Beiträge von Adrian Thule

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    Lesco nahm Umwege. Wieder umging er diejenigen, die auf seinem Weg lauern mochten und verlor dadurch Minuten. Als er endlich das Tor nach Proudmoore erreich hatte war die Abendandacht schon vorbei. Zu kange hatte er mit dem Ding geredet und so rannte er mit der Hoffnung, dass der Bewahrer und Medina warteten in Richtung Ordensburg. Hier in Proudmoore nahm er den direkten Weg. Ob er sich sicher fühlte oder die Umwege nicht kannte, war nicht ganz klar.

    "Ich schätze... man sieht sich", war seine einzige Reaktion. Irgendwie hatte er damit gerechnet, dass das Wesen einfach verschwinden wird... irgendwann.


    Mit der Kette im Gepäck verließ Lesco dann das Badehaus. Bezahlt hatte er im Vorfeld. Und so verschwand er in der Schwanengasse in Richtung Proudmoore.

    ALs sie seinen Dickschädel ansprach musste Lesco ein wenig Schmunzeln.


    "Jahrelanges Übung..."


    Doch genauso plötzlich, wie sich seine Mundwinkel gehoben haben, senkten sie sich wieder und der restliche Körper spannte sich erneut an an. Schon viel zu lange stand er hier und redete mit dem Ding. Die Zeit lief davon.


    "Dann wollen wir doch mal sehen, ob ich im Licht verbrennen... wobei Kammer des Schweigens nicht sehr... beleuchtet klingt."


    Ein Scherz? Kein Guter, aber genug, um sich selbst abzulenken. Seine Hand griff nach der Gugel und er warf sie sich über. bereit zum Aufbruch.

    Sie trat zurück, um ihn zu beruhigen und das tat Lesco auch. Die Panik zog sich langsam zurück, auch, wenn sie nicht ganz verschwinden wollte. Seine Augen blieben auf der Dunklen liegen und seine Hand löste sich vom Dolch, ohne aus seiner Nähe weichen zu wollen.


    Dann flog etwas und Lesco griff mit beiden Händen danach. Zwar berührte er das Flugobjekt, trotzdem fiel es zu Boden, weil er es nicht greifen konnte. Schneel bückte er sich dannach und blickte das Ding an, während er es aufhob.


    "Würdet ihr das Alles auch tun, wenn ich... in die Dunkelheit gehen würde, statt mich ins Licht zu stellen?"

    Das Funkeln der Herausforderung verstarb und man konnte spontan anfallende Panik in Lescos Augen ausmachen. Er zuckte, als der Schatten hinter ihm knurrte und seine Hand legte sich an den Griff des Dolches; ganz instinktiv und ohne ihn zu ziehen oder damit angreifen zu wollen.


    "Deine Drohungen und Beleidigungen... schüchtern mich nicht ein. Ich habe zehn Jahre mit Drohungen im Nacken überlebt, die weit schlimmer waren."


    Augen und Mund sprachen in Gegensätzen und doch schien er das Gesagte durchaus Ernst zu meinen. Es waren nicht ihre Worte, vielmehr ihr Auftreten, dass Einschüchterung mit sich brachte.


    "Und ich habe sicher keinen Bedarf daran dein Genick zu brechen. Wenn du glaubst, dass ich Spaß daran hatte zu töten... irrst du dich."

    Auch Lescos Kopf legte sich wieder schief, diesmal zur anderen Richtung. Sein Gesicht verzog sich und Zufriedenheit sah deutlich Anders aus. So endgültig ihre Stimme klang, so deutlich sprachen seine Augen 'Wir werden sehen'.


    Der Mann blickte dem Gehen der Dunklen entgegen und schien dann verwundert, dass sie doch zögerte und noch etwas hinzufügte.


