Beiträge von Adrian Thule

    Wie so oft war Lesco hier in den Mauern der Kathedrale gewesen. Zahlreiche messen hatte er besucht und im Gegensatz zu seiner ersten Anwesenheit an diesem Ort, seit seiner Zeit in Kephram, hatte Lesco jedes Mal zugehört. Er hatte sich anstecken lassen von dem Licht das den Worten der Priester innelag. Selten jedoch war der Ordenskriegernovize im Anschluss länger geblieben. Heute jedoch hatte Lesco seinen Ausbildern gesagt, dass er nach der Morgenandacht, noch ein wenig länger in den Hallen des Lichtes verbleiben würde, um dort die Ruhe des gebetes zu finden.


    Über der grauen Robe lag schwer das Metal seiner Rüstung auf den Schultern. Es gab kaum einen Tag, außerhalb der Ordensfeste, an dem der Novize sie nicht trug. Und es gab keine Stunde, an keinem Tag, an dem er nicht eines seiner beiden Schwerter bei sich trug. Die Klinge der Ordenskrieger vom Steins zu Gislafoth waren Symbol der Hoffnung und des Schutzes. Und eines Tages würde dieses Schwert in Lescos Hand zu einer Waffe des Lichtes werden. Eines Tages...


    Langsam und bedächtig schritt der Erbe des Avatars durch die Kathedrale. Er ließ sich alle zeit der Welt, um die Nischen, die Relikte und die Statuen genau zu betrachten. An dem Ebenbild Amalias blieb er jedoch am längsten stehen. Sie war einst eine von den Seinen, bis der Herr sie auserwählt hatte. Dies war ihr Schwert gewesen und ihre Rüstung. Sie hatte soviel Licht in die Welt gebracht, als sie noch dem Orden des Steins angehörte und vollbrachte jetzt als Oberhaupt der Kirche noch viel mehr. Gesehen hatte er sie schon oft, mit ihr gesprochen noch nie. Vielleicht würde auch das eines Tages der Fall sein...


    Mit Bedacht zog Lesco die Klinge aus der Schwertscheide und stellte die Spitze auf dem Boden, während er sich an Ort und Stelle neiderkniete und die Augen schloss. Er blickte sich nicht um, um sicher zu stellen, dass er alleine war. Warum auch? Es gab an diesem Ort nur Wahrheit und Offenheit. Hier gab es nur Brüder und Schwestern, Kinder des Herren, die sie alle waren. Dies schien ihm der richtige Ort zu sein, um heute seine Gebete an den Herrn des Lichtes zu schicken.


    "Lukranis, mein Herr,


    möge Dein wachsames Auge deine Kinder behüten Tag und Nacht,
    Halte Deine Hand schützend über meine Familie,
    auf dass ich singe,
    auf dass ich preise Deine Herrlichkeit.
    Ich will in Chorälen Deiner jubeln,
    im Gebet Deiner gedenken,
    dass ich nicht falle in die Hand des Bösen,
    und nicht strauchle auf meinem Weg
    zu Dir, denn


    ich glaube an die Sonne, auch wenn sie nicht scheint.
    ich glaube an die Liebe, auch wenn ich sie nicht fühle.
    ich glaube an dich, auch wenn du schweigst.


    Oh Lukranis!
    wo du meine Schritte lenkst, kann ich nicht fehlen,
    Stärke meinen Willen, das Chaos zu zerschmettern, wo immer ich es finde.
    Gib mir die Stärke, Seite an Seite mit meinen Kameraden zu kämpfen.
    Verleihe mir die Kraft, das Herz Daynons zu schützen und mein Leben für seine Bewohner zu geben.
    Schenke mir den Sieg über unsere Feinde - oder einen ehrenvollen Tod.
    Mein Glaube soll mein Schild sein und meine Waffe.
    Nie will ich wanken, mein Arm soll nicht ruhen und mein Geist nicht schwach werden, bis die letzten Schatten aus Daynon geschwunden sind.


