Beiträge von Adrian Thule

    Adrian war froh, dass das Thema seiner Landeszugehörigkeit vom Tisch war. Er musterte die Sachen und packte sie auf einen handlichen Stapel, ehe er die Übergabe unterzeichnete. Wie selbstverständlich reichte Thule Julian seine Hand.


    "Adrian... freut mich Julian."


    Der Sack auf seinem Rücken wurde abstellt.


    "Bin im Zimmer dreizehn... also die 13. Faust, nehm ich an?"

    "Ganz Recht... es geht in den Osten und wider der Chaosmaid. Und mein Schwert wird viele Körper des Feindes zertrümmern, ehe ich wiederkehre oder liegenbleibe."


    Adrian beobachtete den Mann eine Weile. Ihm war klar, warum er für diese Mission den Wappenrock Daynon tragen musste und, dass eine direkte und ehrliche Antwort sichder die Falsche gewesen wäre.


    "Es sollte uns doch egal sein, wer an unserer Seite steht und uns und unsere Kameraden schützt. Jeder der mit mir auf dem Schlachtfeld steht und mit mir blutet ist mein Bruder. Unsere Sache gegen das Chaos ist gerecht... und das ist es was zählt... soll mein Nebenmann doch aus einem anderen Land kommen... er blutet für Daynon und den Frieden hier."

    Der Soldat musterte seinen ungeschickten Gegenüber, den Adrian wohl überrascht hatte. Nur kurz zogen sich die Mundwinkel minimal nach oben, ehe er wieder die Diziplin einkehren ließ.


    "Natürlich."


    Seine Hand wanderte zu der Gürteltasche. Er holte das Papier hervor, drehte es in die Richtung des Mannes und trat einen Schritt näher heran, sodass dieser es lesen konnte. Doch aus der Hand geben würde er es momentan wohl eher nicht.

    'Viel Spaß' die Worte von Aling hingen ihm noch immer in den Ohren. Ein Lächeln legte sich wieder auf seine Lippen und er atmete erstmal die Luft der Kaserne tief ein. Seine Augen wanderte über die Schilder und die Gänge, ehe er sich schließlich nach Rechts drehte. Zügig, aber nicht eilig, trugen ihn seine Beine gen BAL. Als er sein Ziel erreichte, trat er ein und schlug mit der Hand auf seine Brust.


    "Soldat Adrian Thule meldet sich, wie befohlen, zur Erstausstattung."

    Es ist schon einige Monate her, dass Adrian ne Kaserne von Innen gesehen hat. Schweigend bleibt er stehen und mustert das, as hinter der Türe verborgen war, ehe er einige Schritte hinein macht und auf Aling wartet. Der wusste wo es lang geht.

    "Wie soll man ohne Schmerzen aus seinen Fehlern lernen, um beim nächsten Mal einen Sieg zu erringen?"


    Adrian schmunzelte leicht. Es wirkte dennoch so, als würde er es voll und ganz ernst meinen, was er da gerade gesagt hat. Dennoch war die Frage rhetorischer Natur.


    "Kein Kuuna... Danke, Korporal. Keine weiteren Fragen."

    "Bei allem Respekt, Korporal. Ich denke nicht, dass die Beleidigung zutreffend ist. Rekruten brauchen eine klare Linie und feste Regeln, ansonsten lernen sie es nicht - ansonsten sterben sie auf dem Schlachtfeld."


    Die Urkunde wurde durchgelesen und schließlich sorgfälltig in einer Gürteltasche verstaut.


    "Ich verstehe, Korporal. Die Regeln sind deutlich... eine Frage habe ich jedoch. Was ist Kuuna?"

    "Auf der anderen Seite sind wir nicht auf dem Schlachtfeld... und selbst dort ist Geschwindigkeit nicht immer verkehrt... wenn ich zu lange brauche, um meine Befehle zu fassen, dann sterben meine Männer...solange man Ruhe behällt und trotz aller Geschwindigkeit besonnen reagiert ist Alles in Ordnung. Keine Sorge, Korporal. Ich habe schon vor Jahren aufgegeben mich umzubringen, indem ich in eine Lanze hüpfte."