    "Soso... ihr habt also Aufgaben für mich? Dann werdet ihr aber erstmal klarer auf Fragen antworten müssen und nicht bloß in Bildern, wie beim letzten Mal. Aber das werden wir sehen, wenn es soweit ist. Ich habe gleich erst einmal... Termine, die ich einhalten muss."

    Lesco beobachtete ihr Zögern und legte den Kopf schief, um sie zu beobachten. Dann schüttelte er den Kopf.


    "Meine Zukunft liegt momentan nicht mehr in meiner Hand. Entweder ich bin nach der Abendandacht an der Ordensburg und stelle mich dem, was die Priester dort für mich gewählt haben... oder ich lebe ein Leben auf der Flucht vor den Häschern der Garde, die einen Mörder jagen."


    Er zuckte mit den Schultern.


    "Du siehst... mir geht die Zeit aus. Und ich will dir glauben... aber Worte Alleine werden mich nicht beruhigen. Vielleicht war es nie an mir über sie zu entscheiden... aber es war an mir mich dafür zu entscheiden.... zu versuchen ihr selbst zu helfen... und ich bin feige davor weggerannt."


    Ein Seufzen folgte und sein Blick fiel auf das Wasser im Zuber.


    "Ich weiß nicht, was in dieser Nacht wirklich mit mir passiert ist. In den zehn Jahren habe ich gelernt mich nur um mich zu kümmern."

    Beim knurren spannt sich Lesco an, streift dann aber die Tunika über und legt den Gürtel an, um den Dolch in der Scheide zu deponieren. Kurz blickte er nochmal zu dem Wesen zurück und es schien fast so, als würde er nicht antworten. Dann brach er das Schweigen.


    "Ich habe sie bei dir zurück gelassen... und.. ich traue dir... trotz Allem... nicht... Zudem, weiß ich nicht, wann ich wieder die Gelegenheit habe nach ihr zu suchen."


    Er zuckte mit den Schultern. Eigentlich hatte die dunkle Recht. Welchen Grund hatte er sich für dieses Mädchen zu interessieren, das er eigentlich nicht kannte.

    Ein Nicken, mehr folgte zunächst nicht. Lesco trocknete sich weiter ab und erst als er begann sich anzuziehen, blickte er die Gestallt wieder an.


    "Ich habe das Mädchen gesucht. Weist du, wo sie ist?"


    Doch er ließ dem Schatten keine Zeit um direkt anzuworten, sondern fügte noch eine Erklärung hinzu.


    "Ich will sie nur sehen, damit ich weiß, dass es ihr gut geht."

    Kaum ertönte die Stimme, schnellte auch schon der Dolch aus dem Wasser und Lesco ging in den Kniestand, um sich dem Ursprungsort zuwenden zu können. Die Waffe war in Verteidigungshaltung vor ihm gehalten und als er niemanden sah, drehte sich Lesco im Zuber, auf der Suche nach... er wusste doch wonach er suchte. Die Stimme hatte sich in seinen Kopf eingeprägt und so sank der Dolch auch schon wieder, während sich die Gestallt aus dem Schatten schälte.


    "Dir auch einen schönen Abend... Wie lange beobachtest du mich schon?"


    Scham? Auch die verlor man in Kephram. Zumindest hatte Lesco keinerlei Bedenken dabei, aufzustehen und das Bad für beendet zu erklären. Er griff nach einem Handtuch und begann sich abzutrocknen.

    Juhu. Die Rüstung ist heute... nein, halt... gestern... gekommen. Ich bin zwar noch etwas zu... ... präsent... aber das regelt sich *nick* Zu geht sie, passt eigentlich ganz gut... nur der Spalt zwischen Brust und Rücken sieht etwas... doof aus.


    Alles im Allem sehr zufrieden... jetzt ist weiter abspecken angesagt.

    Lesco reizte diesen Moment noch ein wenig länger aus, ehe er aus dem Wasser schnellte, den Schaum vor dem Mund beiseite schob und tief durchatmete. Dann wischte er sich den Schaum auch aus dem restlichen Gesicht und öffnete die Augen.


