Beiträge von Medina

    Seine Reaktion verblüffte sie einen Wimpernschlag lang, dann legte sie kurz ihre Arme um seine Taille und ihre Stin auf seine Schulter.


    Lukranis Licht mit Dir, Lesco!


    Sie schien noch etwas sagen zu wollen ließ es dann jedoch und löste sich wieder von Ihrem Bruder.

    Das hast du mir schon einmal gesagt. Und dann bist mir hier her gefolgt und hast dich entschieden zu beichten. Alles was du tust oder was du entscheidest bestimmt, wohin sich dein Weg und der aller Personen denen du begegnest entwickeln wird. Niemand nimmt dir hier die Entscheidungen oder das Denken ab. Deine Entscheidungen sind das, was Lukranis am Ende bewerten wird. Hier sind Menschen, die du jederzeit um Hilfe bitten kannst und sie wird dir gewährt werden. Ebenso werden sie dir mit Wissen und Ratschlägen helfen, wenn du es willst oder zulässt.


    Sie blickte ihm in die Augen


    Ich sehe noch immer die Stärke und den Mut in deiner Seele und deinem Herzen - wie schon in Kephram, weiß ich auch jetzt, dass du deinen Weg finden wirst egal, wie viele Steine du dir selbst in den Weg legst.


    ein Augenblick des Schweigens dann nur noch ein trockenes heiseres Flüsterrn


    Wenn du mich wirklich schützen willst, dann lerne, wie du uns beide vor dem schützt, was die Chaosmaid aus Jaromar, gemacht hat oder machen wird!

    Medina hatte gerade antworten wollen, als Lesco endlich erschien. Erleichterung milderte die Sorgenfalte, auch wenn sie die Richtung aus der er ankam sehr wohl zu deuten wusste.


    Nein Bewahrer, meine Sorge war, dass er in Schwierigkeiten geraten sein könnte, da er sich normalerweise nicht verspäten würde, wenn er erst einmal seinen Weg gewählt hatte.

    Medina saß im Eingangsbereich der Ordensburg und wartete. Es war nie Lesco's Art gewesen zu spät zu kommen. Und sie bezweifelte, dass er diese Angewohnheit in Kephram angenommen hatte, also blieb nur der Schluss, dass er in Schwierigkeiten geraten war. Sie machte sich Sorgen, weil sie nicht glauben wollte, das er sich vor dem drücken würde, was er vor Stunden begonnen hatte.

    Medina drückte leicht mit ihrer Hand die Schulter ihres Bruders auch für sie war es Zeit sich bei ihrem Dienst zu melden. Aber sie war erleichtert, dass er diesen Weg gehen würde...

    Ihre Augen zeigen deutlich Glück, Freude und Erleichterung über die Entscheidung ihres Bruders. Noch immer sagt sie nichts und die hand bleibt auch wo sie ist, aber der Bewahrer kann die Gefühle in ihren Augen sehen.

    Leicht wie eine Feder legte sich Medina's Hand auf Lesco's Schulter, während der Bewahrer die beiden Wege, die vor Lesco lagen beschrieb. Gaben wärme und die Zuversicht, dass sie da sein würde, wenn er sie darum bitten würde. Sie sagte kein Wort dazu, aber ihre Atmung und wie sie ihre Hand auf Lesco's Schulter ruhen ließ verrieten ihrem Bruder, dass sie dem Bewahrer in allem zustimmte und dessen Weisungen folgen würde ohne zu fragen.

    Medina war bei ihm geblieben. Unaufdinglich, aber nah genug, dass er ihre Gegenwart spüren konnte. Sie wollte ihm Stütze und Trost sein, wenn er dies wollte und würde ihn begleiten, wenn er das wünschte.

    in Medina's Blick lag das Wissen um das, was Lesco beichten wollen würde sie hatte einen Teil davon bereits gehört und hatte nicht über ihren Bruder geurteilt. Doch die Frage ob sie blieb oder nicht war etwas was nur Lesco beantworten konnte. Eine Beichte war stets etwas sehr persönliches und sie hatte kein Recht auf diese Entscheidung.