    Und wie jeden Morgen, wie an jedem Tage, bitte ich dich Lukranis.
    Lege deine Hand über die Seele meines toten Bruders.
    Schütze ihn durch deine Herrlichkeit, umfange seinen Geist mit deinem Licht,
    aufdass die Chaosmayd ihn nicht auferstehen lässt."

    "Er sagte, dass er Lukranis zeigen will, dass.... ... er auf der Seite des Lichtes steht." Lesco hatte oft in den letzten Tagen über diese Aussage nachgedacht. "Dabei... sieht der Herr auf die, die für das Licht einstehen... und er wartet auf die, die vom Weg abkommen."


    Doch dann lächelte er.


    "Die Messe zur Einweihung dieses Schrein war... schön. Es waren fast alle Gäste da. Dayniten, wie Fremde. Ritter neben einfachem Volk. Helden neben Händlern. Hätte nur ein Gehörnter gefehlt, der neben einem Wolf platz gefunden hätte."


    Das Lächeln ihres Bruders wurde breiter.


    "Wie der Bewahrer sagte... möge ein Wolf zum Gehörnten werden oder ein Gehörnter zum Wolf. Möge ein einfacher Bauer zu den intelektuellen nach Thorgal kommen. Wenn er dort seine Ruhe findet, ist dies der Platz, den Lukranis für ihn vorgesehen hat."


    Die Augen des Mannes schlossen sich, verbargen den Glanz, der sich in ihnen zeigte.


    "Ich... habe meine Ruhe gefunden."

    "Nur die Beiden..." Verbesserte Lesco und aß einen weiteren Happen vom Brot. "Ich habe auch nicht viel mit ihnen gesprochen. Wobei der Elb... ich komme einfach nicht mehr auf seinen Namen... hinterher, nachdem ich den Bewahrer im angrenzenden Wald zu einem der Wölfe gebracht habe, gemeinsam mit mir beten wollte." Da runzelte der Bruder die Stirn. Seltsam war die Situtation schon gewesen. "... es war das erste Mal, dass mich jemand darum gebeten hat ihm geistigen Beistand zu gewähren... ... ein schönes Gefühl."

    "Das wirklich spannende vor Ort waren die Leute."


    Lesco biss in die Scheibe Brot und trank einen Schluck Wasser.


    "Es war voll von Wölfen und Menschen aus aller Welt. Sogar Enrico war da und ein anderer der Helden vom Banner der Tränen. Und ein Untergebener von Sir Thalion."


    Die Aufregung stand Lesco im Gesicht geschrieben.


    "Und ich habe eine ehemalige Schwester vom Orden der Lichtbringer getroffen, die jetzt aus der Not heraus mit ihrer leiblichen Schwester gemeinsam für ein Kinderheim hier in Proudmoore Spenden sammelt."

    "Ich hatte den Auftrag einen Bewahrer durch das Land zu geleiten und am Gasthof zum Waldkrug an einen Waldläufer zu übergeben. Dabei war es an mir eine Verlautbarung des Königs vor zu lesen und anzunageln." Das klang ja ersteinmal nicht so vielversprechend, doch während Lesco etwas Butter auf das Brot strich und schließlich Salz dazu gab, grinste er.


    "Es hat sich heraus gestellt, dass er die Aufgabe hatte neu eingerichtete Schreine an einigen Tavernen im Land zu weihen. Auf der Reise selbst ist nicht sonderlich viel passiert. Die einzelnen Stationen, an dennen er die Schreine einweihte, waren eher spährlich besucht. Doch der Waldkrug... war anders. Da waren so viele Menschen... und als ich die Verlautbarung vorlaß... ... es fühlte sich genauso aunangenehm an, wie damals, als ich meinen Sündenteppich in der Halle unter den Blicken der Anwesenden suchen musste."

    "Mir geht es auch gut. Ich gehe mich nur schnell umziehen und ein wenig frisch machen. Halte mir nen Platz frei."


    Kurz umarmte Lesco Medina, ehe er selbst in Richtung seines Zimmers aufbrach. Er beeilte sich aus dem Gambeson und dem Waffenrock zu kommen und kam kurze Zeit später in grauer Kutte mit dem Schwert an der Seite in die Mensa. Eilig füllte er sein Essensbrettchen mit ein wenig Nahrung und suchte schließlich deine Schwester.


