicht des Mannes, der ihre erste wirkliche Liebe gewesen war. Sein Tod durch jene, die ihr Volk waren und ihr Zwiespalt, als sie über den Mann richten musste, der sich für den Tod verantwortlich gezeichnet hatte, denn er nicht verschuldet hatte. Die Reise um die Seelenbruchstücke eines Freundes ein zu sammeln und auf die Felder zu führen. Eindringen in Sphären, die sie niemals wiedersehen will... Loth, Hordendämonen und die Verlockungen, einfach etwas anzunehmen und für immer Frieden dort zu finden. Der Kampf gegen den Vampier und jener gegen den Feulamir. Der Verzweifelte Versuch einen Freund vor der Wertierwandlung zu retten und dies doch nicht zu schaffen... Der mann, der noch immer ihr Gunstband trug und Ihr Herz gerettet hatte als es zu eis zu werden drohte... All jene, die immer nur nahmen, was sie gern gab, denen es nie genug war und die immer mehr forderten und noch mehr verlangten. Der Versuch all die wünsche und Anforderungen zu erfüllen. Das Gefühl, wie Ihr mehr und mehr zwischen den Fingern zerrann, während sie sich verzweifelt mühte die Leben, die Ihr wichtig waren zu erhalten. Ihre begegnung mit ihrer eigenen finsteren Seite, die sie fast ihr selbst gekostet hätte. Der Fiebertraum in der Ihr Freund um Freund genommen wurde, während sie versuchte die Dunkelheit zu bekämpfen und die Freunde zu halten. Der Kampf um eine Seele und ihr Zwiespalt zwischen ihrem Gefühl und den erlenten Konventionen... Als sie der Drow das leben rettete, die das leben ihrer Ziehtochter einer so drastischen Veränderung unterworfen hatte... Der Versuch die Träume all jener in der Finsterniss zu schützen und das Gefühl dabei fast in der Dunkelheit zu ertrinken und zu wissen, wem sie sich in den Weg stellte und welche Folgen dies irgendwann haben würde. Der Angriff von Niss'nley und ihren Gefährten auf sie selbst und der Verlust guter Freunde, die dabei gestorben waren, bevor sie die Macht des Landes Entfesselt hatte um die Angreifer außer Gefecht zu setzen. Der Verlust all der Stimmen, der ständigen wispernden hoffnungen, Wünsche und Ängste von tausenden Stimmen, die 9 Jahre lang ihr Begleiter gewesen waren und wo man sich auf einzelne Strömungen hatte konzentrieren können. Die Grabesstille, bei der Krönung der neuen Nyame... und schließlich... Niss'nley, die die Schriftrolle aus dem Tempel an Tiara übergab und das Zweckbündniss, das geschlossen wurde zwischen den beiden Frauen...
sie konnte nicht mehr schreien - es war zu viel - die Tränen flossen und die Macht der Erinnerungen, Emotionen und des vielfachen Kampfes gegen die Finsterniss ließ ihren Stummen Schrei und den Ausdruck des Entsetzens in ihr Gesicht treten als die letzte Barriere zusammenbrach