    Adrian lächelte leicht und nickte dann einmal. Ihm jedoch auch der Lob nicht entgangen.


    "... und... Danke, Korporal."


    Adrian ließ die Frage des Soldaten auf sich einwirken.


    "Ich nehme an mich erwartet eine Musterung und das Anlegen meiner Akte, ehe ich dann in der BAL meine Ausrüstung bekomme."

    Adrian wusste, dass die Behandlung vollkommen normal war. Junge Rekruten hätten wahrscheinlich nicht in der Ruhe regiert, wie es der erfahrene Soldat tat. Er zog seinen Fuß zurück und streckte den Rücken wieder durch, ehe er sich nochmals gen Aling umdrehte.


    "Korporal? In welchem Zeitraum ist die BAL geöffnet?"

    Wieder salutierte Thule zackig.


    "Danke, Korporal. Bitte um Erlaubnis wegtreten zu dürfen, Korporal!"


    Adrian wartete auf die Genemigung, nahm seine Sachen und suchte die BAL auf. Er wusste schon jetzt nicht, wie er den Kram schleppen sollt, aber darum würde er sich später kümmern.

    Tja. Anscheinend hatte sich Thule getäuscht, als er dachte, dass der Mann die Stimmung lockern wollte. Aber im Grunde hätte er sich das auch denken können.


    "Jawohl, Korporal. Mir wurde gesagt, dass ich hier auch den Übungsplan für die nächste Woche bekomme? Wie sieht es mit dem Wappenrock aus?"

    "Das sollte das kleinste Problem sein, Korporal."


    Adrian ließ seinen Rucksack zu Boden sinken und legte seine Ausrüstung da drauf. Er nahm das Schreiben entgegen und nickte dem Korporal zu. Sein Blick fiel auf das Schreiben. Schließlich begann er die erstaunlich wenigen Lücken - im Grunde nur den Name - auszufüllen. Auch, wenn es stellenweise deutlich schöner geschrieben werden konnte, so ganz unbeholfen sah Adrian dabei nicht aus.


    "Die meisten Truppenbewegungen meines eigenen Banners erfolgten schriftlich und trotz der Hilfe meines Adjutanten blieb einiges an Schreibkram für mich über, wenn wir nicht im Einsatz waren."

    Adrian lächelte. Er war die letzten Jahre fast durchgehend auf den Schlachtfeldern Mitrasperas gewesen und hatte dadurch bedingt etwas zu wenig den Drill einer Kaserne erlebt. Er hatte es so gewollt: Das Leben im Zelt, die dauernde Belastung eines möglichen Angriffs durch den Feind, die Gewissheit mit dem Schwert in der Hand auf dem Schlachtfeld zu sterben. Doch nun war ihm klar, dass man auch ab und an etwas Anderes sehen musste und den militärischen Drill auch als erfahrener Soldat noch immer notwendig war. Das Lächeln wurde breiter. Hier in Daynon schien die Last abzufallen die Verantwortung über sein Banner tragen zu müssen. Hier war er wieder einfacher Soldat - und es war gut auf eine gewisse Art und Weise.


    "Jawohl, Korporal."


    Thule schulterte seinen Rucksack und nahm seine Waffen unter den Arm, um dem anderen Soldaten zu folgen. Er lauschte den Worten des Mannes und wurde mit jedem Schritt selbstsicherer; gelöster.


    "Verstanden, Korporal. Wann darf ich anfangen, Korporal? Wem darf ich meine bisherigen Erfahrungen und Fähigkeiten mitteilen?"

    Adrian war vom Pferde abgestiegen und begann damit die Ausrüstung vom Sattel zu nehmen. Axt, Schild und ein Anderthalbhänder gehörten zu der sichtbaren Bewaffnung, die er mitführte. Sein Blick fiel zu dem Soldaten.


    "Ich würde gerne bei den Vorbereitungen betreffend dem Banner der Tränen helfen. Allerdings müsste ich in den kommenden Wochen einmal das Kasernengelände verlassen. Es werden einige Freiwillige meines eigenen Banners in meiner Heimat herkommen und ebenfalls ihre Unterstützung im Osten anbieten... ich weiß nicht, wieviele meinem Ruf folgen. Mein Adjutant kümmert sich daheim um die Reise der Männer und Frauen, während ich selbst schon hergekommen bin."

