Beiträge von Adrian Thule

    Aus Proudmoore kommend.


    Lescos Schritte führten ihn zielstrebig durch die Gassen. Er nahm Umwege, um bekannten gesichtern auszuweichen. Die Kapuze tat ihr übriges, um das Gesicht zu verdecken.


    Die Schwanengasse war sein Ziel. Hier würde er nach dem Gesicht des Mädchens suchen, dass er bei dem Schatten zurück gelassen hatte. Wenn er den Worten des Wesens Glauben schenkte, so würde sie sich nicht an ihn erinnern. Aber darum ging es ihm auch nicht.

    Und so legte Lesco nocheinmal seine Hand auf Medinas, drückte sie zum Abschied. Dann wartete er ab, bis Beide gegangen waren. Sagen würde er Nichts mehr.


    Sein Blick ruhte am Ende auf dem grünen Schrein. Fragend blickte Lesco ihn an, als würde er in dem Stein Antworten finden. Doch letztlich erhob sich Lesco, wischte sich kurz über das Gesicht und machte sich dann auf zu den Eltern. Er sagte ihnen, dass er für einige Zeit du den Lukranisten gehen würde, um dort Kephram zu vergessen. Im Grunde war es genau das, was er vorhatte.


    Dann jedoch, nach einigen Stunden, machte er sich auf den Weg. Nicht zur Abendandacht, sondern zurück in die Vergangenheit. Es gab da noch jemanden, nach dem er suchen musste und er wusste zumindest grob, wo er anfange sollte. Kapuze auf und zurück nach Kephram, Lesco.

    Zitat

    Original von Ashaba
    Irgendwann hört sich so lange an 8o


    Wer hat sie denn gemacht? Und verrätst du den Stil schon vor den Fotos?


    Ich verlegt das mal aus dem Jubelthread raus:


    Irgendwann ist halt aktuell nicht näher definiert, da weder Tiara noch ich sagen kann, wann die Gewandung präsentierbar wird ;)


    Aber, hier schonmal die Platte: Link


    Dazu geplant sind:
    Gambeson mit annestelbaren (kurzen und langen) Ärmeln (der ist schon bestellt, aber der Lieferant hat den Händler hängen lassen, soll aber bis Ende des Jahres kommen)
    Schaller und Kragen mit Bart
    Schultern mit Klingenfänger
    Und Hier und da noch optische Elemente aus Schuppe


    Das Reinheitssiegel fotografier ich dann, sobald es auf Stoff ist.

    Sobald es mehr zu sehen gibt, als pures Metal.


    Ich bin grade dabei Texte für ein erstes Reinheitssiegel auf Stoff zu bringen und meine neue Kleidung ist in Tiaras Gewandungswerkstatt. ;)


    Und dann ist da noch eine Bußaufgabe für Lesco, die... ich unterschätzt habe ^^ (Aber dazu erstmal Intime mehr ;) )


    Aber ja, Ashaba. Irgendwann gibt es dann Fotos :)

    Lesco nickte schlicht. Es wurde alles gesagt und die Standpunkte waren klar. Keine Fragen lagen mehr auf seiner Zunge und doch waren es zugleich endlos viele Fragen, die ihn belasteten. Keine verlies seinen Mund.


    'Eure Angelegenheiten.' Den Eltern bescheid geben. Und... zur Schwannengasse musste er noch mal.

    Da wird man erst 20 Minuten im Besprechungsraum sitzen gelassen. Dann versucht man die Kollegen telefonisch zu kriegen und wird von dem einen weggedrückt. Den anderen kriegt man dann nach 5 Minuten durchklingeln lassen und wird an den weitergereicht - ohne selbst etwas sagen zu können - der einen weggedrückt hat. Dieser erklärt, dass man grade in nem wichtigen Meeting saß, dass länger gedauert hat, man aber sofort da sei. Nach weiteren 5 Minuten gehen wir dann, weil es uns zu doof war und am Ende (50 Minuten nach Besprechungsbeginn) sind sie dann doch da und man wird angekackt, weil man nicht gewartet hat.


    :wall :wall :wall :cough:


    Die Laune für den Tag ist im Eimer.

    Nach den ersten beiden Sätzen des Bewahrer atmete Lesco innerlich erleichtert auf. Vielleicht konnte das Zwiegespräch mit Lukranis doch ausbleiben. Vielleicht... Dann bildete sich ein Kloß in Lescos Hals. Garde? Garde bedeutete Ärger. Knast. Hinrichtung?