    "Wie ist es dir ergangen in den Wochen?"

    Er war gedankenverloren und rieb sich gerade das Kinn, als er fast mit seiner Schwester zusammenstieß. Auch er gab nur leise eine Entschuldigung von sich und wollte ersteinmal raus aus der Kleidung, um sich frisch zu machen. Doch dann fiel sein Name und er blickte zu Medina.


    "Hey... " Das Lächeln wurde breiter. "Ich bin gerade erst angekommen. Wie geht es dir?" Er war gemeinsam mit einem Bewahrer des Lichtes vom Orden der Lichtbringer aufgebrochen und nun stand er da. Man sah seiner Kleidung die Reise an. Dreck am Saum. Öl von der Rüstung an den Schultern.

    nach dem Waldkrug


    Es war eine recht große Reisegruppe geworden. Viele wollten nach dem Abend im Waldkrug hinauf nach Proudmoore. Einige hatten sich bereits auf dem Weg getrennt. Doch der Großteil war gemeinsam in die Stadt gereist. Seltsam wach, schien der Ordenskrieger, voller Energie, obwohl die Reise lang gewesen sein musste. Er hatte sogar die Kraft vor seiner Rückkehr in die Ordensburg noch im Waisenhaus vorbei zu schauen, für das die beiden Damen gesammelt haben. Lesco war sich sicher, dass Lukranis ein die eine der beiden Schwestern stehts im Auge hielt, auch, wenn sie sich dafür entschieden hatte, die Kirche zu verlassen. Ihre Taten waren gut und gerecht und im Sinne des Herrn. 'Möge ein Gehörter zum Wolf werden. Solange er dort seine Ruhe findet ist dies der Platz, den Lukranis für ihn vorgesehen hat'


    Schließlich kehrte Lesco zur Ordensburg zurück. Rüstzeug ablegen und pflegen stand als erstes auf dem Plan. Ebenso handhabte Lesco dies mit seinem Schwert. Dieses fand am Ende jedoch keinen Platz in der Rüstkammer, sondern wurde wieder an den Gürtel gehangen. Auch, wenn diese Waffe noch nicht gesegnet war, würde er sie niemals aus der Hand geben. Sie war seine Prüfung. Seine Bürde. Seine Pflicht.


    Schließlich führten seine Beine ihn ziellos durch die Ordensburg. Ein Lächeln lag auf seinen Lippen, als er gedanklich nocheinmal die Erfahrungen durchlebte, die er gesammelt hatte.

    Im grunde gab es NSCs, Hausspieler (SC, die einen Charakter für die Welt Ulshar gemacht haben) und Gastspieler (wie wir).


    Hausspieler hatten es einfacher rein zu kommen, Gäste mussten sich das Vertrauen erspielen. Aber ich habe mich nie wirklich als Zuschauer gefühlt, weil ich von anfang an damit gerechnet habe und sehr viel Ambiente- und Charakterspiel genossen habe.


    Edit: In anderen Füstentümern war es wohl als Gast auch einfacher rein zu kommen.

    Das Konzept war ganz einfach: Der König wurde ermordert und jeder versuchte jedem die Schuld in die Schuhe zu schieben.


    Wir waren als Gastsspieler da und hatten enorme Probleme unsere Bemühungen Kontakt zu den Makrabari zu bekommen auf fruchbaren Boden zu bringen. Das lag aber Primär am asiatischen Spiel des Lagers, wie ich finde und in Nachhinein finde ich es gar nicht so schlimm, dass sich die Vertrauensbasis so langsam entwickelt.


    Leider sind viele Spielangebote unsererseits im Nichts verlaufen: Kahris besonderer Tee für den Fürsten Makrabars wurde nach der Übergabe nicht weiter angespielt, Alexandres Versuche den Alchemisten seine Dienste anzubieten wurden abgelehnt, etc.


    Am Samstag ist die Spielleitung auf die Kritik eingegangen, dass es quasi unmöglich war für das Lager zu arbeiten und die Strukturen wurden gelockert, ohne, dass es unpassend wirkte.


