Thalion verstand nicht alles, über was Anacalima da sprach. Aber es war klar, das er ihren Wunsch nicht erfüllen konnte.
„Talris ist vor wenigen Tagen zu einem Land Namens Sagala aufgebrochen. Er wollte zwar schnell wieder zurück sein, aber scheinbar hat ihn etwas dazu veranlasst seine Reise zu verlängern. Er wollte weiter zu einem Ort Namens Mondrat.“
Er zeigte Ancalima den Brief, den er selbst erst vor wenigen Stunden von dem Boten erhalten hatte. Sie stand immer noch mitten im Raum, als sie ihn las.
„Ich traf Talris in seinem Thronsaal, der sich ebenfalls im großen Baum befindet.
Über die Stadt hat er mir nur erzählt, das sie von den Völkern Montralurs gemeinschaftlich erbaut worden wäre. Mehr kann ich euch dazu nicht erzählen.
Da sich Talris im Moment jedoch nicht hier befindet und wir nicht zu ihm gelangen können, und auch Arakur von hier aus bestimmt nicht innerhalb eines Tages zu erreichen ist, könnt ihr euch ebenso gut wieder setzen und eurem Körper und Geist erst einmal noch etwas Ruhe gönnen.“
Sorge lag in seiner Stimme, das dieses Ereignis Spuren hinterlassen könnte, die derzeit noch nicht offensichtlich sind.
Einen kurzen Moment pausierte Thalion. Seine Augen schweiften durch den Raum, während er nachdachte.
„Ihr sagtet, ihr habt in Arakur meditiert und euer Geist suchte Zuflucht in dem großen Baum, hier in Montralur. Und es scheint, als wäre es wirklich so gewesen, das euer Körper hinter eurem Geist hergezogen wurde. Das würde auch erklären, warum es so aussah, als ob ihr durch die Tür geworfen worden seid.
Das ganze muss mit hoher Geschwindigkeit passiert sein. Ihr könnt vom Glück reden, das die Tür vor eurem Körper zerschmettert wurde.
Vielleicht habt ihr zu diesem Raum, in dem ich euch fand, sogar einen speziellen Bezug.“
Thalion stellte sich neben sie und wies auf ihr Bett.
„Ihr würdet mir einen großen Gefallen tun, wenn ihr euch noch ein wenig ausruht. Während dessen würde es mich freuen, wenn ihr mir etwas darüber erzählt, warum diese Stadt einmal in Trümmern gelegen hat. Und mich würde auch interessieren, ob ihr immer noch eure innere Unruhe besitzt, von der ihr in Amonlonde erzählt habt.“
Immer noch schienen Tränen in Ancalimas Augen zu stehen.
„Seid ihr denn traurig darüber, das hier nun wieder das Leben eingezogen ist, oder haben eure Tränen einen anderen Grund?“
Thalion wusste das er viel Fragen stellte. Vielleicht würde es Ancalima helfen, wenn sie darüber reden würde.