    Erst Medinas Hand ließ ihn aus der innerliche Starre erwachen. "Ich... werde da sein." Seine Stimme war kaummehr als ein Flüstern und klang so, als hätte Lesco nun im letzten Schritt beschlossen sich dem Schicksal endgültig zu fügen.

    Ein Nicken. Dann schloss Lesco die Augen und senkte das Kinn auf die Brust.


    Er wollte Erlösung finden. Doch in wessen Augen? In seinen? Er hatte nie einen anderen Weg gesehen, als diese Last zu tragen und so seine Familie zu retten. In den Augen Lukranis? Der Glaube war, nett ausgedrückt, angekratzt. Das Urteil des Gottes, der ihn jahrelang alleine gelassen hatte, war Lesco immernoch gleich. Erlösung von Medina? Vielleicht wollte Leco in seinem Inneren, dass sie ihm vergibt. Doch hatte sie das nicht bereits, ohne etwas zu sagen?


    Und nun sollte er Zwiegespräch mit einem Gott führen, der ihn allein gelassen hatte und dem Lesco eigentlich den Rücken gekehrt hatte? Was in Tasmias Namen machte er hier?!


    Wie lange wird es dauern? Was wird dannach passieren? Was... ? Soviele fragen und doch blieb Lesco stumm.

    Lesco war dankbar, dass Medina geblieben war, auch, wenn er momentan davon Nichts zeigte. Ihre Nähe beruhigte ihn und gab ihm Kraft durch diesen Moment zu kommen.


    Was ist dein Begehr? Lesco wusste nichteinmal, warum er diesem Mann das alles erzählt hatte. Wie sollte er dann diese Frage beantworten? Doch wieder öffnete sich sein Mund und er sagte einfach das, was ihm als erstes in den Sinn kam.


    "Ich möchte das neue Leben nicht mit Lügen beginnen, auch, wenn ich diese Schuld bis zum Ende bei mir tragen werde."

    "Es... gab nie etwas, was ich mit Anderen teilte, aber dir nicht erzählte. Du weist bereits, was ich zu sagen habe. Es liegt an dir, ob du den vollen Umfang hören willst, oder nicht."


    Er hatte sich, um mit Medina zu reden, kurz zu ihr gewendet und nun wieder zu dem Bewahrer gedreht. Dann wartete Lesco; darauf, ob Medina ging, oder nicht.


    "Alles fing an mit der Liebe zu einem Mädchen. Sie war Sklavin eines Harlunken aus Kephram und wir trafen uns heimlich, so oft es ging. Ich habe alle versucht, um sie zu retten. Wirklich Alles. Und so setzte ich mein eigenes Leben als Wetteinsatz in einem Spiel mit ihrem Herren. Ich verlor das Spiel und geriet selbst in seine Fänge. Sie jedoch, kehrte mir den Rücken, verschwand aber nie aus meinem Herzen. Auch nicht, als sich raus stellte, dass ihr Herr sie auf mich angesetzt hatte und all das Erlebte eine Lüge war. So kam ich nach Kephram und zurück blieb Nichts, als ein zerfetztes Hemd und vermeitliche Tot eines 16-jährigen Jungen aus Proudmoore, dem angedroht wurde, dass er seine Schwester tot ineiner Gasse finden, wenn er wegliefe oder gegen Eshab handelte."


    Lesco schluckte erneut schwer. Und doch merkte er, wie sich die Last langsam zu lösen begann.


    "Ein Sprichwort sagt, dass es die Sprache der Tränen ist, die man als Erstes in Kephram verlernt, wenn man dort lebt. Niemand dort versteht sie und so wird sie unwichtig. Alles begann mit den ersten Lügen. Ich weiß nicht, wie viele davon im Laufe der Zeit über meine Lippen kamen. Genausowenig, wie ich weiß, wieviele Drohungen es waren... oder Erpressungen. In den ersten Monaten war das Alles, was ich für Eshab tun musste. Ab und an setzte er mich in Grubenkämpfen ein, damit ich stärker wurde. Und irgendwann... irgendwer hatte sich Geld von ihm geliehen und konnte es nicht zurück zahlen. Er schickte mich mit einem Trupp los, um denjenigen dran zu erinnern. Die Anderen hielten ihn fest und, dann sagten sie, dass ich mich beweisen müsste, wenn ich nicht wollte, dass meinem vater etwas passiert. Und so... schlug ich das erste Mal wirklich zu und verprügelte einen Menschen bis er blutend zu Boden sank. Ich glaubte damals, dass ich es tun musste, um meine Familie zu schützen... Ich glaubte, dass dies meine Bürde sei und ich wollte lieber selbst für meine Dummheit, dem Spiel überhaupt erst zugestimmt zu haben, leiden, als das es Medina tat."