    Lesco? Soll ich mich zurück ziehen und im Hauptschiff auf dich warten, oder wünscht du, dass ich bleibe?


    aber die Tatsache, dass er um die Beichte gebeten hatte ließen ihre Augen in Wärme und Licht erstrahlen

    das weiß ich bereits seit sehr vielen schlaflosen Nächten, Bewahrer Tacherlos von Hohenstein


    Sie wirkte auf seltsame Art niedergeschlagen und doch sehr viel stärker, als zuvor. Sie schien schon lange eine Entschiedung getroffen zu haben, doch erst jetzt, da diese Entscheidung in das Licht gezogen worden war, gab sie Kraft und Sicherheit.


    Ihre Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, dennoch klar und deutlich zu verstehen:


    Es war wichtig diese eine Aufgabe zu beenden. Lesco ist zurück und so weit in Sicherheit, dass er wieder selbst entscheiden kann, welche Wege er geht.


    Ich hätte immer an mir gezweifelt, wie hätte ich meinen Brüdern und Schwestern Trost und Heilung spenden können, wenn ich es nicht einmal für für diesen einen Bruder konnte.


    Es wird keine Geheimnisse mehr geben, weil ich es nicht aushalte und die Kraft für Wichtigeres benötige.


    Aber ich brauche Hilfe, um den Wunsch Leben zu bewahren in die richtigen Bahnen lenken zu können. Bitte führt mich auf den richtigen Weg.

    In der Stille die sich kurz ausbreitete vermeinte Medina das Auftreffen eines Tropfens auf Stein zu hören, aber das konnte nicht sein. Sie dachte über die Worte von Bewahrer Tacherlos von Hohenstein nach. Sie musste ihren Blickwinkel ändern.


    Ihr meint ich habe Brüder und Schwestern, denen ich die Aufgabe überlassen soll zu schützen und zu verteidigen, weil sie dazu bestimmt sind dies zu tun. Und nicht unwissend mich in dinge einmischen, die mir nicht obliegen?


    Das Leben ist wichtig - aber meine Aufgabe ist zu Heilen und Trost zu spenden und ich sollte mich von nichts davon ablenken lassen? Mich auf meine Brüder verlassen, die mich und das Leben schützen werden, während ich meiner Aufgabe nachkomme?


    Ich muss nicht mehr alles allein tun, denn ich habe Brüder und Schwestern, denen ich vertrauen kann und sollte, die mir helfen meine Aufgabe zu bewältigen oder mir die Erfüllung der selbigen ermöglichen.

    in dem Moment, wo die Hand ihres Bruders ihre Schulter berührt öffnet sie die Augen wieder. Als er sitzt fängt sie an zu erzählen:


    Lesco und ich sind Zwillinge nur wenige Herzschläge trennen uns und so lange ich denken kann waren wir für einander da... Haben uns geholfen, unterstützt und beschützt so gut wir konnten. Solange ich mich erinnern kann, war es so.


    Als Kinder träumten wir den gleichen Traum eines Tages in den Dienst Lukranis treten zu dürfen.


    Vor etwa 10 Jhren änderte sich sehr viel, am meisten für meinen Bruder sein Leben führte ihn nach Kephram ursprünglich aus Liebe, dann um jene zu schützen, die ihm alles bedeuteten. Für uns verschwand er einfach. Die Wachen fanden damals nur blutige Fetzen seiner Kleidung und man sagte meinen Eltern, dass er vermutlich in Kephram gestorben sei.


    Tief in mir wusste ich, dass das nicht sein konnte. Ich war überzeugt er lebte noch. Aus welchen Gründen auch immer fühlte ich, dass er noch lebte. Und so habe ich begonnen immer in der Dämmerung nach Kephram zu gehen um ihn Tag für Tag zu suchen. Nie länger als eine oder maximal zwei Stunden, weil ich den Mut nicht fand des Nachts in Kephram zu suchen - dann wenn es am wahrscheinlichten war, dass ich ihn hätte wiederfinden können. So suchte ich auch weiter als ich begann im Orden zu lernen.


    Die Verpflichtung meinen Eltern zu helfen hatte ich übernommen und hatte dafür gebeten nach Ende des Dienstes und Erledigung all meiner Aufgaben zu meinen Eltern gehen zu dürfen. Das wurde mir gewährt. Aber ich habe verschwiegen, dass ich, bevor ich zu meinen Eltern ging um ihnen bei ihrem Tagwerk helfen zu können jeden Tag nach Kephram ging um meinen Bruder zu suchen.