    "Das... ist wohl wahr, Korporal." Er grinste zwinkernd dem Gehörnten hinterher und folgte ihm dann nach draußen. Der Huskey erwartete Adrian schwanzwedelnd und wurde von diesem kruz begrüßt, ehe Thule das Pferd losband und aufsetzte. Schließlich wartete Adrian auf den daynitischen Soldaten.

    Nach dem erfolgten Salut seines gegenübers nahm Adrian die Hände auf seinen Rücken und lauschte den Worten des Mannes.


    "Das ist soweit korrekt.", bestätigte er die Information des Korporals. Er nickte auf die Aufforderung zu folgen und löste die straffe Haltung.


    "Soll ich mein Pferd und meine Ausrüstung vor dem Gebäude angebunden lassen oder mitnehmen?"


    Das war zunächst die einzige Frage, die der Soldat hatte.

    Adrian war es gewohnt zu warten. Im Laufe seiner Ausbildung und vor Allem im Laufe seiner Dienstzeit war es immer und immer wieder zu langen Warteszenen gekommen, sei es in Rahmen der Bürokratie oder gar im Kampfeinsatz. Ein soldat musste damit Leben. Umso dankbarer war der Soldat für den Hund. Sein Blick fixierte diesen ab und an. Adrian wirkte sichtlich amüsiert und quittierte die Bemühungen des Tieres tatsächlich mit der gewünschten Streicheleinheit.


    Doch als der Gehörnte in seine Richtung kam, galt Adrians Aufmerksamkeit nur dem Soldaten. Er stand auf, schob die Fersen aneinander. Die linke Hand hing geöffnet an seinem Bein herab, während die rechte sich zur Faust ballte und an seine Schläfe wanderte.


    Es war im Grunde völlig egal, warum der Gehörnte da war. Er hatte eingetrichtert bekommen, dass man einen nicht-verfeindeten Soldaten aus einem anderen Land genauso zu begrüßen hat, wie die eigenen Vorgesetzten.

    Adrian verbeugte sich leicht.


    "Ich danke Euch für Eure Hilfe, werter Herr. Natürlich verstehe ich den Aufwand, der hinter einer militärischen Organisation steht und die Bedeutung dessen, dass Alles seinen rechten Gang haben muss. Die Elemente mit Euch."


    Mit diesen Worten machte Adrian einen Schritt nach hinten und drehte sich dann um, um den Eingangsbereich anzusteuern. Dort ließ er sich nieder und wartete.

    "Dadrinnen liegt das nächste Problem begraben..."


    Adrian seufzte und schloss für einen Moment die Augen. Warum war es so schwer Hilfe anzubieten? Er entsann sich an das Konvent und an seinen viel zu schnellen Aufbruch.


    "Es... gab vor meiner Abreise noch kein Schreiben für mich oder die Freiwilligen, die mir folgen werden. Einzig Tiara Lea hat bisher eine Einberufung erhalte... wie gesagt... ein weiterer Punkt, der geregelt werden muss. Alles, was ich Euch geben kann... ist ein Schreiben, dass meinen Dienst beim Sh'Yquay des östlichen Siegels ausweist... die ihrerseits Berater und Freund von Tiara Lea ist, die wiederum mit einem gewissen Malglin aus Amonlonde befreundet ist und diesen unterstützt Daynon zu helfen."

    "Oh... ... bitte... lasst das Sir weg... Ich... bin kein Ritter... nicht vom Stande... nein... nur Soldat auf einem fernen Kontinent..."


    Irgendwie wirkte der Krieger verlegen, dass man ihn mit Sir ansprach. dennoch versuchte er Haltung zu bewahren. Während er wartete, schloss Adrian die Augen und nickte als der Name Thalion fiel.


    "Ich war Gast auf dem Konvent, auf dem das Banner einberufen wurde. Meine... ... meine damalige Nyame Tiara Lea aus dem Hause Storn wurde dorthin eingeladen und ich fungierte als ihr Leibwächter auf der Reise. Damals beschloss ich, mich dem Banner anzuschließen und bin nun hier, um meine Hilfe bei den Vorbereitungen anzubieten."