    Eine Pause folgte und Lesco wurde noch ruhiger. Sein Blick senkte sich zu den Füßen des Bewahrers und er wagte es nicht diesen oder medina anzusehen, als er endlich weiter sprach.


    "Auch die Anzahl der Leute, die ich verletzt habe, sei es durch Fäuste oder gar mit Waffengewalt, kann ich heute nicht mehr nennen. 10 Jahre sind eine lange Zeit für einen Jungen, Dinge zu tun... und dabei abzustumpfen. Ich verlernte wirklich Schuld dabei zu fühlen und vergaß jedes Mitleid, dass ich jemals empfand. Dann gab es einen Schuldner von Eshab... Hermann Zimmermann... war sein Name. Wir sind einfach zu weit gegangen... ich habe bei einer unserer Erinnerungsaktionen bei ihm... einmal zu feste zugeschlagen. Sein Genick brach und er starb vor Ort. Und all das, was von mir übrig war starb mit ihm. Von da an, fiel mir alles so leicht, hatte ich doch mit dem Tot des Mannes einen Schutzwall vor all der Schlechtigkeit aufgebaut... ich fühlte Nichts mehr bei dem, was ich für Eshab tat und... machte es einfach. Genau, wie bei dem zweiten Mann, den ich auf dem Gewissen habe. Wir nannten ihn alle 'Schlange' und er war genauso ein Verbrecher, wie Eshab, nur hatte er seine eigene Bande. Eine Tages stritten die Beiden und das taten sie oft. ich weiß auch gar nicht mehr warum. Jedenfalls, kam Schlange rasch auf Eshab zu und ich stellte mich ihm in den Weg. Nur kurz sah ich die Klinge, der er plötzlich in der hand hatte. Wahrscheinlich hat er nicht gesehen, dass ich es bemerkte und so kam es... dass ich schneller war. Er wollte die Klinge grade gegen mich einsetzen, um dann zu Eshab zu gelangen, als er tot zu Boden fiel und ich ein weiteres Mal Blut an meinen Fingern hatte."


    Das Gesicht von Lesco verzog sich aus Schmerz und noch immer wagte er es nicht aufzusehen.


    "Alles änderte sich, als Medina gefangen wurde. Alle in der bande dachten, dass sie ne Attentäterin war und ich wollte alles aus ihr raus prügeln. Desalb kam ich zu ihr in den Keller. Deshalb überredete ich einen Kameraden gegen die Regeln von Eshab zu verstoßen. Ich wollte es sein, der der jedes Geständniss aus ihr rauspresste, weil ich dachte, sie war gekommen um mein Leben zu beenden. Doch als mir klar wurde, wer dort saß... änderte das Alles. Ich war derjenige, der vor ihren Augen ein Leben beendete. Der Mann der an diesem Tag starb war Juvre... der Wächter vor der Türe zu ihrer Zelle. Ich tat es aus Angst, dass er Eshab davon berichten konnte und aus Angst davor, was dieser dann mit Medina und meiner Familie anstellte. Jeder Versuch mich davon abzuhalten wäre nutzlos gewesen, denn ich sah diese Tat, als einzige Lösung, um meine Familie zu schützen. Anschließend flohen wir gemeinsam und am Ende kehrte ich zu Eshab zurück, damit dieser keinen Verdacht hegt. Ich versuchte ihm vorzuspielen, dass ich von Auftragsmördern verfolgt, durch die Stadt gehetzt wurde. Ich brüllte ihn an, welcher meiner Aufträge solche Macht besaß und sich in diesem Maße wehren konnte. Was dann geschah... ging viel zu schnell, als dass ich mich an Alles erinnern könnte. Eshab sagte etwas und es klang in meinen Ohren so, dass ihm klar war, dass eine Priesterin Lukranis in seinem Kerker gesessen hatte. Im Nachbarzimmer schrie eine Frau und ich sah keinen Ausweg mehr, als zu kämpfen. Plötzlich tauchte eine Person aus dem Nichts auf und griff die beiden Unterbosse an. Dies war meine Chance Eshab anzugehen. Im darauffolgenden Kampf, verletzte er mich schwer und nur, weil andere Mitglieder der Bande die Türe öffneten, schaffte er es nicht meiner Klinge auszuweichen. Der Angreifer schaltete auch die Beiden dazugekommenen aus und verschwand dann. Und ich lief zum Lazarett."