    Aber nur weil wir nicht in die Geschehnisse im Lager eingebunden wurden hiieß es nicht, dass es nicht auch sehr schöne Spielszenen mit den Makrabari gab. Unsere Audienz beim Füsten war sehr spannend und hat mir viel Freude bereitet. Auch der Kontakt zum Haus- und Hofmeister war sehr intensiv. Und wir hatten den ein oder anderen Makrabari zu Gast bei uns im Lager. Am Ende haben einige Spieler Perlen verliehen bekommen, die quasi für Verdienste um Makrabar ausgegeben wurden. Das wird wohl dafür Sorgen, dass es nächstes jahr leichter fällt hinein zu kommen.


    Unsere Postion quasi am Tor des Lagers hat dafür gesorgt, dass wir trotz der Probleme in die Strukturen von Makrabar rein zu kommen sehr gut informiert waren. Fast jeder Lagergast hat bei uns nach dem Weg gefragt oder sich etwas ausgeruht und mit uns geredet.


    Die Con an sich hatte viel zu bieten: Stadtspiel, Taverne, Tuniere und ein großes Gestampfe am letzten Abend. Darüber hinaus... Intrige, Intrige, Intriege und Intriege. Der Bastardsohn bringt seinen Vater um. Das Nachbarvolk wird als Buhmann dargestellt, indem angeblich ein Pfeil von ihnen als Mordwaffe vorgelegt wird. Inzest zwischen Füst und Königin. Das Mündel des göttlichen Kaisers wird entführt und entpuppt sich als Tochter der Königin. Die Kirche der Vier will überall ihre Finger drin haben. Mörder fliehen. Jeder misstraut jedem und doch wird der Fireden gewahrt, was einigen nicht passt. Kurzum: Viel Spaß ;)


    Das Ambiete war sehr hoch. Ich habe nirgends eine PET-Flasche rumliegen sehen. Das Lager von Makrabar hat eine enorme Ruhe ausgestrahl und Kalden hat konsequent gefeiert. Hofschranzengehabe gab es in Aquillien und Tulenin und aus dem hassat hat man Trommeln gehört. Die Pferde auf dem Con haben ihren Teil zum Abiente beigetragen.


    Fazit: Ich hatte trotz aller Schwierigkeiten sehr viel Spaß und würde Makrabar definitiv eine zweite Chance geben. Die Spieler und NSCs dort waren mMn sehr gewillt die Situation für Gäste zu verbessern. Und selbst, wenn es dann wieder Probleme geben wird und würde ich dennoch das BC3 besuchen.

    Lesco nickte und nahm die neuen Informationen auf. Man würde das Wissen noch mit dem in der Bibliothek abgleichen und gegebenenfalls erste Notizen für Änderungen fixieren, die dann am Ende der Reise eingetragenw erden sollten, nachdem man sie ergänzte.


    Kurz verabschiedete sich Lesco und nickte Khari zu.


    "Lukranis Licht mit euch."


    Schließlich würde er Medina in die Feste zurück begleiten.

    Lesco erhob sich mit einem Nicken, als Khari anbot etwas zu gehen. Der Wind trug die Worte seiner künftigen Reisebegleitung an sein Ohr und er lauschte ihnen.


    "Wisst ihr aktuelle Dinge aus Ulshar zu berichten, die wahrscheinlich nicht in unseren Aufzeichnungen zu finden sind? Und... falls die Frage gestattet ist... was genau ist euer Auftrag dort? Je besser wir darüber bescheid wissen, desto besser und zielgerichteter können wir uns vorbereiten."

    Lescos Blick wanderte zu ihren Händen, dann zu seinen. Auch an ihnen fand er Schwielen und Narben. Manche älter, manche frischer.


    "Und wie lange gedenkt ihr unterwegs zu sein?"


    Dann blickte er wieder auf. Irgendwie ließ ihn der Gedanke nicht los, warum man Medina und ihn schickte. Er brauchte noch Zeit, um seine Ausbildung zu beenden. Warum wurde er fort geschickt?