    Ein Schaudern durchfuhr ihn, als der Windhauch durch das Zimmer strich und die Kerzen erloschen. Sofort waren die Erinnerungen an den Besprechungsraum in Eshabs Hauptquartier wieder da, was dafür sorgte, dass er noch mehr fröstelte. Instinktiv griff seine Hand zu dem Dolch, als würde gleich der Geist seines ehemalligen Bosses auftauchen und Rache fordern. Entspannung, Adé.

    Alles in Allem war Lesco ziemlich enttäuscht von dem Ergebnis der Suche, wenngleich ihm das Bad sehr lockend war. Was solls. Die chancen standen schlecht und immerhin hatte er es versucht. Und so blieb ihm Nichts, als dem Schatten zu vertrauen, sich der Kleidung zu entledigen, seinem Dolch ebenfalls ein Bad zu gönnen und die letzten Stunde vor der ominösen Kammer des Schweigens zu genießen.


    Lesco stieg ins Wasser und schloss die Augen. Untertauchen und einen Moment lang alles vergessen.

    Wer wusste schon, was es in nächster Zeit zu esen gab? Wer konnte schon sagen, wann er das nächste Mal wieder in einen Zuber kam? Das hier war Lescos persönliche Abendandacht. Gleicher Zeitaufwand, deutlich entspannender.


    Drinnen angekommen sah sich Lesco um und bestellte einmal den Zuber, einmal den Eintopf und einen Krug Bier. Hier drinnen hatte er die Kapuze abgenommen und entspannte sichtlich die Muskeln. Irgendwie war es doch deutlich angenehmer nicht zeitgleich nach dem Mädchen zu schauen und auf seinen Rücken zu achten.

    Ein Zucken mit den Schultern folgte. Gegessen hatte Lesco heute eh wenig. Sein magen erinnerte ihn knurrend daran, als er darüber nachdachte, was der Gast da Alles drin gemacht hatte. Schmunzelnd sah er dem Kerl nach und nahm dann die Türe hinein.


    Nur eben ne Kleinigkeit essen und sich dabei unauffällig umsehen. Lesco tastete nach dem Geldbeutel unter der Tunika und nickte schließlich nochmal für sich bestätigend.

    Eher weniger als mehr, geduldig wartete Lesco auf das Auftauchen der Hübschnerinnen und begann alsbald mit der Suche nach der Einen.Doch je länger er suchte, desto mehr keimte der Zweifel in ihm. War sie überhaupt von hier? Klar, die Schwanengasse war der erste Gedanke gewesen, aber musste es auch der Richtige gewesen sein? Doch es gab keine weiteren Anhaltspunkte. Wenn er sie suchen wollte, dann erst einmal hier.


    Die ein oder andere Dame, die versuchte beim suchend blickenden Mann ein Geschäft zu machen, wies Lesco ab und spielte ihr Desinteresse an ihr vor, wobei er es sich selbst eher nicht abgekauft hätte. So oder so, es fehlte an Geld und an Zeit.


    Am Ende stand Lesco da, am Badehaus, ohne Ergebnisse und konnte nur noch resignierend seufzen. Es wurde langsam Zeit zu gehen, wenn er pünktlich zur Abendandacht da sein wollte. Andererseits: Niemand hat verlangt, dass er dort erscheint. Ein letzter Versuch und ein Spähen durch die Fenster des Zuberhauses. Nur noch der Blick hinein und ein letztes Mal durch die Schwanengasse.

    Hat bei uns sehr gut geholfen. Über 5 Jahre wurde jedes Jahr immer mal wieder nachgebessert, nachdem die Decke vor 5 Jahren (auch im Winter) neu gemacht wurde und seltsamer Weise im Frühjahr zu reißen begann. Im Sommer haben die dann nochmal neu angefangen und bis jetzt sieht es ganz gut aus ^^