    Vor drei Tagen - bei der Arbeit im Lazarett erhielt ich endlich einen Hinweis, wo meine Suche Erfolg haben würde. Und so ging ich in der Dämmerung erneut nach Kephram. Und ich fand Lesco und die Freude hatte mich zu leichtsinnig werden lassen.


    Ich wurde niedergeschlagen und wachte gefesselt wieder auf. Mein Bruder kam zu mir und als er erkannte, wer ich war verhalf er mir zur Flucht. Ohne Ihn hätte ich meinen Leichtsinn mit meinem Leben bezahlt.


    Er brachte mich zurück bis an die Grenze nach Proudmoore. In dieser Nacht kam ich später bei unseren Eltern an, als gewöhnlich, doch sie fragten mich nicht nach dem Grund, erst am Morgen hatte man uns mitgeteilt, dass ein anderer Bruder von uns bei seinem Dienst im Banner der Tränen im Osten geblieben war. Ich korrigierte Ihre Vermutung nicht, dass ich Zeit wegen der Trauer um diesen Bruder gebraucht hatte.


    Lesco war nach Kephram zurück gegangen und erst am nächsten Tag, als ich wieder im Lazarett in Kephram arbeitete sah ich ihn wieder. Er war schwer verletzt und da die Priester mit schweren Fällen beschäftigt waren und uns die Zeit davon lief bat ich Lukranis um die Gunst meinem Bruder die Wunde abnehmen zu dürfen. Und Er gewährte mir diese Gnade


    kurzzeitig trat ein Strahlen in ihre Augen dass das ruhige ernste Gesicht jedoch nicht lange erhellte


    An diesem Abend endlich kehrte der Mensch, der mir wichtiger ist als mein eigenes Leben, Kephram den Rücken. Das erste mal seit Ewigkeiten ging ich nicht nach Kephram.


    Gestern hat er mir erzählt, was er erlebt hat und fand danach den Mut mich zu unseren Eltern zu begleiten, denen ich gestern bereits erzählte, was ich die letzten 10 Jahre über getan hatte. Ihre Freude meinen Bruder wieder zu sehen, war jeden einzelnen Herzschlag meiner Suche und meiner Angst in Kephram wert gewesen.


    Sollte es nötig sein würde ich es ohne zu zögern für meine Brüder oder meine Eltern wieder tun.


    In Kephram habe ich viele Dinge gesehen. Und nichts verhindern können von dem was geschehen ist. Nicht einmal dass einem Menschen das Leben genommen wurde. Einfach, weil ich mich nicht bewegen konnte, zwar habe ich darum gebeten, dass dies nicht geschehen möge, doch ich habe nicht eingegriffen, obwohl ich doch das Leben hatte schützen wollen.


    Sie schluckte trocken als sie sich daran erinnerte, holte noch einmal tief Atem und setzte noch einmal zum sprechen an


    Ich weiß dass ich es nicht hätte verschweigen sollen, dass ich außer zu meinen Eltern noch an einen anderen Ort gehe. Und ich weiß, dass die Regeln nie ohne Begleitung zu sein die Novizen schützen soll. Aber ich hatte Angst davor, dass man mir verbieten könnte weiter nach Lesco zu suchen. Und ich hatte das Gefühl, dass ich für ihn der Ausschlag sein könnte, der ihn aus Kephram heraus holt. Woher das Gefühl kam weiß ich nicht - aber ich wusste, dass nur ich eine Chance haben würde ihn zu finden, also bin ich gegangen.


    ihr hingen ein paar Tränen in den Wimpern als sie endlich aufhörte zu sprechen. Ihr Blick lag während der gesamten Erzählung über in dem Blick des Bewahrers dem sie sich voll zugewendet hatte.


    Sie atmete ruhiger, befreiter, nun da sie dies alles von ihrer Seele geredet hatte.

    Medina streifte außerhalb des Steinkreises die schlichten Schuhe ab und betrat den Kreis barfuß - irgendwie schien ihr das richtiger so... und sie hatte gelernt auf ihre Instinkte zu vertrauen.


    auf die gleiche Weise fand sie auch den steinernen Sitzplatz, der sich richtig für sie anfühlte.


    sie setzte sich, berührte vollflächig mit beiden Füßen den Boden, schloss kurz die Augen und atmete die Ruhe und den Frieden dieses Ortes ein und gab so ihrem Bruder Gelegenheit für sich ebenfalls einen Platz zu finden, der ihm zusagte...