Ich habe den Titel mal geändert. So lange wir hier nicht darüber diskutieren, was denn in der bayerischen Politik so Gang und Gebe ist und wir uns lediglich vernünftig darüber austauschen, welchen Stellenwert Liverollenspiel bei Dritten hat, würde ich sagen, dass wir die Diskussion ein wenig weiterlaufen lassen können.
@ Kakra-Tas
Platz TG!
@ topic
Mal ganz theoretisch betrachtet heißt Larp auf deutsch Liverollenspiel, es ist also ein Spiel. Das sind Ego-Shooter zwar auch, jedoch sehe ich den gravierenden Unterschied darin, dass Larp im direkten Kontakt mit anderen Menschen stattfindet, wo man reale Reaktionen bekommt. Wenn ich also jemanden zufällig real verletzt habe, hab ich noch nie gehört, dass da einer sagte: Yeah, ein Frag mehr! Tatsächlich kümmert man sich um seinen Mitspieler und das ist auch richtig so. Man hat nicht die Distanz, wie in einem Computerspiel, wo die Gegner nur animierte Bilder sind.
Letztens hatte ich einem anderen Forum noch die Diskussion, bei der ein User fragte, ob er seinen Kindern Larpschwerter geben darf oder ob er sie damit nicht schlecht erzieht. darauf habe ich folgendes geantwortet:
Zitat
Ich würde sagen nein. Beim Schwertkampf hat man einen realen Gegner, der einem auch eine reale Rückmeldung gibt. Einem eine Beule real zu bescheren schockt meines Erachtens mehr, als beim CS einen Gegener abzuknallen.
Natürlich mag man sich über das Für und Wider von Gewaltdarstellung im Larp unterhalten und gerade bei Horrorcons oder Cons mit Horror- oder Splatterelementen mag es durchaus Kritiker geben, die gegen eine solche Darstellung wettern. Aber ich bin dennoch der Meinung, dass der Sinn des Larp immer noch darin liegt, dass man gemeinsam im Spiel ein Ziel erreicht: Und das heißt der gemeinsame Spaß.
Im Übrigen sollte man nicht so blauäugig sein und glauben, dass man Gewalt von Kindern und jungen Menschen fernhalten kann. Da müsste man auch die Nachrichten verbieten. Tatsächlich gehe ich davon aus, dass fast jeder als Kind Gewalt in Form von Kämpfen - und wenn nur mit Holzstöcken ein Schwertkampf ausgefochten wurde - ausprobiert hat. Warum auch nicht? Man muss schließlich lernen, was Gewalt ist und wo die Grenzen sind. Da ist es nur positiv, wenn es in einem so kontrollierten Rahmen wie Larp geschieht, wo zudem durch SLs dafür gesorgt wird, dass gefährliche Situationen direkt zu einem Spielstopp führen.
Beim Ego-Shooter ist der Spieler allein und meist weiß keiner, dass er es spielt bzw. was ihm das Spiel persönlich bringt. Im Larp merken Allmachtsfantasten schnell, dass keiner mehr mit ihnen spielen will und nicht selten wird man auf einen treffen, der einem sagt, was er von dieser Art des Spiels hält. Dieses Feedback wird man alleine vor dem PC nie bekommen.
Also denke ich, dass Larp einen Wert hat, entgegen des Ego-Shooters, wo mir dessen Sinn nicht so ganz klar ist.