    "Habt ihr speziell uns gewählt, um euch zu begleiten?"

    "Es ist unsere Natur so zu handeln... aber wir haben auch die Wahl uns dagegen zu entscheiden und aufrecht den Weg zu gehen, den der Herr für uns bereitet hat. Aber ich bin mir den Gefahren von Habgier und dem griff nach Macht durchaus gut bewusst."


    '... besser als ihr euch vorstellen könnt.', fügte er gedanklich hinzu, ohne zu wissen, was Khari wirklich weiß.


    Doch dann lächelte er sanft und ließ medina ihre Frage stellen. Genau das wäre seine Nächste gewesen. Es war beruhigend zu wissen, dass sie immernoch gleich dachten.

    Lesco sah sich weiter um und wurde immer ruhiger. Sährend sein Blick umherwanderte, lauschte er den Beiden und hätte seine Mimik weiter so gehalten, wie bisher. Doch dann sprach Khari von Schuldnern, die geschützt wurden. Sein Blick fixierte die Schwangere. Sie konnte unmöglich ihn meinen. Und so wartete er, bis die Beiden zuende gesprochen hatten. Früher wäre er sicher ins Wort gefallen, doch er hatte etwas Zurückhaltung gelernt.


    "Dort, wo ein Sünder fehl geht, wartet Lukranis, um den Fehlgeleiteten zu empfangen, wenn er den Weg zurück findet. Lukranis ist gütig... warum sollten es seine Kirchen und seine Kinder nicht sein? Jeder hat eine zweite Chance verdient."


    Seine Aufgabe kannte er und er wusste auch, dass er sich jederzeit bessern musste, um die Kirche zu stärken. Vielleicht würde er dann eines tages mit seinen Brüdern und Schwestern in Gislafoth stehen und die Feste zurück erobern. Eines tages... wenn er sein Tattoo trägt.


    "Was glaubt ihr persönlich, welche Gefahren uns erwarten?"

    "Khari...", wiederholte Lesco den Namen lächelnd. Doch dann blieb er erst einmal weiter still. Erst als Medina ihre Frage gestellt hatte, stellte er eine Frage, auf die er keine Antwort fand.


    "Was genau ist eurer Meinung nach der primäre Grund unserer Begleitung? Und was genau haben wir in Ulshar vor?"

    Auch Lesco grübelte kurz, woher er diese Frau kannte. Vielleicht war man sich in Kephram mal begegnet? Vielleicht bildete er sich das Ganze auch schlicht ein?


    Letztlich leiß er sich nieder. Während er sich zu der Fremden umdrehte, spannte sich seine Haltung etwas. Er schien bereit aufzuspringen, wirkte dabei aber nicht unatürlich. Es war etwas, was in Kephram manchmal zum überleben beitrug: Immer bereit sein aufzuspringen, egal, wo man war. und es war eine der Sache, die er als Wächter und Ordenkrieger nicht erst lernen musste, auch, wenn man ihm es immer und immer wieder eintrichterte.


    "..." Das Gespräch überließ er ersteinmal Medina. Fragen würden später kommen.

    Der Bruder hatte die Arme hinter dem Rücken verschränkt und folgte Medina dicht auf. In diesem Moment konnte Khari erkennen, dass Lesco wohl gedanklich seine Ausbildung durchging. Sie waren zwar immernoch in Proudmoore und noch immer in der Ordensburg, aber nicht mehr im Trakt der scheinbar absoluten Sicherheit. Auch, als Lesco Medinas Ziel erblickt hatte, wanderten seine Augen immer wieder abschätzend umher, nicht nervös, sondern schlicht aufmerksam, genau, wie man es ihm eingebläut hatte.


    Als sie bei Khari ankamen nickte er ihr freundlich zu.


    "Möge die Hand des Erschaffers über euch wachen."

    Noch immer hatte Lesco nicht in die Papiere gesehen, die sie bekommen hatten. Im Atrium angekommen streckte er sich ersteinmal durch und ging hinter Medina her. Sein Blick wanderte aufmerksam umher und suchte das Atrium ab.