    Nun da es alles gesprochen war, sah er wieder auf. weitere Tränen rollten über die Wangen.


    "Ich log, betrog, erpresste und bedrohte. Ich habe Menschen verletzt und vier Menschen getötet, um meine Familie zu schützen. Und nun, wo sie sicher sind, kann ich endlich aufhören stark zu sein. Das Sprichwort aus Kephram endet damit, dass die Sprache der Tränen das letzte ist, was man spricht, wenn man dort stirbt. Ich bin in den Jahren mehrfach gestorben. Und auch, wenn ich nicht im Gefängniss landen will, werde ich geschehen lassen, was nun passiert."

    Ein Zucken durchduhr Lesco, als Tacherlos seinen Namen nannte. Es dauerte einige Augenblicke, ehe Lesco sich rührte. Seine Hände enstpannten sich, zumindest etwas und fuhren durch sein Gesicht, um die Feuchtigkeit weg zu wischen.


    Unsicher, was von ihm erwartet wurde, erhob sich Lesco und sah den Bewahrer nun das erste Mal wirklich direkt an. Langsam ging er auf ihn zu, ohne ein Wort zu sagen und es mochte so aussehen, dass Lesco die Flucht ergreifen wollte. Er hätte sich einfach umdrehen können, um vor dem Folgenden davon zu rennen. Was ging es einen Priester Lukranis an, was ihn bewegte? Nichts. Lukranis hatte ihn alleine gelassen und ihn nicht davor bewahrt all die Dinge zu tun. Warum also sollte Lesco nun, hier, vor dem Bewahrer und dessen Gott all dies berichten, wovor Lukranis seine Augen verschlossen hatte?


    Dann gaben seine Beine nach. Steine bohrten sich spitz in die Knie von Medinas Bruder. Und kurz spührte er das Licht und die Wärme, die er während der Andacht ausgebelndet hatte. Der Hauch einer Erinnerung. Gebrochen klang die Stimme und hatte Nichts mehr mit der Stärke zu tun, die Lesco versucht hatte vor Medina vor zu spielen. Ihre Beichte und ihre Worte, hatten endlich diese Mauer eingerissen, die Lesco im Laufe der Jahre errichtet hat, um noch mit sich selbst leben zu können.


    "Ich... ... habe mir schwere Lasten auferlegt, Bewahrer... Sünden. Bitte..." Lesco schluckte schwer. Trotz all der gemachten Erfahrungen fühlte sich das hier richtig an. Befreiend. "Bitte, nehmt mir die Beichte ab."

    Lesco schwieg einfach und ließ das Gesagt auf sich einprasseln. Zwei weitere Tränen perlten über die Wangen und fielen schließlich zu Boden. Wenn man ihn betrachtete konnte man ein leichtes Zittern vernehmen.

    Als Medina zu sprechen begann hatten sich Lescos Augen geschlossen. Ein sanftes Lächeln legte sich auf seine Züge, als sie von der Kindheit und dem band zwischen ihnen erzählte, doch das änderte sich keine drei Sätze später. Seine Züge wurden härter und das Kinn sank auf die Brust. Die Verschränkug vor der Brust löste sich und die Muskeln der Arme spannten sich an, nachdem diese neben dem Torso hingen.


    Lescos Hände ballten sich zu Fäusten, je weiter sie erzählte und mit jedem Wort schien die Last, die von Medina abfiel sich auf seinen Schultern zu sammeln, bis sie ihn letztlich zu erdrücken drohte.


    Ihr Bruder biss sich auf die Unterlippe und wendete den Blick noch weiter von den Beiden ab. Scham? Angst davor Schwäche zu zeigen?


    Als die Strafe erstmal ausfiel, hätte man damit rechnen können, dass sich Lesco entspannte, doch Nichts der Gleichen geschah. Einzig eine Träne traf auf den Stein zwischen seinen Füßen.